Alles anzeigenMüllfahrzeuge fahrten immer die selben Strecken, d.h. die kann man entsprechend auslegen. (1)
Bei dem Video mit dem Aufliegermüllwagen hat die Firma einen Schnelllader mit 150kW und für Nachts eine Wallbox mit 22kW.
Laut der Aussage des Fahrers wird der Wagen Abends mit 40% abgestellt und ist Morgends auf 100% aufgeladen. Ob während der Mittagspause nochmal nachgeladen wird wurde nicht genau gesagt oder ich habe es nicht mitbekommen. Ich denke aber, das mindestens 30% (ca. 100kWh) in einer Stunde nachgeladen werden können.
Die Schwachstelle sind nicht die Achsen, sondern die Strasse. DieseTonne ist beim 40 Tonner gerademal 2,5% mehr.
Ja, aber die ist bei einem LKW vernachlässigbar. Die hat maximal 5kW, läuft aber nicht ununterbrochen auf 100%. Bei ca. 100kWh/100km dürfte das kaum eine Rolle spielen.
Nein, Müllautos haben nicht immer die selbe Strecke. Das sind keine Linienbusse mit festgelegten Zeiten und Routen. Je nach Firma ist es immer etwas unterschiedlich, aber die abzuholenden Tonnen sind festgelegt und je nach Problem wie Baustelle, Ersatzfahrer (der sich gegebenenfalls nicht so auskennt), Zusatzaufträge und viele andere Dinge, kann sich der Weg schnell mal deutlich verlängern. Eine halbe Stunde aufladen zur Mittagspause können sich je nach Firma und Route auch nur einige leisten (die Meisten haben nicht die Zeit zurück zur Firma zu fahren, was ökologisch oft auch unsinnig ist), grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass das Fahrzeug durch fährt. Und da wir alles umstellen wollen, sollten auch die blödesten Routen problemlos bewältigt werden können.
Die Straßen habe ich als Problem schon genannt. Es geht auch gar nicht so sehr um die Achsen an sich (die brechen nicht so schnell), sondern um das Fahrverhalten wie Bremsverhalten oder Notlenkmanöver ohne umzukippen etc.
Zur Heizung: auf vielen Touren werden Fahrer auch aussteigen oder Lader zum Aufwärmen während der Zwischenfahrten einsteigen (kann je nach Route 300x am Tag passieren). Zudem ist die Isolierung zwischen Innenraum und Außenraum nicht so gut, besonders bei Niederflurfahrzeugen. Du gehst immer von Optimalbedingungen aus, die in der Praxis oft nicht gegeben sind.
Müllfahrzeuge (oder Feuerwehr, Baufahrzeuge und sonstige Sonderfahrzeuge die halt schwer sind oder energiehungrige Nebenaggregate betreiben) sind doch nun nicht unser größtes Problem. Wenn wir die Masse der Autofahrer auf umweltfreundliche Fortbewegung umgestellt haben können die ruhig weiterdieseln, notfalls mit nicht energieeffizientem synthetischem Diesel. Das fällt doch kaum ins Gewicht...
Unser größtes Problem nicht, aber auch kein Problem, das ignoriert werden sollte. Das sind immerhin mit die größten und vor allem lautesten Dreckschleudern der Stadt. Und wenn man das auf ganz Deutschland hochrechnet, dann stoßen sie ziemlich viel Abgase in die Luft. Wenn wir über Sonderfahrzeuge mit Überbreite reden würden - ja gut, die fahren so vereinzelt, das macht auch in der Aufrechnung kaum einen Unterschied.
Die Diskussion begann übrigens dort, als Leute lieber Batterie anstelle von Brennstoffzelle bei derartigen LKW sehen würden (ich argumentierte für Brennstoffzelle). Umgestellt werden müssen aber nahezu alle CO2-Schleudern - noch besser wäre natürlich der Umstieg auf Fahrrad etc. Aber warum soll man nicht auch mal so ein Seitenthema diskutieren?
Hohli: Es wäre ja schon hilfreich, wenn Firmen anfangen würden nicht noch mehr neue Dieselfahrzeuge zu kaufen, die dann wieder 15 Jahre unterwegs sind. Aber das ist auch 2021 noch die Regel.