Klimawandel [Sammelthread]

  • Siemens dazu 2016:


    Also im Prinzip genau das, was du vorschlägst.

    Wäre interessant zu wissen, was so große Hersteller heute in welchen Zeiträumen für möglich halten. Also wie haben sich die Technologien entwickelt, bezüglich Leistungsfähigkeit und Preis. Was ist die vermutete Entwicklung für die nächsten 10 Jahre. Wie siehts mit den Geschäftsmodellen aus, wo hindern die Strommarktgesetze die Dekarbonisierung, was müsste geändert werden?


    Mit große Hersteller meine ich solche wie Siemens, Bosch, ABB, General Electrics. Die bauen Generatoren, Transformatoren, Schaltanlagen und Hochspannungsleitungen. Außerdem Windräder (ABB nur Generatoren)., Dampfturbinen, früher für Kohlekraftwerke, jetzt für Gas, GE auch für Flugzeuge. In Solar und Batterien sind die meine ich alle nur sekundär über Leistungselektronik dafür vertreten. Elektrolyseure machen ABB und GE mit Partnerfirmen, Siemens direkt.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Auf die Idee, dass die Macht genauso genutzt wird, dass es zum jetzigen Problem kommt, weil die ihre Macht falsch einsetzen... kommst Du nicht?


    ...


    Aber Du stellst die Behauptung auf, die Politiker wüssten eigentlich, wie es "richtig" geht, hätten nur keine Macht, sich durchzusetzen. Ich glaube dagegen... sie wissen gar nicht, oder noch besser - sie WOLLEN teilweise gar nicht wissen, was für ein Quatsch ihnen ihre Suffleusen in die Köpfe setzen.

    Naja... also wenn ich jetzt mal so in groben Zügen die Energiepolitik der nächsten 10 bis 15 Jahre nach allen erdenklichen Verlautbarungen beschreiben müsste, würde ich sagen, der Plan war bisher:


    Erneuerbare so schnell wie möglich ausbauen, vor allem Wind und Solar und das Ganze dann mit flexiblen (Erd-)Gaskraftwerken ausbalancieren. (Nebenbei Wasserstoffkapazitäten aufbauen und im Zweifel dem Erdgas beimischen) + Ausstieg aus Kohle und Atom


    Das hat jeder Verstanden und erschien halbwegs machbar. Dann muss man allerdings auch dafür sorgen, dass Erdgas in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. Wenn man das nicht macht, kann man weder Kohle- noch Atomkraft abschalten. Zusätzlich kommt erschwerend hinzu, dass auf Grund der sehr trägen technischen Fahrweise bei Windspitzen bspw. derartige Überkapazitäten entstehen, dass abgeriegelt werden muss. Es ist völlig BallaBalla wie hier mit dem wichtigsten Energielieferanten für Erdgas umgesprungen wird! Ohne Erdgas braucht es eine völlig neue "Vision" wie denn die Energiewende in welcher Reihenfolge vonstatten gehen soll.


    Es ist hier immer die Rede davon, dass Russlands Ruf als Energielieferant auf dem Spiel stände. Ich sehe das eher umgekehrt, Europas Ruf als Handelspartner steht auf dem Spiel, wenn wir bei solch entscheidenden Dingen erstmal das "okey" aus Washington brauchen. Wieso sind wir nicht in der Lage so simpel und pragmatisch wie möglich vorzugehen? Und da weiß ich jetzt auch nicht mehr ob das wirklich "Absicht" ist oder einfach nur saudämlich?! Was glauben denn die Europäer was Russland nach dieser Nummer für Schlüsse zieht? Die können zu dem Ergebnis kommen, dass Europas Politiker im Zweifel lieber Geopolitik betreiben als Wirtschafts-, Energie- oder Klimapolitik. Dann werden die sich sagen: "Wir brauchen vielleicht neue Geschäftspartner, die ebenfalls Interesse an unserem Erdgas haben könnten." Also mir fallen da jetzt eine Menge Geschäftspartner ein. Und wir können uns dann, angewiesen auf ein paar LNG-Frachter, unsere gesamte Wirtschafts-, Energie, oder Klimapolitik in den Hintern schieben. Da wird China dann deutlich bessere Produktionsbedingungen dank russischem Erdgas geboten bekommen haben.


    Vielleicht hast Du also recht: Es geht nicht um Machtlosigkeit oder fehlendem Mut. Es geht vielleicht nur darum, das die kognitiven Fähigkeiten unserer Entscheidungsträger nicht ganz so gut ausgeprägt sind. Wenn dann noch Arroganz dazu kommt ist die Katastrophe wirklich perfekt!

  • Was ist die vermutete Entwicklung für die nächsten 10 Jahre.

    Jetzt mal abgesehen von den technischen Sachen, ein wichtiger Teil der Entwicklung den man mMn auch sehen sollte ist der demografische Wandel der einen Mangel an Arbeitskräften erzeugen wird, eigentlich genau zu einem Zeitpunkt wo wir jede Menge Arbeitskraft brauchen würden...ich denke um die Energiewende jetzt noch zu schaffen müssten wir irgendwie massiv umstrukturieren und staatllich eingreifen, einigen wirtschaftlichen Bereichen müsste man auch wohl die Arbeitskräfte entnehmen damit man irgendwie noch was reißen kann.

    Außerdem müssten wir solche Maßnahmen wie Zwang zur Installation von PV Anlagen auf allen Gebäuden einführen, nicht nur so neue Gebäude wie es die Grünen fordern, ich finde das lächerlich für eine grüne Partei, dafür ist es halt zu spät, wir brauchen einen Zwang zur Installation von PV auch auf alten Gebäuden, wir haben hier nur etwas über 50GW PV aktuell... und etwa 200GW kann man auf den Dächern installieren.

    Ähnliches dann bei Parkplätzen und Fahrradwegen usw...und wenn Besitzer von Gebäuden und Flächen das nicht selber machen wollen sollten sie dazu verpflichtet sein diese Fläche anderen Menschen oder dem Staat zur Verfügung zu stellen, so hart das klingt, aber solche Maßnahmen sind mittlerweile halt notwendig wenn man die Energiewende noch schaffen will.

    Aber ob solche disruptiven Maßnahmen tatsächlich statt finden würden/werden bezweifel ich doch sehr, die Mehrheit der Menschen wählen Parteien die einen anderen Plan haben...bzw eigentlich eher keinen Plan haben.

  • Auf den ersten Blick klingt das für mich nach Domino spielen.

    Und sie beginnen zu fallen:


    Die Gaspreise erreichen Rekordstände, auch Strom hat sich seit Jahresbeginn stark verteuert. Den ersten Anbieter zwingt das nun in die Knie – das Unternehmen muss Insolvenz anmelden.

    Die angespannte Lage auf dem Strom- und Gasmarkt hat erstmals im laufenden Jahr zur Insolvenz eines Energieanbieters geführt. Die mittelständische Otima AG aus Neuenhagen bei Berlin ist pleite. Wie das Unternehmen auf seiner Webseite verkündete, wurde Insolvenz angemeldet und die Strom- und Erdgaslieferungen an die Kunden wurden eingestellt.


  • „Er ist da, der Preisschock. Gut so! Denn nur, wenn Öl und Gas spürbar teurer werden, kriegen wir die Erderwärmung in den Griff. Mehr Windräder und Solarenergie? So lange können wir nicht warten und sollten froh sein, dass wir gezwungen werden [...] achtsamer zu Heizen, weniger Energiefresser im Haushalt zu haben [...]. Und, wollten wir das nicht sowieso? Nur das jetzt die Märkte das Tempo diktieren und nicht die viel zu zaghafte Politik.”


    Danton 1.1 (trigger, trigger)


    Es ist allerdings nicht nur eine Gutheißung des Status Quo, denn da die Energiewende dauerhaft teuer würde und das Leben von Vielen heute schon durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen dauerhaft abgefedert, sei ein Energiegeld wegen der hohen Preise jetzt kurzfristig richtig. Langfristig bräuchte es aber statt ständig neue Einzelmaßnahmen einen Umbau der Sozialsystem. Die Reichen müssten ein bisschen ärmer werden und die Armen ein bisschen reicher. Etwa durch ein ordentlich ausgestattetes Grundeinkommen.


    Ich stimme ihm auch zu, dass Diskussionen darüber, wie wir möglichst viel möglichst billig Fossile Energie kriegen, nicht die Diskussionen sind, die geführt werden sollten. Ich meine es ist ein Kommentar und der Einstieg, um Aufmerksamkeit zu erregen, provozierend. Aber 10fache Preise in wenigen Monaten, gut so? Mal abgesehen davon, dass der CO2 Preis und die Energiewende dafür ja kaum verantwortlich sind. Steigende CO2 Steuern oder sinkende Zertifikatmengen sollten den Preis ja eigentlich mehr oder weniger schnell, aber vor allend Dingen kontinuerlich, also ohne große Sprünge ansteigen lassen.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

    Einmal editiert, zuletzt von Adelheid ()

  • Ja, ich hatte den Kommentar auch gehört und nur den Kopf geschüttelt. Bald werden sich mal alle ganz schön wundern. Also... keine Ahnung was der so raucht, aber wenn Stahl- und Aluminiumbetriebe oder Heidelberg-Zement andeuten, dass Sie dann mal die Produktionen schließen, dann heißt das, dass neue Probleme auf uns zukommen. Ich weiß nicht was diese Regierung gerade tut?! Die müssen einfach zum Hörer greifen, die Nummer der BNetzA wählen und um ein Gespräch über eine "vorläufige Inbetriebnahme" von Nord Stream 2 bitten. Dann ist der Spuk vorbei, das wars.... aber nööööö, man möchte den Russen lieber noch ein bisschen ärgern, den einen oder anderen Energieversorger Pleite gehen sehen und vielleicht noch die ein oder andere Werkschließung in Europa erleben. Hauptsache ist: "Man kauft nicht beim Russen!"

    Idioten, Vollidioten!

  • die Nummer der BNetzA wählen und um ein Gespräch über eine "vorläufige Inbetriebnahme" von Nord Stream 2 bitten.

    Oberste Bundesbehörde BMWi, Führung: Altmaier Peterle

    Bundesoberbehörde im Bereich des BMWi, Führung: Jochen Homann


    Sekretär von Peterle ruft Sekretär von Joman an:

    Klingel deinen Chef raus, sein Chef will ihm was anschaffen. (Ober sticht Unter, bzw. Oberst den Obere oder so; nix bitten und betteln)


    kurz drauf


    Peterl zu Joman:

    F "Der Russ kann und will Gasliefern, aber deine Regulierungsbehörde steht im Weg.

    N Bei uns falten die Versorger und die Verbraucher kriegen nen Rappel (wenn ihnen endlich wer erzählt was passiert).

    A Meine Absicht ist es die Mondpreise wieder auf Normalnull zurückzuholen.

    K Sieh zu, dass die Pipeline in Betrieb geht.

    I Ich erwarte Heizleistung, ich bin zwar der Verhinderer der Windkraft und Zerstörer unserer Solarindustrie, aber "Winter is coming!"

    Ausführung!"


    *klick*

  • Winter is Coming… daran dachte ich auch schon ^^

  • Ich glaube ja weiterhin nicht, dass es an Nord Stream 2 hängt. Insofern könnten wir doch mal auf die Eröffnung wetten. Alles zwischen morgen und nie. Ich würde sagen sie bekommen eine Betriebsgenehmigung Mitte Dezember (dieses Jahr, natürlich).

  • Ich glaube ja weiterhin nicht, dass es an Nord Stream 2 hängt. Insofern könnten wir doch mal auf die Eröffnung wetten. Alles zwischen morgen und nie. Ich würde sagen sie bekommen eine Betriebsgenehmigung Mitte Dezember (dieses Jahr, natürlich).

    Unter der Voraussetzung, dass es weiter eskaliert und die Wettervorhersagen Richtung kalten Winter gehen, kann ich mir das mittlerweile durchaus vorstellen. Ansonsten bin ich skeptisch. Ich hab seit gut 1,5Jahren Wetten laufen, dass die Pipeline nicht in Betrieb geht.

    Sollte die Ampel kommen, wird es nochmal schwerer. Ich glaube einfach bei unseren Politikern ist das Problem noch nicht so richtig angekommen. Die hoffen vielleicht auch einfach auf einen milden Winter in Vogel-Strauß-Manier.

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