Populismus - Freund oder Feind der Linken?

  • Donella Meadows war Mitautorin der Limits to Growth Studie von 1972 am MIT und unter den Autoren die entscheidende Expertin für Systemanaylse. Meadows ist die wissenschaftliche Ziehtochter des Begründers des Fachgebiets, Jay Forrester.


    Die Frage "wie verändert man Systeme" ist wohl die Fragestellung die der Systemanalyse zugrunde liegt. Jay Forrester postulierte, dass jedes System bestimmte Hebelpunkte (Leverage Points) hat, an denen der Krafteinsatz eine Veränderung herbeizuführen besonders wirksam ist. Folgende empirische Beobachtung von Jay Forrester kann wohl jeder aus der persönlichen Erfahrung im Berufsleben bestätigen:

    "People know intuitively where leverage points are. Time after time I’ve done an

    analysis of a company, and I’ve figured out a leverage point — in inventory policy, maybe, or in the relationship between sales force and productive force, or in personnel policy. Then I’ve gone to the company and discovered that there’s already a lot of attention to that point. Everyone is trying very hard to push it IN THE WRONG DIRECTION!”


    Donella Meadows hat in ihrer Forschungsarbeit 12 allgemeine Hebelpunkte postuliert, die in Systemen Veränderungen ermöglichen können.


    Wie sind die Massnahmen gegen den Klimaschutz einzuordnen?


    CO2 Zertifikate Kategorie 11

    CO2 Bepreisung wäre ein Hebelpunkt der Kategorie 12 wenn so macht wie die CDU sich das vorstellt oder Kategorie 7 wenn man es wirklich so macht wie es z.B: das Potsdam Institut vorschlägt. usw.


    Da aber nur noch wenig Zeit bleibt und man bisher vehement an den entscheidenden Hebelpunkten in die falsche Richtung geschoben hat, wäre es meiner Meinung nach notwendig beim Klimaschutz anzuschauen was Kategorie 1 "The power to transcend system paradigms", zu bieten hätte.


    "Paradigmen des Sytems" ist der zentrale Punkt mit dem sich die Sozialtheorethiker wie Karl Marx. Pierre Bourdieu, Max Weber, Michel Foucault, Theodor Adorno, Ernesto Laclau usw. beschäftigten. Wenn wir in der Lage wären die Prägung durch die Gesellschaft zu überwinden wären wir auch in der Lage ein neues System zu gestalten. Wie kommt man da hin?


    Wenn man sich mit Sozialtheorien beschäftigt wird es leichter einen Blickwinkel einzunehmen der Systemkritik und die Überwindung des Systems möglich macht. Wenn man die Paradigmen des systems nicht versteht, besteht die Gefahr, dass man wieder nur mit vollem Einsatz in die falsche richtung steuert.

  • @danton literally 0 (wieso eigentlich dieser nutzername? noch unpassender ging es wohl nicht😅)


    Wenn dieser fruchtheini nicht in der Lage ist, auf Fragen einzugehen und anstatt dessen immer wieder den gleichen Scheiß wiederholt, reißt halt irgendwann der Geduldsfaden. Wieso soll man sich das gefallen lassen? Aber es geht ja gar nicht darum, die Ewiggestrigen zu überzeugen, die wird es schließlich immer geben, die sich dem Fortschritt in den Weg stellen und die schließlich in der Versenkung verschwunden sind.


    ickvonhier hat übrigens die gleiche Meinung, wie alle anderen hier, die dir hundertmal erklären müssen, warum Profitlogik ein veraltetes und schon seit 100 Jahren obsuletes und einer modernen Gesellschaft nicht angemessenes Wirtschaftssystem ist, in jeder Hinsicht. Der einzige, der noch unermessliche Energie hat und sich auf deine Spielchen einlässt, ist wenigstens noch Utan. Aber selbst bei Syd war irgendwann Ende. Du bist einfach wie ein Syd, der Pro-Kapitalismus ist und so ein Schwachsinn muss man nicht aushalten.


    Über ein solidarisches Bewusstsein miteinander kommen wir letztlich zu Genossenschaften, die, befreit von jedem Wachstumszwang zu sich selber finden und im Einklang mit Mensch und Natur leben. Kapitalistische Produktionsweisen führen hingegen ins Verderben. Mit der Klimakrise ist er endgültig gescheitert.


    Prove me wrong.

    Übrigens solidarisch muss es nicht sein, nur kein Wettbewerb wäre schon eine gute Grundlage. Aber wem erzähl ich hier das 🤦‍♂️irgendeine Technologie (dann sogar auch ohne politik🥴hehe) oder die Parteien werdens schon richten, weil man heutzutage ja sogar so frei ist, zu wählen ob die Menschheit untergeht oder nicht 🥴WOW much freedom.

  • Stimmt, klar. Aber als Normalbürger muss man nicht im kleinsten Detail wissen, was an dem Sytem falsch läuft, man muss auch nicht Karl Marx gelesen haben. Kapitalismus ist keine Quantenphysik, die man lange studieren muss, um zu wissen, wie sie funktioniert (jetzt kommt bestimmt danton mit zitat von feynman). Kein Handwerker muss die Theorie des Mehrwerts verstehen, um zu verstehen, dass er bei der Arbeit übers Ohr gehauen wird und weniger bekommt als er selbst erwirtschaftet hat.

    Die meisten Menschen wissen intuitiv, dass dieses System ungerecht ist und dass damit etwas nicht stimmt, und da muss man als soziale Bewegung ansetzen.

  • Stimmt, klar. Aber als Normalbürger muss man nicht im kleinsten Detail wissen, was an dem Sytem falsch läuft, man muss auch nicht Karl Marx gelesen haben. Kapitalismus ist keine Quantenphysik, die man lange studieren muss, um zu wissen, wie sie funktioniert (jetzt kommt bestimmt danton mit zitat von feynman). Kein Handwerker muss die Theorie des Mehrwerts verstehen, um zu verstehen, dass er bei der Arbeit übers Ohr gehauen wird und weniger bekommt als er selbst erwirtschaftet hat.

    Die meisten Menschen wissen intuitiv, dass dieses System ungerecht ist und dass damit etwas nicht stimmt, und da muss man als soziale Bewegung ansetzen.

    Es kommt gar nicht auf akademisches Wissen an. Um was es geht ist, dass man versucht seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen und neugierig die gesellschaftliche Prägung hinterfragt. Dazu benötigt man nur die Bereitschaft es zu tun und den Mut dem Widerstand aus dem sozialen Umfeld zu begegnen. (Vor allem vom Chef).


    Diejenigen die den Weg des geringsten Widerstandes gehen können nicht erkennen, was sie glauben zu wissen weil ihr Umfeld es von ihnen erwartet und welche Erkenntnisse aus ihnen selbst stammen. Das ist was Jay Forrester meint. Schreibst du dein eigens Stück oder spielst du deine Rolle die das System dir aufzwingt?


    Ich hab mich auch deswegen vorsichtig ausgedrückt. Erkenntnis bekommt man in dem man die Realität neugierig aus möglichst vielen Perspektiven betrachtet. Sozialtheorien helfen einem in dem sie Perspektiven bieten deren Erkenntisgewinn erprobt ist, sie sind aber keine Vorrausetzung.

  • Es kommt gar nicht auf akademisches Wissen an. Um was es geht ist, dass man versucht seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen und neugierig die gesellschaftliche Prägung hinterfragt. Dazu benötigt man nur die Bereitschaft es zu tun und den Mut dem Widerstand aus dem sozialen Umfeld zu begegnen. (Vor allem vom Chef).


    Diejenigen die den Weg des geringsten Widerstandes gehen können nicht erkennen, was sie glauben zu wissen weil ihr Umfeld es von ihnen erwartet und welche Erkenntnisse aus ihnen selbst stammen. Das ist was Jay Forrester meint. Schreibst du dein eigens Stück oder spielst du deine Rolle die das System dir aufzwingt?


    Ich hab mich auch deswegen vorsichtig ausgedrückt. Erkenntnis bekommt man in dem man die Realität neugierig aus möglichst vielen Perspektiven betrachtet. Sozialtheorien helfen einem in dem sie Perspektiven bieten deren Erkenntisgewinn erprobt ist, sie sind aber keine Vorrausetzung.

    Hübsche Immunisierungsstrategie hast du da, wer nicht wenigstens grob auf meiner Linie ist, hat sich einfach noch nicht genug vom System emanzipiert.

  • Der ganze Sinn der Kapitalismuskritik, und insbesondere der daran anschliessenden kritischen Theorie ist und war es allerdings schon immer, zu ergründen, warum selbst innerhalb des kapitalistischen Systems Reformen die zweifelsohne zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen würden, keine politischen Mehrheiten mehr finden, bzw. warum sich tatsächlich sogar immer wieder wählende Mehrheiten für Parteien bilden, die das Gegenteil von mehr sozialer Gerechtigkeit zum Ziel haben, oder - wie im deutschen Faschismus - sogar eine unheilige Allianz zwischen Kapital und totalitärer, mörderischer Staatsführung eingehen, und die Abschaffung der Demokratie für weniger bedrohlich halten, als die Überwindung des Kapitalismus

    Soweit ich darüber nachgedacht habe und in Büchern, wie auch in guten Romanen ("Berlin Alexanderplatz", "Kleiner Mann was nun?") glaube herausgefunden zu haben, gibt es auch heute ein Gefühl des ausgeliefert seins an "Globalisten" und "Eliten". Auch Trump bediente dieses Gefühl. Toleranz und "Wokeness" wird als eine Art Geste verstanden, die hauptsächlich Globalisierungsgewinner und Menschen ohne sonstige Sorgen permanent einfordern ohne sich SCHEINBAR jemals über die Ängste und Sorgen der "Habenichtse" informiert zu haben. Die Anteilnahme für das Leid der von Geburt an Benachteiligten hat eben keinen Fokus für all diejenigen, die (von Geburt an) SOZIAL benachteiligt waren/sind und wirkt in der Präsenz wie diese Anteilnahme ausgeübt wird (Kniefall vor einem Fußballspiel) wie ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, denen die nötige Solidarität schon ein Leben lang versagt wird. Ich kann mir daher vorstellen, dass all diese Gesten eher spalten als versöhnen. Darauf wollte wohl auch S.W. mit ihrem Buch hinaus....

    Das selbe gilt natürlich heute auch für Reformen, die einen nachhaltigen Klimaschutz tatsächlich voran bringen würden. Die Bepreisung von CO2-Emissionen als wirksame Maßnahme steht bisher nur auf dem Papier.

    Wie ich schon mehrfach ausführte, führte der CO2-Preis NACHWEISLICH dazu, dass Kohlekraftwerke weniger rentabel waren als Gaskraftwerke. Es führt auch dazu, dass Wind- und PV-Anlagen heutzutage konkurrenzlos günstig Strom erzeugen. Hier kann man sich die entsprechenden Daten herunterladen und mal die Jahre 2017 mit 2020/2021 vergleichen.

    Dass gerade die Kohle wieder im Geld ist und Gas nicht, liegt daran, dass Gas gerade so teuer ist wie seit 11 Jahren nicht mehr.... (Kalter Winter, leere Gasspeicher, Russen buchen kaum Kapazitäten über die Ukraine (trotz Höchstpreisen) um Druck aufzubauen, noch höhere LNG-Preise im asiatischen Raum, weil Hitzewelle)


    Bei Oberflächlicher Betrachtung kann man zunächst mal völlig richtig feststellen, dass das politische System in allen westlichen Industrienationen mit parlamentarischen Demokratien bis auf wenige Ausnahmen umfassend von den Interessenverbänden des Kapitals und seiner angeschlossenen Ideologieproduktion vereinnahmt ist.

    ...was deshalb auch irgendwo "akzeptiert" wird, da in westlichen Industrienationen ein absurd hoher Lebensstandard zu bewundern ist. Ganz im ernst; manchmal gehe ich über einen belebten Platz, schaue mich um und staune einfach nur, über all das was mich umgibt. All die Arbeit, die in diesen begrenzt überschaubaren Raum reingesteckt wurde macht mich, je länger ich darüber nachdenke, immer wieder aufs Neue absolut staunend. Die Organisation, die allein dafür aufgebracht wurde, dass wir beide, heute, hier in der Art miteinander kommunizieren können, muss enorm komplex, kreativ, schlicht und einfach "gut" gewesen sein. Ich habe sehr viel Respekt vor der Zivilisation die mich umgibt. Man kann mir vorwerfen, dass ich nicht in der Lage dazu bin "out of the box" zu denken, ich möchte allerdings auch mal zu bedenken geben, dass ich nichts, absolut nichts, was mich hier heute im Jahr 2021 umgibt mit all der Technik und all den Möglichkeiten an Entfaltung und gleichzeitiger Sicherheit als selbstverständlich betrachte. Jeden Tag stehen Menschen auf, gehen zur Arbeit und machen weiter. Du sagst: "Weil sie es müssen vor allem um anderen die Taschen voll zu machen" ich sage: "Ja stimmt, aber irgendwie haben trotzdem auch alle etwas davon....zumindest hier"

    Dabei wird zum Beipiel auch völlig außer acht gelassen, dass die modernen Nationalstaaten, ihre Verwaltungsstrukturen und ihre repräsentativen Parteiendemokratien sich gleichzeitig mit dem industriellen Kapitalismus entwickelt haben, und dass diese Entwicklung maßgeblich von den aufstrebenden ökonomischen Eliten im Sinne ihres Profitinteresses voran getrieben wurde.

    Alles was diesen politischen Systemen an Sozialstaatlichkeit abgerungen wurde, war Resultat von sozialistischen / kommunistischen, sprich: kapitalismuskritischen Bewegungen, die dem System und seinen politischen Repräsentanten jene Zugeständnisse an die Arbeiterklasse nur durch harte Kämpfe, bis hin zu tatsächlicher Gewalt in den Strassen abtrotzen konnten.

    Ich hab ja nix gegen Deine Kritik als solche. Ich finde es halt nur schwierig Kritik am Kapitalismus als eine "Pflicht aller" zu postulieren. Es reicht doch vollkommen aus, wenn Du und andere das hier betreiben. Aber es muss doch innerhalb eines DISKUSSIONSFORUMS mindestens einen geben, der diese Kritik auch hinterfragt. Vielleicht mache ich das in Deinen Augen nicht geschickt genug. Vielleicht wäre jemand wie Hayek ein Dir ebenbürtiger Gegner, aber es muss mindestens einen geben, der auch Kritik an der Kritik übt, ansonsten kommentiert man hier die aktuelle Tagespolitik und ist sich jedes mal darüber einig wie falsch das alles ist. Was meinst Du wie langweilig das wäre?

    Munitionier uns doch für einen Kampf um eine bessere Welt! Das machst Du gut. Aber alle Gegenargumente, die ich hier bringe können so oder so ähnlich auch im RL kommen. Dann ist es doch gut, wenn die, die hier mitlesen, wissen was so ein Marxist dazu sagen würde.

    nee und das glaube ich eher nicht. Ich glaube die Mehrheit weiß schon, dass es ihr noch viel schlechter gehen könnte und dass man durchaus ein glückliches Leben führen kann. Also.... ich zumindest glaube daran, habe noch viel vor und habe die verrückte Annahme mein Leben selber gestalten zu können. Ich habe bereits eine berufliche Karriere hinter mir, was nichts anderes heißt als dass ich scheiterte wieder aufstand und wieder scheitern kann. Das finde ich aber mittlerweile ok. Ich glaube in Deutschland ist das Sicherheitsbedürfnis einfach sehr, sehr hoch... von daher wählt man eher aus Angst als aus einer Zufriedenheit heraus konservativ.

    ...aber niemand glaubt, dass man sie tatsächlich ändern könne. Auch hier in diesem "linken" Forum offenbar nicht.

    Und bevor man versucht ein Sytem zu verändern, von dem die herrschende Ideologie und ihr gigantischer Propaganda- und PR-Apparat uns täglich lehren, dass es dazu keine Alternative geben, und dass daher jeder ernsthafte Versuch einer solchen Änderung nur katastrophal scheitern könne, oder geradewegs in Gulag-Stalinismus und Gesinnungsterror führen müsse, macht man halt lieber "keine Experimente" und wählt sich eine Staatsführung, die sich mit dem Kapitalismus wenigstens gut auskennt, und mit seinen ProfiteurInnen freundschaftliche Beziehungen unterhält.


    Jetzt könnte man das natürlich auf die "Rentnerrepublik" schieben und so tun, als wären junge Leute gegen ideolgische Beeinflussung immun, oder den linken KapitalismuskritikerInnen vorwerfen, dass sie mit ihrer Radikalität die brave bürgerliche Mitte verschrecken würden. Aber dann hätte man halt aus der Geschichte überhaupt nichts gelernt.

    Man hat insofern etwas gelernt, dass man großen Versprechungen eher kritisch gegenübersteht. Vor unserem Ufologen hätte ich z.B. Angst. Es gehört schon ein gewisses Maß an Narzissmus dazu sich in einem solchen Forum hier überhaupt auszubreiten. Es gehört aber ein ganz gewaltiger Narzissmus dazu seinen Mitforisten hier mehr weniger den Verstand abzusprechen oder zu schreiben "halts Maul" nachdem dieser Mitforist bereits mehr als 2.000 Beiträge verfasst hat. Das empfinde ich als extrem aggressiv, nicht mehr argumentationsfähig, nicht mehr konsistent in der Behauptung, dass ein solidarisches Miteinander nur durch ein bestimmtes Wirtschaftssystem verhindert wird. Jeder, der hier linke Parolen schwingt, aber z.B. auch mir die Fähigkeit zu denken abspricht hat in meinen Augen kein konsequentes Auftreten im Sinne der Botschaft die sie vor sich hertragen "wir könnten doch alle so gut miteinander umgehen" gezeigt. Ganz im Gegenteil; Manch einer verlangt hier sich einer Annahme zu unterwerfen und wenn dies nicht geschieht wird übel beleidigt. Narzissten sind kritikunfähig. Und wenn man Narzissten Macht gibt, gehen sie über Leichen.

    Gute Kapitalismuskritik kann zwar hart in der Sache sein, jedoch sollte sie in der Form ihren höheren Ansprüchen genügen; und ein wesentlicher Anspruch lautet ja wohl: "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" Das kann auch hier fürs Forum gelten.

  • Wie ich schon mehrfach ausführte, führte der CO2-Preis NACHWEISLICH dazu, dass Kohlekraftwerke weniger rentabel waren als Gaskraftwerke. Es führt auch dazu, dass Wind- und PV-Anlagen heutzutage konkurrenzlos günstig Strom erzeugen. Hier kann man sich die entsprechenden Daten herunterladen und mal die Jahre 2017 mit 2020/2021 vergleichen.

    Das ist eigentlich das für eine politische Diskussion über die herrschenden Verhältnisse einzig relevante, echte Argument, das Du in Deinem letzten Beitrag gebracht hast.

    Aber auch hierbei berufst Du Dich eigentlich nur auf einen Sachverhalt, der Dir besonders vertraut ist, weil Du Dich beruflich damit beschäftigst, und der - vor allem! - nur auf Daten aus dem hiesigen Marktgeschehen beruht, während für den Klimawandel natürlich auch sämtliche anderen Daten aus der ganzen Welt relevant sind.

    Und auch wenn an der reinen Arithmetik der Zahlen sicher nichts zu rütteln ist, kann man deren Interpretation aus durchaus unterschiedlichen Ansätzen vornehmen und dann - sogar ohne radikale Kapitalismuskritik - auch zu anderen Schlüssen kommen - erst recht wenn es darum geht, daraus politisches Handeln abzuleiten, bzw. einen Wahlkampf um die politische Führung des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu führen.


    Alles andere was Du geschireben hast, sind leider eigentlich nur Ausdrücke Deiner individuellen, auf Deinem eigenen unmittelbaren Erfahrungshorizont, bzw. auf deinem persönlichen Moralempfinden beruhenden Ansichten.


    Das kann man natürlich machen. Aber es taugt halt wenig bis gar nichts, wenn man über ein sozioökonomisches System diskutiert, das die ganze Gesellschaft - nicht nur in reichen westlichen Industrienationen, sondern auch im größten Teil der restlichen, nicht so reichen Welt - vereinnahmt und das Denken der Menschen, die darin leben in die engen Grenzen seiner Profit- und Wachstumslogik einhegt.


    Es ist eben leider ein Phänomen der bürgerlichen Gesellschaft im neolibealen Spätkapitalismus, und der Individualisierung, die damit einher geht, die Welt und die menschnliche Gesellschaft primär nach den eigenen Maßstäben zu beurteilen - und sich dabei gleichzeitig nicht bewusst zu machen, dass jene Maßstäbe auf einer von der herrschenden ideologie aufrecht erhaltenen Scheinwirklichkeit beruhen, die dem Individuum lediglich suggeriert, es sei ein freies und mündiges und lebe in einer Welt voller Chancen und Möglichkeiten, während es eigentlich nicht nur selbst den materiellen Zwängen der Lohnarbeit und der ökonomischen Abhängigkeit von der Funktionsweise der kapitalistischen Produktions- und Verwertungsprozesse unterworfen bleibt, sondern gleichzeitig auch materiell von der fortgesetzten Ausbeutung von Mensch und Natur in andern Ländern dieser Welt profitiert, in denen es keine satte, halbwegs gut versorgte bürgerliche Mitte gibt, die sich noch einreden kann, es sei doch alles gar nicht so schlimm, und die dabei alles was diese Wahrnehmung der herrschenden Verhältnisse als Trugbild zu entzaubern versucht, als unerhörten Angriff auf die eigene Person begreift - und auf die Wertvorstellungen die sie sich eigentlich nur angeeignet hat.


    Und ich verstehe nicht, wie Du einerseits - wie ich finde völlig richtig! - konstatieren kannst, dass dies hier ein Diskussionsforum ist, in dem auch durchaus widersprüchliche Meinungen ausgetauscht werden sollten, und in dem es nicht primär darum geht, sich auf irgendeinen Konsens zu einigen, aber dann andererseits eine moralische Deutungshoheit über die korrekte Art und Weise der Diskussion für Dich in Anspruch nimmst, und Leuten vorhältst, sie seien Narzissten und womöglich gar "Linksfaschisten" und "nicht mehr Argumentationsfähig", weil sie hier vehement ihre widersprüchliche Meinung gegen einen nicht minder vehement und immer wieder vorgebrachten Vorwurf der Realitätsverweigerung verteidigen.


    Ich weiß ja nicht, was Du sonst noch mit wem für Gespräche führst. Aber Diese Haltung gegenüber radikaler linker Systemkritik und die generelle Intellektuellenfeindlichkeit gegenüber Leuten, die keine technischen, oder anderweitig gut für das Profitinteresse der deutschen Wirtschaft verwertbaren Fachgebiete studiert, oder sich eingehend damit beschäftigt haben, ist in dieser bürgerlichen Gesellschaft keine Meinung einer verfolgten Mindehreit, die man gegen den fürchterlichen linken Meinungsterror in Schutz nehmen und sich moralisch darüber echauffieren müsste.


    Sie ist - im Gegenteil - absolut Mehrheitsfähig.

    Und genau das ist das Problem.

  • Und ich verstehe nicht, wie Du einerseits - wie ich finde völlig richtig! - konstatieren kannst, dass dies hier ein Diskussionsforum ist, in dem auch durchaus widersprüchliche Meinungen ausgetauscht werden sollten, und in dem es nicht primär darum geht, sich auf irgendeinen Konsens zu einigen, aber dann andererseits eine moralische Deutungshoheit über die korrekte Art und Weise der Diskussion für Dich in Anspruch nimmst, und Leuten vorhältst, sie seien Narzissten und womöglich gar "Linksfaschisten" und "nicht mehr Argumentationsfähig", weil sie hier vehement ihre widersprüchliche Meinung gegen einen nicht minder vehement und immer wieder vertretenen Vorwurf der Realitätsverweigerung verteidigen.

    Nene Utan, das war klar an eine Person adressiert, da braucht sonst niemand beleidigte Leberwurscht spielen.


    Ansonsten halte ich es für unzweckmäßig jemandem der aus seiner Lebenswelt und Erfahrung heraus argumentiert gleich entgegen zu halten er möge sich doch mal aus seiner Froschperspektive auf Höhe des Erdtrabanten erheben und die Kritische Theorie gefälligst auf den ganzen Globus anzuwenden.

    Damit dürfte man keine annähernd ausreichenden Massen für die Transformation wherreever mobilisieren.

  • Keine Ahnung Jonny was Du mit diesem Post bei mir bezwecken willst. Ich das einfach eine Einladung sich hier gegenseitig zu beleidigen? Soll ich jetzt endlich gefälligst einsehen, dass ich in einer Scheissnwelt lebe?


    Aber wenn Du mich nun schon so nett einlädst Dich zurück zu beleidigen:


    Was mir mittlerweile auffällt ist, dass diejenigen, die hier am erbittertsten für die Abschaffung des Kapitalismus diskutieren allesamt mindestens 52 Jahre alt sind und, soweit ich das feststellen darf, wenn sie in den alten Bundesländern groß geworden sind, gleichzeitig am meisten davon profitierten. Ist das ein schlechtes Gewissen bei Euch oder was führt Euch dazu hier derart brachial auf die Kacke zu hauen? Genießt das Leben und seit froh, dass Ihr Euch nicht mehr ausbeuten lassen müsst! Baci!


    Und was soll ich hier mit Dir noch diskutieren? Irgendwann ist man in seiner Meinung eben auch festgefahren.... "wie alle anderen hier, die dir hundertmal erklären müssen"

    Warum hörst Du Dich an wie meine Mutter? Das ist übergriffig und herablassend.


    "Du bist einfach wie ein Syd, der Pro-Kapitalismus ist und so ein Schwachsinn muss man nicht aushalten."

    Junge Junge.


    "Prove me wrong"

    Solidarisches Bewusstsein? Mit Typen wie Dir? Really? Die mir die ganze Zeit erzählen wollen, dass ich wohl einfach nur ein verblendetes Schlafschaf wäre und sich selber eine Weisheit zusprechen, die einfach unermesslich ist? Oh, nein Danke!


    "so frei ist, zu wählen ob die Menschheit untergeht oder nicht"

    Du hattest minimum 40 Jahre Zeit Deinen Einfluss hier geltend zu machen. Dann erzähl doch mal, was Du so getan hast? Was hast Du konkret getan um das Klima zu retten oder wenigstens Dein Umfeld glücklich zu machen? Wenn Du der Meinung bist, dass das vielleicht zu wenig war, ist das nicht meine Schuld. Und weißt Du was: Ich glaube auch nicht, dass daran irgendein System Schuld war. Es könnte auch einfach nur ein völlig übertriebener Anspruch an alle anderen sein, die hier ein Leben miteinander zu führen hätten, dass dem Paradies wohl nahe kommt. Und wer an diese Welt nicht glaubt ist ein Troll...

    Ich frag Dich jetzt mal so ganz unverblümt: Wie isses Dir bislang ergangen mit Kollegen, Familie und Freunden: Lebst Du schön in einer solidarischen Gemeinschaft oder wie sieht das bei Dir aus? Naja... im Zweifel wars halt das Scheißsystem.

  • Darf ich? Utan

    Ah. Jetzt hab' ich's kapiert.


    Aber das hier...

    Wer zwingt Euch denn, das alles zu lesen und immer wieder mit dem selben abgedroschenen Vorwurf der Realitätsverweigerung zu kommentieren?


    Wenn ihr hier einfach nur mal ein bisschen darüber abkotzen wollt, wie schlecht die Welt, wie unfähig die Politiker, oder wie dumm die Leute sind, die sie wählen, dann macht das doch. Niemand hindert Euch daran.


    Aber wenn ihr meint, Leuten, die versuchen zu ergründen warum das alles so ist und sich partout nicht ändern will, unbedingt beweisen zu wollen, was sie für verbohrte Ideologen oder naive Traumtänzer seien, dann beschwert Euch halt auch nicht, wenn die entsprechend ungehaltene Retourkutsche kommt.

    passt trotzdem ziemlich gut.

  • Das ist ja auch quatsch

    Du ganz ehrlich sollen sich JonnyDeppFuchs, der AnarchoAlienOverlord und der, immernoch geschätzte, rote Affe

    ergründen warum das alles so ist und sich partout nicht ändern will

    anscheinend geht das ohne externen Input besser.


    Wenn allerdings so Knallchargen wie der Fuchs und das Alien oder ihre geistigen Wiedergänger in der freien Wildbahn eine herrschaftslose, sich gegenseitig vergenossenschaftende Gesellschaft in der Welt meiner Kinder errichten wollen, steh ich auf der anderen Seite der Barrikaden. Schaut's euch doch mal an was die hier für Ausraster haben wegen ein bissi Gegenwind, jetzt übertragen wir es auf die Umstrukturierungen der Gesellschaft; besten Dank aber nein danke.


    Zurück zum Eingangszitat, schau in den Müll. Selbst wenn es Syd war, manchmal hat er recht.

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