Populismus - Freund oder Feind der Linken?

  • Beim SPON knallen wohl schon die Cremont-Korken weil die LINKE sich inmitten der größten sozialen Krise ordentlich selbst demontiert und die große Säuberung der Partei von putinistischen Elementen voran getrieben werden soll.

    Es wird von "prominenten Parteiaustritten" geraunt. Namentlich erwähnt werden allerdings nur der Präsident des paritätischen Wohlfahrtsverbandes Ulrich Schneider und Ex-Fraktionsmitglied Fabio De Masi, der sich ohnehin schon aus der Parteiarbeit zurück gezogen hatte.

    Während Schneider unmissverständlich die Rede der Genossin Wagenknecht im Bundestag zum Anlass höchster wertebasierter Empörung und seines Parteiaustrittes nahm, hat sich De Masi allerdings durchaus vieldeutiger zum Grund seines Rückzuges aus der Linkspartei geäußert.

    Linken-Chef distanziert sich von Wagenknecht

    Sahra Wagenknechts Russland-Rede erschüttert die Linke weiter. Nach Rücktrittsforderungen nimmt Parteichef Martin Schirdewan die Fraktionsführung in die Pflicht – und wird deutlich.



    Interessant ist, dass er SPON nur den ersten Teil von De Masis mehrfach-tweet zitiert, in dem er bekundet, seine Entscheidung sei "nicht Teil einer Flügelauseinandersetzung" in der Partei. In einem anderen Teil seiner Austrittserklärung beklagt er allerdings auch, dass er eigentlich gehofft habe, die LINKE werde sich neben der sozialen Gerechtigkeit auch für "Diplomatie" einsetzen, ohne konkret zu nennen, mit wem er sich denn diplomatische Verhandlungen wünscht. Der SPON hatte De Masi sogar gestern noch einen eigenen Artikel zum Austritt spendiert, in dem man aber ebenfalls mit keinem Wort dessen Äußerung zur Diplomatie erwähnte.


    Eitel wie er ja leider auch ein bisschen ist, hat De Masi sich ob der gesteigerten medialen Aufmerksamkeit, die sein Austritt ihm beschert hat mittlerweile entgegen seiner Ankündigung, sich nicht weiter zu seinem Austritt erklären zu wollen, natürlich doch nochmal zu seinem Austritt erklärt. Und zwar so:



    Dass das "nicht ausschlaggebend" für seine Entscheidung gewesen sei, ausgerechnet jetzt auszutreten, kann er natürlich seiner Oma erzählen. Aber leider hat er wohl recht damit, dass man in der Partei darüber keinen rationalen Diskurs mehr führen kann.

  • Krasser Spaten. Man hielt ihn für gescheiter.

    Jeder hat wohl seinen Punkt ab dem der Druck groß genug ist und man eventuell sogar impulsiv handelt. Wer weiß wer da alles und mit was bei ihm ankam. Aber ja, es wäre wohl besser gewesen wenn er sich an den letzten Satz seines ursprünglichen Threads gehalten hätte.


    Hab btw mehrfach "Man hielt ihn für gescheitert." gelesen 🤷‍♀️

  • Wer weiß wer da alles und mit was bei ihm ankam.

    Na schreibt er ja: Presseanfragen und Druck aus der Linken, sich gefälligst eindeutig zu Positionieren.


    Ich verstehe auch gar nicht, warum - wenn es denn schon unbedingt sein muss - er so medienwirksam austritt. Soll er doch das Abo schriftlich kündigen und gut ist. Und wie erfolgreich er jetzt für ”die Sache” kämpfen wird, die ihm so wichtig ist, wird man sehen. Oder auch nicht. Auch egal. Spaten halt.

  • Na schreibt er ja: Presseanfragen und Druck aus der Linken, sich gefälligst eindeutig zu Positionieren.

    Ja, das ist was er da schreibt. Ich meinte ja mehr so, es muss da ja was konkret gegeben haben, dass ihn so sehr getriggert hat, dass er entgegen seiner ursprünglichen Aussage und daraus geschlossen wohl auch entgegen dem was er eigentlich wirklich wollte gehandelt hat.


    Ich verstehe auch gar nicht, warum - wenn es denn schon unbedingt sein muss - er so medienwirksam austritt. Soll er doch das Abo schriftlich kündigen und gut ist.

    Hmm ka. Also ja der Zeitpunkt ist wohl extrem ungünstig und gibt dem schon nen extra Gschmäckle.

    Ich weiß hier aber ehrlich nicht, ob es da als eine doch öffentliche Person, welche auch nicht selten als aktives Parteimitglied beschrieben, befragt und eingeordnet wird, nicht auch so ne Art Zwang gibt wenn dann auch öffentlich bekannt zu geben, wenn man austritt. Ka wie das sonst ankommen würde wenn das jemand dann still und leise macht, dann weiter öffentlich auftritt, das zu entsprechender Berichterstattung mit möglichem Bezug auch oder gerade zu der dann ja vermuteten Parteizugehörigkeit führt und dann irgendwann rauskommt, dass er schon länger nimma dabei ist und den Austritt dann ja offensichtlich verheimlicht hat.

  • Ja, das ist was er da schreibt. Ich meinte ja mehr so, es muss da ja was konkret gegeben haben, dass ihn so sehr getriggert hat, dass er entgegen seiner ursprünglichen Aussage und daraus geschlossen wohl auch entgegen dem was er eigentlich wirklich wollte gehandelt hat.

    Das liegt doch auf der Hand. Man wird ihm von interessierter Seite nahe gelegt haben, dass man sein handeln sonst frei interpretieren wird. Im Zweifel könnte ihm das, bzw seiner öffentlichen Person, schaden.


    Dass der Spaten das nicht hat kommen sehen bei seinem medienwirksamen, ominösen Austritt, kann ja glauben wer will.


    Hmm ka. Also ja der Zeitpunkt ist wohl extrem ungünstig und gibt dem schon nen extra Gschmäckle.

    Ich weiß hier aber ehrlich nicht, ob es da als eine doch öffentliche Person, welche auch nicht selten als aktives Parteimitglied beschrieben, befragt und eingeordnet wird, nicht auch so ne Art Zwang gibt wenn dann auch öffentlich bekannt zu geben, wenn man austritt. Ka wie das sonst ankommen würde wenn das jemand dann still und leise macht, dann weiter öffentlich auftritt, das zu entsprechender Berichterstattung mit möglichem Bezug auch oder gerade zu der dann ja vermuteten Parteizugehörigkeit führt und dann irgendwann rauskommt, dass er schon länger nimma dabei ist und den Austritt dann ja offensichtlich verheimlicht hat.

    Wie soll das schon ankommen. Er war ja cool genug, um zu Eingangs zu sagen, dass es keine weiteren Erklärungen geben wird. Das, der Zeitpunkt und sein unmittelbares Umkippen waren dann aber natürlich sehr uncool.


    Aber ganz ehrlich: Ich hab keine Lust dem Idioten weitere Aufmerksamkeit und Buchstaben zu schenken. War schon viel zu viel jetzt.

  • Vielleicht sollte er auch seinen Abschied von Twitter ankündigen, aber ich fürchte, das steht ihm sein Ego etwas im Wege:



    Ich als Nicht-Twitteraner darf ja nie zu tief runterscrollen, aber meistens empfinde ich das als ganz geeignete Schutzbarriere für mein Hirn. Soll er doch zu uns ins Forum kommen, wir sind echt nett.

  • Das liegt doch auf der Hand.

    Echt? Find ich jetzt nicht.

    Man kann da natürlich eigene Vermutungen anstellen. Muss dann nur aufpassen, dass die nicht zu sehr von eigenen Erwartungen und Ansichten dominiert werden, zumindest dann wenn man nicht doch nur Stimmung machen will und eigene Emotionen raus lassen möchte.


    Wie soll das schon ankommen. Er war ja cool genug, um zu Eingangs zu sagen, dass es keine weiteren Erklärungen geben wird.

    Ja eben, und da war er doch schon medienwirksam, also öffentlich, ausgetreten. Er hätte sich halt an seine eigene Erklärung, nichts weiter dazu zu sagen halten sollen. Aber garnichts zu sagen wäre denke ich eben auch nicht möglich gewesen. Und eine Medienwirksamkeit zu umgehen ist wohl ab einem gewissen Level an bereits vorhandener Medienwirksamkeit recht unmöglich.


    Naja, also sind wir uns ja einig, dass der Zeitpunkt vllt mindestens mal ungünstig war. Warum der so nun gewählt wurde ka, kann man auch nur spekulieren, find ich ohne weitere Infos aber nicht hilfreich. Zudem hätte er sich eben daran halten sollen nicht weiter darauf ein zu gehen. Warum er das nun konkret getan hat wissen wir aber auch nicht und können nur spekulieren, wie oben bereits geschrieben und auch das finde ich nicht hilfreich, es sei denn man möchte eben bissl was raus lassen oder man hat wirklich näheren Einblick.

  • Muss dann nur aufpassen, dass die nicht zu sehr von eigenen Erwartungen und Ansichten dominiert werden, zumindest dann wenn man nicht doch nur Stimmung machen will und eigene Emotionen raus lassen möchte.

    Aber natürlich will ich nur Stimmung machen bzw meine in Worte fassen. Sonst würde ich wohl kaum so emotional schreiben. Der Mann ist ja schließlich eine öffentliche Person - eine besonders coole und abgeklärte noch dazu. Es wäre ziemlich unhöflich, wenn ich das nicht machen würde. Aber jetzt ist auch gut. :)

  • Ja aber dafür müsste sie halt tatsächlich linke Positionen vertreten, die sich nenenswert von denen des linken sPD Flügels unterscheiden. (was der Rest der LINKEN ja auch nur noch in Spurenelementen tut, wenn man mal den ganzen engagierten Kulturkampf beiseite lässt, den die Grünen genauso betreiben).


    Soziale Marktwirtschaft mit begrenzter Zuwanderung und russischen Rohstoffen wäre jedenfalls kein "linkes" Alleinstellungsmerkmal.

  • Ja aber dafür müsste sie halt tatsächlich linke Positionen vertreten, die sich nenenswert von denen des linken sPD Flügels unterscheiden. (was der Rest der LINKEN ja auch nur noch in Spurenelementen tut, wenn man mal den ganzen engagierten Kulturkampf beiseite lässt, den die Grünen genauso betreiben).


    Soziale Marktwirtschaft mit begrenzter Zuwanderung und russischen Rohstoffen wäre jedenfalls kein "linkes" Alleinstellungsmerkmal.

    Doch, als Programm einer eigenständigen Partei (im Gegensatz zu einem innerhalb der ehemals sozialdemokratischen, jetzt neoliberalen _PD marginalisiertem linkem Flügel) wären das durchaus Merkmale einer dann für mich (und womöglich auch für viele andere) wieder wählbaren Partei.

  • Doch, als Programm einer eigenständigen Partei (im Gegensatz zu einem innerhalb der ehemals sozialdemokratischen, jetzt neoliberalen _PD marginalisiertem linkem Flügel) wären das durchaus Merkmale einer dann für mich (und womöglich auch für viele andere) wieder wählbaren Partei.

    Cool, viel Glück mit der 5%-Hürde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!