Klimawandel [Sammelthread]

  • Was genau meinst Du mit alternativen Reaktoren? Denn ganz egal wie sicher die am Ende sind, die Hinterlassen ja auch keinen Feenstaub.

    Es gibt ja viele Konzepte von Kernreaktoren, die z. B. die Abfälle wieder als Rohstoff benutzen (oder sogar die derzeit existierenden abfälle) und so einen Kreislauf schaffen oder auch welche bei denen die Halbwertszeit nur ein paar Jahrzehnte ist mit passiven Sicherheitsmechanismen ohne Nachbrennen des Materials, so dass eine Kernschmelze unmöglich wird. Aber das sind alles nur Konzepte auf dem Papier, an ein paar wird geforscht. Mir wäre ein Planet, der hier und da etwas verstrahlt ist lieber als ein kochender Planet, aber wie gesagt, dazu ist alles noch zu wage und natürlich gibts noch massive politische Probleme und halt die investitionen fehlen, weils zu teuer (wegen kaltem krieg) und ungewiss ist.



    Hier ein Podcast von 20 Minuten der kritisch, aber ausgewogen ist.

    https://www.spektrum.de/podcas…der-generation-iv/1789523


    Andere Idee ist das Projekt Pacer:


    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Project_PACER


    Fussion durch explodierende Kernwaffen in einem Berg, der hermetisch abgeriegelt ist. 😅 Gute Idee, aber auch politisch sehr schwierig.

  • Ja, forschen können die ja auch ruhig weiter. Es gibt aber auch nicht wenige Leute, die im Winter nicht so schrecklich gern Frieren würden und deshalb noch eine Zeitlang mit Gas heizen wollen/müssen.

    Diesen Kompromiss sollte man schon noch bereit sein einzugehen.

  • Nee, dafür hat man zuviel verpasst. Im Kalten Krieg wurde massiv Plutonium für Kernwaffen und U-Boote hergestellt, so dass die

    Damit meine ich übrigens, dass im Kalten Krieg massiv in die Entwicklung der klassischen Plutoniumreaktoren investiert wurde und es deswegen Innovationen in dem Bereich gab, wodurch diese Technologie günstiger wurde. Deswegen ist es derzeit so teuer in alternative Reaktormodelle zu investieren.

  • Ja, forschen können die ja auch ruhig weiter. Es gibt aber auch nicht wenige Leute, die im Winter nicht so schrecklich gern Frieren würden und deshalb noch eine Zeitlang mit Gas heizen wollen/müssen.

    Diesen Kompromiss sollte man schon noch bereit sein einzugehen.

    aso, das märchen vom frierenden, in der dunkelheit sitzenden deutschen🥴

  • Pass aber auf den Außenmantel von dem Ding auf, der wird nämlich früher oder später auch radioaktiv vor sich hinstrahlen und müsstest ihn ersetzen, bevor komplett mit Neutronen zerlegt wird. Aber die Abwärme von dem Ding (immerhin so ein paar Millionen °C) hält dich zumindest warm. Ruf mich mal an, wenn das Ding läuft - ich bring Popcorn.


    Edit: ich mein natürlich nicht den Außenmantel vom Kachelofen.

  • Im Kalten Krieg wurde massiv Plutonium für Kernwaffen und U-Boote hergestellt, so dass die Energiegewinnung damit immernoch heutzutage am günstigsten, aber halt auch am gefährlichsten, ist. Man hat einfach nicht in alternative Reaktoren investiert und mit der Umweltbewegung war dann auch Ende damit.

    ...

    Damit meine ich übrigens, dass im Kalten Krieg massiv in die Entwicklung der klassischen Plutoniumreaktoren investiert wurde und es deswegen Innovationen in dem Bereich gab, wodurch diese Technologie günstiger wurde. Deswegen ist es derzeit so teuer in alternative Reaktormodelle zu investieren.

    Nette Propaganda, aber die gesamte Infrastruktur für die Atomkraft gibt es nur aus militärischen Gründen...wer die Märchengeschichten der Atomlobby verbreitet setzt sich daher für militärische Interessen bzw Atomwaffen ein. Zivile privatwirtschaftliche Stromerzeugung hat zu keinem Zeitpunkt Sinn gemacht.


    Zu diesem Ergebnis kommen übrigens nicht nur Umweltorganisationen sondern sogar mittlerweile auch das DIW z.B. :

    In der sich verschärfenden Diskussionen über wirksamen Klimaschutz wird sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit die Atomkraft als „saubere Energie“ ins Spiel gebracht. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Bericht ihre historischen, gegenwärtigen und zukünftigen Kosten und Risiken. Die Ergebnisse zeigen, dass Atomkraft aufgrund radioaktiver Strahlung für über eine Millionen Jahre mitnichten als „sauber“ bezeichnet werden kann, sondern für Mensch und Umwelt gefährlich ist. Zudem fallen hohe Risiken bezüglich Proliferation an. Eine empirische Erhebung aller jemals gebauten 674 Atomkraftwerke zeigt, dass privatwirtschaftliche Motive von Anfang an keine Rolle gespielt haben, sondern militärische Interessen. Selbst bei Vernachlässigung der Kosten für den Rückbau der Atomkraftwerke und die langfristige Lagerung des Atommülls wären rein privatwirtschaftliche Investitionen in Atomkraftwerke mit hohen Verlusten verbunden – im Durchschnitt knapp fünf Milliarden Euro pro Kraftwerk, wie eine betriebswirtschaftliche Simulation zeigt. In Ländern, in denen noch Atomkraftwerke gebaut werden, wie etwa China und Russland, spielen private Investitionen auch keine Rolle. Atomkraft ist zu teuer und gefährlich und daher keine Option für eine klimafreundliche Energieversorgung

  • ...wobei das DIW schon dazu hätte schreiben können, dass von dem vielen Steuergeld, das die Staaten in den Aufbau der "zivilen" Atomkraft investiert haben - wie auch bei der konventionellen Waffenentwicklung - ein ordentlicher Batzen dennoch bei privaten Energiekonzernen und Kraftwerksherstellern gelandet ist.

  • Ja das stimmt, von den Permafrostböden wird sogar gesagt, sie werden in den nächsten 10 Jahren auftauen (das war vor zwei jahren oder so). Und wenn das passiert, gibt es eine riesige Katastrophe, wahrscheinlich in allen denkbaren Richtungen. Und nach wie vor gilt:

    50385923727_cd3aa6581e_o-5246-960-640-80-c.jpg

    (und keine brückentechnologie sry, ich weiß, es ist schwer, aber so ist die realität)

    Die Realität ist das keiner außer dir hier behauptet das konventionelles Erdgas sauber ist, natürlich ist das auch ein fossiler Rohstoff der so seine Probleme mit sich bringt, aber der ist wie gesagt immerhin nur halb so schädlich wie Braunkohle, oder willst du mir erzählen wir sollten lieber Braunkohle laufen lassen?


    Und langfristig kann mit P2G mit EE Wasserstoff und Methan etc hergestellt werden, dann ist das eh sauberes Gas und deine Argumentation greift garnicht mehr, daher habe ich dir auch gesagt das es durchaus eine Brückentechnologie ist weil man die Gas Infrastruktur sowohl für fossiles Erdgas als auch P2G/EE Gas nutzen kann.


    Einer deiner Links ist aber dann doch nicht so falsch, es dreht sich im wesentlichen darum das man keine Wasserstoff-Fahrzeuge nutzen sollte und es eine Lobby gibt die das durchdrücken will...

    https://www.lobbycontrol.de/20…klimapolitik-verwaessert/

    ...wer sich an die Diskussionen im alten Forum noch erinnert, da wurde das auch teilweise diskutiert...und ich bin immer ein Gegner gewesen von Wasserstoffautos, einfach nur wegen dem schlechten Wirkungsgrad, es ist im Vergleich zu einem rein elektrischen System übelste Energieverschwendung welche man sich bei einer Energiewende wo man eigentlich Energie sparen sollte nicht erlauben kann.


    Diese Diskussion ist mittlerweile aber zum Glück quasi vorbei, fast alle Autohersteller haben sich mittlerweile auf das E-Auto festgelegt,


    Im Prinzip wäre das auch in größeren Maßstäben gültig, aber die weltweite Produktion von Akkus reicht aktuell gerade so für die E-Fahrzeuge, für ein ausreichend großes Backup für das Stromnetz reicht es aber nicht aus...und die Gas Infrastruktur mit den Leitungen und den 230TWh Speicherkapazität haben wir schon rumstehen, daher ist das wie gesagt die beste Option die wir haben.

    ...wobei das DIW schon dazu hätte schreiben können, dass von dem vielen Steuergeld, das die Staaten in den Aufbau der "zivilen" Atomkraft investiert haben - wie auch bei der konventionellen Waffenentwicklung - ein ordentlicher Batzen dennoch bei privaten Energiekonzernen und Kraftwerksherstellern gelandet ist.

    Das stimmt zwar, aber ich bin froh das man dort überhaupt etwas atomkraftkritisches lesen kann.

  • Eigentlich habe ich vermutet, dass hier einige ernsthaft was gegen den Klimawandel machen wollen, stattdessen nur unkreative Narrative von der Lobby🤷‍♂️sad but true. Ich befürchte dieser Danton hat euch ordentlich das Hirn gewaschen.

  • Eigentlich habe ich vermutet, dass hier einige ernsthaft was gegen den Klimawandel machen wollen, stattdessen nur unkreative Narrative von der Lobby🤷‍♂️sad but true. Ich befürchte dieser Danton hat euch ordentlich das Hirn gewaschen.

    Erleuchte mich: Was ist zu tun? Du Wirst hier weitestgehend offene Türen einrennen - I promise.

  • Eigentlich habe ich vermutet, dass hier einige ernsthaft was gegen den Klimawandel machen wollen, stattdessen nur unkreative Narrative von der Lobby🤷‍♂️sad but true. Ich befürchte dieser Danton hat euch ordentlich das Hirn gewaschen.

    Vielleicht liegt aber auch dein Narrativ darin begründet, dass wir Gas vom bösen Russen bekommen und nicht aus dem glorreichen Westen und deshalb als Brückentechnologie einfach nicht in Frage kommen darf.

  • China baut doch auch Thorium-Reaktoren, sicherer (keine Kernschmelze), schwacher radioaktiv und billiger, besser "endzulösen" (Halbwertzeit 300 Jahre) - waffenfähiges Material kann man nicht gewinnen.

    Ich hab den relevanten Teil dafür nochmal fett markiert warum Länder wie China oder Russland noch Reaktoren bauen...

    In der sich verschärfenden Diskussionen über wirksamen Klimaschutz wird sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit die Atomkraft als „saubere Energie“ ins Spiel gebracht. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Bericht ihre historischen, gegenwärtigen und zukünftigen Kosten und Risiken. Die Ergebnisse zeigen, dass Atomkraft aufgrund radioaktiver Strahlung für über eine Millionen Jahre mitnichten als „sauber“ bezeichnet werden kann, sondern für Mensch und Umwelt gefährlich ist. Zudem fallen hohe Risiken bezüglich Proliferation an. Eine empirische Erhebung aller jemals gebauten 674 Atomkraftwerke zeigt, dass privatwirtschaftliche Motive von Anfang an keine Rolle gespielt haben, sondern militärische Interessen. Selbst bei Vernachlässigung der Kosten für den Rückbau der Atomkraftwerke und die langfristige Lagerung des Atommülls wären rein privatwirtschaftliche Investitionen in Atomkraftwerke mit hohen Verlusten verbunden – im Durchschnitt knapp fünf Milliarden Euro pro Kraftwerk, wie eine betriebswirtschaftliche Simulation zeigt. In Ländern, in denen noch Atomkraftwerke gebaut werden, wie etwa China und Russland, spielen private Investitionen auch keine Rolle. Atomkraft ist zu teuer und gefährlich und daher keine Option für eine klimafreundliche Energieversorgung


    Eigentlich habe ich vermutet, dass hier einige ernsthaft was gegen den Klimawandel machen wollen, stattdessen nur unkreative Narrative von der Lobby🤷‍♂️sad but true. Ich befürchte dieser Danton hat euch ordentlich das Hirn gewaschen.

    Um ernsthaft was gegen den Klimawandel zu machen muss man aber etwas mehr als Ideologie mitbringen, um einen Plan zu haben benötigt man immer noch etwas Sachverstand...denn notwendige technische Grundlagen kann man nicht einfach ignorieren, so machst du dich jetzt lächerlich, da kann ich die Frage mit der Hirnwäsche nur zurückgeben, vorallem in Kombination mit Atomkraftpropaganda.

  • Mal abgesehen davon, wer jetzt hier wessen Propaganda nachbetet oder nicht - Wenn man sich die derzeitige Entwicklung so ansieht kann man schon vermuten, dass unsere künftige Bundeswirtschaftsregierung in naher Zukunft zu dem Schluss kommen wird, dass das schöne "grüne" Wachstum, von dem sie von Grün bis Schwarzbraun alle träumen und sich dazu von den Wirtschaftsverbänden irgendwelche - den Profiterwartungen angemessene! - Energiebedarfe bis 2050 zusammenextrapolieren lassen, leider mehr Energie braucht, als wir mit anderen CO2-neutralen Energiequellen bis dahin rechtzeitig erzeugen können, und dass man daher leider, leider die alten Uranöfen wieder anwerfen müsse.


    Auch wegen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit™, natürlich. Wenn der Franzos und der Schinees der Industrie schön stabilen und "sauberen" Atomstrom liefern, dann kann die deutsche Wirtschaft da doch nicht benachteiligt werden. Sonst ziehen die ja, mitsamt ihren Arbeitsplätzen, alle ihrem Geld hinterher auf die Cayman Islands.


    (Sorry, Post-Wahldepression. Weitermachen.)

  • Auch wegen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit™, natürlich. Wenn der Franzos und der Schinees der Industrie schön stabilen und "sauberen" Atomstrom liefern, dann kann die deutsche Wirtschaft da doch nicht benachteiligt werden. Sonst ziehen die ja, mitsamt ihren Arbeitsplätzen, alle ihrem Geld hinterher auf die Cayman Islands.


    (Sorry, Post-Wahldepression. Weitermachen.)

    Das kann aber nicht funktionieren, jeder der einem etwas von Wettbewerbsfähigkeit erzählt und dann Atomkraft auspackt hat doch nichtmal ansatzweise verstanden wovon er spricht, es ist die teuerste Art Energie zu erzeugen (und es wird auch immer teurer, nicht gelöste Endlagerung, Verseuchung der Umwelt beim Uranbergbau etc), genau daher werden weltweit auch immer weniger gebaut:

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    Hier mal ein Überblick wie wenig Reaktoren global eigentlich im Bau sind, die meisten Reaktoren werden bisher in China gebaut, aber selbst China hat immer weniger Bock darauf weil PV und Windkraft deutlich günstiger ist:

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    Der einzige Grund warum Staaten die Atomkraft behalten wollen ist wie gesagt aus militärischen Grunden, nur daher macht es Sinn sich diese teure Technologie beizubehalten, der Franzose hat das z.B. auch mal mehr oder weniger vor einiger Zeit nebenbei irgendwo erzählt:

    ...

    Der französische Präsident [Emmanuel] Macron hat etwa bei einer Visite in der Schmiede Creusot Forge noch im Dezember 2020 klargestellt, dass es auch militärstrategische Interessen gibt, die Atomindustrie beizubehalten. Und Frankreich hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass die militärischen und zivilen Interessen im Bereich Atom eng verbunden sind.

    ...

    Es gibt keinen Zweifel, dass die Betreiber wie der Atomstromerzeuger EDF in Frankreich in einer sehr schweren finanziellen Krise sind. Die Frage ist: Wie werden sie das überleben? Längerfristig sicher nicht ohne massive staatliche Subventionierung.

    ...

    Und eigentlich müsste diese Technologie für Frankreich etc auch noch teurer sein, die scheißen nur einfach auf die Sicherheit und nehmen eine Verseuchung der Umwelt für einen günstigeren Betrieb in kauf...

    ...

    "Es ist klar zu beobachten, dass Kernkraftwerke in den letzten Jahrzehnten nicht billiger, sondern teurer geworden sind", sagt Christoph Pistner, Bereichsleiter Nukleartechnik & Anlagensicherheit beim Öko-Institut in Darmstadt und Mitglied der Reaktor-Sicherheitskommission des Umweltministeriums. Dabei seien viele Lehren, die man aus Fukushima gezogen habe, noch gar nicht umgesetzt worden. So wollte Frankreich nach der Katastrophe seine Anlagen mit einem "hardened safety core" ausrüsten; dieser Sicherheitskern ist dazu gedacht, Folgen von Extremereignissen wie einem Erdbeben zu begrenzen und den Reaktor zu schützen.

    ...
  • Klar ist bei Wind und Sonne Strom aus den EEs am günstigsten. Aber aus welcher Quelle ist Strom am günstigsten bei bedecktem Himmel und -20Grad. Ist das eingespeicherter Sonnenstrom (aus dem Sommer)? Oder Wasserstoff? Zu der Betrachtung fehlt mir eine Zeitachse….


    Edit: und im Grunde genommen auch der Ort für den das gilt. Portugal hat z.B. ganz andere Sonnen- und Windbedingungen als Erfurt.

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