Klimawandel [Sammelthread]

  • Das ist doch quatsch. Ich diskutiere doch nicht über Physik. Da vertraue ich absolut den Leuten die sich mit sowas wesentlich besser auskennen als ich.


    Aber was nützt es denn, wenn man zwar eigentlich weiß, was wissenschaftlich-technisch zu tun wäre, um den Klimawandel einzudämmen - das hat ja selbst unsere Bundesregierung längst verstanden -, wenn man aber politisch nicht Willens ist, das dann auch umzusetzen, weil man Angst davor hat, der Kapitalfraktion das profitable Investitionsklima zu versauen, weil man einer Ideologie anhängt, die den Erhalt und Ausbau des ökonomischen Wettbewerbsvorteils als primäres Ziel der Politik behauptet?

    ... und nicht endlich den Sozialismus einführt? Ist es das, was Du mir erneut damit sagen willst?


    Ja wenn man den gerade massiv am Ausbau seiner globalen Marktanteile arbeitenden Aktienkonzern Tesla allen Ernstes als Klimaschutzprojekt sehen will...


    ...dann muss man halt damit rechnen, dass man von links harten Widerstand gegen so eine Unsinnige Sichtweise bekommt.


    Wieso ist es für Dich eigentlich so unmöglich, dass ein global agierender Konzern nicht doch tatsächlich klimaneutral produzieren kann? Wieso ist das offenbar von vornherein für Dich ausgeschlossen?

    Vielleicht weil es nicht doch eher um Ideologie als um Physik geht?

  • Wieso ist es für Dich eigentlich so unmöglich, dass ein global agierender Konzern nicht doch tatsächlich klimaneutral produzieren kann?

    Was ist denn das für eine alberne Frage? Glauben wir jetzt der PR eines privaten Konzerns? Bist Du Silverbeard?


    Mal abgesehen davon, dass Musk seine Gigafabrik ja nicht baut, damit er weniger Atuos produzieren kann, von denen sowieso schon viel zu viele die meiste Zeit sinnlos irgendwo herumparken und Platz wegnehmen - Wie soll der Industriekonzern denn unter den herrschenden Verhältnissen in globalisierten Lieferketten klimaneutral produzieren?


    Selbst wenn Tesla irgendwann tatsächlich mal wie versprochen, die komplette Energie für die Endfertigung vor Ort über Solarsrom, Windkraft, etc. selbst erzeugen würde - was ja wohl zum avisierten Zeitpunkt der Inbetriebnahme erst mal nicht der Fall sein wird - Werden die ganzen Rohstoffe, also die Erze, das Bauxit, die seltenen Erden, das Erdöl, etc. die nunmal alle für die Massenprduktion von Individualfahrzeugen aus Metallen und Kunststoffen in großen Mengen benötigt werden, klimaneutral aus der Erde gebetet und dann mit reiner Magie raffiniert, per Segelboot und Ochsenkarawane nach Brandenburg verbracht, und dann schliesslich mit Ökostrom zu Karosserieteilen, Elektromontoren, Batterien, sonstiger Elektronik, Innenausstattungen usw. weiterverarbeitet?


    Oder kauft sich der Großentrepreneur dann vielleicht einfach ein paar Zertifikate und "neutralisiert" damit seine Klimabilanz?


    Und wenn ja - wer berechnet eigentlich, wieviel Energie bei Abbau, Weiterverarbeitung und Transport von Rohstoffen für deutsche Elektromoblität irgendwo in Entwicklungs- und Schwellenländern verbraucht, und wie sie erzeugt wird?

    Wer berechnet und bepreist denn die Kosten für Umweltverschmutzung, die zwar vielleicht nicht direkt unmittelbar Klimarelevant ist, und z.B. durch Förderanlagen und Raffinerien irgendwo am anderen Ende der Welt entsteht, aber indirekt dann eben doch wieder, weil dafür Wälder gerodet, andere CO2-bindende Ökosysteme zerstört und Böden vergiftet werden, auf denen dann erstmal nichts mehr wächst, es sei denn man investierte einen haufen Energie darin, die Landschaft zu entgiften und wieder fruchtbar zu machen?


    und nicht endlich den Sozialismus einführt? Ist es das, was Du mir erneut damit sagen willst?

    Nein. Das ist nicht das was ich erneut sagen will, weil ich es auch bisher noch nie gesagt habe.


    Was ich sage ist, dass man sich - wie zum Beispiel die Rosa-Schwarz-Grüne Landesregierung von Brandenburg bei Tesla, aber selbstverständlich auch die Große Koalition in Niedersachsen bei Volkswagen, die Baden-Wüttembergischen Schwarzgrünen bei Daimler und Porsche, oder der Schwarzbräunliche Wahlverein von Markus I. in Bayern bei BMW und Audi, und wie natürlich auch die Schwarzrosa Bundesregierung für das gesamte deutsche Autokartell - als politische Klasse nichtglaubhaft und mit der von Dir ja immer so dringend geforderten "Effizienz" für den Klimawandel einsetzen kann, wenn man sich dabei gleichzeitig vom privaten Investitionsmonopol, bzw. von seinen Berliner und Brüsseler Lobbyapparaten die Bedingungen dafür diktieren, und unter Androhung des Entzuges - oder im Falle Teslas: des Ausbleibens - von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen dazu erpressen lässt, dem Profitinteresse der privaten InvestorInnen oberste Priorität einzuräumen, weil man ideologisch darauf konditioniert ist, die internationale und innereuropäische Wettbewerbsfähigkeit genauso wie die nationale Standortkonkurrenz unter Bundesländern und Kommunen, für den besten Weg zu permanentem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes, und somit für die einzig vernünftige Wirtschaftspolitische Leitlinie zu halten und weil die selben WirtschaftsIdeologenexpertInnen, die das propagieren ebenfalls nicht müde werden, regelmäßig davor zu warnen, dass jegliche harte Regulierung des Kapitalverkehrs, oder gar eine direkte Finanzierung durch den Staat sozialistisches Teufelszeug wäre, und direkt in die Hyperinflation oder in die totalitäre Kommandowirtschaft führen würde.


    Es ist ja nicht so, als gäbe es gar keine Alternativen Vorschläge für eine ökosoziale Wende, die auch umsetzbar wären, ohne dass deshalb gleich flächendeckend der Sozialismus=O eingeführt werden müsste. Aber die hält man halt politischerseits für realitätsfern und diskutiert sie nichtmal ernsthaft, weil man sich das von neoliberalen Ideologen wirtschaftsnahen ExpertInnen und TechnokratInnen des Status Quo so einreden lässt.

    Statt dessen schickt man lieber die Euro-Ursel nach Brüssel, um noch mehr Subventionen und Anreize für private Investoren auszuhandeln, das dann mit "European Green Deal" zu ettikettieren, und als progressiven Fortschritt in die ökosoziale Marktwirtschaft zu verklären, damit die wütenden Kinder auf der Strasse endlich mal Ruhe geben.


    Und Du, Lieber @Danton, lässt Dir das offenbar ebenfalls einreden - Was besonders tragisch ist, weil Du ja offensichtlich ein ernstes Interesse daran hast, die Energiewende zu befördern, und sogar beruflich damit beschäftigt bist.

  • 6. Strategic reliance on ‘green finance’

    The European Commission puts its faith in private finance to fund the climate transition by promoting green capital formation through a favorable regulatory treatment of green finance, de-risking and credit subsidies. This circumlocutory strategy certainly reflects realism; after all,the Commission has no ‘hard power’ for toughening regulation on member states’ energy mixes and housing energy efficiency standards or for raising public investment and carbon taxation.

    Having lost the battles for tougher regulation and higher taxation and spending, the Commission’s hope is that private finance will do the job of greening the economy.

    Hence, the idea is to do ‘whatever it takes’ to persuade institutional investors (insurance companies, fixed-income asset managers, mutual funds, etc.) to - voluntarily - redirect the trillions of money they are managing to specific activities that are officially labelled as being ‘green’ or ‘sustainable’ according to an official EU Taxonomy.3


    3 Private financial investors are increasingly putting their money into assets which meet Environmental, Social and Governance(ESG) ratings. The problem is that financial investors can shop around for and cherry pick ratings to green-wash their asset management decisions, because the private ‘for-profit’ ESG ratings providers give widely varying ratings for the same asset; for example, Tesla’s global automotive ESG rating varies from very good (MSCI) to very bad (FTSE) and mid-range (Sustainalytics) (see Gabor 2020c for an excellent analysis of the issues involved).


    Global finance will only do this of its own accord if it serves its interest. What makes these ‘green investments’ attractive for private finance is the fact that such green assets will be de-risked through EU subsidies and ECB guarantees to support the liquidity of these assets (Gabor 2020a).The EU provides a first-loss guarantee, enabling the EIB to fund riskier (climate-related) investment under the heading of the InvestEU program(Watt 2020).To be clear, the EU guarantee is, in fact, a German guarantee - without Germany’s backing, the ECB guarantee would not have much credibility.


    The problem with this periphrastic strategy is that it relies heavily on private global financiers - such as BlackRock and Goldman Sachs - who are all waist-deep in fossil-fuel investments and, as large shareholders, have been routinely voting against shareholder motions directing corporate boards to take climate action and to integrate environmental concerns in their activities (Gabor 2020a).

    The Green Deal will be subsidizing carbon financiers, allowing them to make a profit from the climate transition, rather than holding them liable for the GHG emissions (see Richard Heede 2017).


    It is important to note that ‘litigation risks’ have increased enormously in recent times for fossil-fuel financiers, as the damage of climate change continues to mount and increasing numbers of individuals, organizations and even countries are seeking redress through legal channels. The Green Deal offers long-time fossil-fuel financiers a rather easy way out, by providing a cushioned, subsidized exit from fossil-fuel investments toward de-risked ‘green assets’. The Green Deal helps BlackRock and other exponents of ‘brown finance’ to greenwash their images.

    One doesn’t need a crystal ball to foretell that the EU Taxonomy (of ‘green’ investments) will be watered down under the intense pressure of concerted corporate and financial-sector lobbying.


    The new class of highly liquid ‘de-risked’ assets, which will be as safe as German Bunds because they are guaranteed by EU taxpayers and the ECB, will be in high demand. After all, the global shadow banking system is permanently short of safe securities, which it can use to collateralize global institutional cash pools(Storm 2018). That is, the ‘de-risked’ assets will further enable the already excessive liquidity preference of global financial investors, who have parked at least $ 5 trillion in collateralized spaces within the global shadow banking system (see di Iasio and Pozsar 2015, Figure 1), ready for immediate use in privately very profitable, but socially utterly unproductive financial speculation in short-term exotic derivative instruments.


    The Green Deal thus ‘rewards’ an already malfunctioning global financial system, which manages trillions of euros of investable resources in ways which are socially and environmentally unproductive, and often even cannibalizingon the real economy, rather than ‘punish’ and regulate it in ways which make ‘brown assets’more expensive and liable for the (environmental, social and economic) damage it is causing. We need private finance to stop funding carbon activities now.4


    4 For the record, public banks are finding it difficult to stop financing fossil-fuel activities as well. The European Investment Bank (EIB), which was still lending €2.4 billionto fossil-fuel companies in 2018, will continue to support any project added to the EU’s ‘projects of common interest’ list before 2022; at present, more than 50 gas projects could be eligible. Under the EIB’s new policy, energy projects applying for EIB funding will have to show they can produce one kilowatt hour (kWh) of energy while emitting less than 250 grams of CO2(replacing the previous norm of 550 gCO2/kWh). This means that the EIB could potentially still invest in so-called “low-carbon gases such as biogas and hydrogen.The World Bank Group, while doing a lot of ‘Green-speak’ and touting investments in solar parks and other climate-friendly projects, provided $21 billion in loans, grants, guarantees and equity investments to support fossil fuel projects, and $15 billion for renewable energy projects during 2015-19.


    Incentivizing private finance will not be enough to bring about the fast and just transition to climate neutrality promised by the European Commission - which requires green industrial policies to catalyze and support private-sector investment and learning in zero-carbon activities, and proper management of aggregate demand.

    For one, mission-oriented industrial policy will be indispensable if the Green Deal is to exploit the considerable potential for energy savings and job growth of large-scale energy-efficiency renovation in buildings. Most EU member states do not have the project development capacity for (standardized) large-scale building renovations - and this needs to be built and massively scaled up.

    Likewise, mechanisms need to be put in place to support workers to transition to new jobs in housing renovation in terms of search assistance and (on-the-job) training.

    For another, smart zero-carbon public transport has enormous cost-effective potential for reducing GHG emissions, improving public health, and creating new employment - but this requires building up the (charging) infrastructure, using public procurement (of electric buses, trams and trains) to promote the new mobility model, and investing in the development and demonstration of early-phase (battery) technologies and electro-fuels.


    The Green Deal will bring additional funding for high-risk research and innovation projects focused on (industrial) decarbonization technologies, renewable energy sources, 100% hydrogen grids, carbon capture and storage, and (battery) storage technologies —but, while important, this does not yet make an industrial policy.5


    5 There are signs, including the plan for a “clean hydrogen alliance” by EU Single Market Commissioner Thierry Breton, that the EU is embarking on a more assertive industrial policy approach, with plans to deploy a range of tools, including trade, competition andprocurement policies.


    One issue is that large multinational corporations could, after benefiting from public money, offshore their clean-tech innovations to low-wage countries; indeed, battery production for EVs is currently concentrated in Asia (in China, Japan and South Korea).

    Green Deal spending should therefore include social clauses, requiring companies to base their production in countries with certain wage levels and labor and environmental legal standards (Gaddi and Garbellini 2019). Another issue is that the Green Deal spending will require European planning in order to promote the construction of integrated European value chains (to make the most of economies of scale) and to actively reduce the existing regional imbalances in employment and industrial capabilities between Member States (Gaddi and Garbellini 2019). These tasks cannot be delegated to green financial markets, but require an actual industrial plan - which, so far, is missing.


    Finally, the industrial plan must include tougher (national) regulation and standards. Regulation should not be regarded as a cost, a hindrance or an obstruction. This is a very static view, and a view which neglects the potential "technology-forcing" impacts of norms, rules, standards which may well force firms to become more innovative; the EU should use this potential in support of the climate transition. As shown by Grubb and Wieners (2020), induced (or‘forced’) innovation is generally underestimated by economists and policy-makers, but it will play a major role in the fight against global warming.[...]"

    _________________________________________________

    Servaas Storm,The EU’s Green Deal: Bismarck’s ‘what is possible’ versus Thunberg’s ‘what is imperative’, INET Working Paper No. 117, March 11, 2020, S. 19-22 (->PDF)

  • Natürlich ist es für einen Industriekonzern, der ziemlich viele und ziemlich große Akkus produziert nochmal eine besondere Herausforderung alle Lieferketten und Arbeitsschritte CO2-neutral zu gestalten. Stand heute ist das jedenfalls mit recht hohen Kosten verbunden.

    Was die Rohstoffe angeht; da habe ich ehrlich gesagt kein Wissen zu und will es auch nicht behaupten. (Bei organischen Abfällen kenne ich mich mittlerweile ganz gut aus, aber sonst...) Ich hoffe ja immer, dass das irgendwann mal alles über Re- und Upceyclingprozesse laufen kann. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht warum in diesem Bereich nicht schon viel, viel mehr passiert. Aber dieses Themenfeld würde ich gerne, so wichtig es auch ist, in Abgrenzung zum Klimaschutz diskutieren und mich da eher raushalten, weil mir die diese Prozesse ziemlich unbekannt sind.

    Wenn man jetzt mal von der Rohstoffgewinnung mit allen Folgen absieht, bleiben eben letztlich Transport, Fertigungsprozesse sowie der Energieaufwand für Rohstoffgewinnung und Energieaufwand um das Fahrzeug betreiben zu können.... um am Ende ein Individualfahrzeug zum Angeben (seien wir mal ehrlich!) durch die Gegend zu fahren.


    Ist wirklich ne ganze Ecke zu viel, auch wenn man, auf jeden einzelnen Vorgang geschaut, durchaus Lösungen finden kann.

    Konsequent wäre Tesla natürlich erst dann, wenn sie die Rohstoffe ihrer kompletten Flotte aus Receyclingprozessen ziehen würden und ausschließlich Carsharing zu sozialen Preisen anböten. Das wäre aber ne völlig andere Sportart und ein völlig anderes Konzept.

    Grundsätzlich muss man sich trotzdem alle Prozesse anschauen und wie dort die jeweilige Energieversorgung aufgestellt ist. „global agierende Konzerne“ wie Facebook oder Google sollten sich leichter damit tun all ihre Dienstleistungen tatsächlich einmal klimaneutral anzubieten. In der Regel werden wohl Server ökostromtechnisch versorgt werden müssen mit Lastgängen, die relativ anspruchslos und auf Jahre sowie vorhersagbar als auch einfach zu skalieren sind. Was ich einfach nur sagen will; man muss im Voraus die Lastgänge, die Prozesse und regionalen Gegebenheiten kennen, bevor man ein Urteil darüber fällt ob etwas klimaneutral laufen kann oder nicht.


    Natürlich verstehe ich Dich wenn Du sagst: „Das ist doch nur Marketing“. Du weißt aber auch bloß nicht wieviele Gedanken sich die Planer und Ingenieure rund um E.Musk so machen, wenn es darum geht ein ehrlich klimaneutrales Produkt zu entwickeln.

    Zugegeben: Brandenburg hat schonmal deutlich schlechtere Voraussetzungen als bspw. die portugiesische Atlantikküste. Das könnte schon ein Indiz dafür sein, was hier wirklich die Priorität hat, auch wenn ich glaube, dass sich E.Musk über derartige Fragen bislang deutlich mehr Gedanken gemacht hat als deutsche Konzernlenker in der Automobilbranche.

  • Und Du, Lieber @Danton, lässt Dir das offenbar ebenfalls einreden - Was besonders tragisch ist, weil Du ja offensichtlich ein ernstes Interesse daran hast, die Energiewende zu befördern, und sogar beruflich damit beschäftigt bist.

    Also Mitleid brauche ich sicherlich nicht. Der Witz ist, dass wir derartige Projekte ja nicht aus moralischen Gründen umsetzen müssen, sondern weil uns wirtschaftlich auf lange Sicht gar nichts anderes übrig bleibt. Deshalb ärgert es mich immer wenn erzählt wird die Politik tue nichts oder setze keine Anreize. Du MUSST als Energieversorger SPÄTESTENS JETZT solche Projekte konzipieren und umsetzen sonst hast Du in 4-5 Jahren schon echte Probleme wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Besonders perfide ist es dann, wenn Du sogar an prall gefüllte Fördertöpfe kommen könntest, das rettende Ufer klar vor dir liegt, aber irgendeine schnarchige Behörde partout nicht mitzieht und offenbar Deine Interessen (aus genannten Gründen:Klimaschutz) ihren Interessen (Hochwasserschutz, Denkmalschutz, Umweltschutz) konsequent unterordnet und auch keine Angebote macht beide Interessen zueinander zu bringen. Das verstehe ich nicht. Und leider hat Tesla da völlig Recht wenn sie monieren, dass Genehmigungsverfahren für Klimaschutzprojekte ähnlich gehandhabt werden wie der Bau eines x-beliebigen Kohlekraftwerks.

    Klimaschutz wird im wesentlichen gerade an diesen Stellen regelrecht behindert. Und das geht nicht nur uns so.

    Man muss doch irgendwann mal aufs Tempo drücken und (zumindest echten) Klimaschutz mal in beschleunigten Verfahren durchdrücken oder wieviel Zeit und Papierkram will man hier noch abverlangen?! Natürlich kann es immer gute Gründe geben, warum dieses oder jenes Bauwerk aus welchen Gründen auch immer besser mal woanders gebaut werden sollte, aber der Grund Klimaschutz ist in keiner Behörde, die ich kenne, irgendwo von Belang. Wenn Tesla darauf medienwirksam aufmerksam macht haben sie bei mir schon mal einen Gut.

  • Utan

    Vielleicht nochmal ein paar Zahlen um die Klimaschutzprogramme zu bewerten. Ich persönlich rechne damit, dass man im Energie- und Wärmesektor ca. 350€/t CO2 auf 20Jahre gerechnet investieren muss um 80-90% der CO2 Emissionen zu vernichten.

    Es gibt tief hängende Trauben, die weniger als 100€/t kosten. Nach oben ist die Skala aber weithin offen. Ohne, dass ich jetzt alle Mengen und Programme kenne, kann man das ja mal abgleichen.

  • Was die Rohstoffe angeht; da habe ich ehrlich gesagt kein Wissen zu und will es auch nicht behaupten.

    "Grüne Zentren, zerstörte Peripherien

    Die Elektrifizierung des Individualverkehrs ist im Verkehrssektor die dominante Antwort auf die Klimakrise. Das E-Auto verspricht eine zukunftsweisende umwelt- und klimafreundliche Art der Fortbewegung, wodurch die Luftqualität verbessert, Lärmbelastungen reduziert und der Ausstoß von Treibhausgasen vermieden wird. Die Analyse der dem Ausbau der E-Mobilität zugrunde liegenden ressourcenintensiven Produktionsmuster zeigt jedoch, dass die automobile E-Mobilität nicht mit einer Reduzierung des Energie- und Materialverbrauchs einhergeht5.


    […] Positive ökologische und ökonomische Effekte entstehen durch die Senkung von Lärm- und Schadstoffbelastungen in ›grünen‹ Städten wie San Francisco und die dortige Ansiedlung von Unternehmen der Elektromobilitätsbranche. Die ökonomische Wertschöpfung findet außerdem primär in den US-amerikanischen industriellen Produktionszonen für E-Autos und Batterien statt, in denen insbesondere bei der Batterieherstellung hohe CO2-Emissionen entstehen.

    Auch japanische, chinesische und US-amerikanische Bergbauunternehmen profitieren von der steigenden Nachfrage nach Rohstoffen für die Batterie-produktion. In der Regel finden die letzten Stufen der Rohstoffverarbeitung und damit der weitaus größte Teil der ökonomischen Wertschöpfung nicht in den ressourcenfördernden Ländern, sondern in den Herkunftsländern der Bergbauunternehmen statt. Zur Weiterverarbeitung wird Nickel von den Philippinen nach Japan, Kobalt aus der DR Kongo nach China und Lithiumaus Argentinien und Chile in die USA verschifft.


    Auch wenn mit der Ausweitung des Bergbaus in begrenztem Umfang Arbeitsplätze und Infrastrukturenvor Ort geschaffen werden, tragen die Bergbauregionen in erster Linie die sozial-ökologischen Kosten des Rohstoffabbaus in Form von Umweltdegradationen, Beeinträchtigung von Lebensunterhalten und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen. Fernab der Orte der Nutzung von E-Autos im Globalen Norden geht die ökologische Modernisierung der imperialen Mobilitätsweise des Globalen Nordens (Brand/Wissen 2017) somit mit dem Zugriff auf metallische Rohstoffen im Globalen Süden und der Externalisierung von sozial-ökologischen Kosten in die Bergbaugebiete einher. […]


    Klar ist, dass die konventionelle fossile Mobilität auch mit sozial-ökologisch schädlicher Rohstoffextraktion und zudem mit einem hohen CO2-Ausstoß einhergeht und daher keine Alternative darstellt. Stattdessen müsste einerseits die derzeit schon stattfindende Rohstoffförderung für die E-Mobilität stärker sozial- und umweltverträglich reguliert werden. Andererseits ist die absolute Reduktion des Ressourcenbedarfs und die Verkleinerung und Regionalisierung von GPN [globale Produktionsnetzwerke] unumgänglich, um die Externalisierung sozial-ökologischer Kosten einzuschränken.

    Da dies mit einer autozentrierten Mobilitätsstrategie nicht machbar ist, braucht es eine an den Prinzipien der Ressourcensuffizienz und Ressourcengerechtigkeit orientierten Mobilitätswende durch den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, der Fuß-und Radinfrastruktur und der Sharing-Angebote sowie die stadtplanerischeOrientierung am Leitbild der Stadt der kurzen Wege (Brunnengräber/Haas2018; Kalt/Lage 2019)."

    _________________________________________

    Tobias Kalt, E-Mobilität auf Kosten anderer? Zur Externalisierung sozial-ökologischer Kostenentlang globaler Wertschöpfungsketten, Bielefeld 2020, S. 319 - 321.(→PDF S. 13 -15)


    Hmmm…:/ Ausbau von ÖPNV, Fuß- und Radwegen - wer da wohl was dagegen hat?


    Unter anderem diese strahlende Lichtgestalt der kreativen Technologieverwertung hier:


    […] To much of the tech press, Musk’s every utterance is gospel. Alongside the frequent (positive) comparisons to Steve Jobs comes the idea that simply because Musk has built some successful companies, he must be infallible; if he claims to know the solution to the transportation crisis the United States is facing, he must be right. After all, he’s a rich entrepreneur, and if there’s anything the past couple decades of US political discourse has taught us, it’s that you always trust the entrepreneur.

    But the reality is that Musk’s ideas around transportation are at best “half-baked” or at worst designed to delay the construction of transportation infrastructure that could pull the United States into the twenty-first century.

    Does that mean everything Musk touches is problematic? Not necessarily. He definitely deserves some credit for elevating the profile of electric vehicles and helping to push the industry in that direction, but, with regard to transportation, that’s about it. His vision of the future is not emancipatory or even particularly innovative; it’s actually quite conservative.

    Musk’s imagination struggles to stray outside the confines of automobility; every one of his supposed solutions has vehicles — Teslas — at its core.[...]


    Aber natürlich ist auch dieser illustre Kreis deutscher Großentrepreneure hier ganz angetan von der Aussicht auf zukünftige Profite aus der Vermarktung des elektrifizierten Individualverkehrs:


    "Grundsätzlich ist die deutsche Automobilindustrie der Idee von Elektroautos nicht abgeneigt, da sie den bisherigen Status des Autos in einer zukünftigen Mobilität aufrecht erhält: „Als Automobilhersteller bietet uns die Digitalisierung der Gesellschaft die Chance, auch in Zukunft dem Auto einen Platz in der Stadt zu sichern“, sagt Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender von Audi (zitiert nach: Roland Berger / BDI 2015).


    Branchenvertreter*innen hoffen, dass Deutschland nicht nur Produktionsstandort für Elektroautos, sondern auch für die Batterie- und Zellproduktion werden kann.

    Laut McKinsey könnten bis zu 75 Prozent der Wertschöpfungskette in Deutschland stattfinden, die restlichen 25 Prozent entfielen lediglich auf den Einkauf von im Land nicht vorhandenen Rohstoffen. Aus entwicklungspolitischer Perspektive ist dies höchst bedenklich, da die Wertschöpfung nicht in den Ländern stattfindet, in denen die Rohstoffe abgebaut werden. Stattdessen werden sie auf die Rolle des Rohstoff lieferanten reduziert und müssen die sozialen wie ökologischen Kosten des Abbaus alleine tragen (vgl. PowerShift 2012)"

    _____________________

    Hannah Pilgrim, Merle Groneweg, Michael Reckordt: Ressourcenfluch 4.0 Die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Rohstoffsektor, Berlin 2017, S. 14-15 (-> PDF)


    Unsere „Wirtschaft“ setzt sich ohnehin schon länger mit vollem Elan dafür ein, dass der Vermarktung neuer Technologie keine politischen Handelsbarrieren bei den Rohstofflieferketten in den Weg gestellt werden:


    "[...] Anfang der 2000er-Jahre gründete sich der „Ausschuss für Rohstoffpolitik“ im BDI. Das Ziel war, die vorher nur in Fachgremien der Industrie diskutierte Rohstoffpolitik auf die bundespolitische Tagesordnung zu setzen. In dem Interessensverband der Industrie ist traditionell die rohstoffverarbeitende Industrie stark vertreten. Es begann eine kontinuierliche Lobbyarbeit mit mittlerweile fünf BDI-Rohstoff kongressen, um den politischen Forderungen Nachdruck zu verleihen (Reckordt 2016a).

    Dieter Ameling, damaliger Präsident der Wirtschaf tsvereinigung Stahl, kritisierte auf dem ersten Kongress im Jahr 2005 öffentlich, dass in der deutschen Politik in der Vergangenheit „der zentralen Bedeutung der Rohstoffversorgung nicht ausreichend Rechnung getragen“ wurde. Außenhandelspolitik sei vor allem als „Instru­ment zur Öffnung von Absatzmärkten“, aber nicht als „Beitrag zur Rohstoffsicherung“ verfolgt worden. Doch Deutschland könne nur „dann Ex­portweltmeister bleiben, wenn die Unternehmen freien und fairen Zugang zu den internationalen Rohstoffmärkten“ erhielten (zitiert nach: Fuchs und Reckordt 2013). Die zentrale Forderung wurde deutlich: der ungehinderte Zugang zu den globalen Rohstoffmärkten zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie.


    Auf dem zweiten BDI-Rohstoffkongress 2007 wurden nicht nur die „Elemente einer Rohstoff­politik“ von der damaligen großen Koalition vorgestellt, sondern auch ein Interministerieller Ausschuss (IMA) Rohstoffe gegründet. Darin tauschen sich alle beteiligten Ressorts unter Federführung des Wirtschaftsministeriums zur aktuellen Rohstoffpolitik aus. Mit dabei der BDI als „Sachverständiger“, aber keine Vertreter*innen von Gewerkschaf ten oder Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen.

    Im Oktober 2010 präsentierte die Bundesregierung dann die „Rohstoffstrategie der Bundesre­gierung“ auf dem dritten BDI-Rohstoffkongress. Während die Industrie eng eingebunden war, wurden die Betroffenen in den Abbaugebieten oder die deutsche Zivilgesellschaft weder konsultiert noch einbezogen (Reckordt 2016a).


    Die Rohstoffstrategie der Bundesregierung liest sich wie der Forderungskatalog der Industrieverbände: Diese beanspruchen weitere Freihandelsabkommen (vgl. Jaeger 2016), eine kohärente Rohstoffdiplomatie und Streitschlichtungsklagen im Rahmen der Welthandelsorganisation. Vor allem handelspolitische Maßnahmen anderer Länder, wie Exportzölle oder -quoten sowie Importvergünstigungen, sollen als Wettbewerbsverzerrungen mit harten Instrumenten (Klagen) und einer Rohstoffdiplomatie beschnitten werden. Die Strategie verspricht darüber hinaus eine stärkere Unterstützung der Industrie bei der Diversifizierung der Rohstoffquellen, etwa über staatliche Kredite und Investitionsgarantien, geologische Vorerkundungen und eine verbesserte Datenbereitstellung. Zur Beratung wurde die Deutsche Rohstoffagentur unter dem Dach der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe gegründet, die als Dienstleister der Industrie fungiert (Reckordt 2016a). [...]"

    ___________________________________________

    ebd., S. 37-38

  • Danke für den INPUT. Ich schau mir auch mal die anhänglichen PDFs an. Im Inhaltsverzeichnis taucht das Wort „Recycling“ leider überhaupt nicht auf... obwohl dieser Prozess natürlich der wichtigste ist, wenn E-Mobilität die Zukunft sein soll.

    Wenn googelt findet man mehr... aber es ist wirklich ernüchternd. Alles kommt irgendwie ab 2030/2050

    ....viel zu spät!


    https://www.volkswagenag.com/d…nganese-to-manganese.html

  • https://www.welt.de/wirtschaft…rung-den-Klima-Malus.html



    Erneuerbare Energien werden konkurrenzfähiger. Das spürt die Kohlebranche. Die Kraftwerke lassen sich kaum noch finanzieren oder versichern. Und auch bei anderen fossilen Brennstoffen deutet sich bereits der Finanzierungs-GAU an.

    Kohleprojekte haben in der Gunst von Investoren so deutlich verloren, dass diese als Ausgleich für das hohe Risiko das Vierfache der Rendite eines Projektes mit erneuerbaren Energien erwarten. Bei der Investition in ein neues Kohlekraftwerk erwarten Anleger im Schnitt Renditen von 40 Prozent, belegen Daten des Oxford Institute for Energy Studies. Für eine Wind- oder Solarenergieanlage kalkulieren sie gerade mal mit einem Viertel davon.

    Die Daten der Wissenschaftler vergleichen Finanzierungskosten aus der Zeit von 2010 bis 2014 mit denen von 2015 bis 2020. Über diesen Zeitraum sind die Finanzierungskosten für eine Solarenergieanlage um ein Fünftel gefallen. Noch deutlicher geschrumpft sind die Kosten für Offshore-Windfarmen, um 33 Prozent.


  • Amazonas-Regenwald stößt jetzt mehr CO2 aus, als er absorbiert (derstandard.at)
    Forscher befürchten einen irreversiblen Schaden: "Der Regenwald ist gekippt und ist jetzt ein Netto-Emittent"


    "Paris – Aus dem Amazonas-Regenwald ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahrzehnt fast 20 Prozent mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt als von der sogenannten grünen Lunge des Planeten aufgenommen werden konnte. Die am Donnerstag in der Zeitschrift "Nature Climate Change" veröffentlichte Studie verglich dazu die Menge des vom Wald aufgenommen CO2 mit der durch Brandrodung und Zerstörung freigesetzten Kohlenstoffdioxid.


    Die Zahlen zeigten erstmals, "dass der brasilianische Amazonas-Regenwald gekippt ist und jetzt ein Netto-Emittent ist", sagte Co-Autor Jean-Pierre Wigneron vom französischen Nationalen Institut für Agronomieforschung (Inra). "Wir wissen nicht, ab welchem Punkt diese Veränderung irreversibel werden könnte."" entspr. studie (nature.com)

  • Mal eine andere Variante E-Auto, Methanolbrennstoffzelle



    Ja, wieder Individualverkehr aber die Schienen die wir versaubeutelt haben werden in 10-20 Jahren nicht nachwachsen.

    Methanol klingt in der Konfig für mich nach leichterem Infrastrukturaufbau, allerdings hat man (hier: Gesellschaft) schon recht viel Geld in teuere schwere Batterietransporter investiert die als Nebenprodukt Passagierbeförderung bieten...


    Bleibt eigentlich nur die Hoffnung, dass die Asiaten uns vor sich hertreiben werden, ob das dann Chinesen, Japaner oder Koreaner sind 🤷‍♂️



    Nachtrag: auch eine Leseversion gefunden



    https://www.tagesschau.de/wirt…lle-antrieb-auto-101.html

  • Guter Typ. Ich bin ja auch am Überlegen, wie man unsere kommunale Abfallfahrzeugflotte am besten decarbonisiert. Biogas hätten wir im Angebot. In Berlin fahren die damit rum. Allerdings könnte es in hügliger Umgebung Probleme geben. Rein elektrisch will von denen bislang auch keiner und Wasserstoff kostet richtig viel Schotter. Die Winter könnten kalt werden und das ständige Anfahren-Stoppen-Anfahren kostet sehr viel Energie. DAS wäre aber ne Lösung. Ich fürchte nur, leider, mal wieder viel zu teuer und daher unrealistisch... Es sei denn man kommt an Fördertöpfe, die ich so noch nicht kenne.


    Aber....spannender Beitrag. Danke!

  • Methanol wird aus fossilen Kohlenstoffquellen hergestellt. Und das C landet am Ende als CO2 in der Luft. Solange man nicht erklären kann, wo das grüne Methanol herkommen soll, ist die Technologie also keine Alternative.

  • Methanol wird aus fossilen Kohlenstoffquellen hergestellt. Und das C landet am Ende als CO2 in der Luft. Solange man nicht erklären kann, wo das grüne Methanol herkommen soll, ist die Technologie also keine Alternative.

    Naja, es wäre immerhin weniger Energie nötig, weil man nur kleinere Batterien erzeugen und später spazierenfahren müsste (ganz ohne geht's nicht) und momentan ist der Strom in den BEVs PHEVs genauso wenig grün.

    Zum grünen Methanol bin ich noch nicht richtig drin, aber es gibt Anlagen die CO2 aus der Luft in langkettige Kohlenwasserstoffe wandeln, da könnte schonnoch Musik rein kommen.


    Methanol hätte den Charm, dass eine Innenstadttankstelle beliefertwerden kann ohne dass drei Blocks Angst haben müssen in die Luft zu fliegen.

  • Zum grünen Methanol bin ich noch nicht richtig drin, aber es gibt Anlagen die CO2 aus der Luft in langkettige Kohlenwasserstoffe wandeln, da könnte schonnoch Musik rein kommen.


    Methanol hätte den Charm, dass eine Innenstadttankstelle beliefertwerden kann ohne dass drei Blocks Angst haben müssen in die Luft zu fliegen.

    Ja aber. Das ist ja dann ein Synthetic Fuel. Dafür muss ich, wenn ich auf fossile Rohstoffe verzichten möchte, erst aufwendig CO2 aus der Luft konzentrieren oder aus industriellen Abgasen gewinnen, dann aufwendig H2 aus grünem Strom gewinnen und in einem dritten Prozessschritt Methanol daraus herstellen.


    All das nur, damit ich das Methanol dann in Tankwagen zur Tankstelle fahren kann, statt wesentlich weniger Strom direkt übers Stromnetz in die BEVs zu bringen.


    Für den Schritt, CO2 direkt aus der Luft zu konzentrieren, gibt es auch noch gar keine skalierbare Technologie. Dementsprechend kann man auch seriös gar nicht sagen, wie teuer so ein Liter grünes Methanol werden wird. Sicher kann man nur sagen, es wird, wie bei der H2 Brennstoffzelle, deutlich teuer sein als direkt mit Strom zu fahren.


    Und das wird letztlich der Grund sein, warum sogar die technologieoffenen Automobilhersteller und der Bundesvideospielminister Scheuer abwinken.

  • Naja, es wäre immerhin weniger Energie nötig, weil man nur kleinere Batterien erzeugen und später spazierenfahren müsste (ganz ohne geht's nicht) und momentan ist der Strom in den BEVs PHEVs genauso wenig grün.

    Aber die Batterie muss ich pro Auto nur einmal herstellen, und das Methanol für die Brennstoffzelle muss ich immer wieder neu synthetisieren. Ich tippe, auf die Lebenszeit des Autos gewinnt die Batterie beim Stromverbrauch gegenüber dem Treibstoff.

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