Klimawandel [Sammelthread]

  • Europäische Union - Kritik an neuem Entwurf für das Emissionshandelssystem

    Laut einem neuen Entwurf der EU-Kommission für den europäischen Emissionshandel, wird es deutlich weniger CO2-Zertifikate geben und Verkehr und Wohnen sollen einen CO2-Preis erhalten. Doch für sozial gerechten Klimaschutz bedarf es Nachbesserungen.

  • Bilanz der Handelsperiode 2013 bis 2020 - Industrie und Erdgas leben gut unterm Emissionshandel

    Als das bisher am besten funktionierende Klimaschutz-Instrument gilt der europäische Emissionshandel. Eine Bilanz für die Jahre 2013 bis 2020 zog jetzt die Deutsche Emissionshandelsstelle. Die fällt für Deutschland gar nicht so gut aus.


  • Wenn ich die Kritik richtig verstehe (leider liegen mir englische Quellen nicht wirklich) könne halt nicht ausgeschlossen werden, dass die Preise wieder abstürzen. Ferner können nach Einsparungen die Preise wieder fallen. Zudem wäre die Verknappung nicht ehrgeizig genug.


    Nun; in den letzten Jahren sanken vor allem im Stromsektor die CO2-Emissionen ziemlich stark, während der Preis für CO2 weiter anstieg.


    zu den Emissionen: https://www.umweltbundesamt.de…-2021_strommix_2021_0.pdf


    zu der Entwicklung der CO2-Preise und deren Folgen für die Industrie:


    https://www.handelsblatt.com/t…ationsmotor/27199264.html



    2013 wurden im Stromsektor noch mehr als 300mio t CO2 emittiert, 2020 waren es schon weniger als 200 mio. t CO2. Wetter- und coronabedingt rechne ich 2021 jetzt nicht mit einer weiteren Absenkung. 2022 könnte es, bei bei einem milden Winter, jedoch weitergehen.

    Wenn die Kritik am DERZEITIGEN EUA-ETS-Handel Theorie bleibt, da in der Realität etwas ganz anderes passiert ist sie nicht wirklich relevant.

  • Bilanz der Handelsperiode 2013 bis 2020 - Industrie und Erdgas leben gut unterm Emissionshandel

    Als das bisher am besten funktionierende Klimaschutz-Instrument gilt der europäische Emissionshandel. Eine Bilanz für die Jahre 2013 bis 2020 zog jetzt die Deutsche Emissionshandelsstelle. Die fällt für Deutschland gar nicht so gut aus.


    ...und der Anteil der kostenlosen Zuteilung für die Fertigungsindustrie bspw. wird bis 2030 von heute 80% auf dann 30% abgesenkt.

    https://ec.europa.eu/clima/policies/ets/allowances_de


    Und wenn ich das heute schon weiß, fang ich auch jetzt an umzurüsten.

  • Nicht nur der Strombedarf, sondern der gesamte deutsche Energiebedarf ließe sich in 10 bis 15 Jahren ausschließlich mit erneuerbaren Energien decken. Dies ist die Kernbotschaft der am Mittwoch veröffentlichten Studie „100 Prozent erneuerbare Energien für Deutschland: Koordinierte Ausbauplanung notwendig“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin. Auch in Europa könnten dann keine fossilen Energieträger oder Kernenergie eingesetzt werden. Voraussetzung dafür wäre jedoch eine deutliche Steigerung des Ausbautempos bei Photovoltaik und Windkraft. „100 Prozent erneuerbare Energien sind technisch möglich und ökonomisch effizient – und vor allem dringend nötig, um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können“, sagt Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin. Sie hat gemeinsam mit den Energieökonomen Christian von Hirschhausen, Mario Kendziorski und Leonard Göke die Berechnungen vorgenommen.


    https://www.pv-magazine.de/202…0-bis-15-jahren-moeglich/

  • Auch wenn wir 100% Erneuerbare hätten würde das manche nicht davon abhalten die Umwelt zu vergiften und eventuell ganz auf dieses Baum-Zeugs zu verzichten. Selbst rein mit Grüner Energie bleibt der Planet toxisch verseucht und "Konsumismus" ist eher noch ein Brandbeschleuniger.


    Ich bin skeptisch wie gesund unsere Kindeskinder wohl leben...


    Unbedingt notwindiger Schritt 0: Altmaier Peterle irgendwo im Wald hänselundgreteln.


    In 6 Jahren 3 Ministerien, so schlecht kann Peter-Pink-Altmaier nicht sein : )


    Universalwaffe Altmaier:


    Bundesminister für Wirtschaft und Energie.

    Bundesminister für besondere Aufgaben und Flüchtlingskoordinator

    Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

  • ...und der Anteil der kostenlosen Zuteilung für die Fertigungsindustrie bspw. wird bis 2030 von heute 80% auf dann 30% abgesenkt.

    Also erstens bezieht sich das auf die bereits beendete 3. Phase (2015-2020) - während die oben von mir zitierte Studie sich auf die seit 2021 angelaufene 4. Phase (2021-2030) bezieht, und zweitens verlinkt die EU-Komission in dem Artikel selbst auf einen Aufsatz zur "carbon leakage" aus ihrem Hause, in welchem beschrieben wird, dass energieintensive Industrieunternehmen natürlich weiterhin mit freien Zertifikaten subventioniert werden, sofern damit verhindert wird, dass sie in weniger "effizient" regulierte Gefilde abwandern und die Wettbewerbsfähigkeit ihres EU-Heimatlandes gefährden.

    Und für ganz besonders "elektrointensive" Unternehmen dürfen die nationalen Regierungen sogar weiterhin ganz direkte Subventionen zahlen, um die erhöhten Kosten durch die steigenen Zertifikatspreise zu kompensieren.


    Genau das ist es auch, was der Artikel von Klimareporter oben u.a. kritisiert.


    Und die Studie von der Universität Hamburg weißt ebenfalls darauf hin, dass die nötigen Investitionen in klimaschonendere Technologie dadurch ausgebremst werden könnten, dass damit der Kostendruck, der eigentlich durch den Anstieg der Preise für die Zertifikate erzeugt werden soll, unterlaufen wird.

  • Also erstens bezieht sich das auf die bereits beendete 3. Phase (2015-2020) - während die oben von mir zitierte Studie sich auf die seit 2021 angelaufene 4. Phase (2021-2030) bezieht, und zweitens verlinkt die EU-Komission in dem Artikel selbst auf einen Aufsatz zur "carbon leakage" aus ihrem Hause...

    Stimmt. Hier die die Strategie Phase 4


    https://ec.europa.eu/clima/policies/ets/revision_de


    in welchem beschrieben wird, dass energieintensive Industrieunternehmen natürlich weiterhin mit freien Zertifikaten subventioniert werden, sofern damit verhindert wird, dass sie in weniger "effizient" regulierte Gefilde abwandern und die Wettbewerbsfähigkeit ihres EU-Heimatlandes gefährden.Und für ganz besonders "elektrointensive" Unternehmen dürfen die nationalen Regierungen sogar weiterhin ganz direkte Subventionen zahlen, um die erhöhten Kosten durch die steigenen Zertifikatspreise zu kompensieren.


    Genau das ist es auch, was der Artikel von Klimareporter oben u.a. kritisiert.


    Und die Studie von der Universität Hamburg weißt ebenfalls darauf hin, dass die nötigen Investitionen in klimaschonendere Technologie dadurch ausgebremst werden könnten, dass damit der Kostendruck, der eigentlich durch den Anstieg der Preise für die Zertifikate erzeugt werden soll, unterlaufen wird.

    Tja... solange es keine CO2-Steuer an der EU-Außengrenze gibt, finde ich es absolut richtig diese Unternehmen nicht zu belasten. Kannst Du anders sehen, aber ich weiß nicht, was anderes bei dieser Gruppe mit einer hohen CO2-Belastung rauskommen soll, wenn nicht nicht "die Flucht ins Ausland".


    Dass solche Unternehmen wie Thyssen jetzt schon länger daran arbeiten zukünftig "grünen" Stahl zu produzieren haben die Autoren aber schon mitbekommen oder?


    https://www.thyssenkrupp-steel…altigkeit/klimastrategie/


    Ich weiß nicht, was hier mitunter angenommen wird. Dass die energieintensiven Unternehmen gerade bei dem Thema "Däumchendrehen"? Ich würde davon nicht ausgehen....

  • Die Umstellung vom Verbrenner zum E-Antrieb ist keine PR sondern REAL


    Ach soooo. Das ist REAL!


    Sag' mal, für wie blöd hältst Du mich eigentlich?


    Natürlich stellen die jetzt alle auf Elektro um.

    Das hatten wir doch alles längst beim großen Elon, der die ganze Zeit im Dreieck springt ,weil die lahmen Brandenburger Bürokraten ihm seine europäische Markteroberung versperren, während die etablierte Konkurrenz längst selbst Elektromobile produziert, und ihm seinen Technologievorsprung streitig macht.


    Dass der Verbrennungsmotor allmählich ein Auslaufmodell wird, ist doch hier überhaupt nie in Frage gestellt worden.


    Die Frage ist doch eher, ob die Konzerne das so machen, und ob das politisch rechtzeitig so durchgesetzt werden kann, wie sich die Klimaforscher das eigentlich wünschen würden, um vielleicht noch irgendein paar Kipppunkte nicht zu reissen, oder ob man da politischerseits leider, leider - aus Gründen des Erhalts der Wettbewerbsfähigkeit! - dann doch lieber weiter darauf vertraut - so wie Du das offenbar völlig unbeirrt und beinhart tust - dass der Markt das schon irgenwie richten werde, wenn der Staat ihm nur ein entsprechend ausgefuchstes Finanzprodukt in den Schoß legt.


    Aber wenn Du lieber grün angemalter Konzern-PR und politischer Propaganda aus dem neoliberalen Marktverwaltungszentrum der EU glauben willst, als Dich mal zu fragen, warum trotz jahrelangem Emissionshandel immer noch weltweit KlimaforscherInnen, UmweltwissenschaftlerInnen und AktivistInnen händeringend - und verzweifelter denn je! - nach wirksameren politischen Maßnahmen rufen, und selbst kapitalistische ÖkonomInnen der Ansicht sind, dass der ganze Ablasshandel so wie er derzeit konstruiert ist, nicht die gewünschten Ziele erreichen wird...


    ...dann ist bei Dir halt echt Hopfen und Malz verloren.

  • Nicht nur der Strombedarf, sondern der gesamte deutsche Energiebedarf ließe sich in 10 bis 15 Jahren ausschließlich mit erneuerbaren Energien decken.

    ...

    Voraussetzung dafür wäre jedoch eine deutliche Steigerung des Ausbautempos bei Photovoltaik und Windkraft. „100 Prozent erneuerbare Energien sind technisch möglich und ökonomisch effizient – und vor allem dringend nötig, um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können“, sagt Claudia Kemfert...

    Es gibt da leider ein Problem, Frau Kemfert sollte daher konkreter werden und Zahlen nennen, sonst kommt die CDU (und vllt auch die spD) an und wird erzählen das sie doch genau das getan hat, die tun dann so als ob sie garnicht verstehen was das Problem ist.

    Das Problem ist nämlich, der Zubau der Windkraft wird von 2020 auf 2021 vermutlich etwa verdoppelt, sowas wird man dann als deutlich Steigerung darstellen.

    csm_wind_zubau_halbjahr_2021_faf9452a54.jpg

    Anstatt wie in 2020 mit 1GW Wind werden in 2021 also vermutlich 2GW Wind installiert.


    Die Frage an der Stelle ist, wieviel PV und Windkraft müssen wir denn pro Jahr aktuell mind. installieren...nun, die Richtung erkennt man grob an den Zahlen die Herr Quaschning momentan nennt:

    Wir liegen also trotz der Verdoppelung beim Zubau immer noch weit unter dem was notwendig sein würde, auch PV bauen wir dieses Jahr den Prognosen nach nur etwa 5GW, wir brauchen aber eher so 20GW.


    Durch jedes Jahr mit zuwenig Zubau müssen wir problematischerweise in den Jahren danach noch mehr bauen, solange bis wir an einen Punkt gelangen wo es eh unrealistisch wird die Zubauziele noch zu erreichen, einfach weil wir nicht genug Personal und Maschinen etc haben um irgendwann mal 30, 40 oder sogar 50GW pro Jahr zu installieren, zum Vergleich, in den letzten 10 Jahren haben wir z.B. gerade mal etwa 30GW PV installiert.

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