Populismus - Freund oder Feind der Linken?

  • Ordentlich lesen, die Aussage war nicht, dass schon annähernd jeder einen Schritt weiter sei (deine 21,5%), sondern dass wir (fast) alle am Abgrund stehen und deutlich sehen wie unschön es da drinnen aussieht.

  • Das wäre mir jetzt doch ein bisschen zu pauschal. Nur weil jemand als Intellektuelle/r durchgeht, heißt das nicht, dass er/sie deshalb zwangsläufig religionskritisch sein muss.


    Und leider gibt es auch durchaus nicht wenige, und zum Teil ziemlich einflussreiche, rechte Intellektuelle. Der leichter zu identifizierende Teil von denen sammelt z.B. hier seine geistigen Ergüsse: Sezession.de

    Da hast Du wohl recht. Da war die "Wunschvorstellung" in dem Moment wohl stärker als die Faktenlage. Näher an der Realität wäre wohl "Intellektuelle neigen eher dazu, Religionen kritisch zu betrachten".

  • Also bisher hatten wir linken Populismus (zumindest theoretisch) und rechten Populismus (praktisch völkisch) aber was wir noch nicht hatten ist: populistischer Populismus!


    Wie das geht?


    Erklärt uns der fleissige mittelständische Jurisprudenzunternehmer und aufrechte Anwalt des qerdenkenden "Volkes" wider den Merkelistisch-Drostistischen Unterdrückungsstaat Markus Haintz hier mal anlässlich der Gründung einer neuen Partei, die sich "Basis" nennt, aber eigentlich auch "enttäuschtes Bürgertum" hätte heissen können:


    ( ["Querdenker"-Anwalt Haintz:] „Aber da müssen die Menschen selber sagen: Nein!“ – Stimmen aus der Basis -> youtube)


    Das wichtigste bei der neuen "Basis"-Demokratie: Auf keinen Fall irgendwelche systemischen Probleme ansprechen, die es der bürgerlichen Gesellschaft verleiden, sich das liberale Versprechen der uneingeschränkten IndivduellenFreiheit™ selbst zu erfüllen. Statt dessen immer ganz hart gegen genau die Institutionen und politischen Systematiken wettern, die sich aus der Verbürgerlichung der Gesellschaft selbst erst ergeben haben.


    Das hat natürlich mit (neo)liberaler Ideologie überhaupt nichts zu tun, ihr verbohrten Linksideologen!

    Man beruft sich ja schliesslich auf Gesetze, von denen jeder fleissige Jurisprudenzunternehmer und Anwalt des querdenkenden "Volkes" weiß, dass sie ausschliesslich der Befreiung des Individuums von den Zwängen dienen, die ihm vom Leben in einer arbeitsteiligen, kapitalistischen Marktgesellschaft auferlegt werden.


    Die ultimative Verelendung der bürgerlichen Mitte™ zum reinen Instrument der Reproduktion ihrer eigenen Widersprüche. :thumbup:


    (Man könnte natürlich auch böse sein und einwenden, dass der Haintzelmann und seine "Basis" eigentlich auch nur ein Vehikel seien, um rechtslibertäres Gedankengut salonfähig zu machen. Aber ich will ja hier nicht unnötig polemischpulistisch werden.)

  • Aber das Video schau ich mir erst nach dem Frühstück an.

    Nicht dass das wieder so wird ,wie gestern mittag

    Ist nicht so schlimm. Er gibt sich große Mühe, das ganz "ideologiefrei" entlang der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu formulieren. Man ist ja eigentlich "weder links noch rechts". Also theoretisch. Praktisch findet man es natürlich durchaus nützlich, wenn vorne bei der "Grundrechte"-Demo ein paar kräftige erlebnisorientierte Jungs mit patriotischem Hintergrund mutig die Polizeisperre durchbrechen und den Weg in die ShoppingFußgängerzone frei machen.

  • Denke mal, "dieBasis" wird einfach aus dem politischen Raum rausgeimpft und gut ist.


    Aber der Mensch würde prima Werbung für "Trigema-Socken/BusiHemdchen/Shirts" mit diesem drolligen konsensfähigen Fernseh-Testbild-Schland-Streifenmuster verkaufen können...

    Oder Milchschnitte (Frucht) oder sowas.

  • Denke mal, "dieBasis" wird einfach aus dem politischen Raum rausgeimpft und gut ist.

    Die Partei?


    Höchstwahrscheinlich.


    Die bürgerliche Anspruchshaltung die sich da parteipolitisch zu manifestieren sucht?


    Da bin ich mir nicht so sicher. Die Widersprüche der bürgerlichen Gesellschaft sind ja nicht erst seit der Pandemie da. Sie treten in ihr halt nur besonders deutlich zutage.


    Umso schlimmer, dass die Linke absolut unfähig zu sein scheint, die grundsätzliche - und prinzipiell berechtigte! - Bereitschaft zum "kritischen" Hinterfragen der herrschenden Verhältnisse, die ja durchaus dem alternativ-medialen Erfolg von Haintzelmännchen und seiner verquerdenkenden Bewegung zu Grunde liegt, von einer oberflächlichen Symptom- und Personalkritik auf eine radikale Systemkritik umzuleiten.


  • geht doch!

  • Tue es mal hier rein, obwohl es in meinen Augen kein Populismus ist.

    Für mich seine beste Rede. Es ging um den Bundestagsbeschluss zur Euroeinführung im Jahr 1996. Verrückt wie im Grunde jede seiner Voraussagen zutraf und Probleme, die er damals benannte, bis heute bestehen.


  • Leider ist die Website viel zu überladen mit optischem Firlefanz (und den entsprechenden Skripten), aber das hier würde ich mal als positives Beispiel für LINKEn Populismus anführen:

    Momentaner Stand der bedauerlichen Einzelfälle: 12

  • besonders weil die spd dafür bekannt integer zu sein Stichwort awo ^^

    Ich sag's mal so: Dass die Antwort auf die Frage "Wer hat uns verraten?" aus linker Sicht seit fast hundert Jahren immer wieder lautet:"Sozialdemokraten!" ist zwar ein trauriges Faktum, aber was das mit dem Geschäftsgebaren der erhbaren Kaufmänner vom Club Deutscher Unternehmer und seiner bayerischen Zweigstelle zu tun hat, erschliesst sich dem Leser jetzt nicht so direkt.

  • offenbar die linke ^^



    die will ja unbedingt ja spd etc. als kanzler haben


    anders kann man mitte links regierung nicht interpretieren außer grün links und mlpd aber ich bezweifle das dies eine mehrheit erreicht

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