Klimawandel [Sammelthread]

  • Zuversicht ist relativ. Die Bevölkerung vor und während der Französischen Revolution hatte vielleicht auch nicht viel Grund für Zuversicht. Am Ende wurde aber der Feudalismus zugunsten der Demokratie überwunden.


    Da der (für den Klimawandel verantwortliche) Kapitalismus wohl in einer ähnlich schlimmen Krise wie damals der Feudalismus ist, kann man ja ein bisschen zuversichtlich sein, dass er nicht mehr lang genug überlebt um den Planeten völlig zugrunde zu richten. Ich fürchte aber das Beispiel Französische Revolution zeigt, dass der Übergang in einen Postkapitalismus wahrscheinlich nicht ohne (noch mehr) schlimme Begleiterscheinungen über die Bühne gehen wird.


    Wenn du aber meinst ob wir die 1,5 Grad Hürde reißen werden, dann ist wohl die Antwort leider Ja. Das sollte einem aber nicht abhalten es zu versuchen und nicht nicht bei 4-5 zu landen.

  • Nein, ich bin überzeugt, dass das Absaufen aller Inselstaaten ohne Wimpernzicken von den Regierungen der reichen Staaten akzeptiert wird.

    Na ja. Die eine oder andere Wimper wird schon auch im goldenen Westen zucken, wenn nicht nur Inselstaaten sondern auch Küstenstaaten und Millionenstädte an Flussmündungen absaufen und sich deren ehemalige BewohnerInnen auf der Suche nach Zuflucht auf den Weg dort hin machen, wo ihre Rohstoffe und Erzeugnisse billiger Arbeitskraft vorher auch schon hingeliefert wurden.

  • Na ja. Die eine oder andere Wimper wird schon auch im goldenen Westen zucken, wenn nicht nur Inselstaaten sondern auch Küstenstaaten und Millionenstädte an Flussmündungen absaufen und sich deren ehemalige BewohnerInnen auf der Suche nach Zuflucht auf den Weg dort hin machen, wo ihre Rohstoffe und Erzeugnisse billiger Arbeitskraft vorher auch schon hingeliefert wurden.

    So lange die "gut ausgebildet sind" oder billig Dämme bauen oder Obstbäume befruchten (weil Insekten ausgerottet sind) wäre das schon OK. Dürfen halt bloß nicht sichtbar sein oder gar ihre Kultur oder Religion mitbringen.

  • Wenn wir Glück haben bringen die Holländer ihre Fahrradkultur und Supermärkte mit. Wenn wir Pech haben ihre Lakritze und Kroketjes.

  • Hmmm, ich muss bei Elon Musks geplanter Reise zum Mars unwillkürlich an Douglas Adams "Hitch hikers guide to the galaxy" Trilogie denken.


    Wie war das nochmal mit den Telefondesinfizierern (von denen wir alle abstammen)?


    Vielleicht können wir ja die Telefondesinfizierer diesmal behalten .....

  • Na ja. Die eine oder andere Wimper wird schon auch im goldenen Westen zucken, wenn nicht nur Inselstaaten sondern auch Küstenstaaten und Millionenstädte an Flussmündungen absaufen und sich deren ehemalige BewohnerInnen auf der Suche nach Zuflucht auf den Weg dort hin machen, wo ihre Rohstoffe und Erzeugnisse billiger Arbeitskraft vorher auch schon hingeliefert wurden.

    Scheinbar nicht. Wenn Deutschland 2°C angestrebt hat, das aber bedeutet, dass die Inseln alle absaufen. Dann haben unsere Politiker das entweder nicht verstanden, sie sind doof oder es interessiert sie nicht, weil sie es ja nicht mehr erleben.

  • Für alle die das evt. nicht mitbekommen haben...

    Gesetzesnovelle der GroKo sieht Milliardenamnestie für Konzerne vor

    Die Koalition nutzt die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, um still und heimlich eine Milliardenamnestie für die Großindustrie durchzuboxen. Die Zeche sollen die Verbraucher zahlen.

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    Still und heimlich haben die Unterhändler von SPD und CDU die Novelle dazu missbraucht, eine umstrittene Amnestieregelung für energieintensive Großkonzerne wie Evonik, die ehemalige Bayer-Tochter Covestro oder Daimler auf den Weg zu bringen. Sie soll die Konzerne vor Nachzahlungen in hoher zweistelliger Milliardenhöhe schützen.

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    Zahlen sollen die Zeche der normale Stromverbraucher, Mittelständler und Händler. Denn die Kosten für den Aufbau erneuerbarer Energien werden auf alle Kunden umgelegt. So hatte es der Gesetzgeber bei der Einführung des EEG vor gut 20 Jahren vorgesehen. Ausgenommen davon waren nur wenige Unternehmen, die schon immer Strom in großen Mengen benötigten und ihn in eigenen Kraftwerken meist auf dem Firmengelände zum eigenen Verbrauch produzierten. Wenige große Chemieunternehmen, Stahlhersteller oder Autobauer gehörten zu dem elitären Kreis.

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    ...gleichzeitig kann man sowas lesen...

    Katastrophenwarnung für 2030

    Während das Land gegen Corona kämpft, erscheint das neue Grünbuch. Die Politik sollte die Handlungsempfehlungen ernst nehmen – vor fünf Jahren warnten die Autoren vor Engpässen im Fall von Epidemien.

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    In einem drastischen Szenario schildern sie, wie es einer Familie in Deutschland im Sommer 2030 nach sechs Jahren Dürre auf dem Höhepunkt einer neuen Hitzewelle bei 45 Grad im Schatten ergehen könnte: Insbesondere die Trinkwasserversorgung würde zum Problem, der Nachschub könnte aufgrund hitzebedingter Fahrbahnschäden stocken. Unter Senioren stiege die Zahl der Hitzetoten, Schulen und Kitas würden schließen, Bahnschienen sich verformen, es gäbe Ausgangssperren.

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    ...auch im Kontext von Corona interessant was schon 2015 im Grünbuch zu lesen war...

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    Die düstere Lektüre über mögliches kommendes Unheil und insbesondere der enthaltenen Handlungsempfehlungen um dieses zu verhindern oder zumindest zu mildern könnte sich lohnen, gerade in den zuständigen Ministerien. Im letzten Grünbuch von 2015 warnten die Autoren ausführlich vor »Seuchengeschehen in Deutschland« etwa durch ein Sars-Virus, monierten die fehlende Strategie zur Abwehr einer Pandemie und identifizierten »die fehlende Vorratshaltung von medizinischem Material« als eines der Probleme – aus heutiger Perspektive liest es sich in diesen Teilen fast prophetisch.

    ...

  • Im Thread finden sich 4 Videos. Kann man mal so auf sich wirken lassen.

  • 2020 zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

    Das Jahr 2020 war hierzulande das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das geht aus der Bilanz des Deutschen Wetterdiensts hervor. Problematisch ist vor allem die anhaltende Trockenheit.

    ...

    Die Durchschnittstemperatur betrug demnach 10,4 Grad. Damit liegt 2020 knapp hinter dem Rekordjahr 2018, in dem die mittlere Temperatur 10,5 Grad betrug. Auf den folgenden Plätzen liegen mit knappem Abstand 2019 und 2014 mit jeweils 10,3 Grad.

    ...

    Der Temperaturdurchschnitt lag im Jahr 2020 um 2,2 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,5 Grad. ...

  • Aber ich mache Klimaschutz mit Sicherheit nicht für oder wegen FFF und all den Applaudierenden in Politik und Wissenschaft, die vieles extrem vereinfachen und an vielen Stellen auch wirklich Mist erzählen. Ich mach das eher für mein Unternehmen, die Menschen hier in meiner Stadt und für kommende Generationen. Mir gehen diese Kinder und deren Claqueure auch nur noch auf die Nerven.

    Wer erzeugt denn den politischen Druck, der dazu führt, dass es immerhin ein paar Fördergelder für die von dir oben genannten Projekte gibt? Diese Kinder und deren Claqueure - sonst niemand.

  • Wer erzeugt denn den politischen Druck, der dazu führt, dass es immerhin ein paar Fördergelder für die von dir oben genannten Projekte gibt? Diese Kinder und deren Claqueure - sonst niemand.

    Quark! EEG-Zuschläge gibt es seit 20Jahren, genauso wie KWK-Zuschläge oder irgendwelche EFRE-Fördermittel. Der CO2-Preis machte unsere kleineren KWK-Anlagen jetzt teurer... Das ist wirklich alles, was sie für uns taten.

  • Gerade einen tollen Vortrag zu E-Mobilität auf dem rC3 gesehen. Vieles war mir bekannt, einiges ist aber selbst für mich neu gewesen. Ich kann es nur empfehlen, da sie viele Argumente an die Hand geben, wenn man mit jemanden diskutieren will oder muss.


    Einen Kritikpunkt sehe ich persönlich nur darin, E-Autos nur durch Softwareaugen zu sehen. Software muss gewartet werden, wenn sie neue Funktionalität benötigt, Fehler behoben werden müssen oder wenn sie nach außen kommunizieren und deshalb mit Sicherheitsupdates versehen werden sollen.

    Anscheinend gehen die Vortragenden davon aus, dass eine Internetverbindung Voraussetzung für E-Autos ist. Das sehe ich nicht so. Für alle weiteren Updatezwecke sind Werkstätte ausreichend. Es gibt ja auch heute schon Aufrufe an bestimmte Autobesitzer, wenn werksmäßig etwas verzapft wurde, das behoben werden muss, etwa weil eine mögliche Fehlfunktion zu einem Unfall führen kann. Also lasst die Autos einfach offline, damit ist allen geholfen.


    Zu Brennzellen möchte ich noch ergänzen, dass es gewisse Fahrzeuge gibt, die vorzugsweise damit fahren sollten. Dazu zählen LKWs im Stadtbetrieb mit variablen Strecken (also Busse können auch anders betrieben werden). Aber Müllautos z.B., da sie öfters mal vom Gewicht her randvoll beladen werden und viel Energie benötigen. Eine Batterie wäre mit ihrem Gewicht Fatal.

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  • Zu Brennzellen möchte ich noch ergänzen, dass es gewisse Fahrzeuge gibt, die vorzugsweise damit fahren sollten. Dazu zählen LKWs im Stadtbetrieb mit variablen Strecken (also Busse können auch anders betrieben werden). Aber Müllautos z.B., da sie öfters mal vom Gewicht her randvoll beladen werden und viel Energie benötigen. Eine Batterie wäre mit ihrem Gewicht Fatal.

    https://teslamag.de/news/schlu…-2040-emissionsfrei-32092



    Das Gewicht dieses umgebauten Zugfahrzeugs steigt mit der Batterie (Abzüglich des Verbrennungsmotors und der Getriebe) von 9t auf 9,7t. bei einem 40Tonner und der jetzt erlaubten zusätzlichen Tonne Gesamtgewicht für elektrische LKW in der EU steigt die Zuladung also sogar noch um 300kg.

    In Norwegen ist maximal 50 Tonnen Gesamtgewicht bei LKWs erlaubt, in der restlichen EU nur 40.



    Hier ein LKW für Schüttgut. Der nutzt mit seiner Ladung das maximale Gesamtgewicht immer aus.

  • Das Gewicht dieses umgebauten Zugfahrzeugs steigt mit der Batterie (Abzüglich des Verbrennungsmotors und der Getriebe) von 9t auf 9,7t. bei einem 40Tonner und der jetzt erlaubten zusätzlichen Tonne Gesamtgewicht für elektrische LKW in der EU steigt die Zuladung also sogar noch um 300kg.

    Hast du eine Quelle für die zusätzliche Tonne?


    Wenn du über einen 40-Tonner redest, redest du über ein Fahrzeug mit 5 Achsen. Ich sprach oben von z.B. Müllautos, die 16-24-Tonner sind (2-3 Achsen). Längere Fahrzeuge erschweren die Arbeit in der Stadt ungemein. Ein 3-Achser hat aber bereits ein deutlich höheres Eigengewicht als dein 40-Tonner oben (gehen wir von 14t aus, Ältere sind schwerer).

    Ein Müllauto fährt vielleicht nur 80km, muss dafür aber Müll laden (ein Container kann im worst Case 500 Kilo wiegen), diesen fortlaufend pressen, mit 24t Berge Anfahren können, Klimaanlage und Heizung betreiben müssen (notwendiger als im privaten PKW) usw. Ein Müllauto kann auch einfach so anfangen zu brennen, je nachdem was die Leute so in ihre Tonnen werfen. Da will man lieber Wasser getankt haben anstelle von entzündbaren Batterien.


    Das Batterien möglich wären, bestreite ich gar nicht. Aber die Vorteile überwiegen meiner Ansicht nach bei Brennstoffzelle für solche speziellen Einsätze.

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