Klimawandel [Sammelthread]

  • Wir sollten aber schon zur Kenntnis nehmen, dass außerhalb unserer Bubble viele Menschen übers Auto so denken wie Jan-Noah.


    Mein Auto = Meine Freiheit ist fest ins Hirn vieler Menschen eingbrannt. Und wer in so festgefahrenen Strukturen denkt, ist für Klimaargumente nicht mehr erreichbar.


    Für einen entsprechenden Kulturwandel muss man wie bei Zigaretten Autos uncool machen.

    Das scheint mir aber doch ein Standpunkt aus reichlich urbaner Perspektive zu sein. In manchen Regionen bist du ohne Auto einfach aufgeschmissen. Da hilft dann auch der beste ÖPNV nur bedingt weiter. Das ist ohne motorisierten Individualverkehr ein nahezu unlösbares Problem.



    Man könnte die Kollateralschäden freilich hinnehmen und ignorieren, allerdings wird man dann auch die entsprechende Stimmung und Wahlergebnisse provozieren. Ob damit dann noch der nötige Strukturwandel zustande kommt, darf bezweifelt werden.


    Ich will kurz mal von der rein technologischen Sicht auf die Dinge weg und aufzeigen, dass es mehr braucht.


    Wichtig wäre darum einen Teil der kritischen Infrastruktur zu deurbanisieren, besser gesagt in der Breite auszubauen/verfügbarer zu machen. Ich spreche hier z.B. von Notfallkapazitäten, Behördenzugang. Manches ließe sich durch Digitalisierung lösen, wobei wir auch hier gerade erst anfangen die ländliche Netz-Infrastruktur zu modernisieren, dummerweise immer noch privat.


    Anderes wird schwieriger bis unmöglich. Das kulturelle Leben wurde mit urbanisiert. Und so fährt der Landbewohner eben mit dem Auto in die Zentren. Hier könnte das "uncool machen" Sinn ergeben. Fraglich, ob man gegen den PR-Etat der Industrie ankommt. Der alternative Ansatz wäre die Verteuerung. Beides wäre aus meiner Sicht nur erfolgreich, wenn es hinreichende Alternativen gibt.

    In meiner Jugend gab es z.B. diverse Versuche Sammeltaxis zu etablieren, um die tödlichen Alkoholfahrten in den Griff zu bekommen. Das war damals ein Dauer-Thema, weil unsere geburtenstarken Jahrgänge die Unfallstatistik merklich beeinflusst hatten.


    Kulturelle Einrichtungen werden vermutlich nicht in akzeptablen Ausmaß zurück in die Regionen gebracht werden können. Wobei das abzusehende Sterben einiger Einrichtungen das durchaus Möglichkeiten böte. Allerdings wäre das auch ein Kraftakt, weil Infrastruktur dafür fehlt.

    Im Osten gab es früher in fast jedem Kaff ein Kino, diese wurden längst verkauft und überbaut. Gemeindezentren wurden vielerorts aus Geldnot privatisiert und meist ebenfalls oft neuen Nutzungszwecken zugeführt.


    Das waren jetzt nur zwei spontane Beispiele. Strukturwandel darf aber nicht bedeuten, dass wir einfach nur Elektroautos und Solaranlagen, um das Leben möglichst nahe am IST-Zustand fortzusetzen. Wir müssen aber in jedem Fall davon wegkommen, die Zukunft nur aus urbaner Sicht zu gestalten. Dabei bliebe zu viel unberücksichtigt.

  • unsere Privilegien

    Ich sehe das vollkommen anders. Mobilität - und damit meine ich private Individualmobilität gab es spätestens seit der Mensch das Maultier, den Esel oder das Pferd zivilisierte.

    Nur weil aus dem Pferd, dem Einspänner, dem Pferd mit Wagen etc. eine stinkende Blechkarre wurde, die mehr verdampft als leistet, kann man unmöglich von Privilegien sprechen.


    Bei knapp 48 Millionen Personenkraftwagen, die in Deutschland angemeldet sind, kann man keinesfalls von Privilegien reden.


    Es ist genau umgekehrt - privilegiert sind jene (vorwiegend StädterInnen) die sich kein Automobil leisten müssen, um täglich unterwegs zu sein. Sie haben die Privilegien der Steuer,-Versicherung-und Abgabenersparnis von mehreren tausend Euro im Jahr. Und je jünger diese StädterInnen sind, desto mehr profitieren sie von den Privilegien, die der ÖPNV ihnen einräumt mit vergünstigten Preisen.


    Es gäbe noch viele weiter Argumente, gegen die von dir gezeichnete Privilegienthese zu argumentieren, aber ich denke du wirst das selbst gut genug reflektieren können - die Richtung ist vorgegeben.


    Man könnte nun sagen, dass weltweit betrachtet, die reicheren Staaten mit der Möglichkeit der Verwendung von Automobilen gegenüber mehreren Milliarden Menschen, die kein eigenes Individual-Fortbewegungsmittel (Auto) zur Verfügung haben, privilegiert sind.

    Das ist möglicherweise so!

    Dass 1,3 Milliarden Personen ihre Fortbewegung - zumindest ökologisch - auf Kosten der restlichen 6,3 gebrauchen, das mag schon richtig sein.

    Ethische betrachtet eine riesige Ungerechtigkeit, ein riesiger Skandal.


    Allerdings gehe ich davon aus, dass 95% derjenigen, die weltweit noch keine Automobil haben, sich eines zulegen, sobald sie es können.

    Und ich glaube auch nicht, dass diejenigen, die ein Automobil in Afrika, Asien oder sonstwo nicht besitzen, mich oder die Europäer deshalb hassen.


    Das Leben und die Welt im ganzen ist ziemlich ungerecht. Jeder weiss das. An der (Verteilungs-)Gerechtigkeit zu arbeiten und für alle Menschen eine größere Gerechtigkeit zu erreichen, das ist Aufgabe eines jeden.

    Aber das Auto hat mit dieser Frage nichts zu tun, weil sonst könnte man jede weitere technische Errungenschaft zur Disposition stellen.


    In Brasilien gibt es Millionen Haushalte, die keinen Staubsauger und keine Waschmaschine haben. Warum?

    Nicht weil man es sich nicht leisten könnte - sondern weil man in Millionen Familien Haushälterinnen hat, die die Wohnung kehren und die Wäsche von Hand waschen.

    Ist das nun Ausbeutung, Feudalismus oder einfach nur gute Umweltpolitik ?


    Anlage:

    https://countrymeters.info/de/World

    https://de.statista.com/statis…w-bestand-in-deutschland/

    https://de.statista.com/statis…-und-nutzfahrzeugbestand/


  • Witzig ist, das du anscheinend FfF oder mir Emotionalität unterstellen willst. Ehrlich, ich werde mich deshalb nicht auf eine Diskussion einlassen. Deine Unwilligkeit die Konsequenzen des Klimawandels auf dich zu beziehen macht es dir völlig unmöglich rational auf diese Bedrohung zu reagieren.


    Ich will auch das jeder ein Auto hat der auf dem Land wohnt. Aber ich will auch gerne dass der Planet weiterhin für Menschen bewohnbar bleibt. Es gilt Interessen abzuwägen. Das macht den Klimawandel politisch. Diese Abwägung muss mmn auf Basis des Gemeinwohls passieren. So lange du aber die abstrakte Bedrohung des Klimawandels nicht auf dich beziehst wird es dir nicht gelingen rational abzuwägen.,


    Nehmen wir an wir hätten ein CO2/Umwelt Budget das dafür ausreicht Krankenwägen, Feuerwehr, LKWs, Traktoren und andere für die Gesellschaft Lebenswichtige Fahrzeuge zu betreiben oder die SUVs der 100 000 reichsten Deutschen und dann überlassen wir dieses Problem dem Kapitalismus, was kommt dabei raus?


    Ist das jetzt wie du sagst so dass wir einfach die daraus entstehende "Ungerechtigkeit" akzeptieren müssen und diejenigen die den Reichen ihre Autos wegnehmen wollen sind emotional und neidisch? Man muss eben diese Ungerechtigkeit Akzeptieren? Ist das was du da sagst rational?


    Das ist der eigentliche Grund warum der Kapitalismus keine Lösung für das Problem Klimawandel finden kann. Leider stecken einige so drin in diesem Schwachsinnigen Denkmustern dass da kein Argument hilft.

  • Find ich prinzipiell richtig. Aber einen Einspruch habe ich dann doch; Glaubst Du, dass ohne kapitalistische Produktionsweisen mittlerweile derart viele PV-Anlagen in der Güte produziert werden könnten? Also brauchen wir nicht gerade diese enorm hohe Produktivität in diesem Bereich? Wenn man CO2 einen entsprechenden Preis gibt und es demnach ein teurer Rohstoff für jeden Produktionsprozess wird, dann traue ich dem kapitalistischen System durchaus zu darauf Antworten zu finden. Alternativ scheiden aber auch gewisse Waren und Dienstleistungen aus, weil CO2 schlicht zu teuer ist. (Kreuzfahrten, innerdeutsche Flüge etc.)

  • Find ich prinzipiell richtig. Aber einen Einspruch habe ich dann doch; Glaubst Du, dass ohne kapitalistische Produktionsweisen mittlerweile derart viele PV-Anlagen in der Güte produziert werden könnten? Also brauchen wir nicht gerade diese enorm hohe Produktivität in diesem Bereich? Wenn man CO2 einen entsprechenden Preis gibt und es demnach ein teurer Rohstoff für jeden Produktionsprozess wird, dann traue ich dem kapitalistischen System durchaus zu darauf Antworten zu finden. Alternativ scheiden aber auch gewisse Waren und Dienstleistungen aus, weil CO2 schlicht zu teuer ist. (Kreuzfahrten, innerdeutsche Flüge etc.)


    Und warum kann das kein anderes System? Ist das irgendwie das was du unterstellst?


    Der Kapitalismus ist am Klimawandel und den Wachstumsgrenzen gescheitert aber er ist natürlich für sehr viele Errungenschaften verantwortlich, man muss das aber nicht alles aufgeben. Man will natürlich so viele Errungenschaften des Kapitalismus in einen Postkapitalismus retten wie möglich.


    Für viele ist "nicht Kapitalismus" automatisch "Sozialismus" womit sie dann eigentlich Stalinismus meinen. Da herrscht eine große Fantasielosigkeit was Zukunftsperspektiven angeht, wobei sich da irrsinnigerweise alle immer an der Vergangenheit bedienen. Die Menschen im Feudalismus konnten sich unseren Industriekapitalismus sicher nicht vorstellen. Unsere Welt wäre in vielerlei Hinsicht ein völlig fremder Planet für einen Bewohner des 16. Jh.


    Ich hoffe darauf, dass wir es irgendwie hinkriegen den Zusammenbruch des Kapitalismus zu nutzen um ein vernünftiges System basierend auf einer ökologischen Kreislaufwirtschaft zu etablieren in dem allgemein Menschenrechte und sozialer Ausgleich eine Rolle spielen und das mit solchen Anforderungen wie der effizienten Produktion von PV Elementen zurecht kommt.


    Die Herausforderung PV-Elemente ist allerdings so trivial, ich meine sogar der Stalinismus hätte das geschafft. Der hat Wachstum, Innovation und Industrieproduktion in einer extremen Krisensituation wie kein anderes System geschaffen um aus dem nichts solche Unmengen an Kriegsgerät bereitzustellen, dass er die Nazis und den größten jemals mobilisierten Militärapparat der Geschichte besiegen konnte. Ja sogar die Nazis hätten das Geschafft die Solarzellen zu produzieren wenn sie das als nötig empfunden hätten.


    Aber Frieden, Freiheit, Demokratie, Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit, Wohlstand, der Schutz von Minderheiten, menschlichem Leben usw., dass sind die eigentlichen Herausforderungen. Ich meine auch das der Kapitalismus da in vielerlei Hinsicht daran gescheitert ist und ich wünsche mir Verbesserungen. Solarzellen sind wirklich easy.

  • „Nicht Kapitalismus“ bedeutet zumindest kein Eigentum an Produktionsmitteln. Damit evtl. auch kein Wettbewerb und Innovationszwang. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch andere Systeme Klimaschutz können. Aber, dass der „Kapitalismus gescheitert“ ist...? Woran genau? Ich kann mich an keine Phase der Weltgeschichte erinnern in der es den Bewohnern dieses Planeten so gut ging. Medizinische Versorgung, Analphabetenrate, Nahrungsmittelproduktion und und und...

    Die Erkenntnis, des menschengemachten Klimawandels ist bezogen auf die letzten 200 Jahre ziemlich neu.

    Die Monopolisierungdtendenzen wurden in der absurden Form wie heute erst mit der Digitalisierung möglich.

    Ja, man muss CO2 einen hohen Preis geben und so vom Wettbewerb der Unternehmen profitieren (im Streben diesen Kostenfaktor nach unten zu drücken, d.h. möglichst klimaneutral zu werden.) Und ja, wir sollten uns überlegen wie wir demokratie- und gesellschaftsschädliche Kapitalkonzentrationen verhindern können.

    Aber der, das der „Kapitalismus gescheitert ist“ halte ich für eine unbelegte These.

  • Glaubst Du, dass ohne kapitalistische Produktionsweisen mittlerweile derart viele PV-Anlagen in der Güte produziert werden könnten? Also brauchen wir nicht gerade diese enorm hohe Produktivität in diesem Bereich?


    Also @Danton,


    Auch wenn Du damals noch @Trueffelnase warst, hatten wir das doch alles schon mal lang und breit mit der Produktivität, dem Wettbewerb und dem Kapitalismus. ZumBeispiel hier:


    Aufwachen!-Forum: "Kapitalismus", S. 43, Post #1.707 vom 17.07.2020


    TL/DR: Das Problem ist, dass Produktivität im Kapitalismus nicht primär dazu genutzt wird, gesellschaftlich nützliche, und das Gemeinwohl oder das ökologische Gleichgewicht befördernde Produkte, wie z.b. Solarzellen, Windkraftanlagen, oder Wärmepumpen herzustellen, sondern dazu, aus investiertem Geld mehr Geld zu machen. Und wenn etwas noch so nützlich erscheint, aber keinen Profit abwirft, dann wird es auch nicht produziert.


    Dass dabei auch jede Menge nützliche Güter und Dienstleistungen zur Marktreife entwickelt wurden ist zwar richtig, es war aber eben nie der Sinn und Zweck der ganzen Systematik, sondern nur ein angenehmer Nebeneffekt - jedenfalls für den kleinen Teil der Menschheit, der heute in hochentwickelten Industrienationen lebt.


    Um die Energiewende zu schaffen und den Klimawandel aufzuhalten, oder ihn wenigstens auf ein Maß zurückzuschrauben, das wir vielleicht tatsächlich mit neuer Technologie noch beherrschen könnten, müssten wir aber die Produktivitätsentwicklung vom privaten Profitinteresse und damit auch vom privaten Investitionsmonopol abkoppeln und sie in den Dienst des Gemeinwohls stellen.


    Kapitalistische Marktwirtschaft ist dafür leider absolut ungeeignet, weil sie nicht funktioniert, wenn keine privaten Profite mehr erwirtschaftet werden können.

  • Unsinn. Das Mädchen ist Autistisch, ihr da die "Emotionalität" vorzuwerfen die in deinem Mitschnitt zur Sprache kommt einfach unsinn.

    Die Videomitschnitte von G.T. sind voll von Emotionalität.

    Diese ist dann entweder zur Täuschung der Welt vorgespielt worden oder du hast dich hier vertippt. Denn auch ihre Mutter hat ihr hohe "Emotionalität" unterstellt, wenn sie schrieb, dass Greta im Grundschulalter begann, nichts mehr zu essen, weil sie vom Klimawandel gehört hat.


    Und wenn du die Interviews von Teilnehmern auf den FfF-Demonstrationen anschaust, dann sind die Leute sehr wohl emotionalisiert von diesem Thema.


    Bisher war jede Umweltbewegung - so auch die FfF - stark von den Fakten und Sachberichten emotionalisiert.


    Fazit: Emotionalität spielt gerade bei der FfF-Bewegung eine grosse Rolle.

    Ich würde sogar behaupten, die Emotionalisierung dieses Themas ist Teil des raschen Erfolgs.

  • Aber der, das der „Kapitalismus gescheitert ist“ halte ich für eine unbelegte These.

    Sagte Danton während die Welt an einer Stelle von Feuerwalzen an anderer von der Sintflut und an wieder anderen von Heuschreckenschwärmen heimgesucht wurde, während völlig wahnsinnige Diktatoren politische Macht an sich rissen um die Welt mit Krieg zu überziehen, Flüchtlingströme in Millionen in Lagern Kaserniert werden und durch zerstörerische Produktionsmethoden in der Tierhaltung gezüchtete Killerkeime die Welt überziehen ........


  • Ich bitte dich genauer zu lesen. Ich würde niemals behaupten, dass man Ungerechtigkeiten akzeptieren muss.

    Das habe ich extra geschrieben. Bitte lies das genauer.


    Um es kurz zu machen: so weit auseinander sind wir nicht. Bei vielem würde ich dir gerne zustimmen.


    Stark unterscheiden wir uns dann, wenn es ums Geld geht.

    Ich bin strikt dagegen, dass das Klima-und Umweltproblem mit Geld gelöst wird. Ich bin ausschließlich für Verbote.

    Warum?

    Weil ich nicht will - sonst koche ich vor Wut - dass jemand, nur weil er zu den Reichen gehört, genau das machen kann, was der Mehrheit einer Gesellschaft vorenthalten wird, weil man kein Geld hat.


    Wieso soll der reiche Teil einn Gesellschaft - wie in den 50er und 60er - in den Zeitgenuss des Fliegens kommen, während alle übrigen stundenlang im Zug sitzen müssen.

    Nein... das ist mit mir nicht zu machen. Entweder alle können zu einem angemessenen, gerechten Preis fliegen oder keiner. Dann fliegt halt auch die Regierung nicht mehr.


    Das Klima-und Umweltproblem so zu lösen, dass sich nur noch wenige (die sich um nichts scheren) Umweltverpestung leisten können, das ist schlimmster Feudalismus.


    (Die Stellen deines Kommentars, wo wir übereinstimmen, habe ich rot markiert.)

  • Weil ja die Arbeiterinnen in Bangladesh die dein T-Shirt nähen oder die in Indien deinen Tee pflücken können sich inzwischen alle einen Transatlantik Flug leisten wenn sie wollen.

  • Utan, ich finde das völlig ok, wenn wir als kommunales Stadtwerk jetzt z.B. eine Pyreganlage kaufen und damit über hochwertige Bio-und Grüngutverwertung (zu Biopflanzenkohle und Wärme)extrem klimafreundliche Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Im Unternehmen „Pyreg“ sind die Quandts investiert. Trotzdem ist die Produktionsanlage für Bio-Pflanzenkohle aus holzigem Grüngut für mich das nachhaltigste und klimafreundlichste Ding, dass man zurzeit wohl bauen kann. Es wird die Abfallentsorgung unseres Landkreises in die Lage versetzen ca. 4.500Tonnen CO2/a einzusparen. Sicher müssen auch Fördermittel fließen, damit es klappt, aber die sind zurzeit so überhaupt kein Problem. Und darf dieses Unternehmen jetzt Geld verdienen? Ich find schon.


    Mit dem CO2-Preis stehen wir jetzt vor der Aufgabe unsere Wärmeerzeugung zu flexibilisieren. Wenn ich jetzt für Strom ohne Netzentgelte mal 16Cent/KWh ansetze bekomme ich aus einer Wärmepumpe ohne Invest und Wartung mit einem COP von 4 Wärme für 4Ct/KWh.

    Wenn der CO2-Preis bei 160€/Tonne liegt kommt da kein Kessel mehr mit. Wenn ein Wärmepumpenhersteller mir eine solche Wärmepumpe hinstellen kann, darf er damit auch Geld verdienen. Wo ist das Problem? Dass es diese Wärmepumpen und Pyreganlagen ja genausogut zum halben Preis auch im Sozialismus geben KÖNNTE?! Weiß ich nicht, ich glaube es nicht.

  • Um das klar zu machen, du bist diese Person über die du dich "maßlos aufregst" und vor Wut kochst.


    (PS: Sei halt nicht so emotional ...)

    Äh-... ich halte Emotionalität nicht unbedingt für was Schlechtes.


    Ich frage mich allerdings, wie du auf dieser Welt leben kannst,

    im reichen, gemästeten Deutschland, - privilegiert und gepudert -

    wenn es eigentlich mehr Menschen auf der Welt schlechter, und damit meine ich wesentlich schlechter, geht, als dir und deinen Volksgenossen.


    Das Bangladesh-Argument funktioniert erstklassig. Ich bewundere deine

    Ausgewogenheit, die Dialektik... vorbildlich.

    (Hast du das am Mittagstisch immer gehört?...du musst aufessen,...

    in Afrika verhungern die Kinder... Ist es das, deine Logik?)


    Gut also, dass es solche Leute wie dich gibt (die hat es ja auch noch nie gegeben) die tatenreich und geistreich die Welt retten, die formale Gerechtigkeit schaffen, sodass in wenigstens einer Generation alle Probleme und Ungerechtigkeit beseitigt sind.

    - Danke !


    Um ernsthaft zu antworten : Jean Ziegler sagte mal, dass alle 5 Sekunden ein Kind verhungert. Was also ist so schlimm am Kapitalismus, kann man zynisch fragen.

    Die Antwort ist relativ einfach und macht sich am Hunger fest: die gegenwärtige kannibalistische Weltordnung - hat auch schon der Papst gesagt - ist mörderisch, sie tötet alle 5 Sekunden ein Kind.

    Gleichzeitig ist das System des Kapitalismus vital und kreativ, sehr dynamisch bei der Produktion aber leider dergestalt, dass es den Hungertod nicht gäbe, wäre die Weltordnung eine andere.


    Wenn also der Kapitalismus den Planeten nicht nur ökologisch zerstört, sondern auch moralisch, und den Menschen dazu, was ist dann zu machen? Man muss den Kapitalismus mit seiner Profitmaximierung zerstören.


    Und jetzt die Frage an dich:

    Wenn man 100 Leute auf der Strasse fragt, ob sie dem zustimmen würden, wieviele würden zustimmen?

    (Es wäre eine Mehrheit mMn.)

    Und jetzt Zusatzfrage: Wieso gelingt es dann nicht, den Kapitalismus zumindest zu reformieren, zu bändigen?

    (Die Kritik am Kapitalismus ist ja nicht neu, sondern über 100 Jahre alt....)

  • Sagte Danton während die Welt an einer Stelle von Feuerwalzen an anderer von der Sintflut und an wieder anderen von Heuschreckenschwärmen heimgesucht wurde, während völlig wahnsinnige Diktatoren politische Macht an sich rissen um die Welt mit Krieg zu überziehen, Flüchtlingströme in Millionen in Lagern Kaserniert werden und durch zerstörerische Produktionsmethoden in der Tierhaltung gezüchtete Killerkeime die Welt überziehen ........


    Ohne jetzt völlig ignorant sein zu wollen, glaube ich richtig einschätzen zu können, dass wir in Europa in einem historischen und geografischen „Glücksfall“ leben. Du kannst das gerne anders sehen, aber wirst mich hierin schlecht überzeugen.

    Dass das evtl. nicht nachhaltig ist, erkenne ich an. Es ist auch meine berufliche Herausforderung. Aber völlig verloren, ist hier noch gar nichts. Bzw. muss man halt sein bestes tun. Sicherlich wäre ne Ökodiktatur das erfolgsversprechendste Modell (meine Ernst). Ist wohl aber nicht mehrheitsfähig. Man muss schon noch überzeugen wollen...

  • Ohne jetzt völlig ignorant sein zu wollen, glaube ich richtig einschätzen zu können, dass wir in Europa in einem historischen und geografischen „Glücksfall“ leben. Du kannst das gerne anders sehen, aber wirst mich hierin schlecht überzeugen.

    Dass das evtl. nicht nachhaltig ist, erkenne ich an. Es ist auch meine berufliche Herausforderung. Aber völlig verloren, ist hier noch gar nichts. Bzw. muss man halt sein bestes tun. Sicherlich wäre ne Ökodiktatur das erfolgsversprechendste Modell (meine Ernst). Ist wohl aber nicht mehrheitsfähig. Man muss schon noch überzeugen wollen...

    Wir befinden uns hier im Thread Klimawandel. Warum muss ich da wen überzeugen?

  • Für einen entsprechenden Kulturwandel muss man wie bei Zigaretten Autos uncool machen.

    Das Beispiel Zigaretten finde ich deshalb so gut, weil es zeigt, wie einseitig die modischen und wechselnden Ideologien sind.


    Die Zigarette wird ausschließlich unter "süchtigmachend", "todbringend", "schädlich" betrachtet.

    Keine Frage: rauchen ist nicht gut. Jeder weiss das und jeder wusste das (auch ohne Studien) in den 50er und 60er Jahren.

    Man riecht es ja förmlich...


    Dass Rauchen aber an sich auch mal ein Genuss war und die Zigarette ein Genussmittel, das wird völlig außer acht gelassen.


    Es gibt viele, die abhängig sind - ja.

    Aber es gibt nicht wenige, die gelegentlich mal eine paffen.

    Pfeife, Zigarre etc. kommen beim Thema Rauchen überhaupt nicht vor. Man wird schon bedrängt, wenn man im Freien eine qualmt.


    Und so ist es auch mit dem Auto. Dass man mit dem Auto eine sinnlose Spazierfahrt machen kann, ohne Ziel, einfach um des Fahrens willen, das darf man ja gar nicht mehr sagen, ohne böse Blicke auf sich zu ziehen. Aber genau solche Ausfahrten, solche Spazierfahrten hat es früher mit der Droschke, mit Pferd und Wagen auch gegeben. Eine Fahrt ins Blaue.


    Wenn am Wochenende die Oldtimer unterwegs sind, da weiß man, dass diese nur spazieren gefahren werden, einfach so, ohne besonderes Ziel. Nur fahren, um des fahren willens.


    Fazit: Genuss wird in einer Ökodiktatur definitiv unterjocht werden. Zustände werden das ab nächstes Jahr mit den Grünen, wie bei Kim in Nordkorea.

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