Technik & Ges(t)ellschaft

  • https://palladiummag.com/2021/…nd-of-industrial-society/


    Zitat

    These material symptoms are, however, just thatsymptomsand cannot be treated with mere technical innovation, nor minor variants of economic policy. Whatever solution our civilization might find to escape the post-industrial trap, it will require social technologies of production and knowledge very different from anything we’ve seen before. A good place to start would be a new basis for friendship that defeats atomization, and a truthfulness that is compatible with political loyalty

  • Soylent Green?


  • Soylent Green?



    ;)

  • ja, zb. kann halt jeder gesellschaftsform ereignen welche sich auf das risiko dieser technologie einlässt...nimmt man den atommüll dazu könnte man langfristig auch wieder von gefahr sprechen. habe ich ggf. nicht sauber fabuliert.

    Oki fein.

    Dann sind wir uns ja einig.


    In den 90ern -als ich mich viel mit Kernenergie befasst habe, habe ich gelernt, dass vom Reaktortyp wie in Tschernobyl auch in der BRD etliche stehen.Also baugleich.

    Nur haben wir statt 2Sicherhwitskreis 3.

    Wenn 2 versagen- können genauso gut oder nicht gut- einer mehr versagen.

  • zum verständnis: natürlich auch von kapitalinteressen, aber auch vom fortschritt der technischen möglichkeiten (zb eisenbahn)

    Also so wie ich das verstanden hab, haben die technischen Möglichkeiten ja gerade nicht dazu geführt. Zumindest nicht ohne dann noch den Druck von Außen. Also erst der Zwang die eigenen Kapitalinteressen zu verteidigen führte dazu, die Mittel zur Verteidigung entsprechend dem äußeren Druck anzupassen. Der technische Fortschritt hat bis dahin keine technische Revolution angetrieben oder auch nur ausgelöst, da er gegen die herrschenden Kapitalinteressen lief.

    Jetzt könnte man wohl noch konstatieren, dass der Druck von Außen so nicht hätte gegeben sein können, wenn er nicht die verwendete Technik gehabt hätte. Und ohne die Technik hätte dann auch nicht mit selbiger defensiv reagiert werden können. Da würde ich dann aber entgegnen, dass ohne die Kapitalinteressen der von Außen kommenden, diese die Technik nicht zum Ausweiten der eigenen Interessen verwendet hätten. Und schon bin ich doch wieder leider etwas beim Henne - Ei Problem, denn als nächste kommt der Gedanke, dass man ja nun sagen könnte die Idee die eigenen Interessen mit der "neuen" Technik auszuweiten konnte ja erst kommen, da die "neue" Technik dann da war.

    könnte man ggf. als wechselwirkung gesellschaftlicher produktionsverhältnisse und produktivkräfte beobachten. dann hat man auch nicht das problem immer alles auf ein 1 oder 0, technik oder kapitalismus, henne oder ei, reduzieren zu müssen

    Das war auch etwas was ich mit dem unterkomplex meinte. Binäre Betrachtungsweisen kommen ja meist davon, dass man zu viel Komplexitätsreduktion in der Betrachtung und in den Erklärungen betreibt. Verstehe jetzt dann aber nicht worauf du da nun genau hinaus willst? Der Druck die Produktionsverhältnisse anzupassen um mehr aus den Produktivkräften rauszubekommen wurde in dem immo betrachteten Fall doch gerade von den zu verteidigenden Kapitalinteressen aufgebaut, welche ihrerseits von den von Außen einwirkenden Kapitalinteressen dazu "genötigt" wurden.


    wie beschrieben geht es nicht um entweder oder. wenn ein sozialistischer staat atomkraftwerke und kohlekraftwerke baut gibts nen umweltdesaster, auch wenn es prinzipiell keine schlechte idee ist die gesellschaft zu elektrifizieren - und darum ging es mir ursprünglich in meinem kommentar.

    Also willst du einfach nur sagen, dass Technik unabhängig vom Anwender gefährlich und schädlich sein kann? Ich verstehe erneut nicht so richtig worauf du hinaus willst.


    eben nicht, sondern auch die technik wechselbeziehung bis hinein in den überbau zu beobachten (instrumentelles handeln, technische vernunft, etc.).

    hier hast du mich verloren. Was für nen Überbau meinst du?


    möglich, aber eine abschaffung wird nicht alle probleme lösen.

    Abschaffung von? Den Kapitalinteressen? Sehr wahrscheinlich wird es nicht alle Probleme lösen ja. Aber zumindest schonmal die, welche davon verursacht und verstärkt werden.

    und alle durch kapitalistische interessen getriebenen technologien zu vernichten wird wohl auch keine lösung sein - es sei denn man möchte an den romantisch naiven naturzustand anknüpfen...

    Warum sollte man das wollen?

    Was soll Technologie vernichten überhaupt sein? Alles materielle was damit zu tun hat in seine atomaren Einzelteile zerlegen und alles Wissen unwiederbringlich löschen?

    Die Art und Weise des Einsatzes der Technologie stellt doch das Problem dar, nicht die Existenz der Technologie an sich.


    nein - man musste ein militärstrategisches gleichgewicht wieder herstellen, um die einführung der atombomben-technik durch die usa auszugleichen. aber die atom-technologie wurde später auch genutzt um die gesellschaft im sozialistischen sinne mit energie zu versorgen...ist halt ambivalent.

    Hat man die Energie eventuell benötigt um weiterhin im Wettkampf mit den von Außen wirkenden bestehen zu können? Was passiert, wenn man nur einmal kurz bissl hinten dran ist, hat man ja über mehrere Jahrhunderte mehrfach bereits schmerzlich und verlustreich erfahren. Das Abfallprodukt Energieversorgung für die Gesellschaft hat man dann halt zum eigenen Machterhalt im inneren noch mitgenommen.

  • Sorry das der folgende Beitrag etwas länger wird, aber folgendes...

    ...wie beschrieben geht es nicht um entweder oder. wenn ein sozialistischer staat atomkraftwerke und kohlekraftwerke baut gibts nen umweltdesaster...

    ...nimmt man den atommüll dazu könnte man langfristig auch wieder von gefahr sprechen.

    ...will ich so nicht stehen lassen, da muss ich einen etwas ausführlicheren Beitrag zu schreiben.


    Wenn man sich ernsthaft mit dieser dreckigen Atom-Technologie beschäftigt (so wie es sein sollte wenn man ernsthaft über Technik und Gesellschaft reden will) sieht man das die Gefahr in allen Ländern auf der ganzen Welt nicht nur im Betrieb oder erst am Ende bei der Endlagerung Eintritt sondern bereits am Anfang beim Uranbergbau welcher große Flächen radioaktiv verseucht hat und bis in die Gegenwart verseucht.


    Als Beispiel dafür kann man einfach mal vor die eigene Haustür schauen, der Uranbergbau im Osten den die Wismut AG betrieben hat bezahlen wir noch immer, sind bisher ja nur ein paar Milliarden € gewesen...

    Der potentielle Eintrag von Schadstoffen in den Luft- oder Wasserpfad ist jedoch das längerfristig größere Problem des Uranbergbaus. Die Hauptschadstoffe sind Uran, Radium, Radon und seine Folgeprodukte und je nach Mineralogie der verschiedenen Lagerstätten Elemente wie Arsen, Eisen oder Mangan. Diese Stoffe können als Staub oder durch Sickerwasser aus den Halden und Absetzanlagen ausgetragen werden oder direkt durch das Grubenwasser in das Grundwasser oder die Vorfluter gelangen.

    ...

    Nach Wismut-Angaben wurden bis Ende 2016 rund 6,2 der insgesamt geplanten 6,4 Milliarden Euro ausgegeben. Davon entfielen ca. 3,2 Milliarden Euro auf die Thüringer Sanierungsstandorte Ronneburg und Seelingstädt und ca. 3,2 Milliarden Euro auf die sächsischen Sanierungsstandorte Crossen, Pöhla, Schlema, Königstein und Dresden-Gittersee. Damit sind die ursprünglich 1990/91 zu Beginn der Sanierung angesetzten Mittel eigentlich aufgebraucht. Die Wismut geht jedoch bis 2045 von weiteren anfallenden Sanierungskosten in Höhe von ca. 2 Milliarden Euro aus. ...

    Und weil der Uranbergbau so schädlich ist kann man das nicht in dicht besiedelten Gebieten machen, daher machen viele Länder das - ganz kapitalistisch - natürlich nicht mehr vor der eigenen Haustür sondern man beutet andere (schwächere) Länder aus, die Atomnation Frankreich macht das z.B. in Afrika so...

    Der Uranbergbau im Niger entwickelte sich unter französischer Federführung und das Land gehört seit Förderbeginn 1971 zu den weltweit bedeutenden Uranlieferanten. Im Jahr 2015 betrug der nigrische Anteil (aus zwei aktiven Bergwerken) etwa 7 % der Welturanförderung.

    ...

    Nachdem Bewohner von Arlit sowie Beschäftigte über Jahrzehnte ihre Bedenken über Umwelt- und Gesundheitsfolgen geäußert hatten, untersuchten 2003 die französische „Kommission für unabhängige Forschung und Information über Radioaktivität“ (CRIIRAD) sowie Greenpeace 2009 die Lage in Arlit. Beide kamen zu dem Schluss, dass ionisierende Strahlung in Arlit fast allgegenwärtig ist. Radioaktive Zerfallsprozesse in erhöhtem Maß wurde im Boden, in der Luft und im Wasser nachgewiesen, jedoch auch in Gegenständen und Gebäuden. Durch die freigesetzte Radioaktivität ist die Sterblichkeit bei Arbeitern und Bewohnern in den Abbaugebieten deutlich erhöht.

    Und ähnlich ist das im Rest der Welt...

    Nachdem der Uranabbau in fünf westeuropäischen Ländern komplett eingestellt wurde, findet etwa die Hälfte der Uranförderung derzeit in dünn besiedelten Gebieten Kasachstans, Kanadas und Australiens statt. In Kanada und Australien sind hauptsächlich Ureinwohner betroffen, die sich mittlerweile politisch und rechtlich gegen die auftretenden Schäden wehren. Ein weiteres Viertel des Urans wird in Usbekistan, Niger, Namibia und Russland abgebaut. Etwa 70 % der Lagerstätten befinden sich unter dem Land von indigenen Völkern, die dadurch besonders von den Folgen des Uranabbaus betroffen sind.

    Die Atomtechnologie hat noch nie sauber funktioniert und ist von Anfang bis Ende für die Verseuchung der Umwelt verantwortlich, für die Unfälle im Betrieb kann man sich z.B. mal folgende Listen angucken, da sieht man das es auch in Deutschland mehrfach radioaktive Verseuchung durch Unfälle in Kraftwerken gegeben hat...

    https://de.wikipedia.org/wiki/…n_kerntechnischen_Anlagen

    Ähnlich ist das im Rest der Welt, auch die Liste hier sollte man sich besser mal angucken wenn man über die ach so saubere Atomtechnologie sprechen möchte...

    https://de.wikipedia.org/wiki/…n_kerntechnischen_Anlagen


    Und zum Schluss kann man - auch wieder hier vor der eigenen Haustür - nochmal das "Endlager" bzw Salzbergwerk Asse ansprechen, da haben wir ja ebenfalls auch erst ein paar Milliarden € reingesteckt weil dort Wasser eingedrungen ist und sich mit dem Salz vermischt hat, durch das Salzwasser hat man starke Korrosion (Rost) an den Fässern und einige sind undicht geworden...und jetzt schwimmt da radioaktive Salzbrühe durch die Gegend...

    ...2008 stellte die Landtagsabgeordnete Christel Wegner detaillierte Fragen zur Verbringung von Lauge aus dem Atommülllager Asse. Durch diese Anfrage wurde die Tatsache öffentlich, dass jahrelang Lauge aus dem Bergwerk zu stillgelegten Bergwerken der K+S AG verbracht wurde. Dies war so auch nicht dem Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bekannt. Daraufhin wurden Rückstellproben ausgewertet, die Namen der betroffenen Bergwerke bekanntgegeben, die jeweiligen Landräte und die Bevölkerung informiert. ...

    Im April 2011 fand das Bundesamt für Strahlenschutz erneut kontaminierte Lauge unweit der Einlagerungskammer 12. In einem Bohrloch der Schachtanlage seien bei Proben 240 kBq/l des radioaktiven Isotops Cäsium-137 festgestellt worden. Nach Angaben der Behörde handelte es sich dabei um den bislang höchsten Wert an Cäsium-137, der seit dem Ende der Einlagerung im Jahr 1978 gemessen wurde. ...

  • also spricht aus eurer sicht nichts gegen die verwerendung der kernspaltung-technologie zur gesellschaftlichen energiegewinnung, solang man sie auf die richtige art und weise einsetzt?

    Es war die Rede von "Technik PRINZIPIELL"

    Was ein enormer Unterschied zu AUSNAHMSLOS JEDER Technik ist.

    Kernenergie-Technik ist scheiß gefährlich und selbst in der Hand von Engeln hat sie nichts verloren.

  • also spricht aus eurer sicht nichts gegen die verwerendung der kernspaltung-technologie zur gesellschaftlichen energiegewinnung, solang man sie auf die richtige art und weise einsetzt?

    Wenn wir das ganze Thema nun darauf reduzieren wollen.... JA

    Richtige Art und Weise kann halt auch den 0-Einsatz bedeuten. Vllt ist Energiegewinnung ja auch das falsche Einsatzgebiet? Btw läuft die Kernspaltung-Technologie ganz ohne unser zutun und schon seit weit vor unserer Existenz. Wie wollen wir die denn nun auslöschen?

  • Rein Interessehalber ich weiß es nicht:

    Was die Natur so Kernfussioniert und herumkernenergieniert.

    Fällt das unter den Begriff "Technik"?

    Ich dachte Technik isg eigentlich immer menschlich (Tiere haben teilweise auch Jagdtechniken.Stimmt. Aber ohne mensch/Tier heißt es dann noch Technik oder nur noch "Kernfussionskraft"?

  • Kernenergie-Technik ist scheiß gefährlich und selbst in der Hand von Engeln hat sie nichts verloren.

    Zustimmung in Teilen: Nuklearmedizin, Strahlenschutz und Isotopendatierung gehören strengennommen auch dazu.


    Sofern es aber darum geht durch Kernspaltung Wasser zu erhitzen um Turbinen für die Stromgewinnung anzutreiben: No, but thank you, but also hell no!

  • also spricht aus eurer sicht nichts gegen die verwerendung der kernspaltung-technologie zur gesellschaftlichen energiegewinnung, solang man sie auf die richtige art und weise einsetzt?

    Was ist denn die "richige" Art und Weise?


    Wer entscheidet das denn überhaupt unter den gegenwärtigen Verhältnissen?


    Sind das Leute die in Uranminen arbeiten, oder Leute die einfach nur den Atom-Strom aus der Steckdose ziehen, ohne überhaupt zu wissen wie er erzeugt wird?


    Oder sind das vielleicht die privaten Konzerne, die sich erst die staatlich finanzierte Grundlagenforschung aneignen, und ihre Lobbyarmeen auf die Politik ansetzen, um mit Bau und Betrieb von Kernkraftwerken, oder mit dem Abbau von Uranvorkommen ordentlich Profit zu machen, und die sich das Ganze dann noch von ihren politischen Geschäftspartnern in den Regierungen mit Steuergeld subventionieren lassen, weil es sonst überhaupt nicht profitabel wäre?

  • wer suchet der findet - wenn da nur nicht der atommüll in die existenz der technologie eingeschreiben wäre...quasi die art und weise der technik :S warum man dann von einer teschnischen existenz ohne unser zutun ausgehen muss, keine ahnung - missverständnisse auslöschen würde reichen :)

    Aus Habsucht entstehen alle Verbrechen und Übeltaten.

    Zuviel Melken gibt Blut.

    Kein natürliches Maß bezeichnet der Habsucht Grenzen.

    Habsucht kettet den Nimmersatt an sein goldenes Verlies.

    Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier

    Die menschliche Habgier übersteigt die Vorstellungskraft der Evolution.

  • das hat unsere kanzlerin entschieden...ein beeindruckendes solo einer physikerin.

    Angela Merkel hat den Bau von Atomkraftwerken in Deutschland entschieden?


    Wow. Sie hat wirklich diktatorische Macht. Sogar rückwirkend!

    wir sind z.b energetisch über das technische gestell des europäischen stromnetzes mit ausbeuterischen verhältnissen und atomkraft verdüpselt, das entgeht einem vielleicht auch während man gedöns in ein forum schreibt dessen server in den usa steht

    Um Gotteswillen! Das wusste ich ja gar nicht.

    Ich dachte immer der Strom kommt aus der Steckdose!


    Und dann kommt er auf einmal aus französischen Kernreaktoren?

    Ja wer hat die denn da in die Landschaft gestellt?

    Das können doch nur diese Sozialisten gewesen sein. Nur die sind doof genug, sich von der Technik vorgeben zu lassen, wie man sie anwendet.


    Das ändert alles! Ich höre sofort damit auf, den Kapitalismus zu kritisieren.

  • Zustimmung in Teilen: Nuklearmedizin, Strahlenschutz und Isotopendatierung gehören strengennommen auch dazu.


    Sofern es aber darum geht durch Kernspaltung Wasser zu erhitzen um Turbinen für die Stromgewinnung anzutreiben: No, but thank you, but also hell no!

    Stimmt.

    Du hast recht .

    Daran hab ich gar nicht gedacht.Shame.

    Dabei ich mal so nen coolen Rag in Wixhazsen hatte und schön herumgeführt wurde und alles betrachten durfte.


    Jene Technik möchte ich doch gern behalten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!