Das ist einfach zu stark aus einer globalen Gemeinwohlsicht argumentiert. Ob etwas "funktioniert" und ob etwas zu "teuer" ist, kommt immer drauf an für wen es funktionieren soll und wer bezahlt, die Eliten weltweit trennen diese Gruppen immer weiter und halten sich von zweiterer elegant fern.
Ich denke eine rein technische Betrachtung hat eher wenig mit einer Gemeinwohlsicht zu tun, ob und wie etwas funktioniert oder nicht funktioniert und/oder zu teuer oder billig ist etc kann man sich ja nicht rein subjektiv je nach Ideologie aussuchen, auch wenn das natürlich viele Menschen versuchen, ist mir schon klar, aber möglichst objektiv betrachtet ist das halt einfach falsch, so funktioniert das nicht, egal ob irgendwelche Ideologen was anderes behaupten.
Wie schon gesagt, die gesamte Infrastruktur für die Atomkraft bleibt ein Produkt von militärischen Interessen bzw Atomwaffen, es ging zu keinem Zeitpunkt darum ob es zu "teuer" ist oder "funktioniert"...diese Frage hat einfach keiner gestellt als die Entscheidung für die Atomkraft getroffen wurde, es diente nur dem militärischen Interesse bzw dem MIK, daher hat man die Atomkraft auch über Jahrzehnte großzügig mit vielen Milliarden subventioniert und gegen den Widerstand von großen Teilen der Bevölkerung durchgeprügelt.
Und nochmal vonwegen Gemeinwohlsicht, was hier nebenbei auch noch nicht angesprochen wurde, die Atomkraft ist auch wegen der langen Bauzeit wirklich keine Lösung sondern verhindert die Energiewende weil man mit dem selben Geld für bessere Technik wie PV und Wind etc deutlich schneller deutlich mehr erreichen kann...
"Atomkraft verschlimmert die Klimakrise!"
Kann die Kernenergie uns dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen? Der Herausgeber des World Nuclear Industry Status Report, Mycle Schneider, sagt nein und erklärt im DW-Interview die Gründe.
...wenn wir hier über Neubau von Stromerzeugungsanlagen reden, dann ist die Atomkraft schlicht ausgeschlossen. Nicht nur, weil sie heute die teuerste Form der Stromerzeugung ist, sondern vor allen Dingen, weil der Bau von Reaktoren sehr lange dauert. Das heißt: Jeder investierte Euro in neue Atomkraftwerke verschlimmert die Klimakrise, weil dieses Geld nicht für effizientere Klimaschutzoptionen zur Verfügung steht.
...
Klar ist bei Wind und Sonne Strom aus den EEs am günstigsten. Aber aus welcher Quelle ist Strom am günstigsten bei bedecktem Himmel und -20Grad. Ist das eingespeicherter Sonnenstrom (aus dem Sommer)? Oder Wasserstoff? Zu der Betrachtung fehlt mir eine Zeitachse….
Edit: und im Grunde genommen auch der Ort für den das gilt. Portugal hat z.B. ganz andere Sonnen- und Windbedingungen als Erfurt.
Naja, es gibt da ja verschiedene Szenarien, ich hatte z.B. folgende Grafik schon in dem Beitrag auf den du geantwortet hast, aber wenn du es vllt übersehen hast das für 2030 die Prognosen von DIW und Fraunhofer etc für PV mit Batterie/Akku bei 3-6Cent pro kWh in Europa liegen sollen weise ich gerne nochmal darauf hin.
Btw zu deinem Vergleich der Orte, es ist ja logisch das wie bei deinem Beispiel Portugal/Erfurt südlich - wegen mehr Sonne - eher PV Anlagen Richtung 3 Cent die kWh gebaut werden können und es Richtung Norden logischerweise etwas teurer wird, da wird man dann eher Richtung 6 Cent gehen. Aber trotzdem interessanterweise günstiger als Offshore-WKA:
Die von Fraunhofer gehen auch davon aus das durch die jetzt stark ansteigende Zahl an E-Autos die Verfügbarkeit von Speicher für das Stromnetz in ein paar Jahren ansteigt weil die Akkus dort ja ohne Probleme trotz geringerer Kapazität ein zweites Leben verbringen können, ich meine irgendwie so ab 2030-2035 erwartet man 50-75GWh Speicherkapazität pro Jahr die man dann für das Stromnetz zur Verfügung hat.
Aber abgesehen von PV mit Akku gibt es noch andere Möglichkeiten Strom zu Speichern, eine davon diskutieren wie hier ja sogar die ganze Zeit, Gasspeicher haben wir ja bereits mehr als ausreichend, könnten die aber trotzdem noch etwas ausbauen. Und Gaskraftwerke haben wir ebenfalls immerhin schon 30GW (muss man aber auch noch etwas zubauen, je nach Szenario geht man z.B. von etwa 50-100GW Gasturbinen Generatorleistung aus)...alles was wir noch brauchen sind die Elektrolyse-Anlagen für Wasserstoff und Methan, da gibt es bei Fraunhofer auch verschiedene Szenarien, aber mal als Beispiel, bis 2050 könnten wir hier über 100GW Elektrolyseure rumstehen haben.
Die Kosten liegen dort allerdings bisher etwas höher als bei PV mit Akku, es sieht aber so aus als wenn sich die Kosten ab 2030 deutlich nach unten bewegen werden, als Beispiel kann man mal nach China schauen, China baut bereits jetzt Anlagen für 200$/kW:
Praktisch alle Marktexperten rechnen damit, dass die Investitionskosten für Elektrolyseure in den kommenden Jahrzehnten auf einen Bruch-teil des heutigen Aufwands fallen werden. In China sind laut BNEF bereits heute Anlagenpreise von 200 $/kW möglich. Bis 2030 könnten die Preise dort noch weiter bis auf 115 $/kW fallen. Sollten in Europa die Preise für Elektrolyseure bis 2030 von derzeit 500-1500 €/kW auf 200 $/kW sinken, wären konkurrenzfähige Preise für Grünen Wasserstoff ab 2030 möglich. Niedrige Anlagenpreise ermöglichen den kostendeckenden Betrieb selbst bei geringer Auslastung. Die Betreiber könnten die Produktion dann auf die Zeiten mit hohem Stromdargebot, also geringen Stromkosten, beschränken.