Klimawandel [Sammelthread]

  • Ich komme scheinbar ziemlich schäbig bei dir an.

    Naja, schäbig wäre zu hart. Aber auf Deiner Argumentationsgrundlage "Alles was die sofortige Befriedigung meiner ganz persönlichen Bedürfnisse in Frage stellt ist Faschismus" läßt sich schwer eine vernünftige Diskussion führen. Der unterschweillige, religiös verbrämte "Mir doch egal, mir gehts gut, nach mir die Sintflut"-Fatalismus tut ein Übriges.

  • Wolltest Du mir jetzt noch erklären wie man als Sproß von Eltern aus dem eher ländlichen Ostdeutschland mit Job in der Arbeiter/Angestelltenschicht zur städtischen Elite gehört oder nicht?

    Also "städtische Elite" ist eher metaphorische Sprache und bei mir entstanden, als ich das letzte Mal (2017) die Wahlergebnisse las und feststellte, dass in Bayern der Landkreis Starnberg für die Grünen ein Spitzenergebnis brachte, womit ich nicht gerechnet habe. Dort, ländliche Gegend, sind nicht nur die Leute wohlhabend, sondern auch in der Regel Häuslesbesitzer. Es ist eine Elite, die "städtisch" wählt, obwohl sie nicht städtisch leben. (Die Grünen mit ÖPNV-Gedöns haben viel städtische WählerInnen)

    Häuslesbesitzer sind nach meiner Erfahrung generell Besitzstand wahrend, die haben viel zu verlieren und betätigen sich nicht revolutionär.

    Und aus meiner Perspektive ist Wohneigentum, insbesondere ein Haus mit Grund, ein Privileg. Dass in Deutschland der Wohneigentumsanteil so gering ist, finde ich ein wirtschaftlichen Skandal.

  • Ich rede vom Klima, nicht vom Wetter. Es ist aber gut, dass du die Klimadiagramme der letzten Jahrtausende kennst. Das ist gut. Die sind mir auch gegenwärtig.

    Wie kommst Du jetzt auf Wetter?

    Ich kenne nicht die Klimadiagramme der letzten Jahrtausende, das hier reicht mir eigentlich schon aus, so wie es jedem ausreichen müsste, der halbwegs versteht, wie sich die CO2-Konzentration in einer Atmosphäre auswirkt...

    Aber gerade das ist es, was mich beruhigt. Und gerade diese Klimadiagramme sind es, die mir zeigen, dass Panik und Mauer und 180 gar nicht nützt. Das Klima ändert sich. Und was wir ändern können das ändern wir. Aber das wird dauern. Und es verlangt Innovation. Und es verlangt Offenheit und Verständnis. Ausserdem bin ich überhaupt nicht gegen Veränderung.

    Bitte?

    Was die Klimadiagramme der letzten paar Tausend Jahre vor allem zeigen ist eines: Das Klima war verdammt stabil. Und genau das hat es überhaupt ermöglicht, dass es so komplexe Organismen wie den Menschen auf Dauer geben kann. Einzeller halten im Fall der Fälle nämlich viel aus bzw. passen sich mittels Selektion schnell an neue Umstände an. Wir nicht.

    Nur den Entzug von Freiheiten, den schließe ich aus.

    Das ist einfach Blödsinn. An jeder roten Ampel akzeptierst Du Freiheitsentzüge.

    Komisch finde ich nur, dass niemand über die Zunahme der Anzahl von Menschen auf diesem Planeten spricht.

    Das finde ich komisch. Denn die Panik, die Greta Thunberg in ihren Reden (nicht angeblich sondern tatsächlich!) verbreitet hat und die geflissentlich von JournalistInnen aufgegriffen wurden, diese Panik weiterzutragen, so eine ähnliche Warnung kenne ich aus einem alten Schulbuch, wo drin steht, dass momentan rund 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Und wenn ich mir diese Entwicklung der Weltbevölkerung - im Diagramm - anschaue, dann finde ich es komisch, dass man diesbezüglich nicht die gleiche Panik verbreitet.


    Das einzige was mir Sorge macht, wie kriege ich Milliarden von Menschen dazu, weniger Population zu betreiben? Hast du ne Antwort auf diese Frage?

    Vielleicht spricht niemand darüber, weil die Frage relativ irrelevant ist?

    Ein paar Millionen Afrikaner haben einen CO2-Fußabdruck wie ein paar Tausend Europäer.

    Entscheidend ist Qualität, nicht Quantität.

    Problematisch wird es, wenn die auch alle so leben wollen wie Du und auf den Rest der Welt bzw. dessen Zukunft scheißen...

  • Die Frage ist doch wollen wir den Planeten "abfucken" oder wollen wir leben mit der Natur zu leben.

    Wir leben nicht "mit der Natur", wir sind Teil der Natur. ;)


    Jan-Noah: In Panik soll niemand ausbrechen, aber das Problem soll verstanden werden und es gibt noch genug Leute, die es nicht verstehen. Und ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob du den Ernst der Lage begriffen hast oder nicht.


    Daher mal ganz konkret gefragt: was bedeutet für dich Klimawandel, also welche Probleme siehst du auf uns Menschen zukommen?

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  • Häuslesbesitzer sind nach meiner Erfahrung generell Besitzstand wahrend, die haben viel zu verlieren und betätigen sich nicht revolutionär.

    Ganz im Gegensatz zu fanatisch-religiösen Autofahrern.


    Denen sind Besitzstandswahrung und der kompromisslose Erhalt ihrer (klein)bürgerlichen Privilegien vollkommen fremd - wie z.B. das gottgegebene Recht, jederzeit so viel fossile Brennstoffe zu verheizen wie es ihnen beliebt und wie sie es sich leisten können, während sie sich mit der Kraft von 150 stolzen Rössern bei 200 km/h über den großen Boulevard expedieren lassen.

  • in welchem zusammenhang habe ich hier "panik bekommen" angesichts zurückgehender bevölkerungszahlen ? aus welcher textpassage resultiert deine behauptung ?

    Das liegt ziemlich lange zurück. Vielleicht so eineinhalb Jahre. Ich sprach davon, dass ich mir ein Deutschland auch mit 60 oder 40 Millionen Einwohner vorstellen könnte. Deine Replik war, mit zu erklären, was für katastrophale ökonomische Auswirkungen das für Deutschland habe.

    Und freilich hast du keine Panik bekommen. Das habe ich nur so dahingesagt - jetzt selbst dramatisiert. Aber die Erklärung, den ökonomischen Zusammenbruch Deutschland, das hast du tatsächlich ungewöhnlich plastisch dargestellt.

  • Ganz im Gegensatz zu fanatisch-religiösen Autofahrern.


    Denen sind Besitzstandswahrung und der kompromisslose Erhalt ihrer (klein)bürgerlichen Privilegien vollkommen fremd - wie z.B. das gottgegebene Recht, jederzeit so viel fossile Brennstoffe zu verheizen wie es ihnen beliebt und wie sie es sich leisten können, während sie sich mit der Kraft von 150 stolzen Rössern bei 200 km/h über den großen Boulevard expedieren lassen.

    Utan , es ist traurig, dass man Autofahren hier im Forum ausschließlich mit Rasen, CO2 etc. verbindet. Das zeigt die fanatische und unausgeglichene, unvernünftige (nicht rationale), extremistische und rücksichtslose Haltung. Ich wiederhole mich: es geht mir nicht um das Rasen oder um das Verdampfen von fossiler Energie... Es geht um INDIVIDUAL MOBILITÄT. Also um genau das, was für bestimmte Leute ein Hassobjekt ist.

    Ich will es dir auf andere Weise erklären: Vor 150 hätte ich für die Freiheit geworben, unabhängig von elektrischer Straßenbahn oder Zug mit dem Pferd und der Droschke fahren zu dürfen.

    Und du hättest mir Rückständigkeit und G'lump & Zeugs vorgeworfen....

    Vor 150 Jahren könnte dein Kommentar in etwa so ausgesehen haben:


    Den fanatischen Ewiggestrigen wir dir ist Besitzstandswahrung und der kompromisslose Erhalt ihrer bürgerlichen Privilegien wichtiger als der Fortschritt - wie das gottgegebenen Recht, jederzeit mit Gäulen und Rössern durch die Innenstädte zu galloppieren, den großen Schneid zu zeigen, weil sie es sich leisten können, mit einem Sechsspänner über den großen Boulevard zu expedieren, während die anderen mit der Elektrischen fahren, was wesentlich angenehmer für die Städter ist, weniger Unrat und Gestank verbreitet und der Zukunft zugewandt ist.


    So oder so ähnlich....

    Ja , ich sehe viel Freiheit in der Automobilität - das meine ich wörtlich : die eigenverantwortliche Selbstbeweglichkeit. Das kann auch ein E-Moped sein oder ein Pedelec oder ein Tesla und sonstwas ökologisch einwandfreies....


    Auch wenn du das und die allermeisten hier im Forum nicht kapieren, weil sie es einerseits nicht kapieren wollen und andererseits nicht kapieren können, weil sie völlig anders sozialisiert sind, es gibt ein RECHT - ob von Gott oder nicht - auf individuelle Mobilität. (Außer in Nord-Korea. Da gibt es dieses Recht nicht)

    Und diese Recht gibt es in Europa spätestens seit die Pferde domestiziert wurden.

    Und dieser Firlefanz mit ÖPNV ist nur eine Ergänzung zur Automobilität (im wörtlichen Sinne).

    Denn von Freiburg im Breisgau bis Rostock oder Hamburg ist TATSÄCHLICH die Bahn das besser Transportmittel. Sogar nach Frankfurt ist es sinnvoll mit der Bahn. Und auch innerorts, im städtischen Bereich ist die Straßenbahn, die S-Bahn teilweise super. Aber eben nicht überall und schon gar nicht wo ich lebe. Auch für Touristen finde ich Straßenbahn super.


    Im Forum ist das Autofahren ausschließlich negativ konnotiert. Das zeigt das ideologische.

    Es ist wie beim Rauchen. Rauchen wird auch in allen Diskursen ausschließlich unter dem Aspekt der Gesundheit subsumiert.

    Ich bin wahrscheinlich der letzte Mensch in Deutschland, der Rauchen hauptsächlich unter dem Aspekt des Genussmittels betrachtet und gelegentlich eine Zigarette raucht. Auch das kapiert kaum jemand... weil Rauchen ist definitiv immer tödlich....

  • Auch wenn du das und die allermeisten hier im Forum nicht kapieren, weil sie es einerseits nicht kapieren wollen und andererseits nicht kapieren können, weil sie völlig anders sozialisiert sind, es gibt ein RECHT - ob von Gott oder nicht - auf individuelle Mobilität. (Außer in Nord-Korea. Da gibt es dieses Recht nicht)

    Ich bin seit meiner frühesten Kindheit absolut auf Autofahren sozialisiert worden.


    Aber die Idee, dass man, um sich individuell fortzubewegen irgendein technisches Hilfsmittel oder ein Nutztier braucht, macht eigentlich nur Sinn, wenn man gehbehindert ist oder keine Beine hat.


    Und die gewagte These, dass früher jeder Hinz und Kunz ein Pferd hatte, mit dem er fröhlich durch die Landschaft reiten konnte wann immer es ihm beliebte, würde ich an Deiner Stelle noch mal einem historischen Abgleich unterziehen.

  • Weil ich es gerade höre, treffender kann man das Gefühl, das mich beschleicht, wenn ich über den Geisteshorizont einiger "Freiheitskämpfer" nachdenke, fast nicht beschreiben.


    "Wir stehen staunend vor den Trümmern

    einer guten alten Zeit

    und wir entsinnen uns bewundernd

    jener Unverwüstlichkeit,

    die unser Leben einmal hatte

    und wie einfach alles schien,

    als wir noch viel zu wenig wussten."


    Element of Crime - Narzissen und Kakteen

  • Ich bin seit meiner frühesten Kindheit absolut auf Autofahren sozialisiert worden.


    Aber die Idee, dass man, um sich individuell fortzubewegen irgendein technisches Hilfsmittel oder ein Nutztier braucht, macht eigentlich nur Sinn, wenn man gehbehindert ist oder keine Beine hat.


    Und die gewagte These, dass früher jeder Hinz und Kunz ein Pferd hatte, mit dem er fröhlich durch die Landschaft reiten konnte wann immer es ihm beliebte, würde ich an Deiner Stelle noch mal einem historischen Abgleich unterziehen.

    ich bin zwar kein Autofahrer aber es sollte klar sein dass ausschließlich Öffentliche Fahren außer der Ballungsgebiete schwierig ist und aufgrund das nicht jedes Dorf angeschlossen ist zwar für Großstädter komisch ist aber so.

  • Ich wiederhole mich: es geht mir nicht um das Rasen oder um das Verdampfen von fossiler Energie... Es geht um INDIVIDUAL MOBILITÄT.

    Und genau diese Individualmobilität will ja auch KEINER einschränken. Du baust hier einen Strohman auf... Wo will denn eine Luisa Neubauer oder Greta Thunberg die Individual Mobilität einschränken bitte? Die wollen nur das das eben ökologisch unschädlich passiert.

  • ich bin zwar kein Autofahrer aber es sollte klar sein dass ausschließlich Öffentliche Fahren außer der Ballungsgebiete schwierig ist und aufgrund das nicht jedes Dorf angeschlossen ist zwar für Großstädter komisch ist aber so.

    Ja klar. Du Schlaumeier.


    Ich komme auch ursprünglich nicht aus der Großstadt.


    Aber das lustige an Euch Vögeln ist, dass ihr irgendwie davon ausgeht, dass jeder der sich für mehr Klimaschutz ausspricht und gegen die Energieverschwendung von Straßenpanzern mit absurd hoher Leistung argumentiert, damit automatisch der gesamten Landbevölkerung auf einen Schlag ihre fahrbaren Untersätze wegnehmen will.


    Das kann man natürlich nicht machen, so lange die entsprechenden Möglichkeiten sich weniger energieverschleudernd fortzubewegen im ländlichen Raum weiterhin nicht vorhanden sind.


    Aber das muss man natürlich sofort alles verabsolutieren und eine groteske Überzeichnung daraus machen, damit man sich dann Seitenlang darüber entrüsten kann.

  • Wir leben nicht "mit der Natur", wir sind Teil der Natur. ;)


    Jan-Noah: In Panik soll niemand ausbrechen, aber das Problem soll verstanden werden und es gibt noch genug Leute, die es nicht verstehen. Und ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob du den Ernst der Lage begriffen hast oder nicht.


    Daher mal ganz konkret gefragt: was bedeutet für dich Klimawandel, also welche Probleme siehst du auf uns Menschen zukommen?

    Also ich will mal so sagen: der Klimawandel macht sich für mich bemerkbar in stabilen Wetterlagen über Deutschland. Deshalb Dürre oder das Gegenteil. Lange anhaltende Wetterlagen sind - wenn ich es richtig verstanden habe - Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland.

    Deshalb letzten Winter zum Beispiel kein Schnee und relativ milde Temperaturen. Oder lange trockene Perioden mit Hitze im Sommer.

    Dass der Klimawandel eine erheblich größere Gefahr für andere Regionen (weltweit) ist, dessen bin ich mir bewußt.

    Zusammenfassend gesagt, ist der Klimawandel eine reelle Gefahr , nicht nur für Menschen in vielen Teilen der Erde, sondern auch darüber hinaus.


    Um aber dieses Problem zu lösen - und das war der Ausgangspunkt meiner Kommentare - ist es notwendig andere Maßnahmen aufzugreifen, als den Preis für fossile Energie hochzusteuern, weil - und jetzt kommt die Begründung - weil das dann so läuft, dass sich außer dem Preis nicht viel ändert und die Reichen 10% nicht betroffen sind.

    Es muss also so sein, wie man es beispielsweise mit FCKW gemacht hat. Verbot.


    Ich vereinfache es jetzt ganz primitiv: Mein Ausgangspunkt ist, ich will nicht, dass der Nachbar sich die Automobilität weiterhin leisten kann, weil er das Vermögen dazu hat, während der Rest der Siedlung sich das nicht leisten kann und Schlange steht an der Haltestelle.

    Entweder das Auto wird abgeschafft für alle - Stichwort Umweltzonen oder beispielsweise nur noch E-Autos in Städten - oder alle können sich damit fortbewegen zum bisherigen Marktpreis.


    Die Privilegierung durch CO2-Bepreisung halte ich für feudalistisch. Es ist eine Form des Feudalismus, indem sich die oberen Zehntausend auf Kosten der anderen bereichern. Dafür stehen die Grünen und deshalb sind die Grünen für mich absolut nicht wählbar, auch dann, wenn ich manch anderen Grünen-Themenblöcken zustimmen könnte sogar wünschte: Beispiel Landwirtschaft.


    Aber man findet auch bei der FDP Ansichten, die man gut findet und wählt diese Partei trotzdem nicht, aus anderen Gründen.


    Jeder Wahl liegt eine Priorität zugrunde. Und ich will individuell zu bisherigen Marktpreisen mobil bleiben. Das ist meine Priorität bei der kommenden Wahl. Und wer für CO2 Bepreisung ist, der ist übergriffig wie beim Sexismus, Antisemitismus oder anderes. (zugespitzt)


    Es geht um mein Leben, um meine kleine behütete Welt, um meine Familie. Eines Tages bin ich tot und dann will ich nicht für ein hehres, größeres Ziel der Rettung der Welt, der Rettung des Weltklimas und diesen hysterischen Phantasmen gelitten haben, nur weil paar Jugendliche Spinner die Rettung der Welt vorantreiben wollen. (das ist jetzt polemisch)


    Ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass 150 Jahre Industriealisierung, 150 Jahre Hansdampf mit wahnsinnigen Emmissionen innerhalb weniger Jahrzehnte durch E-Mobilität etc. zurückzuführen ist und schon gar nicht ohne die Gesamtheit der Erdbevölkerung. Das klingt für mich nicht machbar.


    Aber wie gesagt: ich bin eher für Verbote als für Bepreisung.

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