Klimawandel [Sammelthread]

  • Darf ich fragen an welche Maßnahmen Du konkret denkst, die innerhalb eines anderen Systems möglicher wären?

    ...ok...beim ÖPNV und mehr Waren auf der Schiene gehe ich vielleicht mit. Evtl. wären auch Skalierungseffekte dadurch möglich, dass nicht jedes Produkt in zig verschiedenen Formen produziert werden muss. Die Herausforderung bleibt aber ähnlich....

    ich glaube die energiewende wäre deutlich leichter zu gestalten, wenn man in einem sozialistischen system wäre. weniger einfluss für die energiekonzerne, die auch nicht untereinander in konkurrenz stünden, eine zentralregierung, die sowas festlegt etc. und ja die ganzen dinge rund um lebensdauer von geräten, wegwerfen von lebensmitteln, generell geringerer konsum wären alles do dinge, die den co2-verbrauch niedriger halten als im kapitalistischem system. also ehrlich gesagt fehlt mir die kompetenz um zu beurteilen, ob diese dinge nennenswerte effekte hätten oder ob das ein tropfen auf den heißen stein wäre, aber gefühlt wären einige weichenstellungen einfacher/ gar nicht erst notwendig. das kapitalistische system ist auf wachstum angewiesen, zumindest wird uns das immer so eingebläut, diesen druck, der dann ggf zur überhitzung führt haben andere systeme nicht unbedingt.

  • Ich verstehe was du meinst, aber wir leben leider noch im (Endzeit-)Kapitalismus und sehen neben der bald unumkehrbaren Klima und Umweltzerstörung immer größer werdende Armut in allen Teilen der Welt...und auch in Deutschland, einem rein technisch gesehen sehr reichen Land wo das eigentlich absolut nicht nötig wäre!


    Viele Menschen glauben nicht mehr an "das System", sie können doch rein technisch zum größten Teil garnicht mehr daran teilhaben, wenn man "etwas vernünftiges zustande bringen" möchte brauch man vorallem erstmal die finanziellen Freiheiten und Möglichkeiten, die müsste man den Leuten geben...und nicht den größten Niedriglohnsektor in Europa und zu niedrige Mindestlöhne + H4 etc.

    Ja, die zu erwartenden Engpässe eines neuen Energiesystems werden die Unterschiede zwischen arm und reich noch eklatanter machen können, als sie es eh schon sind. Das ist tatsächlich ein Problem, das ich auch ziemlich klar sehe. Man muss unbedingt verhindern, dass dieses Infrastrukturprojekt nicht irgendwann als „Klassenkampf von Oben“ wahrgenommen wird. Deshalb war ja bei Hans mein Vorschlag der, dass nach Möglichkeit jeder in die Lage versetzt wird sich zumindest in Teilen sein Energiesystem selber aufzubauen. Das geht aufgrund der unterschiedlichen Wohnsituationen natürlich nur bedingt. Im ländlichen Raum halte ich ein individuelles und umfassendes Know-How jedoch für unverzichtbar. Gerade an diesen Regionen werden die kommenden, dringenden Großprojekte evtl. erstmal vorbeigehen...bzw. nur deshalb da sein um die nächstgrößte Stadt zu versorgen.

    Also ja. Das Thema bietet enorm viel Sprengstoff. Derart viel sogar, dass ich mir vorstellen kann mit den französischen Gelbwesten nur einen mini-mini-Auftakt gesehen zu haben.

  • gabs da nichtmal auch ideen das ganze dezentral zu machen um unabhängiger von großen energiekonzernen und deren preisgestaltung zu werden? da könnte man das problem natürlich umgehen, aber logischerweise haben solche ideen in diesem system wieder keine große lobby

    Ich bin der Meinung, dass Klimaschutz am besten immer vor Ort stattfindet. Daher glaube ich nur bis zu einem gewissen Punkt an zentrale Lösungen.

    Das ganze Thema „Gebäudewärme“ lässt sich eher schlecht zentral lösen. Hier spielen eben Stadtwerke eine wichtige Rolle. Denn was vor Ort geht und was nicht ist jedes Mal sehr vielfältig.

    Die derzeitigen Pläne Abseits vorhandener Gasnetze ein völlig neues Wasserstoffnetz aufzubauen an dem die Stadtwerke eher nicht beteiligt sein werden beobachten wir mit sehr viel Mißtrauen. Hier will jemand richtig Geld verdienen. Als Stadtwerk haben wir uns für den Weg entschieden uns von dieser ganzen Wasserstoffinfrastruktur so unabhängig wie möglich aufzustellen.

    An der Stelle sehe ich natürlich auch die hier beschriebenen Kapitalinteressen, die die Energiewende empfindlich torpedieren können.

  • Kollegen von mir haben schon vor 20 Jahren EON ein System gepitched womit man dezentrale Kraft-Wärme Kopplungsanlagen in größeren Gebäuden zentral als "virtuelles Kraftwerk" steuern konnte. Soweit ich weiss gibts sowas bis heute nicht.


    Es war Eon durchaus klar, dass dezentrale Losungen bei denen z.B. Energie und Wärme vor Ort produziert werden effizient sind. Eon war an sowas aber trotzdem nicht interessiert. Damals setzen einige rebellische Gemeinden wieder auf Energieautonomie und wollten ihre Netze zurück und eigenen Strom produzieren, das fand Eon gelinde gesagt nicht so gut. Man hatte schliesslich Jahrelang dafür gearbeitet Stadtwerke überall zu übernehmen und Stromversorgung zu privatisieren.


    Eon wollte statt dessen große Große Kohlekraftwerke. Nicht weil die sinnvoll waren sondern weil sie die Vormachtstellung auf dem Markt gegen andere behaupten sollten.


    Ich bin der Meinung, dass wir in Zeiten der Klimakrise durchaus auch drüber reden sollten warum wir uns mit privaten Unternehmen rumschlagen müssen die seit Jahrzehnten die Energiewende Torpedieren und sich nur für ihren Profit interesieren.


    Sprich, Kapitalismus hat im Fall der energiekonzerne ebenfalls überhaupt nicht funktioniert und wirklich gegen die Interessen des Gemeinwohls gearbeitet.

  • Virtuelle Kraftwerke sind tatsächlich schon längst ein alter Hut.

    Jedes Jahr ruft bei uns irgendwer von https://www.next-kraftwerke.de an.

    Solche Dienstleistungen kann doch Eon nicht verhindern...

  • #NichtsMitKapitalismusZuTun

    [...] Frage: War der Konsum für Liberale nicht immer das Reich der Freiheit? Steht der Liberalismus jetzt auch für zwangsweisen Verzicht?

    Theurer: Der Vorteil einer ökologischen Ergänzung der Marktwirtschaft ist doch, dass individuelle Entscheidungen nicht durch Zwang herbeigeführt werden, sondern frei bleiben. Nicht „die Marktwirtschaft“ oder „die Industrie“ oder „das Wachstum“ sind die Schuldigen für den Klimawandel. Im Gegenteil: Sie sind die Voraussetzung für effiziente, nachhaltige Schaffung von Wohlstand und die Voraussetzung für Klimaschutz durch technischen Fortschritt. Unsere Antwort ist, dass es einen fairen Ordnungsrahmen braucht, nicht drakonische staatliche Eingriffe. Ein planwirtschaftliches, ökosozialistisches [=O] Verarmungsprogramm wird niemals Vorbild für die Welt sein.

    Frage: Die FDP hatte lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal, weil sie für den Emissionshandel eintritt und die CO2-Steuer ablehnt. Die CDU sieht das jetzt ähnlich. Was spricht für den Emissionshandel?

    Theurer: Der Emissionshandel ist eine großartige Erfolgsstory. In den Bereichen, in denen er eingesetzt wird, werden die Klimaziele in Deutschland und Europa bereits erreicht. Das spricht dafür, den Emissionshandel auch in den Bereichen einzusetzen, in denen die Ziele verfehlt werden, also Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft. Der Handel mit Zertifikaten ist zielgenauer, weil eine Höchstgrenze für den CO2-Ausstoß vorgegeben wird und sich der Preis für CO2 dann am Markt bildet. Die Preissignale führen dazu, dass es Anreize gibt, CO2 dort zu vermeiden, wo die volkswirtschaftlichen Kosten am geringsten sind.[...]

    Also - Schluss mit dem ökosozialistischen Verarmungsprogramm!


    Wählt fdP!

  • Ich hoffe ja, dass sich alle dieses Interview anschauen. Soweit zu dem Vorwurf der Systemkritik mit "Verschwörungstheorie" gleichsetz. Die Verschwörung ist da ganz real.


    Ich gehe davon aus, dass sich die Lage noch verschlimmert. Um so mehr der Kapitalismus in die Krise gerät um so verzweifelter werden die Mittel werden die EIngesetzt werden um das Prinzip der Ausbeutung der Natur und der Menschen zum Zweck der Bereicherung aufrecht zu erhalten.


    Einer der zahllosen Widersprüche des Kapitalismus ist ja, dass es rein rational für den Erhalt des Status Quo der Bereicherung geradezu zwingend notwendig wäre zu zeigen, dass der Kapitalismus in der Lage ist seine Versprechungen (Innovationkraft durch "Anreize") zu erfüllen und den Klimawandel wirksam bekämpfen kann. Statt dessen torpediert man auch die Ansätze mit denen das tatsächlich funktionieren könnte.


    Nebenbei, hier zeigt sich, dass dieses Argument einfach billige Propaganda ist. Anreize zu schafffen ist natürlich in jedem System einfach möglich und der Kapitalismus ist nicht einmal besonders gut darin.


    Es ist das Wesen systemischer Zwänge, dass ein Umsteuern unmöglich ist obwohl ein weiter so das Ende des Systems bedeutet. Die wichtigkeit der Verbrennung fossiler Brennstoffe für die Entstehung und die Existenz des Kapitalismus wird selbst von Kapitalisten unterschätzt.


    In der Physik würde man den Kapitalismus als ein extrem "dissipatives System" bezeichnen. Es benötigt sogar immer weiter wachsende Energiemengen für seine fortgesetzte Existenz und schon eine Stagnation der Energiezufuhr führt zu seinem Ende. Es ist also ein höchst instabiles System dass sich durch das Teilgebiet der Physik dass sich "Nichtgleichgewichtsthermodynamik" nennt, beschreiben lässt. Es ist daher besonders lustig, dass die wirtschaftswissenschaftlichen Modelle sich auf eine "Gleichgewichtstheorie" berufen.


    Es ist das Zeitalter der fossilen Brennstoffe das zu Ende geht, und damit das Ende der in immer größeren Mengen verfügbaren billigen Energie und des daraus resultierenden scheinbar grenzenlosen Wachstums die anscheinend die Existenzbedingungen für den Kapitalismus waren.


    Kapitalismus ist aber neben einem Wirtschaftssystems auch eine Denkweise. In dieser Denkweise ist kein Platz für den Erhalt von Ökosystemen. In dieser Denkweise gibt es keine übergeordneten Interessen oder Werte die den Vorgang der Bereicherung ("den Markt") einschränken. Die Verteidigung dieser Denkweise, in der INSM Kampagne gegen Baerbock, wirkt geradezu hysterisch. Für mich zeigt sie eher die Krise dieser Denkweise, als dass sie ihren Zweck erfüllt.

  • Damit ist ja schon vieles erreicht. Es ist egal ob man für den Systemwechsel aktiv arbeitet. Wer aktiv die Reduktion des CO2 Ausstosses unterstützt tut ja (fast immer?) das richtige.


    Die Erkenntnis, dass es ausserhalb der Handlungsoptionen die der Kapitalismus zulässt wirksame Maßnahmen gäbe die einfach ignoriert werden, hilft bei der Beurteilung des Handlungswillens der Politik.


    Es gibt doch auch Hoffnung, wenn man weiss, dass es da noch weitere Möglichkeiten gäbe die bisher einfach ignoriert werden.

    Dem kann ich voll zustimmen, hätte ich lieber vor all den anderen Kommentaren gelesen.


    Deswegen erst Klimaneutralität mit einhergehenden Wirtschaftssystemänderung und dann können wir das nächste dicke Brett angehen :)

  • Hab ich doch geschrieben. Also beispielsweise die Verlängerung der Lebensdauer unserer Produkte, Share economy, Subsistenz, etc.

    So ähnlich kommt das im Maßnahmenpaket von GermanZero vor. Mindestlebensdauer und Recht auf Reparatur ab S.111, Effizientere Wohnflächennutzung (durch bauliche Teilung von Einfamilienhäusern) ab S.334, Stärkung von ÖPNV ab S. 207, Förderung des nicht-motorisierten Individualverkehrs ab S. 200 und selbst die Subsistenz (zumindest zum Teil in der Landwirtschaft - Einführung der flächengebundenen Tierhaltung, heimischer Futterpflanzenanbau, größtenteils Ablehnung von Anbaubiomasse zur Energieproduktion ) ab S. 378 oder Etablierung einer Kreislaufwirtschaft ab S. 101.


    Wie gesagt gerade die Subsistenz wird nur teilweise umgesetzt, aber einmal müssen wir wie gesagt die Leute mitnehmen, es kann nicht alles so einfach von heute auf morgen fundamental umgestellt werden und zusätzlich finde ich persönlich, dass ein gewisser Import/Export für ein Austausch bzw. auch Frieden sorgt.

    Die negativen Aspekte sollte man auf jeden Fall regulieren, aber komplett auf den Im-/Export zu verzichten finde ich persönlich nicht gut.

  • Wie gesagt gerade die Subsistenz wird nur teilweise umgesetzt, aber einmal müssen wir wie gesagt die Leute mitnehmen, es kann nicht alles so einfach von heute auf morgen fundamental umgestellt werden

    Was ich mit Subsistenz meine ist, dass es dem Klima hilft, wenn mehr Leute wieder ihren eigenen Garten haben und die Zeit dort was anzubauen. Das schadet auch bestimmt nicht der Gesundheit oder macht die Leute total unglücklich.


    Meine Oma hat wahrscheinlich 75% der Nahrung selbst erzeugt die sie und ihre Familie gebraucht haben. (Gemüse, Kartoffeln, Hühner, Hasen und eine Zeit lang sogar Schweine). Das meine ich mit Subsistenz. Darüber hat man noch vor einigen Jahrzehnten gar nicht nachgedacht, das hat man eben einfach gemacht.


    Die Nahrungsmittelindustrie setzt seit Jahrzehnten auf "Convenience". Alles ist zeitsparend, effizient und praktisch. Warum soll man eigenes Gemüse anbauen wenn es doch bei Aldi die Tiefkühlpizza für 1.99 Euro gibt?


    Die Energiebilanz der Industriellen Landwirtschaft und der Industrieellen Fertignahrung ist natürlich ne Katastrophe. Ich hab jetzt aber keine Ahung wo die sich im Durchschnitt grade befindet. Ich schätze ne Tiefkühlpizza braucht in ihrer Herstellung in der Größenordnug 100mal die Menge der Energie die sie dem Esser beschert.


    Meine Oma war damit aber ne wahnsinnig schlechte Konsumentin und wenn das alle machen würden dann würde das eine große Katastrophe in der Nahrungsmittelindustrie auslösen. Eine Förderung der Subsistenz ist also nur gegen den Kapitalismus umzusetzen.

  • Der Preis des Lebens

    Wie sieht es aus mit der »Harmonie von Ökonomie und Ökologie«? Über die Tücken der kapitalistischen Logik

    Das Lager der Klimaschützer ist gespalten: Die einen machen die kapitalistische Kalkulation mit Ausgaben und Einnahmen für den Klimawandel verantwortlich und fordern »System Change, not Climate Change!«. Die anderen dagegen sehen den Schutz des Klimas im Kapitalismus gut aufgehoben. Für sie ist der Klimawandel keine Folge der Konkurrenz um Profite und Kostensenkung, sondern ein Fall von »Marktversagen«. Um dieses Versagen zu korrigieren, brauche die Natur vor allem eins: einen Preis. Denn verursache die Schädigung der Umwelt erst ausreichend Kosten, so werde ihr Schutz zum betriebswirtschaftlichen Ziel und damit zur Realität. Die über die Bepreisung der Natur angepeilte »Harmonie von Ökonomie und Ökologie« hat allerdings ihre Tücken. Denn sie will sich der kapitalistischen Logik bedienen und lässt sie damit gelten.[...]

    Der Preis der Umwelt soll also ein Wunder vollbringen: Einerseits soll er niedrig genug sein, damit er die Profitkalkulation nicht zerstört oder – wenn er nur national eingeführt wird – den betroffenen Unternehmen Wettbewerbsnachteile gegenüber der Konkurrenz beschert. Andererseits soll er hoch genug sein, um Umweltzerstörung zu verteuern und dadurch die Entwicklung und Anwendung klimafreundlicher Technologie voranzutreiben. Diese Technologie wiederum soll teuer genug sein, um ihren Entwicklern einen Profit zu bescheren und gleichzeitig für ihre Anwender so billig, dass ihr Einsatz unter den Kosten der Umweltbelastung liegt – im Falle des Klimaschutzes unter den Kosten für Treibhausgasemissionen. Und schließlich soll die Technologie auch noch so effizient sein, dass das Verhältnis der Kosten der Umweltbelastung und der Kosten der Technologienutzung zu einer Senkung der Emissionen führt, die den CO2-Zielen entspricht.

    Dass das funktioniert, ist unsicher, eher sogar unwahrscheinlich. Schon weil die Bepreisung der Natur die Entwicklung einer Klimatechnologie rentabel machen soll, die es noch gar nicht gibt. Solange es sie nicht gibt, bleibt der Klimaschutz dem Wirtschaftswachstum untergeordnet. Wenn der deutsche Sachverständigenrat derzeit fordert: »Die enormen Mittel, die für die konjunkturelle Wiederbelebung eingesetzt werden, müssen konsequent an den Zielen des Umweltschutzes ausgerichtet werden«, dann liegt die Priorität auf der »konjunkturellen Wiederbelebung« – und die soll dann halt so »grün« wie möglich sein.

    #NichtsMitKapitalismusZuTun

  • Der Trick mit der CO2-Steuer funktioniert so:


    CO2-Steuer wird eingeführt (was übrigens nur versteckter ethischer Konsum ist), vorgeblich als neoliberale staatliche Intervention.

    Es wird erkannt, dass es nicht zu einer Reduktion von CO2 Emissionen führt oder aus anderen Gründen nicht funktioniert. Die Neoliberalen geben dem Staat die Schuld und verlangen weitere Marktlösungen, bis langfristig ihr nächstes Projekt, Geoengineering greift. Bis dahin schlagen sich die Leute die Köpfe ein über die CO2-Steuer (und die Ölkonzerne werden nebenbei noch reicher). Dahinter verbirgt sich eine politische Ökonomie und keine wirkliche Lösung der Probleme.

  • Der Trick mit der CO2-Steuer funktioniert so:


    CO2-Steuer wird eingeführt (was übrigens nur versteckter ethischer Konsum ist), vorgeblich als neoliberale staatliche Intervention.

    Es wird erkannt, dass es nicht zu einer Reduktion von CO2 Emissionen führt oder aus anderen Gründen nicht funktioniert. Die Neoliberalen geben dem Staat die Schuld und verlangen weitere Marktlösungen, bis langfristig ihr nächstes Projekt, Geoengineering greift. Bis dahin schlagen sich die Leute die Köpfe ein über die CO2-Steuer (und die Ölkonzerne werden nebenbei noch reicher). Dahinter verbirgt sich eine politische Ökonomie und keine wirkliche Lösung der Probleme.

    Aber sie funktioniert. Sie funktioniert zumindest im Stromsektor hervorragend. Quellen dazu hatte ich verlinkt. Und sie wird auch im Fernwärmebereich funktionieren, vorausgesetzt es werden auch zukünftig die nötigen Genehmigungen für Wärmepumpen oder Biomassekessel (auch in Stadtgebieten) erteilt.

    Auch größere Abwärmeprojekte werden dank dieser Abgabe rentabel. Natürlich wird Energie erstmal teurer, aber der CO2-Abgabe die Wirksamkeit abzusprechen negiert schlicht reale Vorgänge.

  • Aber sie funktioniert. Sie funktioniert zumindest im Stromsektor hervorragend. Quellen dazu hatte ich verlinkt. Und sie wird auch im Fernwärmebereich funktionieren, vorausgesetzt es werden auch zukünftig die nötigen Genehmigungen für Wärmepumpen oder Biomassekessel (auch in Stadtgebieten) erteilt.

    Auch größere Abwärmeprojekte werden dank dieser Abgabe rentabel. Natürlich wird Energie erstmal teurer, aber der CO2-Abgabe die Wirksamkeit abzusprechen negiert schlicht reale Vorgänge.

    Wie verhindert eine CO2 Steuer, dass Lebensmittel, anstatt lokal produziert, von der anderen Seite des Planeten importiert werden?

  • Wie verhindert eine CO2 Steuer, dass Lebensmittel, anstatt lokal produziert, von der anderen Seite des Planeten importiert werden?

    Indem die echten CO2-Kosten auf den Preis aufgeschlagen werden. National/in Europa durch den Zertifikatehandel und international durch eine Endprodukteabgabe (GermanZero Maßnahmenkatalog S. 36) oder Grenzausgleichsregime (Strafsteuer oder Zölle in Höhe der CO2-Kosten auf importierte Produkte, die nicht CO2-neutral produziert wurden)


    Da diese Endprodukteabgabe mit dem nationalen/EU-Zertifikatehandel verrechnet werden können, müssen die nachhaltiger, regional produzierten Lebensmittel nicht teurer sein als die günstiger produzierten Produkte mit höherem CO2-Fußabdruck.

  • @JonnyBadFox


    Hmm, make a guess, was hat den höheren Stellenwert CO2-Fußabdruck? Banane mit Schiff oder frische Tomaten im Supermarkt? The answer might surprise you.


    Wenn man diese Art Wandel durchziehen will, die einem da vorschwebt, dann funzt das befürchte ich wirklich nur durch Krieg.

  • ...aber der CO2-Abgabe die Wirksamkeit abzusprechen negiert schlicht reale Vorgänge.

    Naja, den Rückgang von CO2 Emissionen durch die Corona Krise als Leistung der CO2 Abgabe darstellen zu wollen negiert anscheinend auch irgendwie die realen Vorgänge...

    CO₂-Emissionen steigen wieder leicht an

    Im vergangenen Jahr führte die Coronapandemie zu einem historischen CO₂-Rückgang. Erste Zahlen für 2021 deuten wieder höhere Emissionen an – obwohl das öffentliche Leben weiterhin eingeschränkt blieb.

    In gewisser Hinsicht zählt die Umwelt zu den Corona-Gewinnern: Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben 2020 zu einem geradezu historischen Rückgang der Kohlendioxidemissionen geführt. ... Demnach sind die Kohlendioxidemissionen im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr wieder um zwei Prozent leicht angestiegen. Und das, obwohl die Maßnahmen zu Beginn des Jahres beispielsweise wochenlange Schließungen von Geschäften und Schulen sowie Universitäten oder möglichst Homeoffice-Regelungen in vielen Betrieben vorsahen. ...



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