Klimawandel [Sammelthread]

  • Lag es an der (t)ollen und von dir so gefeierten Idee des CO2-Preis oder waren die schon ohne die gar nicht wirtschaftlich betreibbar?


    https://taz.de/Subventionen-fuer-Kohlekraftwerke/!5056100/

    Wenn ein Lobbyist etwas von sich gibt, muss man das nicht immer so ernst nehmen:


    Stromerzeugung fossiler Kraftwerke 2015:


    Braunkohle: 33.450 GWh

    Steinkohle: 20.745 GWh

    Gas: 5.886 GWh


    Stromerzeugung fossiler Kraftwerke 2020:


    Braunkohle: 20.844 GWh

    Steinkohle: 8.719 GWh

    Gas: 14.825 GWh


    ....Also 2 Jahre nachdem er dieses Interviewe gab bevorzugte der Markt noch immer emissionsstärkere Energieträger wie Stein- oder Braunkohle. Erst mit wirksamen CO2-Preisen ging die Steinkohle tatsächlich zurück. Der Rest wurde über den Zubau der erneuerbaren Energien, weniger Bedarf (durch Corona) oder mildere Temperaturen kompensiert.


    https://www.smard.de/home/down…dFileType%22:%22XLS%22%7D



    Und dann noch so für den ganzen Bereich Kohle:

    https://www.umweltbundesamt.de…ionen-in-deutschland-2016

    (+ dort direkt auch noch verlinkt für 2014, 2010, 2008)


    Hab mich schon lange gefragt was alles unter "umweltschädlichen Subventionen" so läuft. Fast die Hälfte fällt unter Steuer- und Umlagebefreiung von Stromverbräuchen, darunter auch EEG-Umlagebefreiung für Großverbraucher. Ja gut... heute diskutieren wir darüber, dass die Umlagen auf Strom abgeschafft gehören um Elektrifizierungen im Wärme- und Verkehrsbereich anzuregen. Ist das dann immer noch eine umweltschädliche Subvention?

    Mit all den Umlagen (vor allem EEG) hatten wir was? Die höchsten Strompreise in Europa? Freilich war der Ausbau der erneuerbaren in Europa darüber wichtig. Allerdings war die Belastung auf den Strom in meinen Augen von vornherein eine Fehlkonstruktion. Man hätte sehr viel früher Erdgas belasten müssen anstatt Strom. Und ja, so eine Aluminiumhütte verbraucht sehr viel Strom. Auch bestimmte Öfen in Gießereien verbrauchen sehr viel Strom. Das wäre vermutlich unbezahlbar geworden für diese Unternehmen. Man wollte hierbei entlasten. Für mich auf einer mittelmäßig guten Grundlage (EEG-Umlage auf Strom um EE zu finanzieren) ein mittelguter Kompromiss. Hat jetzt aber nur so semi was mit der Wirksamkeit eines CO2-Preises zu tun.


    ...in der Quelle geht es darum, dass die externalisierten Kosten der fossilen Energieträger nicht erfasst werden und somit nicht (sehr richtig analysiert) im Strompreis auftauchen (Stand 2012). Ein CO2-Preis kann sicherlich noch nicht alles abbilden, aber er setzt natürlich genau dort an externalisierte Kosten endlich abzubilden um die erneuerbaren wettbewerbsfähig zu machen.

    Wolltest Du mir hier einfach nur ein paar "Quellen" hinschmeißen um mich zu beschäftigen?



    Ja danke für diese ausufernde Linksammlung in der es, genau wie zuvor, darum geht, dass die externalisierten Kosten der fossilen Stromerzeugung (Stand 2015) nicht erfasst werden und somit eine ungleiche und ungerechte Wettbewerbssituation zugunsten der fossilen Energieträgern vorliegt. Nur spricht GENAU DAS eigentlich FÜR einen adäquaten CO2-Preis.


    Was sollen mir diese (alten) Quellen also heute mitteilen?


    Meinetwegen ist so ein CO2-Preis nur EIN TEIL DER LÖSUNG, speziell dort wo Umstiege schwierig sind. Man muss dieses Thema auch sehr bald schon mit Blick auf die hohen finanziellen Belastungen, die hier auf uns privat, aber auch auf unsere Arbeitgeber zukommen, diskutieren. Die Energiepreise sind schon in diesem Jahr bereits am eskalieren und wirklich markant gestiegen.


    Kein wirklich guter Artikel, aber die Einflüsse werden benannt:


    https://www.augsburger-allgeme…-deutlich-id60283631.html

  • Fällt dir nicht auf, dass es irgendwie ne seltsame Argumentation ist, erst etwas mittels Zuwendungen am Laufen zu halten und dann als Argument zu bringen, dass man den Preis künstlich erhöhen müsste um den Wettbewerb besser arbeiten zu lassen, welchen man zuvor mittels der Zuwendungen verhindert/verwässert hat.


    .Also 2 Jahre nachdem er dieses Interviewe gab bevorzugte der Markt noch immer emissionsstärkere Energieträger wie Stein- oder Braunkohle.

    woran das nur liegen kann...?!?

  • Fällt dir nicht auf, dass es irgendwie ne seltsame Argumentation ist, erst etwas mittels Zuwendungen am Laufen zu halten und dann als Argument zu bringen, dass man den Preis künstlich erhöhen müsste um den Wettbewerb besser arbeiten zu lassen, welchen man zuvor mittels der Zuwendungen verhindert/verwässert hat.


    woran das nur liegen kann...?!?

    wieso wird eine mal im Ansatz kostengerechte Abbildung bislang externalisierter Kosten fossiler Energieerzeugung von Dir als „künstliche“ Preiserhöhung beschrieben?

    Und natürlich hilft es wettbewerbsmäßig den erneuerbaren wenn bislang externalisierte Kosten auf fossiler Seite endlich Berücksichtigung finden.


    Dass das zuvor nicht stattfand kann viele Gründe haben, auch harte Lobbyarbeit. Nur scheint es so, dass diese Lobby am Ende „nur noch“ Abschaltprämien für Kohlekraftwerke verhandeln konnte. Das ist, gerade für bereits abgeschriebene und unwirtschaftliche Kraftwerke, sicherlich schon Skandal genug, allerdings braucht man hier nicht immer so tun als ob wir es mit chronisch zahnloser Klimapolitik zu tun hätten, die der Kohlelobby unterliegt.

    (wenngleich ich diese Abschaltprämien für völlig Banane halte und für ein Geschenk an die Betreiber. Das war dann aber auch hoffentlich das letzte Geschenk.)

  • wieso wird eine mal im Ansatz kostengerechte Abbildung bislang externalisierter Kosten fossiler Energieerzeugung von Dir als „künstliche“ Preiserhöhung beschrieben?

    Weil es das in dem Zusammenhang nunmal ist.

    (edit: wobei ich wohl doch nochmal klarstellen sollte, dass es garnich um künstliche Preiserhöhung per se geht. Und gewisser Maßen ist es eigentlich ein teilweiser Ausgleich einer vorherigen künstlichen Preisreduzierung. Aber egal wie, könnte man wieder feststellen, dass man nun eh nur innerhalb der aufgelegten Grenzen des vermeintlich denkbaren argumentiert. Innerhalb diesen schränkst du sie dann nochmal weiter auf ein ganz spezielles Gebiet ein, in welchem ich dann teilen deiner Konklussion ja sogar schon vor längerem zugestimmt hatte.)

    Und von kostengerechter Abbildung zu sprechen ist halt schon auch lächerlich, aber das ganze CO2 Kosten Thema wurde hier schon so oft und zur genüge durchgekaut. Und sicherlich auch zur Genüge wie das so mit Lobbyarbeit und Kapitalisten und möglichen neuen Spekulationsobjekten und dem entsprechenden Einfluss und dann der damit verbundenen Politik bzw den damit verwobenen Politikern und den dann daraus resultierenden Entscheidungen läuft.

  • Und von kostengerechter Abbildung zu sprechen ist halt schon auch lächerlich...

    Meinetwegen, aber genau darum muss es, wenn man denn überhaupt noch "vor die Welle" kommen möchte, gehen. Und dabei ist im Übrigen das System völlig egal. Man muss so schnell wie möglich damit anfangen ehrlich zu kompensieren und den Aufwand, bzw. Schaden, der durch...sagen wir mal 1t Stahl verursacht wird, akribisch ermitteln.

    Was muss auf der anderen Seite getan werden um Klima- und Umweltschäden auszugleichen? Dann wird man sicherlich auch bald dahin kommen, dass der Aufwand zur Kompensation in keinem Verhältnis zum Nutzen der produzierten Ware steht.... und vieles muss dann eben verschwinden.

    "Künstlich" ist nur die Vorstellung, dass man ohne jede Konsequenz verbrennen und Rohstoffe abbauen kann. (Da stimmst Du mir sicherlich überein)

  • Meinetwegen, aber genau darum muss es, wenn man denn überhaupt noch "vor die Welle" kommen möchte, gehen.

    Gehts nur um Kosten?

    Und selbst wenn, dann würde ich auch da widersprechen. Denn selbst die vollumfängliche kostengerechte Abbildung ist wertlos, wenn die Um- und Durchsetzung nicht hinhaut und genau dabei ist im Übrigen das System NICHT völlig egal.


    Zudem behaupte ich sogar, dass schon für die vollumfängliche und exakte und vor allem auch objektive Aufstellung und Ermittlung der wirklichen Kosten das System nicht egal ist. Bzw dann für das Anerkennen dieser.

  • Gehts nur um Kosten?

    Und selbst wenn, dann würde ich auch da widersprechen. Denn selbst die vollumfängliche kostengerechte Abbildung ist wertlos, wenn die Um- und Durchsetzung nicht hinhaut und genau dabei ist im Übrigen das System NICHT völlig egal.


    Zudem behaupte ich sogar, dass schon für die vollumfängliche und exakte und vor allem auch objektive Aufstellung und Ermittlung der wirklichen Kosten das System nicht egal ist. Bzw dann für das Anerkennen dieser.

    Das Wort "Kosten" ist hier wirklich umfänglich gemeint als bewerteter Verzehr von wirtschaftlichen Gütern materieller und immaterieller Art zur Erstellung und zum Absatz von Sach- und/oder Dienstleistungen sowie zur Schaffung und Aufrechterhaltung der dafür notwendigen Teilkapazitäten.


    Also natürlich kann das innerhalb unseres Systems mit einem schnöden €-Zeichen versehen sein, aber selbstverständlich viel mehr meinen als das. In einem System ohne Geld wären es Arbeitsstunden, Tätigkeiten und eventuell auch Material.


    Die Anerkennung, muss, wie ich schon schrieb, sachgerecht sein. Was denn sonst?! Wenn man auf diese Bilanz und Aufstellung verzichtet, wird wahrscheinlich kein System der Sache gerecht werden. Man muss einfach Schäden bilanzieren können, oder es wenigstens ansatzweise tun, sonst werden wir nicht wissen, in welcher Art wir zukünftig überhaupt noch (über-)leben können.

  • Ka warum du jetzt auch noch Geld bzw sogar konkreter den € anschleppst, das mir zuviel Tanz über zu viele Themen zu oberflächlich und dann auch noch ohne Beachtung von Zusammenhängen, insbesondere tieferen, und Vorgeschichte(n).


    Glaubst du wirklich ernsthaft, dass deine geforderte allumfassende und erschöpfende Betrachtung, Analyse und daraus resultierende Aufstellung unter den gegeben Umständen, insbesondere Politik, Lobbyismus, Kapitalismus bzw vorherrschende System(e) realistisch ist? Glaubst du weiter, dass es dem Erreichen deines geforderten Ziels förderlich und dienlich ist, auf das Aufzeigen und Benennen von Verflechtungen zwischen Politik und Industrie, insbesondere mittels Lobbyisten, gerade sogar in ganz konkreten Vorkommnissen, jedesmal den CO2 Preis als die glänzende Erfolgsgeschichte rauszuholen und allen vorzuhalten? Vor allem wenn du das unter Missachtung aller anderen Faktoren tust, gerade so, als wenn der CO2 Preis die absolute Lösung wäre und alles andere aufwiegt.

    Also was willst du eigentlich wirklich ausdrücken?

  • Ka warum du jetzt auch noch Geld bzw sogar konkreter den € anschleppst, das mir zuviel Tanz über zu viele Themen zu oberflächlich und dann auch noch ohne Beachtung von Zusammenhängen, insbesondere tieferen, und Vorgeschichte(n).

    In diesem Satz fehlt mindestens ein Verb, daher verstehe ich ihn nicht.


    Glaubst du wirklich ernsthaft, dass deine geforderte allumfassende und erschöpfende Betrachtung, Analyse und daraus resultierende Aufstellung unter den gegeben Umständen, insbesondere Politik, Lobbyismus, Kapitalismus bzw vorherrschende System(e) realistisch ist?

    Du hältst offenbar Deine Annahmen zu gegebenen Umständen rund um Politik, Kapitalismus und vor allem Deine Annahmen zum Lobbyismus für weit realistischer. Das habe ich schon verstanden. Dann verstehe aber bitte auch, dass ich hier zu anderen Ansichten gelangt bin. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Jahre ab 2020 rückblickend als die Jahre wahrgenommen werden in denen der Umbau unserer Energieversorgung signifikant vorangetrieben wurde. Wie viele Projekte sich derzeit in Planung befinden und in den nächsten Jahren umgesetzt werden, kann ich nur erahnen. Fakt ist jedoch, dass sich Margen, Kosten aber auch Fördermöglichkeiten für derartige Umrüstungen selten in einer derart günstigen Konstellation befunden haben. Politik und Lobbyismus hin oder her. Ich wage jetzt mal folgende Behauptung: Die Kohlelobby ist tot und hat mit den Ausstiegsprämien einen letzten Sieg errungen. Aber realistischerweise redet die Branche nun nicht mehr über den Kohleausstieg, sondern darüber wie man vom Erdgas wegkommt. Selbst in unserem kleinen Stadtwerk wollen wir keine neuen Gasleitungen mehr verlegen, weil wir wissen, dass das heute schon ein totes Pferd ist.


    Glaubst du weiter, dass es dem Erreichen deines geforderten Ziels förderlich und dienlich ist, auf das Aufzeigen und Benennen von Verflechtungen zwischen Politik und Industrie, insbesondere mittels Lobbyisten, gerade sogar in ganz konkreten Vorkommnissen, jedesmal den CO2 Preis als die glänzende Erfolgsgeschichte rauszuholen und allen vorzuhalten?

    Ich weise lediglich darauf hin, dass das von Euch offenbar völlig unterschätzt wird und in der Realität ein absoluter Game-Changer ist. Mit dem CO2-Preis kannst Du wirklich Banken davon überzeugen in erneuerbare Energien zu investieren. Musst Du mir jetzt freilich nicht glauben....

    Zu einer richtigen Erfolgsgeschichte gehört freilich noch mehr. Aber, die Hebel, die gerade in Bewegung gesetzt werden sind schon ordentlich.


    Vor allem wenn du das unter Missachtung aller anderen Faktoren tust, gerade so, als wenn der CO2 Preis die absolute Lösung wäre und alles andere aufwiegt.

    Also was willst du eigentlich wirklich ausdrücken?

    Und welche "Faktoren" beachtest Du vielleicht nicht? Hast Du Dich das mal gefragt? Ich höre immer nur "Lobbyismus" und "Kapitalismus". Schön und gut, aber innerhalb eines Kapitalismus geht es nun mal um Renditen und die steigen für erneuerbare Energien-Projekte gerade deutlich an. Und sie fallen für fossile Projekte. Ich bin ja gerne bereit Dir den Punkt zu geben, dass gerade flächenmäßiger Eigentumsbesitz mit dem Anspruch totaler Verfügbarkeit so bald nicht mehr mit unseren Klimaschutzzielen vereinbar sein wird. Erneuerbare Energien brauchen Fläche und hier muss man vielleicht bald Pflichten auferlegen oder enteignen gegen Entschädigung. Aber dieses Geraune über irgendeinen Lobbyismus, der die Energiewende verhindert und...der CO2-Preis ist ja auch nur so ein "Fake" geht mal so völlig an meiner Realität vorbei. Und sie geht auch an der Realität der sich im Markt befindlichen Akteure vorbei. Es sind einfach nur polemische Sprüche, die einen, trifft man dann mal auf jemanden, den man direkt als Akteur ansprechen will, blöd dastehen lassen, weil man einfach merkt, dass der/diejenige offenbar nicht nachgerechnet hat, was diese Preise bei den Erzeugern bedeuten. Das ist jetzt sicherlich etwas zu drastisch formuliert, weil man ja bspw. von FFF nicht verlangen kann, dass da so genau gerechnet wird. Nur glaube ich schon, dass in einem Forum wie diesem eine fundierte (oder meinetwegen praxisnahe) Entgegnung auf derartige Polemiken genauso erlaubt erlaubt sein sollte.

  • Hurrikansaison zurück zu alter Form: Tropischer Wirbelsturm Ida derzeit mit Kurs auf Louisiana.


    Das war ja wiedermal ein ganz schönes Monster. Wenn eine Großstadt wie New Orleans jetzt tatsächlich mehrere Wochen keine Stromversorgung haben sollte, dann ist vielleicht bereits der Punkt gekommen, wo man sich überlegen muss, ob sich Küstenbesiedlung noch lohnt. Andererseits das komplett überholte Dammsystem hat diesmal wohl ganz gut funktioniert, vielleicht brauchen sie auch einfach mal eine ordentliche Infrastruktur für Stromtransfer.


    https://poweroutage.us/area/state/louisiana


  • Letztes Jahr im Mai noch ganz frisch ans Netz gegangen:

    Neues Steinkohle-Kraftwerk Datteln IV: Kohlekumpel beim Klimaprotest

    Hunderte Menschen protestieren trotz Corona gegen das neue Kohlekraftwerk Datteln IV. Mit dabei: Mitglieder der Gewerkschaften IG BCE und IG Metall.


    Am Samstag, den 30. Mai 2020, versammelt sich Protest in Datteln, denn es ist soweit: Heute soll das umstrittene Kraftwerk Datteln IV ans Netz gehen. Europas größtes Monoblock-Steinkohle-Kraftwerk des Betreibers Uniper, errichtet keine 500 Meter entfernt von der nächsten Wohnsiedlung. Den ganzen Tag lang finden rund um das Kraftwerksgelände zahlreiche Demonstrationen statt.

    Aktivist*innen und Anwohner*innen bezeichnen die politische Entscheidung, das Kraftwerk ans Netz zu nehmen, als “Verrat“. Verweisen auf Mehrausstoß von 40 Millionen Tonnen CO2, auf die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Münster von 2009, das den Bau für illegal erklärt hatte, und auf Klagen, die noch anhängig sind: Weil das Kraftwerk hier ursprünglich gar nicht gebaut werden durfte.

    Zum Tag des Netzanschlusses sind zum ersten Mal auch ehemalige Kohlekumpel und Angestellte der Stahlindustrie dabei: Mitglieder bei den Gewerkschaften IG BCE und IG Metall. Ihre Gewerkschaftsfahnen wehen nicht wie sonst bei einem Gegenprotest: Ausdrücklich stellen sich die Kumpel auf die Seite der Anwohner*innen, von Fridays for Future, Ende Gelände, BUND und Greenpeace.[...]


    Vor ein paar Tagen:

    Urteil zu Kohlekraftwerk Datteln IV: Klimakiller bleibt Schwarzbau

    Auch der aktuelle Bebauungsplan für Datteln IV ist unwirksam, urteilt das Oberverwaltungsgericht. Die Betriebsgenehmigung wackelt.


    [...] Juristisch bleibt der riesige Ofen, der im Volllastbetrieb jährlich bis zu 8 Millionen Tonnen Kohlendioxid und damit bis zu vier Prozent der gesamten Klimaemissionen des größten Bundeslands ausstoßen kann, damit ein „Schwarzbau“ – so hatte der ehemalige grüne Umweltminister Jürgen Trittin das Kraftwerk schon 2010 genannt.

    Inhaltlich begründete der 10. OVG-Senat unter dem Vorsitz von Richter Detlev Klein Alstedde sein Urteil allein mit dem Raumordnungsgesetz NRW. Denn dass der 1.100 Megawatt starke Kohlemeiler am falschen Platz steht, hatte das OVG schon 2009 festgestellt – Wohnhäuser sind nur 480 Meter [Wir erinnern uns: Windräder in NRW mindestens 1.000 Meter weg] entfernt. Kassiert wurde damit ein erster Bebauungsplan der Stadt Datteln.[...]

    „Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig“, sagte Unternehmenssprecher Georg Oppermann. Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in NRW, forderte dagegen eine schnelle Entziehung der Betriebsgenehmigung für den Kohlemeiler. Notfalls werde der Umweltverband ein Betriebsende per Eilantrag einfordern. „Dieses Urteil“, sagte Jansen noch im Gerichtssaal, „ist auch eine schallende Ohrfeige für CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet.“ Denn als NRW-Ministerpräsident hat Laschet viel Druck dafür gemacht, dass Datteln IV überhaupt noch ans Netz gehen konnte.

    Aber dass ein Kohlekraftwerk trotz gegenteiligem Gerichtsurteil in erster Instanz - mit Tatkräftiger Unterstützung des lokalen Stadtrates und der Landesregierungschefs (erst Hannelore von der sPD dann Arrmin von der €dU) - einfach erstmal gebaut und in Betrieb genommen, und dann erst nachträglich versucht wird, die Milliardeninvestition (ca. 1,5 Milliarden EUR) des heimischen Betreiberkonzerns zu legalisieren, hat mit Sicherheit...


    #NichtsMitLobbyismusZuTun

  • In diesem Satz fehlt mindestens ein Verb, daher verstehe ich ihn nicht.

    in dem Satz fehlt kein einziges Wort. Nen paar Komma, aber gerade die bei Aufzählungen finde ich für das Verständnis nun auch nicht so wirklich wichtig.

    Ka was es daran nicht zu verstehen gibt.

    Du schleppst ein Thema nach dem anderen an. Du behandelst jedes Thema super oberflächlich und darüber hinaus auch stets ohne Zusammenhänge und Vorgeschichten zu beachten. Das hatten wir schon öfter. Das ermüdet, verhindert eine sinnvolle Diskussion und führt zu Rummelplatz.


    Zum Rest schreib ich vllt später was

  • Du behandelst jedes Thema super oberflächlich und darüber hinaus auch stets ohne Zusammenhänge und Vorgeschichten zu beachten.

    Na wenn Du meinst. Schade, dass Du das so siehst… und Du brauchst mir nicht mehr zu schreiben. Bin dann wohl eher raus und arbeite mich lieber an mir wichtigen Dingen im Reallife ab.


    btw. empfinde ich Deine Aussagen entsprechend spiegelverkehrt oberflächlich, weil: kein bisschen differenziert.

  • Du hältst offenbar Deine Annahmen zu gegebenen Umständen rund um Politik, Kapitalismus und vor allem Deine Annahmen zum Lobbyismus für weit realistischer. Das habe ich schon verstanden.

    welche Annahme?

    Was hat das mit deiner Forderung zu tun?

    Was hat das mit meiner Frage zu tun?



    Das habe ich schon verstanden. Dann verstehe aber bitte auch, dass ich hier zu anderen Ansichten gelangt bin.

    Das du andere Überzeugungen hast, machst du eindrücklich deutlich.

    Wie du zu deinen "Ansichten" kommst hab ich dabei nur noch nicht so ganz verstanden. Zumindest dann nicht, wenn ich nicht pure Oberflächlichkeit, Verblendung, Träumerei und Dogmatismus pauschal unterstellen will, was ich bisher noch versucht habe nicht zu tun.



    Ich bin der festen Überzeugung, dass die Jahre ab 2020 rückblickend als die Jahre wahrgenommen werden in denen der Umbau unserer Energieversorgung signifikant vorangetrieben wurde.

    Freut mich für dich, vermutlich gabs so träumerische Aussagen in jeder Legislatur.

    Woran machst du diese denn fest? Was bedeutet für dich überhaupt signifikant? Siehst du bei der Aussage auch einen Zusammenhang zu der jahrzentelangen Verhinderung? Ist ein Ablassen der bisherigen Verhinderung schon signifikant? Müsste das bisher verhinderte nicht vllt sogar erst nachgeholt und dann übertroffen werden um signifikant zu sein? Ist signifikant das für dich entscheidende Qualitätsmerkmal? Was ist mit nachhaltig? Was ist mit zielgerichtet? Was ist überhaupt das Ziel? CO2 over all? CO2 als einziges?


    Wie viele Projekte sich derzeit in Planung befinden und in den nächsten Jahren umgesetzt werden, kann ich nur erahnen.

    unterschied zu sonst? inhalt der aussage?


    Fakt ist jedoch, dass sich Margen, Kosten aber auch Fördermöglichkeiten für derartige Umrüstungen selten in einer derart günstigen Konstellation befunden haben. Politik und Lobbyismus hin oder her. Ich wage jetzt mal folgende Behauptung: Die Kohlelobby ist tot

    Warum der Fokus auf die Kohlelobby?

    Warum das vergessen dessen was Lobby bisher angerichtet hat? Woher der glaube, dass der Einfluss der (kapitalismus-)Lobby nun auf einmal nicht mehr gegeben wäre oder eher fundamental anders wäre?


    Selbst in unserem kleinen Stadtwerk wollen wir keine neuen Gasleitungen mehr verlegen, weil wir wissen, dass das heute schon ein totes Pferd ist.

    Ende 2021. Glückwunsch.

    Euer Kraftwerk dürfte der Lobby recht egal sein.



    Ich weise lediglich darauf hin, dass das von Euch offenbar völlig unterschätzt wird und in der Realität ein absoluter Game-Changer ist. Mit dem CO2-Preis kannst Du wirklich Banken davon überzeugen in erneuerbare Energien zu investieren. Musst Du mir jetzt freilich nicht glauben....

    glaub das wurde hier nicht mal so wirklich angezweifelt.

    In gewisser Weise wird bei dieser Art des Investment eher eine Art Gefahr gesehen.

    Und streng genommen bekommst du damit Investoren dazu in CO2 arme, sparsame und/oder lose Dinge zu investieren bzw ganz streng genommen dazu in CO2-Kosten sparende Dinge.



    Zu einer richtigen Erfolgsgeschichte gehört freilich noch mehr. Aber, die Hebel, die gerade in Bewegung gesetzt werden sind schon ordentlich.

    In deinem ganz speziellen Teilbereich




    Und welche "Faktoren" beachtest Du vielleicht nicht? Hast Du Dich das mal gefragt?

    Ständig



    Ich höre immer nur "Lobbyismus" und "Kapitalismus".

    Dann bleibt leider wahrlich nicht viel hängen oder dringt garnich erst durch.



    Schön und gut, aber innerhalb eines Kapitalismus geht es nun mal um Renditen und die steigen für erneuerbare Energien-Projekte gerade deutlich an. Und sie fallen für fossile Projekte.

    nichts direkt neues. Eventuell neu ist die schrumpfende Verhinderung. Ach und die möglichen Nutznießer (vllt).


    Ich bin ja gerne bereit Dir den Punkt zu geben, dass

    nett dass du mir Punkte gibst, auch wenn ich sie nichmal gemacht habe und somit mit dir selbst diskutierst.



    Aber dieses Geraune über irgendeinen Lobbyismus, der die Energiewende verhindert und...der CO2-Preis ist ja auch nur so ein "Fake" geht mal so völlig an meiner Realität vorbei.

    Es ist die bisherige Realität. Schön wenn du da aus einer anderen kommst. Und auch irgendwie schön, wenn sich die dann so langsam verschmelzen und es in der realen Realität dann auch langsam mal Veränderung gibt. Dass die Veränderung ausreicht, schnell genug voran kommt und nicht erneut im Keim erstickt wird ist eine noch nicht ausgeräumte Sorge, welche durch die vergangenen Fakten genährt wird.



    Es sind einfach nur polemische Sprüche

    Ka wo du jetzt schon wieder Polemik ausgemacht hast, aber das ist von dir einfach mal nur Pauschalisierung.


    weil man einfach merkt, dass der/diejenige offenbar nicht nachgerechnet hat, was diese Preise bei den Erzeugern bedeuten.

    Erneut, schön das es für deinen Spezialbereich nun Ende 2021 eine Auswirkung hat, welche nicht erneut sofort im Keim erstickt wurde.


    Nur glaube ich schon, dass in einem Forum wie diesem eine fundierte (oder meinetwegen praxisnahe) Entgegnung auf derartige Polemiken genauso erlaubt erlaubt sein sollte.

    Fang nich wieder damit an so zu tun als wenn jeder Beitrag der dir nicht umfänglich zustimmt bedeutet dir hier was verbieten zu wollen.........!

    Und erneut, die Praxisnähe ist mit Sicherheit mehrheitlich erwünscht, aber es betrachtet halt, auch erneut, ein Spezialgebiet, einen Teilbereich.

  • Na wenn Du meinst. Schade, dass Du das so siehst… und Du brauchst mir nicht mehr zu schreiben. Bin dann wohl eher raus und arbeite mich lieber an mir wichtigen Dingen im Reallife ab.

    zu spät.

    viel Erfolg!



    btw. empfinde ich Deine Aussagen entsprechend spiegelverkehrt oberflächlich, weil: kein bisschen differenziert.

    Man kann natürlich auch solange differenzieren bis man vor lauter Fizzel das Gesamtbild garnimma zusammen bekommt.

  • Das du andere Überzeugungen hast, machst du eindrücklich deutlich.

    Wie du zu deinen "Ansichten" kommst hab ich dabei nur noch nicht so ganz verstanden. Zumindest dann nicht, wenn ich nicht pure Oberflächlichkeit, Verblendung, Träumerei und Dogmatismus pauschal unterstellen will, was ich bisher noch versucht habe nicht zu tun.

    gut. Weil Du ja so tapfer versuchst mich NICHT als kompletten Idioten darzustellen möchte ich Dir jetzt zutrauen mal einen einfachen Taschenrechner in die Hand zu nehmen.


    Nur ein Beispiel;


    Eine Groß-PV-Anlage im MW-Bereich bekommt man heute für 700-800€/kWP.


    Heißt, dass eine 20MW-Anlage ca. 15mio. € kostet … plus Netzanschluss und 15ha. Fläche. (ca. 60.000€ pro ha.). Sagen wir mal 17mio.€.


    Die Ausbeute einer solchen Anlage liegt bei ungefähr 900 Vh pro Jahr, also 18 GWh/a.


    Damit sich eine solche Anlage also in 15 Jahren amortisiert hat brauchst Du bei 1,5% Zinsen durchschnittlich 1.112.500€ pro Jahr.

    Strommäßig musst Du also 61,8€/MWh erlösen.


    Ein BEREITS ABGESCHRIEBENES Gasturbinenkraftwerk mit einem stolzen Wirkungsgrad von 60% kann bei diesem Strompreis demnach einen Brennstoffpreis von 37,08 €/MWh im Vergleich dazu „verkraften“. Ein CO2-Preis von 100€/t bedeutet, bezogen auf den unteren Heizwert, bereits einen Brennstoffpreis von 18,18€/MWh. Netzentgelte kannst Du mit 5€/MWh grob kalkulieren. Energiesteuer kostet 5,5€/MWh für Kraftwerke ohne Wärmeauskopplung. Bilanzierungsumlagen musst Du auch mit 1€/MWh ansetzen. Mittlerweile liegen wir bei 29,68€/MWh und wir haben noch immer keine einzige MWh Erdgas gekauft, bislang sind das nur die Nebenkosten. 20€/MWh musst Du aber mindestens ansetzen, egal welche Jahreszeit. (Day Ahead morgen ist übrigens bei 50€/MWh)


    Mit welcher Kalkulation würdest Du zur Bank gehen und wer von uns beiden ist hier der Träumer?


    Ist das jetzt „oberflächlich“ wenn ich Dir mit dieser Rechnung klarmache, dass sich fossile Brennstoffpreise über den kalkulatorischen CO2-Preis (und Du setzt bei derart großen Investitionen nun mal 100€/t an, heute ist er bei 60€/t) mal eben verdoppelt haben? Glaubst Du irgendwer drückt hier noch irgendeiner Lobby die Daumen und baut sowas?


    Man kann das auch auf Wärme oder sonst was anwenden. Und ja, im Winter trittst Du weniger gegen PV an, dafür aber gegen Wind. Der Punkt ist, dass neue fossile Kraftwerke mit vielleicht nur noch 3.500Vh laufen können und das ist wirtschaftlich schwierig.


    So in etwa komme ich zu meiner Annahme. Aber wenn Du einen Blick in die Vergangenheit weniger oberflächlich findest; nur zu.

  • Gerade erst wieder beim "Wirtschaftstag" stattgefunden:

    Wirtschaftsrat der CDU: Die Ghostwriter der CDU

    Der Wirtschaftsrat ist eine der erfolgreichsten Lobbygruppen Deutschlands. An diesem Dienstag tagt er – und von Laschet bis Altmaier laufen viele Mächtige der CDU auf.


    [...] Dabei handelt es sich offiziell nicht um eine CDU-Veranstaltung – sondern um den sogenannten jährlichen "Wirtschaftstag". Die Veranstaltung wird von einer der einflussreichsten Lobbygruppen Deutschlands organisiert: vom Wirtschaftsrat, der sich selbst mit 12.000 Mitgliedern als "größtes Unternehmensnetzwerk Deutschlands" bezeichnet.

    Wohl kaum ein Verband war so erfolgreich darin, die schwarz-rote Koalition zu einer Politik zu bewegen, die Großunternehmen nützt und Klimaschutz schwächt. Im Rat engagieren sich etwa Vertreter vom Chemiekonzern BASF, vom Braunkohleförderer RWE oder auch dem Verband der Automobilindustrie. Sie alle zahlen als Personen rund 1.000 Euro jährlich. Für größere Firmen werden laut Satzung einige Zehntausend Euro fällig. Ein hoher Einsatz für eine marktliberale Agenda, der sich lohnen muss. [...]

    Auch viele weitere Forderungen der Wirtschaftslobby finden sich später im Programm der CDU, etwa die nach einer "attraktiveren Riesterrente", also einer privaten Altersvorsorge. Auch forderte der Wirtschaftsrat 2019 das "Auslaufen des Erneuerbaren Energien-Gesetzes", das Solar- und Windkraft in Deutschland einst groß gemacht hat – nun fordert auch die CDU seine Abschaffung. Auch eine CO2-Steuer auf Benzin lehnte die CDU in einem Konzeptionspapier 2019 schließlich ab – und kam damit einer langen Forderung des Wirtschaftsrates nach einem Emissionshandel statt CO2-Steuer nach. "Der Wirtschaftsrat hat mit Nachdruck diese Lösung in die Politik getragen und diesen Erfolg erzielt", heißt es dazu im besagten Geschäftsbericht 2019.

    Besonders deutlich ist der Einfluss der Unternehmen auf die CDU bei der Klimapolitik. Wirtschaftsrat und CDU setzen gemeinsam auf die Strategie, die Klimakrise vor allem mit neuen Technologien lösen zu wollen – und weniger durch einen geringeren Konsum oder früheren Kohleausstieg. Und das, obwohl Deutschland mit diesem Vorgehen seine Klimaziele seit Jahren verfehlt – und 2020 nur durch monatelange Corona-Lockdowns erreichte.

    (Hat aber zum Glück nichts mit Lobbyismus zu tun.)

  • Gerade erst wieder beim "Wirtschaftstag" stattgefunden:

    Wirtschaftsrat der CDU: Die Ghostwriter der CDU

    Der Wirtschaftsrat ist eine der erfolgreichsten Lobbygruppen Deutschlands. An diesem Dienstag tagt er – und von Laschet bis Altmaier laufen viele Mächtige der CDU auf.


    (Hat aber zum Glück nichts mit Lobbyismus zu tun.)

    Ich kann mir vorstellen, dass sich dieser Wirtschaftsrat gerade wünscht er hätte eine CO2-Steuer statt Emissionshandel durchgesetzt. Eine Steuer hätte die CDU nämlich maßgeblich mitbestimmen und begrenzen können, während der Emissionshandel mit CO2 gerade einfach nur noch durch die Decke geht.

  • Vielleicht solltest Du beim BDI anheuern?


    Offensichtlich weißt Du ja besser bescheid und hast tiefere Einbilcke in das Emissionsmarktgeschen und die dazu gehörennden politischen Prozesse, als deren Armee von hochbezahlten ExpertInnen.:thumbup:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!