Im Voraus, in fand das Interview hervorragend.
Was ich sagen wollte ist folgendes: Fr. Wellsow hat den Lebenslauf ihrer Eltern erzählt, und sie nannte sie "DDR-Profiteure". Sie kamen aus kleinen Verhältnissen und haben sich hochgearbeitet. Das ihnen das ermöglicht wurde, könnten sie der DDR danken. Fr. Wellsow war 12 als die Wende kam. Ich find es sehr interessant wie langfristig und tief das Elternhaus prägt. Sie trat viel Später in die PDS ein und vertritt bis heute Ansichten, die offensichtlich von Ihren Eltern stammen und sehr links sind. Produktionsmittel enteignen und verstaatlichen, Arbeitszeit drastisch kürzen, Mietendeckel, Wohnungsenteignungen etc. Und Sie scheint zu glauben, dass das auch langfristig funktionieren würde. Ich wollte das immer nicht verstehen, wie gebildete, normal denkende, pragmatische Menschen, wie Wellsow oder auch Wagenknecht, solche Ansichten vertreten können. Es gibt doch im Leben so viele Beispiele, die zeigen, dass das nicht funktioniert (und praktisch keine wo das langfristig gut ging).
Dagegen z.B. meine Frau. Sie wuchs auch in der DDR auf, sie ist etwas älter als Fr. Wellsow, und ihre Eltern haben nicht nur nicht aus der DDR profitiert, sie wurden teilweise unterdrückt, die Kinder dürften nicht studieren, etc. Sie hat über die selben Fakten eine um 180 Grad konträre Meinung. Inzwischen hat sie auch studiert, sie ist auch gebildet und vernünftig, ihre früh eingeprägte Meinung ändert sich aber nicht.
Ich wollte damit nur darauf hinweisen wie stark und nachhaltig die im Kindesalter erfahrene Prägung wirkt. Offensichtlich ist das stärker als konkrete Erfahrungen im Erwachsenenalter. Wenn die Wiese im Kindesalter grün war, dann bleibt sie für immer grün, egal wie sie inzwischen ausgedürrt ist.