Populismus - Freund oder Feind der Linken?

  • Ja klar. Idealerweise hätte die linke halt eine/n, der/die wie Bernie Sanders glaubwürdig den "no bullshit guy" geben kann.


    Hat sie halt leider nicht. Aber ich glaube mit Wissler und Bartsch haben sie jetzt immerhin nicht die schlechtesten unter den Verfügbaren(!) ausgewählt.

  • Man muss wissen, welche Zuschauer da abends die Zielgruppe sein müssen. Argumentativ ist ihr aus meiner Sicht nur schwer beizukommen, aber wenn es um Linken Populismus gehen soll, dann war meine liebste Stelle die, wo sie mit Schmutz nach Alexander ("Sie schreiben doch schon immer gegen die Aufnahme von Flüchtlingen"), CSU ("69 Jahr, 69 Abschiebungen") und Lanz ("Natürlich ist das das Thema, du blöder Wichser!" ) geworfen hat. Natürlich währenddessen schön logisch erklären, warum man es gemacht hat, kurz die eigene Position einleuchtend erklären, und dann immerzu feste feste, feste drauf auf die anderen. Das war ja echt Wagenknecht vs. All@Lanz rebooted... So ein aufgeblasener Fatzke, ich schäme mich dafür, ihn ein klein wenig gelobt zu haben für die letzten Monate im Zusammenhang mit der restlichen Mainstream-Journallie innerhalb des ÖR... Der weiß echt immer, wie er mich auf die Palme bringt.

  • rrg oder so ähnlich halte ich für unwahrscheinlich


    so richtig wahlkampf hat die Linke nicht gemacht und das m.E. notwendig gewessen wenn man eher unbekannteren Personal antritt wie Janine Wissler, die halt keinen anspricht außerhalb der linken Blase im gegensatz zu Wagenknecht gysy etc.


    Wenn diese Wahl als Wechsel ausruft hätte ich mehr Feuer erwartet.

  • Sahra Wagenknecht Rückkehr nach Weimar – und zur eigenen Partei

    In Weimar zelebriert Linkenchefin Susanne Hennig-Wellsow ihre Versöhnung mit dem Ehepaar Wagenknecht/Lafontaine. Die Partei soll nun wieder enger zusammenstehen. Klappt das?


    [...] Die im Frühjahr gewählte Vorsitzende Hennig-Wellsow fuhr vor einigen Wochen wegen der Querelen ins Saarland und sprach sich mit den beiden aus. Mit Erfolg, wie nun der Termin zeigt. Statt über Lifestyle-Linke zu wettern, widmen sich Wagenknecht und Lafontaine in ihren Reden wieder ihrem alten Gegner: der Bundesregierung.[...]

    Auch macht Wagenknecht noch mal deutlich, dass sie für ihre eigene Partei steht. »Man muss nicht jeden Programmpunkt im Wahlprogramm gut finden. Geht mir sogar auch so«, sagt sie, was für Gelächter sorgt. Aber das komme aus voller Überzeugung: »Es gibt im Bundestag keine andere Partei, die erstens noch nie einem Krieg zugestimmt hat, und die zweitens noch nie einen müden Euro von einem Rüstungskonzern, von einer großen Bank oder einer anderen Wirtschaftslobby bekommen hat.« Deshalb werbe sie dafür, die Linke zu wählen

    Das unterstreicht dann den Versöhnungsakt, der hier vollzogen werden sollte. Bei aller Kritik an ihrer Partei, wählen sollte man sie natürlich trotzdem, so Wagenknechts Botschaft. Auch Lafontaine, der im nächsten Monat 78 Jahre alt wird, attackiert die Regierung scharf wie in früheren Zeiten. Er möge die Stadt Weimar wirklich, das sei nicht gelogen, sagt er. Wagenknecht habe ihn schon mehrfach hierher »geschleppt« – und auch er ruft: »Unterstützung für [Die Co-Parteivorsitzende] Susi!«[...]

    Na, bitte. Geht doch.

  • Janine Wissler, die halt keinen anspricht außerhalb der linken Blase

    Deine rechts-bürgerliche Lieblingszeitung findet Frau Wissler offenbar ansprechend genung, um sie gegen den €dU-Generalsekretär in den Ring zu schicken (dem zur Verstärkung gegen die linke Übermacht - 1 zu 3 !!! - im Studio natürlich auch noch die zwei hauseigenen ModeratorInnen zur Hilfe kommen) :


    (KAMPF UMS KANZLERAMT: Hitzige Wortgefechte! Janine Wissler vs. Paul Ziemiak im WELT-DUELL -> Youtube, WELT-Kanal, 24.08.21)


    (Sorry LDR , der Link zum Springer-Produkt hat hier dokumentarischen Wert)


    Das Thema Afghanistan und die Enthaltung der Linkspartei zum rückwirkenden Mandat der Bundeswehr wird natürlich als erstes beritten und zieht sich fast über die gesamte erste Hälfte des anti-linken Tribunals der Diskussion. Welt-Starreporter und Co-Moderator Robin Alexander bekommt hier von Frau Wissler schon zemlich schlüssig erklärt, was er kurz darauf bei Lanz mit Gewalt immer noch nicht verstehen wollte.


    Im Anschluss darf Her Ziemiak dann erstmal - von der "Moderation" weitgehend unwidersprochen - behaupten,


    - dass sich Herr Scholz im Falle eines Wahlgewinns seiner Partie von der Ko-Vorsitzenden Frau Esken(!) insgeheim schon längst auf die Koalition mit der Linkspartei habe festlegen lassen,

    - dass der "Sozialismus"=O, den sich Frau Wissler angeblich gemeinsam mit den Grünen und der sPD vorstelle das Land geradewegs in gleichmacherische Verarmung und Mangelwirtschaft führen werde,

    - dass nach der Enteignung der Berliner Wohnungsbestände von Großkonzernen natürlich auch alles andere enteignet werden solle, wenn es nach der Linkspartei ginge,

    - dass DIE LINKE Einfamillienhäuser verbieten wolle,

    - dass DIE LINKE einen "verfassungsfeindlichen" Mietendeckel (den sich 1. die sPD ausgedacht hat und der 2. vom BVerfG nicht an sich für verfassungsfeindlich erklärt, sondern nur der Länderkompetenz entzogen wurde) in Berlin durchgesetzt habe,

    - dass die LINKE daran Schuld sei, wenn "Clankrminalität" und "Extremismus" im rot-rot-grün regierten "Failed State" Berlin die Bevölkerung in Furcht und Schrecken=O versetze

    - dass Verfasungsschutz und Geheimdienste unbedingt MEHR Geld und Kompetenzen bräuchten um dieser Schreckensherrschaft den Garaus zu machen, und dass die LINKE das verhindern wolle,

    - dass die "Linke Republik", die Frau Wissler im Sinn habe, das Land in ein gefährliches "Experiment" mit ungewissem Ausgang zu treiben drohe

    ...und alles was ihm und seinen beiden StichwortegeberInnen im Studio sonst noch so an anti-linker Propaganda durchs Hirn fliegt.


    In so einem Kreuzverhör hätte man ja gerne mal Herrn Laschet gesehen, der - im Gegensatz zu Frau Wissler - ja durchaus reale Chancen hat, tatsächlich demnächst Regierungschef zu werden. Aber, hey - der will ja keine Experimente...


    Jetzt kannst Du, @clembus, gerne mal herausarbeiten, wo Frau Wissler diesen haltlosen Anwürfen hier irgendwas entgegnet hat, das man nicht auch dann mit ein bisschen gesundem Menschenverstand nachvollziehen kann, wenn man nicht in einer "linken Blase" lebt.


    Wenn man seine Innenwelt allerdings hinter dem "bürgerlichen" Gartenzaun verbarrikadiert hat, den Leute wie Herr Ziemiak und seine, mit gewaltigem Geld- und PR-Personalaufwand ausgestatteten LobbyistInnen bei diversen Thinktanks, "Forschungs"-Instituten, "Initiativen", Stiftungen, und natürlich - ganz vorne mit dabei - beim Springer Verlag ihrer Zeilgruppe täglich konsequent ins Hirn zementieren, und ihr dabei die nackte Angst vor Terror, Wohlstandverlust und Wiederkehr der DDR in den Nacken setzen, dann mag das natürlich alles völlig Weltfremd und Realität™-sfern erscheinen.

  • Gegenfrage bist du momtentan mit dem Wahlkampf bzw. mit dem Ergebnis zufrieden oder denkst du eine prominente(r) Wahlkämpfer(in) erfolgreicher gewesen wäre?


    Glaubst du Frau Wissler jemanden überzeugen könnte die Linken zu wählen, die sie ansonsten nicht gewählt hätten?

  • Ein klares Abstimmungsverhalten gegen die „epidemische Notlage“ hätte mich vielleicht überzeugen können, wieder DIE LINKE zu wählen. So wird das nicht. Es bleibt bei:


    Die Basis.

    mehr als 61 von 69 leute ?

  • Glaubst du Frau Wissler jemanden überzeugen könnte die Linken zu wählen, die sie ansonsten nicht gewählt hätten?


    Keine Ahnung. Die LINKE findet ja im medialen Mainstream so gut wie nicht statt, oder sie dient nur als Schreckgespenst, gegen das sich andere ParteipolitikerInnen dann irgendwie zu positionieren haben. Wenn Du nicht kapierst, dass das nicht an den linken Positionen liegt - die eigentlich in etwa das sind, was klassiche Sozialdemokratie früher war - sondern an der massiven anti-linken Propaganda, dann kann ich Dir das auch nicht erklären.


    Ungeachtet dessen hast Du allerdings immer noch nicht aufgezeigt, was Deiner Ansicht nach an dem was Wissler sagt für Nicht-Linke-WählerInnen so fürchterlich abschreckend sein soll.

  • Was du nicht kapierst ist, dass diese Gesellschaft insgesamt, einschließlich der „Linken“, immer weiter nach rechts rückt.

    LOL.


    Nein, Darüber habe ich mich hier ganz bestimmt noch nie wortreich beschwert.


    Geh' doch wieder rüber zum Schulz @Syd. Da kannst Du dann mit den anderen Komiker*Innen weiter darüber herum fantasieren, dass der blöde Affe nicht versteht, wie so eine schöne Elitenverschwörung funktioniert.

  • Keine Ahnung. Die LINKE findet ja im medialen Mainstream so gut wie nicht statt, oder sie dient nur als Schreckgespenst, gegen das sich andere ParteipolitikerInnen dann irgendwie zu positionieren haben. Wenn Du nicht kapierst, dass das nicht an den linken Positionen liegt - die eigentlich in etwa das sind, was klassiche Sozialdemokratie früher war - sondern an der massiven anti-linken Propaganda, dann kann ich Dir das auch nicht erklären.


    Ungeachtet dessen hast Du allerdings immer noch nicht aufgezeigt, was Deiner Ansicht nach an dem was Wissler sagt für Nicht-Linke-WählerInnen so fürchterlich abschreckend sein soll.

    naja gewinnen für Nicht-Linke-WählerInnen tut nicht im Gegensatz frau Wagenknecht oder analog Frau Baerbock / Habeck zu den Grünen.


    die afd behauptet auch dass sie die cdu von früher sind :)

  • die afd behauptet auch dass sie die cdu von früher sind

    Stimmt ja auch.


    [Edit: Jedenfalls dann, wenn man den Unterschied zwischen "links" und "rechts" nur noch an (besonders gerne von identitären Rechten) über den Diskurs gestülpten Kulturkampf-Kriterien festmacht]


    Und die €dU von Morgen ist die AfD von heute.


  • wieso nicht immer so


  • wieso nicht immer so

    Ich hab jetzt im CDU-Clip gelernt, dass wir mit der Linken unsere Soldaten nicht mit bewaffneten Drohnen schützen könnten, so wie die USA das beim Anschlag zuletzt erfolgreich tun konnten. Ist ja total fadenscheinig, die Argumentation der Sahra.

  • Ich hab jetzt im CDU-Clip gelernt, dass wir mit der Linken unsere Soldaten nicht mit bewaffneten Drohnen schützen könnten, so wie die USA das beim Anschlag zuletzt erfolgreich tun konnten. Ist ja total fadenscheinig, die Argumentation der Sahra.

    Und nicht nur die Soldaten. Es wurden auch wieder viele unbeteiligte vor dem Leben beschützt und ganz ohne bürokratischem Visaschnickschnak auf die (letzte) Reise gebombt geschickt.



    Ich wünschte echt wir hätten einen Wahllkampf.

  • Find ich, auch der einzige in der Runde der sich konsequent zu verteidigen weiß. Und das gegen Team lanz/Springer.


    Ich habe nur die Gästeankündigung gehört: Ein Grüner, das Böhmermannopfer, ein Talibanopfer, ein linksbeissender Moderator und Bartsch - Zack - abgehakt.


    Wahrscheinlich haben sie sämtliche Grausamkeiten der Taliban aufgezählt und dann zu Bartsch gesagt "... und sie unterstützen die Schweinereien! Knien sie sich endlich vor ein NATO-Logo und konvertieren sie!"

  • Du bist sehr nah dran :)


    Für diese Argumentation entdeckte das böhmermannopfer dann auch wenig glaubhaft seine Sorge um die Rechte von Frauen und Schwulen.

    Außerdem vermisst das böhmemannopfer Fahrradinfrastruktur in Kreuzberg. Einem Bezirk wo gefühlt ein popup-radweg nach dem nächsten gebaut wird.

    Da hätte man nachfragen können warum Springer dann ständig gegen diese Politik anschreibt, aber Medienschelte gab es in dieser Runde leider null.

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