Populismus - Freund oder Feind der Linken?

  • Der wirkt wie ein leicht verstimmter Geschichtslehrer, der enttäuscht ist, dass seine Schüler schon wieder nicht gegen Stalin demonstrieren wollen. Alles was auch nur leicht nach DDR riecht, muss in einem Nebel Sagrotan desinfiziert werden. Zu viele Psychotiker in der Öffentlichkeit - befürchte, das ist ansteckend. Gibt's sowas wie 'ne Hirnimpfung gegen diese Geisteskrankheit?

  • Hmm, jetzt verstehe ich allerdings nicht ganz, wieso Du erst widersprichst, dass es das einfache Gemüt sein könnte, um dann Zeile um Zeile exakt dieses zu beschreiben? :/

    Und ich habe nicht von einer einfachen Gesinnung, sondern von einem einfachen Gemüt gesprochen, das sind zwei völlig verschiedene Sachen.

  • Kann mir deswegen jemand, der sich die Pein gegeben hat sich das anzutun, mir eine offizielle Begründigung bzw Aussage liefern, wieso Schwerdner sich mit diesem Vogel zusammensetzt?

    Warum sie das gemacht hat weiß sie natürlich nur selbst. Vielleicht hat sie gedacht, der sieht irgendwie aus, als hätte er in jungen Jahren mal in Kreuzberg Häuser besetzt und Steine auf Polizisten geworfen, der muss doch ein bisschen links sein.

    Kowalzcuk ist bei diesem Auftritt für seine Verhältnisse sogar ziemlich konziliant, obwohl Schwerdtner sich selbst durchaus als Marxistin bezeichnet. Wahrscheinlich liegt's daran, dass sie aus dem Westen kommt und zu jung ist, um noch mit der verhassten SED etwas zu tun gehabt zu haben, und dass sie sich ganz klar gegen die von ihm bis heute für eine Russland-treue Leninistin und Kommunistin gehaltene Frau Dr. Wagenknecht positioniert hat..


    Wenn ich mich recht entsinne lässt Kowalzcuk zwischendurch auch sowas los wie, man hätte ja eine ganz andere "linke" Poitik machen können, wenn man nicht die ganzen alten SED-Parteimitglieder und Stasi-IMs (wie Gysi) mitgenommen, und im Osten auf Protestwahl gesetzt hätte, oder so.

    Das Problem daran ist, dass das was Kowalzcuk unter einer "linken" Politik versteht, die für ihn #freheitlich genug gewesen wäre, um sie nicht rundheraus als totalitären Kader-"Kommunismus" abzulehnen, bestenfalls moderat sozialdemokratisch, bzw. progressiv neoliberal hätte sein, und auf keinen Fall den Menschen die Pflicht abnehmen dürfen, "sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern", wie er das in seinem Buch als großes Privileg in der freiheitlichen Demokratie benennt, wenn der freie deutsche Bürger - also er selbst - seine staatsbürgerliche Eigenverantwortung wahrnimmt, anstatt sich beim Staat darüber zu beschweren, dass nicht für seine Bedürfnisse gesorgt werde.

  • Tja, irgendwie so ähnlich hätte ich das auch vermutet... was aber die Frage nach dem warum noch mehr verstärkt. Auch in Hinsicht auf das Topic dieses elenden Kriegs kann man doch nicht annähernd erwägen, sich mit so einer Person an einen Tisch zu setzen. Und ein Streitgespräch scheints ja wohl nicht gewesen zu sein.

  • Das war halt 2024 mitten im vorgezogenen Wahlkampf. Ich nehme an, da nimmt man als frisch gebackene und quer eingestiegene Co-Parteivorsitzende, die noch weitgehend unbekannt ist, einfach jedes halbwegs seriöse Angebot für einen öffentlichen Auftritt war, um sich möglichst schnell bekannt zu machen?


    Man darf auch nicht vergessen, dass Ines Schwerdtner in Berlin Lichtenberg für das Direktmandat kandidierte, das früher vom Ex-SED-Mitglied und PDS-Urgestein Gesine Lötzsch gehalten wurde, die unter Leuten, die Leute wie Kowalzcuk gut finden als alte Kadertante galt. In Lichtenberg, gibt es auch viele große und hässliche Plattenbauten, in denen eine Menge enttäuschte Ex-DDR-BügerInnen reiferen Alters schon seit der Zeit leben, als das im Arbeiter- und Bauernstaat gegenüber der damals noch total vergammelten Altbausubstanz im Prenzlauer Berg absolute Premium-Wohnqualität war. Die haben es offenbar zu schätzen gewusst, dass die Ines ihnen nicht ständig erzählt hat, was sie für Jammerlappen und Kommunistenopfer sind.

  • Schon ein paar Monate alt und noch aus der Ära vor dem "Ende der NATO" durch den "faschistischen" Trump-Putin-Pakt, aber aus gegebenem Anlass durchaus auch jetzt nochmal lesenswert:

    Weg vom nationalen »Wir«

    Das Konzept der »antifaschistischen Wirtschaftspolitik« bleibt ein leeres Versprechen, wenn sie den nationalen Rahmen nicht durchbricht.

  • [Edit:] Aber Linkspartei weiter stabil bei 10%...



    So hält man sich wohl das von den Grünen verprellte Linksliberale Bildungsbürgertum bei Laune, während man dem Nachwuchs der Ex-Klientel aus dem weniger betuchten Teil der Lohnarbeitenden Klasse schon mal den bewaffneten Einsatz für's Vaterland in Aussicht stellt. :thumbup:


    [EDIT:] Note to self: vielleicht zuerst auf's Datum gucken, bevor man sich empört.


    (Ich kann ihn trotzdem nicht leiden)

  • Warum muß man ständig Statements raushauen wenn einen niemand gefragt hat?! Profilierung?


    Nicht genug Kasernen, keine Ausbildungsstrukturen, vielleicht zuviele Verweigerer, viele junge Menschen die auf dem Arbeitsmarkt fehlen oder zumindest 12/18 Monate blockiert sind - manchmal denkt man das ist auch alles aktuell nicht zuende gedacht, als würde es reichen wenn man in der Talkshow "Wehrdienst" sagt.

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