Klimawandel [Sammelthread]

  • Was weiter unklar ist, ob und in welchem Umfang Gazprom selbst in der Vergangenheit einer dieser Kunden war. Das scheint mir der Punkt zu sein, den es zu klären gilt. Wenn nicht haben sie schlicht nichts mit dem Vorgang zu tun, sondern ihnen gehört dann tatsächlich einfach nur die Infrastruktur.

    Naja, der Bundesverband für Erdgas und Erdöl sagt das seine Unternehmen 99% Anteil am Markt haben...

    Die Mitgliedsunternehmen des BVEG haben einen Anteil von nahezu 99 Prozent am gesamten Speichermarkt. Von ihnen werden Erdgasspeicher mit einem Arbeitsgasvolumen von insgesamt 23,8 Milliarden Kubikmetern betrieben.

    ...und da werden dann folgende Unternehmen aufgelistet, Gazprom ist soweit ich das sehe nicht dabei, wobei die natürliche Anteile an einigen Unternehmen haben könnten, aber das müsste ich dann erstmal noch nachgucken, aber im wesentlichen sieht die Liste so aus:


    Speicher und Kavernen

    BVEG-Mitglieder

    BES Berliner Erdgasspeicher GmbH & Co. KG


    Glockenturmstraße 18

    14053 Berlin

    http://www.berliner-erdgasspeicher.de

    Tel.: +49 (30) 7 87 20

    CIECH SODA DEUTSCHLAND GmbH & CO. KG


    Postfach 12 52

    39402 Staßfurt

    http://www.ciechgroup.com

    Tel.: +49 (39 25) 26 30

    DEEP. KBB GmbH


    Eyhauser Allee 2 a

    26160 Bad Zwischenahn

    http://www.deep-kbb.de

    Tel.: +49 (44 03) 9 32 20

    Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH


    Herbert-Henry-Dow-Weg 1

    21698 Ohrensen

    Dow Olefinverbund GmbH

    Sol- und Speicherfeld Teutschenthal


    Postfach 11 63

    06201 Merseburg

    http://www.dow.com

    Tel.: +49 (34 61) 4 90

    Erdgasspeicher Peissen GmbH


    Magdeburger Straße 23

    06112 Halle (Saale)

    https://www.ugs-katharina.de/

    Tel.: +49 345 209 3300

    Etzel-Kavernenbetriebsgesellschaft mbH & CO. KG


    Konsul-Smidt-Str. 14

    28217 Bremen

    http://www.ekb-storage.de

    Tel.: +49 (4 21) 98 98 98 0

    EWE GASSPEICHER GmbH


    Rummelweg 18

    26122 Oldenburg

    http://www.ewe-gasspeicher.de

    Tel.: +49 (4 41) 3 50 10 0

    K+S Minerals and Agriculture GmbH


    Bertha-von-Suttner-Str. 7

    34131 Kassel

    http://www.kpluss.com

    MET Germany Holding GmbH


    Große Gallusstraße 18 (Omniturm)

    60312 Frankfurt am Main

    https://de.met.com/

    Tel.: +49 (69) 6677815123

    NAFTA Speicher GmbH & Co. KG


    Moos 7

    83135 Schechen

    https://www.nafta-speicher.de

    Tel.: +49 8031 802-151

    Nord-West Kavernengesellschaft mbH


    Postfach 20 63

    26360 Wilhelmshaven

    http://www.nwkg.de

    Tel.: +49 (44 21) 57 90

    Nuon Epe Gasspeicher GmbH


    Kottiger Hook 76

    48599 Gronau OT Epe

    http://www.nuon.com

    Tel.: +49 (25 65) 9 08 18 44

    NW-G Gasspeicher HanseWerk AG


    Kraaker Tannen 1

    19077 Kraak

    Raffinerie Heide GmbH


    Meldorfer Str. 43

    25770 Hemmingstedt

    http://www.heiderefinery.com

    Tel.: +49 (4 81) 69 30

    RWE Gas Storage West GmbH


    RWE Platz 2

    45141 Essen

    https://www.rwe-gasstorage-west.com/

    Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH & Co. KG


    Graeser Brook 9

    48683 Ahaus

    http://www.solvay.de

    Tel.: +49 (25 65) 6 00

    Solvay Chemicals GmbH


    Köthensche Straße 1-3

    06406 Bernburg

    http://www.solvay.de

    Tel.: +49 (34 71) 32 35 03

    Stadtwerke Kiel AG


    Uhlenkrog 32

    24113 Kiel

    http://www.stadtwerke-kiel.de

    Tel.: +49 (4 31) 5 94 28 12

    STORAG ETZEL GmbH


    Beim Postweg 2

    26446 Friedeburg

    http://www.storag-etzel.de

    Tel.: +49 (4465) 80 90

    Storengy Deutschland GmbH


    Zimmerstraße 56

    10117 Berlin

    http://www.storengy.de

    Tel.: +49 (30) 2 88 83 40

    Storengy Deutschland Betrieb GmbH


    Podbielskistraße 333

    30659 Hannover

    http://www.storengy.de

    Tel.: +49 (5 11) 86 68 31 02

    Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG


    Krefelder Str. 203

    52070 Aachen

    http://www.trianel.com

    Tel.: +49 241 413 20-0

    Untergrundspeicher- und Geotechnologie-Systeme GmbH


    Berliner Chaussee 2

    15749 Mittenwalde

    http://www.ugsnet.de/

    Tel.: +49 (3 37 64) 8 20

    USG-Blexen GmbH


    Am Hövel 12

    49439 Steinfeld – Mühlen

    Uniper Energy Storage GmbH


    Franziusstr. 12

    40219 Düsseldorf

    https://www.uniper.energy/storage/

    Tel.: +49 (211) 457 963 00

    VNG Gasspeicher GmbH


    Postfach 21 12 11

    04111 Leipzig

    http://www.vng-gasspeicher.de

    Tel.: +49 (3 41) 4 43 53 53

    VTU Engineering Deutschland GmbH


    Philipp-Reis-Str. 2

    65795 Hattersheim

    http://www.vtu.com

    Tel.: +49 (6190) 93624-0

    wesernetz Bremen GmbH


    Theodor-Heuss-Allee 20

    28215 Bremen

    http://www.swb-gruppe.de

    Tel.: +49 (4 21) 35 90

  • Die Nebenkostenabrechnung kommt meist erst im nächsten Jahr. Kann natürlich sein, dass sie die Preise erst nachträglich erhöhen. Aber das widerspricht dem ja nun trotzdem nicht. Trickle down funktioniert bei Kosten fast immer ausgezeichnet.

    Nee, nachträglich kannst Du als Versorger keine Gaspreise erhöhen. Vertrag, ist Vertrag. Alles was Du in diesem Jahr abgenommen hast, wird zum vertraglich festgelegten Preis geliefert. Wenn der Versorger eine Preiserhöhung ankündigt, hast Du sofortiges Kündigungsrecht...

  • Im Nachinein für die nächste Saison aber schon. Ob ich dann kündige ist ja nun wieder ein ganz anderes Thema. Irgendwas mit ruinösem Wettbewerb, Liberalisierung, Managemententscheidung und Marktbereinigung. Die kleinen Marktteilnehmer, die dem ausgeliefert sind haben dann gegebenfalls das Nachsehen. Der Kunde am Ende auf jeden Fall.

  • Naja, der Bundesverband für Erdgas und Erdöl sagt das seine Unternehmen 99% Anteil am Markt haben...


    Am Markt für Speicher, aber das sagt immer noch nichts darüber aus, welcher Anteil am Gas in den Speichern ihren Unternehmen gehört.


    Wobei ich sagen muss, dass ich es schon etwas merkwürdig finde, wenn da wirklich weder Wingas (Mutter) noch Astora (Tochter) dazu gehören. Denn allein der Gasspeicher Rehden hat 4 Mrd. m³ Kapazität:


    Zitat

    Der astora-Erdgasspeicher im norddeutschen Rehden ist mit seiner Arbeitsgaskapazität von rund vier Milliarden Kubikmetern auf einer unterirdischen Fläche von rund acht Quadratkilometern einer der größten Porenspeicher in Westeuropa.


    Laut den Angaben vom BVEG:


    Zitat

    Das Speichervolumen dieser Kavernen beträgt 14,4 Milliarden Kubikmeter.

    Zitat

    Die 20 Porenspeicher der BVEG-Mitglieder haben ein Arbeitsgasvolumen von 9,2 Milliarden Kubikmeter.


    Wie können sie also 99% vom Markt kontrollieren, wenn der größte Astora-Speicher ein Sechstel der Kapazität in den Speichern der Mitglieder ausmacht und fast die Hälfte bei den Porenspeichern?

  • Weil sie kein Gas mehr aus den Speichern erhalten, weil die anderweitig geleert wurden?

    ...eher weil noch Gas vor diesem Winter eingespeichert werden muss. Die Speicherstände steigen noch immer an. Da aber manche (Gazprom-)Speicher leer bleiben kommen wir maximal aber wahrscheinlich gar nicht mehr auf wirklich komfortable Speicherstände...

    Gleichzeitig sinken die Temperaturen womit die Strom und Gasnachfrage steigt. Die Gaszuflüsse können nur mit sehr viel Geldeinsatz im Wettbieten mit Asien über LNG erhöht werden. Russland erhöht seine Flüsse eben nicht...


    Mit wem haben die denn die Verträge?

    Mit Energieversorgungsunternehmen bzw. Stadtwerken. Die Energiemengen dieser Verträge werden jedoch klassisch "back-to-back" am Großhandelsmarkt beschafft, also zum aktuellen Marktpreis... und der ist eben gerade zum kommenden Jahr ziemlich hoch, allen voran durch das Q1.

    Welche Art Abnehmer sind das zB?

    Da kommen manchmal Kunden, die soviel abnehmen wie 1000 Haushalte.... also sagen wir mal 6.000 MWh/a pro Jahr, im letzten Fall war das eine Metzgerei. Ich habe ihm freilich davon abgeraten, weil sowas immer, wenn es schief geht, so richtig schief gehen kann und wir auch keinen Zahlungsausfall bei derartigen Summen sehen wollen.

    Also.... grundsätzlich , jeder der lastganggemessen ist (stündlich(gas) oder viertelstündlich(strom)) und es so will, kann sich nach dem Spotpreis abrechnen lassen. Ich rate aber davon immer ab von daher kenne ich keine "klassischen" Abnehmer. Man wird aber bald davon hören, weil diese Unternehmen mit Sicherheit bald Schwierigkeiten bekommen werden. Manche Energieversorgungsunternehmen machen das auch so und werden jetzt Insolvenz anmelden müssen. Die kaufen nichts...oder nur sehr wenig im Voraus und versuchen ihr Glück am Spotmarkt.

    Sorry, die Fragen zeugen sicherlich von großer Unwissenheit auf meiner Seite. Und ja, genau so ist es auch. :D

    keine Ursache

  • ich sehe noch immer nicht worauf du dich beziehst?

    Darauf.... auf Fefes Einwurf,... und speziell darauf:


    Ach. Ach was. Ihr ahnt sicher schon, wo die Geschichte hingeht. Gazprom hat da Speicher mit billigem Erdgas, weil wir langfristige Lieferverträge mit denen haben. Der Marktpreis von Erdgas geht aber hoch. Da gibt es ja eigentlich nur zwei Erklärungen für:

    1. Fiese Spekulanten kaufen das Erdgas billig und bunkern es, um es uns dann für teure Spotmarktpreise zu verkaufen.
    2. Fiese Geschäftemacher verkaufen das für uns gedachte billige russische Gas z.B. nach Asien weiter.

    Könnt ihr euch jetzt auswürfeln, welche davon ihr für weniger schlimm haltet. Eine Sache ist jedenfalls klar. Wenn jemand an der gesamten Sache völlig unschuldig ist, dann ist es Gazprom.


    Wer jetzt noch "zocken" will muss teuer kaufen und auf noch höhere Preise hoffen. Du bekommst als Spekulant gerade kein billiges Gas mehr um es irgendwem wegzunehmen...


    "Billiges Gas" wird zu 99% schon längst verkauft oder an normale Haushaltskunden verplant sein.

  • Im Nachinein für die nächste Saison aber schon. Ob ich dann kündige ist ja nun wieder ein ganz anderes Thema. Irgendwas mit ruinösem Wettbewerb, Liberalisierung, Managemententscheidung und Marktbereinigung. Die kleinen Marktteilnehmer, die dem ausgeliefert sind haben dann gegebenfalls das Nachsehen. Der Kunde am Ende auf jeden Fall.

    Ja, Du wirst damit rechnen müssen, dass Dein Versorger den Gaspreis zum kommenden Jahr um ca. 1ct./kWh erhöht. Im Strom kommts nun darauf an wie sich die EEG-Umlage entwickelt. Hier ist im Gesamtpakte von 2ct. rauf bis 2ct. runter alles möglich. Tendenziell gehe ich im Strom von gleichbleibenden oder gar sinkenden Preisen durch die fallende EEG-Umlage aus (kommendes Jahr nur noch 4ct./kWh?).


    Trotzdem muss man festhalten, dass die Erhöhungen im Gas zum kommenden Jahr nichts mit dem zu tun haben werden, was gerade an den Großhandelsmärkten los ist. 1:1 weiterreichen würde eher 5ct. rauf bedeuten, aber gegen solche Schwankungen haben sich die meisten Energieversorgungsunternehmen über langfristige Beschaffungszeitfenster für ihre "Tarifkunden" (also Haushaltskunden) abgesichert. Als Energieversorgungsunternehmen möchtest Du am liebsten gar keine Briefe mit irgendwelchen Preiserhöhungen verschicken. Du möchtest Deine Kunden in Ruhe lassen.

    Die Paradoxie, die gerade möglich ist, ist die dass Großabnehmer, die jetzt erst ihre Verträge machen im reinen Energiepreis (ct./kWh), ohne Umlagen beim Doppelten landen können wie kleine Haushaltskunden... einfach weil andere Beschaffungsstartegien (back-to-back <-> über 3 Jahre) dahinterliegen.

  • Wobei ich sagen muss, dass ich es schon etwas merkwürdig finde, wenn da wirklich weder Wingas (Mutter) noch Astora (Tochter) dazu gehören. Denn allein der Gasspeicher Rehden hat 4 Mrd m^3 Kapazität:

    ...

    Wie können sie also 99% vom Markt kontrollieren, wenn der größte Astora-Speicher ein Sechstel der Kapazität in den Speichern der Mitglieder ausmacht und fast die Hälfte bei den Porenspeichern?

    Stimmt, keine Ahnung wie das geht, vllt können wir das hier ja mal klären.


    Habe jetzt mal kurz gesucht, aber alles was ich auf die schnelle gefunden habe ist folgendes, Gazprom kooperiert anscheinend teilweise mit anderen Unternehmen wie z.B. der VNG AG...und die sind z.B. auch in der Liste beim BVEG aufgeführt...

    In Kooperation mit der Verbundnetz Gas AG (VNG) baut Gazprom export in Peissen, Sachsen-Anhalt den Erdgasspeicher Katharina stufenweise bis zum Jahr 2025 aus. Im Endausbau wird der Untergrundspeicher über ein Arbeitsgasvolumen von rund 600 Mio. m³ verfügen.

    ...und für den Speicher in Etzel wird z.B. noch BP und Dong Energy genannt:

    Im niedersächsischen Etzel wurde im Mai 2013 gemeinsam mit den Partnern BP Europe SE und Dong Energy ein Kavernenspeicher in Betrieb genommen, der über leistungsfähige Zugänge zu den wichtigsten Handelspunkten in Europa verfügt. Bis 2018 befindet sich das Projekt in der zweiten Ausbaustufe. Danach wird der strategisch gelegene Marktspeicher ein Arbeitsgasvolumen von rund 1,0 Mrd. m³ besitzen.

    Aber zu Rehden finde ich da auch nichts hilfreiches.


    Die Frage die sich mir stellt ist aber auch folgende, wenn Gazprom bzw die Tochterunternehmen Wingas/Astora nicht ausreichend Gas in dem von ihnen betriebenen Speicher in Rehden einspeichern ist das ja deren Sache, aber warum nutzen andere Unternehmen diesen Speicher nicht einfach, es sollte doch möglich sein das die anderen Unternehmen dann dort was einlagern, nach dem was man in den Medien lesen kann sagt Gazprom/Astora ja selber das sie zwar Betreiber von dem Speicher sind, aber keinen Einfluss darauf nehmen was die Kunden dort einlagern und auslagern.


    Man kann auf der Seite von Astora übrigens auch nachgucken was stündlich oder täglich dort im Speicher in Rehden etc ein oder ausgelagert wurde, da sieht man auch das der Speicherstand in Rehden Anfang August doppelt so hoch gewesen ist wie jetzt, irgendwer hat da im August von Tag 5 bis Tag 22 dauerhaft den Speicher bzw das was dort eingespeichert war halb abgesaugt:

    https://www.astora.de/transpar…ungsdaten/speicher-astora

  • Ich habe auch gerade nochmal nachgeschaut. Die müssen dazu gehören oder jedenfalls zu den Angaben (14.4 Mrd. + 9.2 Mrd. m³) dazu zählen, denn laut dieser Übersicht sollte die gesamte Kapazität in Deutschland bei etwa 24 Mrd. m³ liegen:


    https://www.bdew.de/service/da…rkapazitaete-deutschland/


    Man kann auf der Seite von Astora übrigens auch nachgucken was stündlich oder täglich dort im Speicher in Rehden etc ein oder ausgelagert wurde, da sieht man auch das der Speicherstand in Rehden Anfang August doppelt so hoch gewesen ist wie jetzt, irgendwer hat da im August von Tag 5 bis Tag 22 dauerhaft den Speicher bzw das was dort eingespeichert war halb abgesaugt:

    https://www.astora.de/transpar…ungsdaten/speicher-astora


    Ah, die Übersicht ist verständlicher, bei dem Datenportal habe ich nicht gleich durchgeblickt. Aber ich nehme an, eine Angabe welchem Unternehmen wieviel Gas gehört gibt es nicht?

  • Das kann man so pauschal nicht sagen, kommt anscheinend auf das Gas an, Erdgas gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen, aber hier mal ein paar Zahlen:

    -Erdgas „L“ besteht aus ca. 85 % Methan, 4 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 11 % Inertgasen.

    -Erdgas „H“ (Nordsee) besteht aus ca. 89 % Methan, 8 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 3 % Inertgasen.

    -Erdgas „H“ (GUS-Staaten) besteht aus ca. 98 % Methan, 1 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 1 % Inertgasen.

    ...

    In Deutschland verwendetes H-Erdgas aus den GUS-Staaten besteht aus circa 98 % Methan, 1 % weiteren Alkanen (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 1 % Inertgasen. H-Erdgas aus der Nordsee besteht aus circa 89 % Methan, 8 % weiteren Alkanen und 3 % Inertgasen. L-Erdgas aus den Niederlanden und Norddeutschland besteht aus etwa 85 % Methan, 4 % weiteren Alkanen und 11 % Inertgasen. Der Brennwert Hs (früher Ho) variiert entsprechend zwischen 10 kWh/kg (36 MJ/kg) bzw. 8,2 kWh/m³ (30 MJ/m³) bei L-Gas und 14 kWh/kg (50 MJ/kg) bzw. 11,1 kWh/m³ (40 MJ/m³) bei H-Gas.

    ...
  • LDR


    …wir speichern jetzt kein Gas in Gasspeicher ein, aber was ich mir vorstellen kann ist, dass die Einspeicherung von Gas auch immer den Kauf flexibler Gasmengen voraussetzt… und wenn Gazprom hier nix anbietet, kann niemand den Auftrag erteilen…


    Zu den 99%; die Situation ist gerade nicht deshalb angespannt weil 99% der Speicher leer sind, sondern „38%“. Kleiner Hebel, große Wirkung.

  • Also ich habe nochmal den Artikel von der Deutschen Welle vom 9. Juli gelesen (zwischenzeitlich gab es von dem selben Journalisten, der für sie schreibt auch noch ein Meinungsstück zum Thema:

    Meinung - Deutschland ignoriert den Erpressungsversuch von Gazprom) und jetzt verstehe ich erst, wie das gedacht ist.


    https://www.dw.com/de/meinung-…ch-von-gazprom/a-59216301


    Zitat

    Der staatliche russische Konzern Gazprom könnte seine Liefermengen erhöhen. Doch der Markführer [sic] tut das nicht, obwohl die Preise kürzlich ein 13-Jahreshoch erreichten. Somit wächst die Gefahr, dass Europa ohne ausreichende Gasreserven in den nächsten Winter geht.


    Vor diesen Hintergrund macht die Meldung hellhörig, dass Gazprom für den Juli keine zusätzlichen Kapazitäten für den Transit durch die Ukraine gebucht hat, obwohl die Lieferungen von russischem Erdgas in die EU in diesem Monat um mehr als zwei Milliarden Kubikmeter zurückgehen werden. [Wegen Ausfall der anderen Transportwege.]

    Zitat

    "Was auffallend ist, und das ist wirklich ein Novum: Gazprom erfüllt seine Verträge offensichtlich dadurch, dass deutlich mehr als üblich Gas aus den Speichern in Europa genommen wird und möglicherweise sogar durch den Zukauf von Handelsmengen auf dem europäischen Markt. Das höre ich zumindest von den Händlern", berichtet Heiko Lohmann.


    Dieses Vorgehen hat dazu geführt, dass die beiden wichtigsten europäischen Gazprom-Speicher - im deutschen Rehden, der größte in der EU, und im österreichischen Haidach - Anfang des Sommers nahezu komplett leer waren und mit ihrem Auffüllen gerade erst begonnen wurde. "Das ist völlig unüblich für Gazprom und schreit nach einer politischen Interpretation", meint der Experte.


    Das geht davon aus, dass Gazprom eine größere Menge eigenes Gas in seinen Speicherunternehmen eingespeichert hat und seine Lieferverträge daraus bedient und nicht über zusätzlichen Transit, der notwendig sei, weil andere Transitwege gerade nicht zur Verfügung stehen (wobei sich das schon längst erledigt hat?).


    Das würde zumindestens Sinn ergeben, wenn wirklich klar ist, wieviel Gas in den Speichern Gazprom gehört, und dass sie in den letzten Jahren immer einen gewissen Füllstand dort belassen (wobei der Grund dann immer noch in der gegenwärtigen Preissituation liegen könnte, die hohen Preise werden ja nicht nur auf dem europäischen Markt bezahlt, vielleicht geht zusätzliches Gas einfach wonanders hin).


    Würden sie tatsächlich Gas teuer zukaufen, anstatt selbst mehr nach Europa einzuführen, wäre das ein deutlicherer Hinweis auf eine politische Entscheidung. Andererseits wird im Artikel selbst an anderer Stelle gesagt, die Zubuchung von nicht geplantem Transit sei ebenfalls teurer:


    Zitat

    Für Gazprom macht es keinen Sinn, weniger zu pumpen, denn der gebuchte Umfang muss so oder so komplett bezahlt werden, der Konzern will aber auch keine weiteren Kapazitäten zu einem viel teureren Tarif dazubuchen.


    Und dass sie der Ukraine nicht mehr Geld rüberschieben wollen als notwendig, ergibt nun auch durchaus Sinn.


    Die Idee zusammengefasst:


    Zitat

    Daher die jetzige Situation: Europa bekommt auf dem Weg über die Ukraine deutlich weniger Gas, als eigentlich nötig wäre, Gazprom bleibt dabei vertragstreu, indem er seine europäischen Speicher leersaugt, gleichzeitig leistet sich der Konzern eine längere Wartung gleich zweier Pipelines in Richtung EU.


    Im Endeffekt könnte dies alles darauf hinauslaufen, dass irgendwann im Herbst, vielleicht im September, der russische Staatskonzern die Europäer vor die Wahl stellt: Entweder ihr erteilt der (bis dahin wohl fertiggestellten) Nord Stream 2 mit einer Kapazität von 55 Milliarden Kubikmeter ganz schnell die Betriebserlaubnis - oder ihr bekommt im nahenden Winter große Probleme bei der Gasversorgung, denn unsere Speicher sind immer noch halbleer, und die Liefermengen durch die Ukraine wollen wir nicht erhöhen.


    Diese Behauptung läuft aber darauf hinaus, dass sich Gazprom gerade in eine Situation versetzt, wo es nicht mehr in der Lage ist, seine Verträge bedienen zu können, außer wenn Nord Stream 2 zeitnah in Betrieb genommen wird, wobei wohl nicht mal garantiert ist, dass das sicher möglich ist. Das erscheint mir allerdings unglaubwürdig.


    Alternativ könnte man es vielleicht so verstehen, dass sie darauf abzielen, ihre Verträge bedienen zu können, aber nichts darüberhinaus, dafür bräuchte es dann Nord Stream 2. Aber die Behauptung, dass sie schlicht gerade nichts verkaufen, scheint es nicht zu geben, insofern wäre es nicht die Aufgabe der Energieversorger die Verfügbarkeit in den Speichern dann eben, ggf. zum hohen Preis, sicher zu stellen? Es scheint hier immer noch darauf hinaus zu laufen, dass man von Gazprom eine Sicherung der europäischen Versorgung ohne Gegenleistung erwartet. Ist der Vorwurf, dass sie uns nicht mehr die gleiche Kulanz zeigen wie bisher?


    So wenn ich das richtig verstehe, kommt die Umrechnung mit Faktor 10 hin, entspricht auch der Speicherkapazität, die für Rehden angegeben wird:


    https://www.astora.de/transpar…bersicht/speicher-rehden/


    Zitat

    Arbeitsgasvolumen [kWh]

    43.680.000.000


    (Keine Ahnung, was diese volle Ausbuchung zum 1. April 2021 bedeutet. Das mag relevant sein.)


    Bei Faktor 10 ist man etwa bei den 4 Mrd. m³ Gesamtkapazität.


    Das Argument "gleichzeitig leistet sich der Konzern eine längere Wartung gleich zweier Pipelines in Richtung EU" scheint der schwächere Teil der Verschwörungsthese zu sein. Als der Artikel veröffentlicht wird, ist den Speichern bereits nicht mehr viel drin. Also etwa in Rehden 3.4 Mrd. kWh Arbeitsgasvolumen wären 8% vom Speicher. Bei den anderen beiden ist die Menge ähnlich. Da ist es anteilig mehr, aber die sind auch viel kleiner. Den oben erwähnten Ausfall 2 Mrd. m³ kann damit nicht voll kompensieren. Es ist allerdings interessant, dass in der erwähnten Ausfallzeit:


    Zitat

    [...] der Transport durch die viel größere Pipeline Nord Stream durch die Ostsee wird vom 13. bis zum 23.Juli stillstehen.


    in Rehden (aber nicht in Haidach oder Jemgum) eine Ausspeicherleistung von 1.3 Mrd. kWh entnommen wurde, und im anschließenden Zeitraum bis Anfang August etwas mehr wieder eingespeichert wurde. Aber das wäre nur ein Bruchteil (ca 0.13) der 2 Mrd. m³ die da angeblich ausgefallen sind.


    Also es bleibt dabei, um das zu bewerten, müsste man wissen, wem das Gas in den Speichern gehört bzw. vorallem beim fast leeren Speicher in Rehden ob und wenn ja durch wen Kapazität ausgebucht ist, die aber gegenwärtig offenkundig nicht für ein Einspeicherung von Gas genutzt wird.

  • Der Inhalt Deiner Quellen entspricht auch meinem Kenntnisstand. Warum interpretierst Du da noch groß rum? Die Quellen erklären die Situation doch schon hinreichend.

  • Der Inhalt Deiner Quellen entspricht auch meinem Kenntnisstand. Warum interpretierst Du da noch groß rum? Die Quellen erklären die Situation doch schon hinreichend.


    Nun es ist eine unbewiesene Verschwörungsthese. Bisher habe ich nicht mal ausreichend Belege dafür gesehen, dass Gazprom für den Füllstand des relativ leeren Gasspeichers in Rehden und der beiden anderen halbgefüllten Astora-Speicher verantwortlich ist.

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