#498 - Tim Höttges, CEO der Deutschen Telekom

  • Ja, gut ich sag mal nix...



    Wir sind zu Gast in Bonn, in der Konzernzentrale der Deutschen Telekom AG und treffen den Chef, Timotheus Höttges. Tim ist seit dem Jahr 2000 bei der Telekom tätig, war von 2006 bis 2009 Vorstand für Breitband & Festnetz (T-Com), von 2009 bis 2013 Finanzvorstand und ist seit 2014 Vorstandsvorsitzender. Außerdem ist er Aufsichtsratsmitglied bei Daimler, Henkel und dem FC Bayern München.


    Mit Tim geht es zunächst um seinen Werdegang: Wollte er schon immer CEO werden? Wieso hat er BWL studiert? Wie ist er bei der Telekom gelandet? Es geht um Vertrauen, Integrität und Ethik in der Wirtschaft: Wie trifft Tim Entscheidungen? Wo spielt Moral eine Rolle? Wie wichtig ist sein Bauchgefühl?


    Wir sprechen über das Geschäfte machen in westlichen und autoritären Staaten: Weshalb ist die Telekom in Ungarn aktiv, aber nicht in Rumänien? Wie redet er mit Viktor Orban und worüber? Wie hält es Tim mit China und was macht die Deutsche Telekom dort? Wie steht er zu beispielsweise amerikanischen Verbrechen? Ist er froh, dass Trump nicht mehr US-Präsident ist?

    Wir sprechen über die Zusammenarbeit mit Geheimdiensten: Mit wem kooperiert die Telekom? Kooperiert man überhaupt und was heißt das? Arbeitet man mit der NSA zusammen? Steckt die NSA noch heute in deutschen Netzen? Wie steht Tim dazu, mehr Transparenz bei Anfragen der Geheimdienste zu schaffen? Was hält er vom Staatstrojaner, den die Telekom künftig auf Handys von Verdächtigen spielen muss?


    Es geht um die Corona-Warn-App, die die Telekom zusammen mit SAP im Auftrag der Bundesregierung entwickelt: Ist er mit dem Status Quo zufrieden? Wie viele Nutzer*innen hat die App überhaupt? Wie wird die App weiterentwickelt und von wem, wer entscheidet was? Was ist ein Jour Fixe? Wann kommt die Clusterfunktion der App? Und macht die Telekom eigentlich Profit mit der App?

    Wir sprechen über Home Office bei der Telekom: Warum bleiben die Büros des Konzerns offen? Weshalb wird es künftig weniger Büroflächen geben? Und wie wurden die Angestellten letztes Jahr nach Hause geschickt?


    Tim erklärt das Geschäftsmodell der Deutschen Telekom: Warum ist der US-Markt die "Cashcow" des Unternehmens? Wieso macht man mit einem amerikanischen Kunden doppelt so viel Profit wie mit einem europäischen? Weshalb hatte man die USA zunächst aufgegeben und wollte sich vom Markt verabschieden um dann jetzt auf dem Weg zur Marktführerschaft zu sein? Und was hat es mit der legendären "breakup fee" auf sich? Tim berichtet von geheimen Treffen auf Neufundland...


    Tilo spricht mit Tim Höttges über den Breitband-Ausbau: Ist der Zugang zum Internet ein Menschenrecht? Sollte der Breitbandausbau öffentliche Daseinsvorsorge sein? Wieso baut die Telekom überhaupt Infrastruktur? Wäre es nicht sinnvoller, wenn der Staat (wie bei Strom, Wasser, Straßen etc) die Infrastruktur selbst verlegt und die Telekom diese dann nutzen kann? Warum will die Telekom die Infrastruktur selbst besitzen?


    Außerdem geht's um die Angemessenheit seines Jahresgehalts von ca. sechs Millionen Euro, soziale Gerechtigkeit, ökonomische Ungleichheit, eine mögliche Vermögenssteuer, Verkauf des Tafelsilbers (Telekom-Anteile) des Bundes, Datenvolumen, seinen Nachfolger und Tims Internetleitung zuhause.


    Das und vieles, vieles mehr in Folge 498 - wir haben sie am 15. Februar 2021 in der Bonner Telekom-Zentrale aufgezeichnet.


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    Links:

    - zum Staatstrojaner

    - Folter in Guantanamo

    - NSA im Netz der Telekom

    - BND & Telekom schnorcheln Nachbarländer ab

    - Kanzleramt & die NSA im Telekom-Netz

    - Uiguren in China

    - Kritik bzgl. Nachfolger-Aufbau

    - Breitbandausbau und die Telekom

  • Oh Tilo. Ich weiß dir ist am Schluss die Zeit weg gerannt, aber Tim hat dir eine so tolle Vorlage gemacht. Die "Streaming on"-Dienste verletzten massivst die Netzneutralität und sollten verboten sein. Da diese für viele Kunden eine quasi Flatrate darstellen, hätte man für den selben Preis vermutlich auch eine echte Flat anbieten können.


    Danke auch von mir.

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  • Oh Tilo. Ich weiß dir ist am Schluss die Zeit weg gerannt, aber Tim hat dir eine so tolle Vorlage gemacht. Die "Streaming on"-Dienste verletzten massivst die Netzneutralität und sollten verboten sein. Da diese für viele Kunden eine quasi Flatrate darstellen, hätte man für den selben Preis vermutlich auch eine echte Flat anbieten können.


    Danke auch von mir.

    Er hat leider ZU VIELE tolle Vorlagen geliefert :(

  • Wow, also habs zwar noch nicht angehört, werde ich noch machen, aber mal großes Kompliment von mir, dass nach dem tollen Video mit Oliver Bäte mal wieder ein Video mit einem wichtigen CEO kommt!


    Bin schon gespannt, auch wenn ich wohl erst morgen oder Sonntag dazu komme.

  • ich denke ich nehme und leg in die Hausapotheke.

    Wenn mein Kreislauf ganz unten ist nehmen ichs als Adrenalinspritze.

    Ich glaube im normalen Kreislaufzustand ist das für mich ungesund zu sehen.

  • Die Volksaktie ist übrigens aktuell ein super Aktientipp!


    Schaut euch mal an, was allein die T-Mobile US Anteile wert sind. Der Kurs scheint bei 15€ zementiert zu sein, aber das Unternehmen hat enorme Werte geschaffen, vor allem Dank John Legere, einer absoluten Mangerlegende:


  • Puh, anstrengendes Interview.


    Wie es aktuell aussieht weiss ich nicht. Aber ich habe gelesen, dass die Telekom zum schnelleren Netzausbau das Recht bekommen hat, z.B. bei Bauarbeiten an Strassen, Rohrverlegungen usw. ihr Kabel dazuzulegen.

    Tatsächlich lief das dann so, dass die Telekom, immer dann, wenn genervte Gemeinden schliesslich selbst Netz verlegten, ihr Kabel billig dazupackten. Dem Gemeindenetz wird dadurch Konkurenz gemacht und die Refinanzierung funktioniert nicht.


    Jedenfalls habe ich im Leben sehr viel verkehrt gemacht, wenn man so 5-6 Mil. pro Jahr verdienen kann. Vielleicht wäre Minister Scheuer ein würdiger Nachfolger...

  • Hallo Tilo und Team,

    erst mal danke für eure Arbeit, die immer wieder großen Spaß macht zu hören.


    Aber dieses Interview war eine echte Zumutung, denn dieser CEO widerspricht sich ja sogar im selben Satz und gibt jede Menge Munition um zu zeigen, das die Führung, die ja jede menge Geld verdient, nicht mal weiß, was in ihrem Unternehmen vor sich geht und schon gar nicht in der restlichen realen Welt (Thema Rechtstaatlichkeit in Polen und Ungarn).


    Muss aber auch dazu sagen, das ich von dem Interview nur 18 Minuten gehört habe, als die Sprache auch noch darauf kam, das Tim gerne technologische Führerschaft hätte, aber sein Unternehmen die Glasfaser in Deutschland seit Jahren torpediert.


    Schreibe hier zum ersten mal, habe aber bestimmt schon 200 Interviews gehört, die alle besser waren, was aber wohl hauptsächlich am Interviewpartner lag.

  • Thimotheus Höttges. Ich fasse mal zusammen: Privat bin ich stets pro bono und contra malum, alles Geschäftliche regelt der Markt. Victor Orbán? Ist, was digitale Infrastruktur betrifft, also das Geschäft, das die Telekom betreibt, in der Vorreiterrolle und Ungarn ist Mitglied der EU. Also kein "Störgefühl".


    Die Kraniche aber, die ihn als Mörder entlarven könnten, kennt niemand mehr. Sein Papa ist doch wohl nicht etwa Horst-Dieter? Der galt ja auch immer als hart aber fair. War auch gelogen.

  • Es ist in vielerlei Hinsicht interessantes Interview. Die Antworten und Statements von Tim Höttges mögen mit naiven Blick, offen und ehrlich sein. Allerdings so meine Vermutung, spielt er Rollen die er mehrfach wechselt. Viele Aussagen machen ihn unglaubwürdig. So spricht er z.B. davon das er sich mit den Staatschefs der Welt trifft, aber nichts von den Überwachungspraktiken der Amerikaner und Briten im Bezug auf die Telekom weiß. Eine offensichtliche Lüge. Vom Staatstrojaner will er noch nie etwas gehört? Das kann er sagen, glaubhaft ist das nicht.


    Erschreckend für mich, ist sein Selbstbildnis. Tim, der als Student so begeistert von der Mathematik ist, nicht irgendeiner Mathematik nein, sondern von der Wirtschaftsmathematik und den Modellen drum herum. Da lacht man Tränen. Weil der Mann im schwarzen Rollpulli so tut als ob es sich bei BWL um Naturwissenschaft handeln. Nein, die BWL ist eine Geisteswissenschaft die uns mit Zahlenspieleinspielereien, das sind diese Formeln meistens, den Anschein von Seriosität und Evidenz, blenden möchte. Zumindest diese BWL die Tim Höttges uns hier präsentiert.


    Bitter wurde es als er sein Verständnis von Rechtsstaatlichkeit offenlegt und wie er den Konzern führt. Offensichtlich nach der Prämisse "Was nicht verboten ist, ist erlaubt.". Da möchte man doch ein Zitat des ehemaligen Nazirichter Hans Filbinger einwerfen, "Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein." nur um zu verdeutlichen, dass das halten an Recht & Gesetz als alleiniges Merkmal ein bisschen wenig ist um als ethisch einwandfreier Konzern durchzugehen. Aber wie das Gespräch für alle gut sichtbar macht, es bei der Deutschen Telekom immer um den maximalen Profit geht, um ein gnadenloses ausreizen des maximal möglichen - ohne Rücksicht auf Gesellschaft. Jedes mal wenn er das Wort "Gemeinwohl" in den Mund nimmt, verhöhnt er den Begriff von seiner Bedeutung her.


    Das die Deutsche Telekom keine Internetanschlüsse, keine Infrastruktur etc. verkaufe sondern "Kommunikation" ihr Geschäft sei auch darüber musste ich herzhaft lachen, denn dieses PR-Gerede kennt ich analog von der Daimler AG die ja keine Autos verkauft sondern "Freude am Fahren".

  • Es ist in vielerlei Hinsicht interessantes Interview. Die Antworten und Statements von Tim Höttges mögen mit naiven Blick, offen und ehrlich sein. Allerdings so meine Vermutung, spielt er Rollen die er mehrfach wechselt. Viele Aussagen machen ihn unglaubwürdig. So spricht er z.B. davon das er sich mit den Staatschefs der Welt trifft, aber nichts von den Überwachungspraktiken der Amerikaner und Briten im Bezug auf die Telekom weiß. Eine offensichtliche Lüge. Vom Staatstrojaner will er noch nie etwas gehört? Das kann er sagen, glaubhaft ist das nicht.


    An der Stelle mußte ich auch schmunzeln, ob der hier zur Schau gestellten Chuzpe.


    Ich fand es insgesamt entlarvend. Und frage mich die ganze Zeit, was seine Motivation für das Interview war. Das Tilo ihm nicht Honig ums Maul schmiert, sollte ihm klar gewesen sein. Was also wollte er mit dem Interview bezwecken? 'Ne Art "Homestory", die ihn sympathisch(er) macht?


    Also, Hut ab für seine Mut, aber ob er es rückblickend nochmal geben würde, bezweifele ich.

    Facts do not cease to exist because they are ignored.

    -- Aldous Huxley

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