Mein Wissen über ausländische Energieversorgungsysteme ist außerhalb Europas so gut wie nicht vorhanden.
Worin wir uns definitiv einig sind: Wir brauchen viel, viel mehr Solar, Wind, Wasser.... vielleicht auch Kernkraft (*wegduck*)
Und natürlich muss weltweit viel mehr passieren.... oder weniger (?)
Wir haben freilich auch Probleme in der Landwirtschaft; Humus verschwindet, zu viel Gülle wird eingetragen, das Bienensterben, das Insektensterben, das Waldsterben, die Überfischung der Meere, die synthetischen Kunststoffe in den Meeren....
Ja, eine Art Indianerkultur wäre mit Sicherheit die nachhaltigste. Wenn ich jetzt aber mal so komplett abdriften darf und mich frage: Woran liegt das? Warum wird das immer mehr? Dann komme ich auch abseits von Systemfragen zu sehr einfachen Antworten:
Die Menschen auf allen Kontinenten erheben einen Anspruch darauf auf einem möglichst hohen Lebensstandard und in Freiheit zu leben. Das heißt: Elektrizität, sauberes Wasser, Tourismus, 3mal die Woche Fleisch, 30m²/Kopf, ein Auto.... halt das, was wir hier so (vor)leben.
Jetzt ist es ja nicht verkehrt festzustellen, dass das eigentlich nicht geht. Und es ist auch solidarisch zu fordern, dass wir hier, im reichen Europa mindestens zwei Schritte zurück gehen müssen um dann irgendwann gemeinsam, auf einer neuen Grundlage, wieder einen nach vorne machen zu können.
Ich z.B. habe kein Auto. Ich habe auch keine Kinder, ich habe kein Haus, ich habe eine schöne Wohnung mit meiner Lebenspartnerin und kann gemeinsam mit unseren tollen Nachbarn einen wunderschönen Garten nutzen. Alles in allem bin ich zufrieden.
Nur wirst Du Menschen, die, ich sag es jetzt mal ganz provokant (bitte nicht aus der Hose hüpfen), in Deinen Augen einen zu hohen hohen Lebensstandard pflegen aus Umweltgründen ganz schlecht davon überzeugen können, dass dieser zu hoch ist und dieser oder jener, sein SUV jetzt bitte auf einem Recyclinghof abzustellen habe. Das hat schon etwas von Ökodiktatur. Du kannst ihn, wie mich, versuchen zu belehren: "Mein Freund; Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit!" Es wird Dir nicht gelingen. Dieser Mensch wird sich bevormundet und beraubt vorkommen. Mehr noch; du hast diesem Menschen auch gar nicht die Chance gegeben an einer anderen Stelle sein Verhalten auszugleichen. Daher wird er dann freilich seine Verantwortung für den Umgang mit der Klimakrise auf denjenigen abwälzen, der ihm seinen SUV weggenommen hat und sich nie wieder darum bemühen seinen Teil, in seiner kleinen Welt dazu beizutragen. (und dieser Teil könnte viel größer sein als sein Verzicht)
Was Du machen kannst ist, umweltschädliches Verhalten verteuern und umweltfreundliches Verhalten verbilligen. Ich würde mich lieber mit der Frage beschäftigen wie wir ALLLE zu Klimaschützern werden können, anstatt die Lösungen den Lenkern irgendwelcher Systeme zu überlassen. Wenn Du ein anderes Verhalten verordnen möchtest, wenn Du mehr Verbote möchtest, wenn Du mehr Regulierung möchtest, signalisierst Du, dass die Verantwortung woanders liegt als bei einem selber und schaffst keine Anreize sondern Frust. Und Du wirst Verschwörungstheoretiker stark machen, die in einem stark ökologisch geprägten Staat mehr sehen als die Mission einer nachhaltigen Gesellschaft.
Vielleicht war das jetzt nicht ganz Dein Punkt, aber ich wollte das mal gesagt haben.