Klimawandel [Sammelthread]

  • Nein, Müllautos haben nicht immer die selbe Strecke. Das sind keine Linienbusse mit festgelegten Zeiten und Routen. Je nach Firma ist es immer etwas unterschiedlich, aber die abzuholenden Tonnen sind festgelegt und je nach Problem wie Baustelle, Ersatzfahrer (der sich gegebenenfalls nicht so auskennt), Zusatzaufträge und viele andere Dinge, kann sich der Weg schnell mal deutlich verlängern. Eine halbe Stunde aufladen zur Mittagspause können sich je nach Firma und Route auch nur einige leisten (die Meisten haben nicht die Zeit zurück zur Firma zu fahren, was ökologisch oft auch unsinnig ist), grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass das Fahrzeug durch fährt. Und da wir alles umstellen wollen, sollten auch die blödesten Routen problemlos bewältigt werden können.


    Die Straßen habe ich als Problem schon genannt. Es geht auch gar nicht so sehr um die Achsen an sich (die brechen nicht so schnell), sondern um das Fahrverhalten wie Bremsverhalten oder Notlenkmanöver ohne umzukippen etc.


    Zur Heizung: auf vielen Touren werden Fahrer auch aussteigen oder Lader zum Aufwärmen während der Zwischenfahrten einsteigen (kann je nach Route 300x am Tag passieren). Zudem ist die Isolierung zwischen Innenraum und Außenraum nicht so gut, besonders bei Niederflurfahrzeugen. Du gehst immer von Optimalbedingungen aus, die in der Praxis oft nicht gegeben sind.

    Müllfahrzeuge (oder Feuerwehr, Baufahrzeuge und sonstige Sonderfahrzeuge die halt schwer sind oder energiehungrige Nebenaggregate betreiben) sind doch nun nicht unser größtes Problem. Wenn wir die Masse der Autofahrer auf umweltfreundliche Fortbewegung umgestellt haben können die ruhig weiterdieseln, notfalls mit nicht energieeffizientem synthetischem Diesel. Das fällt doch kaum ins Gewicht...

    Unser größtes Problem nicht, aber auch kein Problem, das ignoriert werden sollte. Das sind immerhin mit die größten und vor allem lautesten Dreckschleudern der Stadt. Und wenn man das auf ganz Deutschland hochrechnet, dann stoßen sie ziemlich viel Abgase in die Luft. Wenn wir über Sonderfahrzeuge mit Überbreite reden würden - ja gut, die fahren so vereinzelt, das macht auch in der Aufrechnung kaum einen Unterschied.


    Die Diskussion begann übrigens dort, als Leute lieber Batterie anstelle von Brennstoffzelle bei derartigen LKW sehen würden (ich argumentierte für Brennstoffzelle). Umgestellt werden müssen aber nahezu alle CO2-Schleudern - noch besser wäre natürlich der Umstieg auf Fahrrad etc. Aber warum soll man nicht auch mal so ein Seitenthema diskutieren?


    Hohli: Es wäre ja schon hilfreich, wenn Firmen anfangen würden nicht noch mehr neue Dieselfahrzeuge zu kaufen, die dann wieder 15 Jahre unterwegs sind. Aber das ist auch 2021 noch die Regel.

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  • falls ihr bei der feuerwehr personen einfach im wagen lasst und decke drüber - respekt. bei uns versucht man die zu retten....aber gut.

    Klar, bergen ist doch viel einfacher als retten ausserdem haben wir das immer schon so gemacht.


    Beschwer du dich nochmal dass man dir leicht salty kommt...

  • Das sind immerhin mit die größten und vor allem lautesten Dreckschleudern der Stadt. Und wenn man das auf ganz Deutschland hochrechnet, dann stoßen sie ziemlich viel Abgase in die Luft.

    Laut, klar, aber so eine Müllkiste fährt einmal die Woche durch die eigene Straße. Dreck im Sinne von Feinstaub und Stickoxiden kannste gut filtern wenn Du nicht gerade Steuergeräte von VW einbauen läßt. Ich hab mich (da es hier der Klimawandelthread ist) auf CO2 fixiert, und da fallen die Dinger halt in der Gesamtschau Verkehr (PKW, LKW, Flugzeuge, Dieselloks usw usf) nicht wirklich ins Gewicht.


    Wenn wir die niedrighängenden Früchte gepflückt haben ein Gedanke wert. Aber bis dahin finde ich es OK wenn die Müllpresse oder die Löschfahrzeugpumpen nicht wegen leeren Akkus stillstehen.

  • Pro Straße 4x die Woche wegen Mülltrennung und fahren 5 Tage zu je 8h. Ein PKW fährt 1-2h am Tag im Schnitt (Arbeitsweg + kleinere Privatdinge wie Einkauf). Wo spart man mehr CO2 mit geringerem Aufwand? Bei den städtischen LKW natürlich - die laufen länger und benötigen pro Zeiteinheit mehr Energie.


    Aber der eigentlich wichtige Punkt ist doch, anstatt erst die vielen Krümel und dann die wenigen Brocken zu säubern, kann man beides parallel tun. Es ist doch völlig absurd eine Prioritätsliste aufzustellen, wenn Ressourcen für Parallelisierung verfügbar sind. Das ist übrigens ein weiterer Vorteil von Brennstoffzelle: andere Materialien werden erfordert, weshalb es auch zu keinem gegenseitigen Flaschenhals bei der Beschaffung kommt.


    Wir sollten aufhören sinnlos über Prioritäten zu diskutieren und alle verfügbaren Möglichkeiten ausschöpfen. Wir können eh nur noch größere Schäden verhindern und sind eigentlich viel zu spät dran.

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  • Fakt ist allerdings, dass es eine nicht unerhebliche Menge an dieselbetriebenen Spezialfahrzeugen gibt. 1-Octanol oder andere Vertreter bei den Synthetic Fuels sind eine unabdingbare und vor allem schnellere Lösung, hier dem Problem Herr zu werden, bevor man 100.000e Fahrzeuge zwangsverdchrottet.

    Tja, aber Fakt ist vorallem das die Idee von der Nutzung von "Synthetic Fuels" - außer bei Flugzeugen und Schiffen - wegen dem Wirkungsgrad einfach eine selten dämliche Idee ist...man benötigt 6x mal soviel Energie wie bei einem Betrieb mit reinen E-Fahrzeugen, da ist ja sogar Wasserstoff noch eine bessere Idee weil der Faktor nur irgendwo bei 2-2,5 liegt.

    Über Power-to-Fuel-Prozesse gewonnene synthetische Kraftstoffe gelten als wichtiger Faktor, um kaum zu elektrifizierende Verkehrsmittel wie Flugzeuge und Schiffe zu dekarbonieren. Negativ ist jedoch der niedrige Gesamtwirkungsgrad, der weitaus geringer ist als die direkte Elektrifizierung über Elektroautos. So benötigen beispielsweise wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge mehr als doppelt so viel Energie pro km wie Elektroautos, mit Power-to-Liquid-Treibstoffen betriebene Autos mit Verbrennungsmotor sogar mehr als sechsmal so viel Energie. Aufgrund dieser Eigenschaften empfiehlt der Sachverständigenrat für Umweltfragen, den Einsatz von strombasierten synthetischen Brennstoffen vor allem auf den Flug- und Schiffsverkehr zu beschränken, um den Stromverbrauch nicht zu sehr ansteigen zu lassen.

    Ich kann es nur immer wieder sagen, am besten sind halt rein elektrische Systeme, dort wird die Energie am besten genutzt, auch wenn viele das nicht hören wollen, der Wirkungsgrad ist unschlagbar, sagte schon 2014 auch der Well-to-wheels Report für die europäische Kommission...

    langde-1024px-Well_to_Wheels_%28kWh%29.svg.png

    ...und daher sehen sich auch alle Autohersteller dazu gezwungen rein elektrische Autos zu bauen, man kommt an der Tatsache vom Wirkungsgrad einfach nicht vorbei.


    Übrigens, folgendes Argument ist mMn keine

    ...Lösung, hier dem Problem Herr zu werden, bevor man 100.000e Fahrzeuge zwangsverdchrottet.

    ...denn mit dieser Behauptung verhindert man doch jeglichen technologischen Fortschritt in Richtung massiv weniger Energieverbrauch...welchen wir im Rahmen vom Klimawandel und der Energiewende dringend brauchen.

    Damals als von der Pferdekutsche auf Verbrenner gewechselt werden sollte haben Leute teilweise auch so in der Art argumentiert, man hat geglaubt man kann die schönen Pferdekutschen doch nicht einfach verschrotten. Am Ende hat man es aber doch gemacht weil es rein technisch einfach ein sinnvoller Schritt gewesen ist, ähnlich ist das jetzt mit E-Fahrzeugen.


    Und btw, als ob Verschrottung von den alten Stinkern so schlimm wäre, ich würde sogar behaupten man sollte es im Rahmen von Recycling als Rohstoffquelle sehen, da stecken viele Metalle etc in den alten Verbrennern die man besser in EV steckt.

  • Danke für das immer wiederkehrende Argument des Wirkungsgrads - ich hätte es fast vergessen. Wenn es die allerdings um den Klimawandel in Sachen CO2-Emission geht, dann sprechen wir hier nicht von einem elektrifizierten Takatukaland im Jahre 2088, sondern von Maßnahmen jetzt, und da gehört der Fokus gewaltig verschoben. Bevor wir alles an Energie reinstecken, um E-Batterien vollzutanken mit Kohlestrom/Gasstrom, gehört erstmal Kohle/Gasstrom abgeschafft. Und spreche nicht nur von Schiffen/Flugzeugen, sondern Spezialfahrzeugen, wie es so eine Müllabfuhr nun mal ist, wenn auch eigentlich ein wenig modifizierter LKW. Ich spreche auch von Gerätschaften, die ggf. in Forstbetrieben, Minen oder sonst wo eingesetzt werden, wo auch nicht zwingend eine Steckdose rumsteht (mal ganz davon ab, dass die Energiedichte von Diesel bzw Synthetic Fuels immer noch waaay above High End Li-Ionen-Akkumulatoren sind, auch abzüglich Wirkungsgrad). Wenn wir jetzt bereits anfangen, noch gut funktionierende Maschinen nach Tabula rasa Manier abzuschaffen, und dann sehr, sehr viel Energie jetzt verbraten, wo sie doch noch nicht ausreichend durch eneuerbare erzeugt wird, dann ist das strategisch einfach ein Fehlschuss. Das ist es übrigens bereits auch schon beim angestrebten 1:1 Ersatz des PKW-Indivualverkehrs hin zu E-Mobilität - Wirkungsgrad hin oder her. Es wird der dritte Schritt vor'm Ersten gemacht, und hier werden gerade die Details des vorletzten ausklamüsert.


    Oh, und es geht auch um Länder, die ebenfalls noch lange, lange darauf warten dürfen, bis sie in den Genuss unserer durchelektrifizierten und industrialisierten Wohlfühl-Oase kommen.

  • Wenn es die allerdings um den Klimawandel in Sachen CO2-Emission geht, dann sprechen wir hier nicht von einem elektrifizierten Takatukaland im Jahre 2088, sondern von Maßnahmen jetzt, und da gehört der Fokus gewaltig verschoben. Bevor wir alles an Energie reinstecken, um E-Batterien vollzutanken mit Kohlestrom/Gasstrom, gehört erstmal Kohle/Gasstrom abgeschafft.

    Natürlich geht es mir um den Klimawandel und natürlich wiederhole ich mich auch bei der Forderung nach massiv mehr Zubau von PV und WKA (wodurch automatisch Kohle und Gas verdrängt wird ohne es direkt "abgeschafft" zu haben).


    Die Wahrheit ist aber das man die PV und WKA Generatorleistung auf den Verbrauch auslegen muss und dabei kommt der Wirkungsgrad zum tragen...wenn man 6x mehr Energie durch Power-to-fuel / Synthetic Fuels verbrauchen will braucht man auch unnötig mehr Generatorleistung, keiner der das mal ernsthaft nachgerechnet hat ist von dieser Idee noch überzeugt, daher ist der Sachverständigenrat für Umweltfragen ja auch zu seinem Ergebnis gekommen was ich bereits weiter oben zitiert habe, du kannst das nicht einfach ignorieren:

    Zitat von https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Fuel

    Aufgrund dieser Eigenschaften empfiehlt der Sachverständigenrat für Umweltfragen, den Einsatz von strombasierten synthetischen Brennstoffen vor allem auf den Flug- und Schiffsverkehr zu beschränken, um den Stromverbrauch nicht zu sehr ansteigen zu lassen.

  • warum erzählst du dann son quatsch, nur ums besser zu wissen? genau wie LDR oder andere. rafft ihr nicht das ihr damit menschen die wirklich die erfahrungen gemacht haben oder machen verletzt? jemanden der in der feuerwehr war erklären wie man gefahren einschätzt, jemand der wirklich am fließband stand, jemand der wirklich student ist und um die eigene existenz kämpft...aber da ist es dann auf einmal still. salty am arsch alter, ich bin hier fertig.

    Ich bin bei der Feuerwehr, ich hab Leute mit dem Spreizer rausgeholt, von blauen Flecken und konnte nicht raus bis Ber gung weil Genick ab war alles dabei.

    Fahrzeuge gelöscht hab ich auch, Auto Bagger...

    Was mir bisher zum Glück erspart geblieben ist, ist brennendes Fahrzeuge und eingeklemmte Person gleichzeitig. Das dürfte (wenn das Auto nicht erst während der Rettung anfängt zu schmurgeln) meist eine Bergung werden, wie das riecht weiß ich aus einem anderen Teilstrang meines Lebenslaufs und brauche in diesem Leben nicht unbedingt wieder.


    Für einen der sein eigenes Erleben so absolut stellt, haust du gegen das aller anderen ganz schön auf den Putz.


    Auch die Sache mit dem Studentenleben glaube ich dir gern, mein Beileid läuft einiges schief bei uns. Andere müssen auch durchwurschteln, teils nicht alleine sondern mit Familien die dranhängen.

  • Die Wahrheit ist aber das man die PV und WKA Generatorleistung auf den Verbrauch auslegen muss und dabei kommt der Wirkungsgrad zum tragen...wenn man 6x mehr Energie durch Power-to-fuel / Synthetic Fuels verbrauchen will braucht man auch unnötig mehr Generatorleistung, keiner der das mal ernsthaft nachgerechnet hat ist von dieser Idee noch überzeugt, daher ist der Sachverständigenrat für Umweltfragen ja auch zu seinem Ergebnis gekommen was ich bereits weiter oben zitiert habe, du kannst das nicht einfach ignorieren:

    Ich ignoriere das ja auch nicht, allerdings ist hier das Wesentliche das Timing und der Zeitabschnitt, in welchem sich die jeweiligen Entwicklungen befinden. Und ich weiß auch nicht, wieso wir da so auseinanderdriften, weil meine Aussage ja nicht der des Sachverständigenrats widerspricht. Ich ergänze nur "FLugzeuge/Schiffe" durch "Flugzeuge/Schiffe/Großmotorisierte-Verbrennermaschinen" - that's all.

  • allerdings ist hier das Wesentliche das Timing und der Zeitabschnitt,

    Ist ja auch ganz interessant, um wieviele Fahrzeuge gehts da eigentlich. Auf die schnelle habe ich das hier gefunden.

    Alleine in Deutschland sind 12.000 Abfallsammelfahrzeuge im Einsatz. Davon werden nur 1000 - 2000 pro Jahr ausgetauscht. Denke mal das heißt auch, mehr als 1000 - 2000 elektrische pro Jahr wirds nicht geben. Die Umstellung der Flotte dauert also 6-12 Jahre.


    https://www.vak-ev.de/de/mitglieder/abfallsammelfahrzeuge

  • Ist ja auch ganz interessant, um wieviele Fahrzeuge gehts da eigentlich. Auf die schnelle habe ich das hier gefunden.

    Alleine in Deutschland sind 12.000 Abfallsammelfahrzeuge im Einsatz. Davon werden nur 1000 - 2000 pro Jahr ausgetauscht. Denke mal das heißt auch, mehr als 1000 - 2000 elektrische pro Jahr wirds nicht geben. Die Umstellung der Flotte dauert also 6-12 Jahre.


    https://www.vak-ev.de/de/mitglieder/abfallsammelfahrzeuge

    Tatsächlich ging's mir um die Dinger sogar weniger, die werden bis an's Lebensende allerdings auch nicht mehr mit synthetic fuels betankt.

  • Die Umstellung der Flotte dauert also 6-12 Jahre.

    Wenn ich überlege wie alt die ältesten Fahrzeuge sind, gehe ich von 10-15 Jahren aus. Aber aktuell werden immer noch Verbrenner verkauft. Das bedeutet, man kann nicht ab 2021 rechnen - leider.


    Noch zur vorherigen Diskussion, wieso der Fokus nicht nur auf PKW liegen sollte:

    Ich habe gerade mal eine Milchmädchenrechnung aufgestellt. Laut dieser Quelle verbraucht ein Sperrmüllfahrzeug 650l weniger in 100 Tagen, nachdem sie das Presswerk elektronisch betrieben haben. Das Machte 22% weniger Dieselbedarf aus. Auf das ganze Jahr gerechnet und voll elektrifiziert würde es wohl knapp 11.000 Liter pro Fahrzeug verbrauchen. Beim normalen Müllauto dürfte der Wert sogar noch höher liegen, da üblicherweise weniger gefahren und mehr gepresst wird. 2018 verbrauchte ein durchschnittlicher Diesel-PKW 6,8l auf 100km. Damit käme man knapp 160.000km weit. 2019 fuhren die Deutschen knapp 12.000km im Jahr. Damit verbrauchen 13 PKW im Jahr das, was 1 Sperrmüllauto aus der oben genannten Quelle verbraucht. Geht man jetzt von Stadtbewohner aus, die max 100km in der Woche fahren (10km bis zur Arbeit), sind es schon knapp 30 PKW pro Müllauto.


    Aus beiden Gründen (lange Dauer bis die ganze Flotte umgestiegen ist und Dieselverbrauch) bin ich so dafür gerade die Dieselschlucker der Stadt nicht erst in 10 Jahren umgerüstet werden. Bei den PKW wären die Pendler wohl mit die wichtigste Zielgruppe, aber gerade die heulen oft wegen den Reichweiten. Und die Stadtfahrer verbrauchen nur wenig, können aber am aller einfachsten umsteigen.


    Ich denke ein paar Probleme sind damit offensichtlich, wenn wir uns nur auf PKW konzentrieren würden.

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  • ...ich weiß auch nicht, wieso wir da so auseinanderdriften, weil meine Aussage ja nicht der des Sachverständigenrats widerspricht. Ich ergänze nur "FLugzeuge/Schiffe" durch "Flugzeuge/Schiffe/Großmotorisierte-Verbrennermaschinen" - that's all.

    Vllt reden wir einfach etwas aneinander vorbei oder so, ich rede nicht nur von Müllwagen und Feuerwehr, ich rede von allen großen Transportern/LKW etc, aber du schreibst ja jetzt auch "Großmotorisierte-Verbrennermaschinen"...mhh.


    Ich denke halt - wie der Sachverständigenrat für Umweltfragen - das es eine dumme ist den Energieverbrauch unnötig steigen zu lassen wenn es doch eine viel bessere Technologie gibt die mit weniger Energie auskommt.


    Die Energie muss ja wie gesagt erstmal mit Sonne und Wind erzeugt werden und die dafür notwendige Generatorleistung muss erstmal gebaut werden und das geht halt schneller wenn man E-Fahrzeuge nimmt weil die weniger Energie brauchen als Power-to-fuel Treibstoffe welche 6x mehr Energie brauchen.


    Um dazu mal ein paar Zahlen in den Raum zu werfen, beim BMU haben die mal durchgerechnet wie hoch der Energieverbrauch in DE sein würde wenn hier 45 Millionen E-Autos rumfahren würden. Und sie haben das auch direkt mal in Kontext gesetzt zum Zubau in den Jahren mit der höchsten Leistung bei PV und WKA..dabei kam heraus das in nur 5 Jahren (2010-2015) genug Generatorleistung gebaut wurde um die Energie für 45 Millionen E-Autos zu erzeugen...

    Eine vollständig elektrifizierte deutsche Pkw-Flotte von 45 Millionen Fahrzeugen hätte einen Strombe-darf von rund 90 Terawattstunden (TWh). Dies entspricht weniger als einem Sechstel der aktuellen Bruttostromerzeugung in Deutschland. Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien be-trägt aktuell bereits rund ein Drittel. Die 2015 erzeugte EE-Strommenge von 196 TWh ist also doppelt so hoch wie der Bedarf einer komplett elektrischen Fahrzeugflotte. Die Stromerzeugung aus EE nimmt zudem rasch zu. Allein zwischen 2010 und 2015 betrug der Zu-wachs über 90 TWh. In fünf Jahren wurden also auch mehr EE zugebaut, als eine komplette E-Flotte verbrauchen würde

    Würde man das ganze auf Power-to-fuel umstellen benötigt man wie gesagt 6x soviel, also 540TWh, also quasi 100% vom Stromverbrauch von ganz Deutschland in einem Jahr. Nur für die PKW.


    Guckt man sich die Zahlen vom statistischen Bundesamt an dann sieht man das der aktuelle (bzw. 2016) Verbrauch bei den PKW bei 1545 Petajoule/430TWh liegt. An der Stelle wird auch wieder schön deutlich wie gut der Wirkungsgrad vom E-Antrieb ist, die Reduzierung auf nur 90TWh ist unschlagbar gut, dieses Argument kann man nicht einfach wegignorieren.


    Und die ganzen Nutzfahrzeuge in Form von Transportern, LKW, Bussen usw brauchten 826 Petajoule bzw 230TWh an Energie, würde man diesen Bereich ähnlich wie die PKW auf E-Antrieb wechseln brauch man nicht mal ganz 50TWh, also wieder reduzierter Verbrauch, nimmt man aber Power-to-fuel steigt der Verbrauch auf etwa 300TWh.


    Insgesamt hat man dann also bei reinen E-Fahrzeugen nur 140TWh pro Jahr an Energieverbrauch, bei einer Power-to-fuel Fahrzeugflotte brauch man 840TWh.


    Möchte man die PV und WKA Generatorleistung für reine E-Fahrzeuge bauen brauch man bei 140TWh nur etwa 140GW PV Generator in Deutschland, bzw wie bei einem Zubau von PV+WKA wie zu besten Zeiten (2010-2015) brauch man dann so 7-8Jahre.


    Und möchte man die PV und WKA Leistung für 840GW bauen wie mit dem höchsten den wir wie gesagt von 2010-2015 hatten (bis zu 7GW PV und bis zu 6GW WKA pro Jahr) brauch man eher so fast 50 Jahre bis das ganze gebaut wurde, also 2071 ist dann genug Leistung da um NUR Power-to-fuel zu erzeugen.


    Power-to-fuel aka synthetic Fuel ist pure Energieverschwendung, man vernichtet einfach mal so 700TWh was dem Jahresertrag von 700GW PV entspricht, ich finde das total bekloppt.


    Als nur mal so vonwegen dem von dir erwähnten Takatukaland 2088, mit 2071 wärst du näher dran...denk lieber nochmal drüber nach welche Zahlen realistischer sind.

  • Du bauschst das gleiche Argument nochmal auf, ja, supi, glaub mir, ich hab's gecheckt (um nicht zu sagen, dass ich das mit dem Wirkungsgrad schon seit echt ' ner ganzen Weile weiß). Die Zahlen ignoriere ich auch nicht, wobei dies natürlich alles Zahlen sind, die gelten, wenn das Takatukaland 2071 fertig ist - die Umstrukturierungskosten und der entsprechende Energieaufwand auf pure electro sind da ja nicht drin. Und genau deshalb ging es mir beispielsweise um so etwas hier:



    ....oder meinetwegen andere Baustellenfahrzeuge, Landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge (Mähdrescher, brumm, brumm), pipapo. Hier ist es nicht nur mit der Batterieumsetzung per se schwierig, die Maschinenkonzepte müssen ja auch erst mal durchentwickelt und gebaut werden. Ich habe NIE gesagt, dass ich für Autos und LKWs (deren Daseinsberechtigung ich in diesem Umfang sowohl batteriebetrieben, als auch verbrennerbetrieben nicht für angemessen halte) zukünftig mit synthetic fuels betreiben will - das ist natürlich grober Unfug. Die Frage ist halt, ob eine Konversion hin zu Elektro schon jetzt in allen Bereichen vollzogen werden sollte, weil gerade jetzt Elektrizität noch nicht purely green ist. Synthetic fuels werden eine Ergänzung des Bildes sein, weil die Infrastruktur und Maschinen bereits überall existiert und daher nicht noch aufwendig angeschafft werden muss - das muss in der Berechnung mit drin sein.

  • Und genau deshalb ging es mir beispielsweise um so etwas hier:

    ...

    ....oder meinetwegen andere Baustellenfahrzeuge, Landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge (Mähdrescher, brumm, brumm), pipapo. ...

    Die Energiemenge für Baustellenfahrzeuge etc dürfte in den Zahlen von meinem letzten Beitrag drin sein:

    Übrige Fahrzeuge ³ - 2016 - 97,3 Petajoule (27TWh)

    ...

    ³Zugmaschinen, Baustellen-, Polizei- und ähnliche Fahrzeuge, Wohnmobile; ab 2006 Wohnmobile bei den Pkw.

    Aber bei diesem kleinen Anteil von etwas über 10% ist das jetzt nicht der wichtigste Punkt, Transporter und LKW und Busse etc brauchen den größten Teil von den 826PJ bzw 230TWh aus diesem Bereich.

    Die Frage ist halt, ob eine Konversion hin zu Elektro schon jetzt in allen Bereichen vollzogen werden sollte, weil gerade jetzt Elektrizität noch nicht purely green ist.

    Naja, sorry, aber eigentlich ist das eher nicht die Frage, es ist vollkommen egal ob man das jetzt macht oder in Zukunft, es funktioniert auch jetzt sofort...einfach weil der Wirkungsgrad vom E-Antrieb automatisch dazu führt das der Energieverbrauch massiv sinkt, nochmal zum Vergleich, 45 Millionen Verbrenner Autos brauchen...

    Zitat von LDR

    ...aktuelle (bzw. 2016) Verbrauch bei den PKW bei 1545 Petajoule/430TWh...

    ...und 45 Millionen E-Autos würden halt 90TWh brauchen, die 340TWh Einsparung durch den Wirkungsgrad ist halt in jeden Fall sinnvoll, auch jetzt sofort...und wir haben ja nebenbei sogar schon 50% EE, gerade daher macht es das noch sinnvoller,


    Btw, ich denke auch das wir keine 45 Millionen Autos brauchen weil die Standzeit vom Auto bei 22-23 Stunden am Tag liegt, von mir aus reicht auch halb so viel oder so...

  • jut, wir drehen uns irgendwie im Kreis: Mein Punkt ist ja nicht der Verbrauch im hypothetisch durchelektrifizierten Modus operandi, sondern die energetischen Anschaffungskosten - egal, nach unseren Meinungen fragt eh niemand weil die Entwicklung leider eine andere ist...

  • Mein Punkt ist ja nicht der Verbrauch im hypothetisch durchelektrifizierten Modus operandi, sondern die energetischen Anschaffungskosten...

    Ok, wenn das dein Punkt ist solltest du noch kurz folgendes lesen und überlegen wie lange es dauert bis das sinnvoll ist...

    Klimabilanz von Elektroautos: Wie umweltfreundlich sind sie unterm Strich?

    ...

    Gemäß der aktuellen Analyse verursacht ein Elektroauto, das mit dem deutschen Strommix geladen wird, ab einer Kilometerleistung von rund 50.000 Kilometern weniger Emissionen als ein Benzinfahrzeug. Bei einer durchschnittlichen, jährlichen Kilometerleistung von 14.000 Kilometern entspricht das einer Amortisationsdauer von 3,6 Jahren. Für den EU-Strommix verkürzt sich die Amortisationsdauer auf knapp 2,8 Jahre, für Photovoltaik-Strom liegt sie bei 1,6 Jahren.

    ...


    ...egal, nach unseren Meinungen fragt eh niemand weil die Entwicklung leider eine andere ist...

    Die Entwicklung ist eine andere als die zum E-Antrieb? Was genau meinst du?


    Ich sehe ja immer mehr Hersteller auf Elektro umsteigen.

  • Aus Versuche mit Ratten weiß man wenn man sie mit frischen Essen versorgt und zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel, dann sterben sie viel früher als wenn sie Müll/Dreck fressen - ich weiß nicht ob das auf uns so übertragbar ist, aber irgendwie fressen wir ja schlimmeres wie Dreck, wenn ich an Dioxin in Eiern denke : )

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