Technik & Ges(t)ellschaft

  • ist das so? kann ich als user oder auch arbeitnehmer nicht einen gewissen druck (auf meinen dienstleister/ arbeitgeber) ausüben? freilich ist die generation fb auch ein syndrom einer gesellschaft basierend auf brot & spiele, klar ist aber auch, dass regularien zu finden sind, die dem teils (scheinbar) rechtsfreien raum 'internet' ein stabiles gefüge liefern, und dazu gehört die erlernung eines gewissen skills im umgang mit quellen, links, zugängen und datenschutzhinweisen.

  • ist eben nicht bei allen ausgeprägt. ebensowenig die medienkompetenz selbst 444 folgen aufwachen podcast hatten da bei einigen keinen erfolg.

  • das lebenspartnerschaftsdiverschen meines engsten freundes ist medienpädagoge und zahlreiche schulen in nrw fordern u.a. ihn an, um den kids genau diese kompetenz etwa ab der 5-6 klasse aufwärts zu vermitteln...wahrscheinlich nur ein tropfen auf dem heißen stein, aber für 444 folgen aufwachen, ist es da bei den meisten ohnehin noch viel zu früh ;)

  • das lebenspartnerschaftsdiverschen meines engsten freundes ist medienpädagoge und zahlreiche schulen in nrw fordern u.a. ihn an, um den kids genau diese kompetenz etwa ab der 5-6 klasse aufwärts zu vermitteln...wahrscheinlich nur ein tropfen auf dem heißen stein, aber für 444 folgen aufwachen, ist es da bei den meisten ohnehin noch viel zu frühging mir ums

    ging mir ums forum und seinem inventar

  • Habt ihr das hier schon gesehen, durchleuchtet, diskutiert?

    ist mir bisher noch nicht begegnet und bin auch noch nicht ganz durch, wenn ich dazu komme schreibe ich ggf. nochmal mehr dazu, danke für den input.

    ich finde der macht eigentlich nen ganz guten rundflug. philosophisch greift er mir jedoch nicht weit genug (mmn sollte platon mit am start sein) und soziologisch finde ich gibt es aktuellere theorien (frankfurter schule, systemtheorie und son gedöns) um die phänomene zu deuten. andererseits finde ich es auch mutig mit max weber an den start zu gehen und es als glaubensfrage zu interpretieren. mmn könnte es daher durchaus befruchtende wirkung haben.

  • Weil es zu Technik passt 😄:

    Macht hier jemand regelmäßig Hiking und Bushcrafting? Ich mach jetzt regelmäßig bei Hikings mit (20-30 Km) und dann als nächsten Schritt ein paar Kurse zu Bushcrafting. Falls jemand auch sowas macht, kann er/sie ja ein paar Tipps da lassen ;) besonders im Winter im Wald übernachten interessiert mich (mit minimaler Ausrüstung, den Rest selbst bauen mit Sachen aus dem Wald).

  • Weil es zu Technik passt 😄:

    Macht hier jemand regelmäßig Hiking und Bushcrafting? Ich mach jetzt regelmäßig bei Hikings mit (20-30 Km) und dann als nächsten Schritt ein paar Kurse zu Bushcrafting. Falls jemand auch sowas macht, kann er/sie ja ein paar Tipps da lassen ;) besonders im Winter im Wald übernachten interessiert mich (mit minimaler Ausrüstung, den Rest selbst bauen mit Sachen aus dem Wald).

    Also Wandern ;)

  • Macht hier jemand regelmäßig Hiking und Bushcrafting? Ich mach jetzt regelmäßig bei Hikings mit (20-30 Km) und dann als nächsten Schritt ein paar Kurse zu Bushcrafting.

    da bin ich raus, alte kriegsverletzung ;)

    aber weil es auch irgendwie zur technik passt:


    Merlin Carpenter

    This Is What Happens When You Collaborate With Nazis: Professor Martin Heidegger Trying To Escape By Bike From The Approaching U.S. Army, Spring 1945, 2019

    ae47748fb0faedec868149a4bf5b4506j.jpg

    :S

  • den hatte ich unter #18 verwiesen. ist mit ehrlich gesagt in summe noch etwas zu dünn. wie schon gesagt verwendet er eher ältere theorien, was ja prinzipiell nichts schlechtes ist. habe bei seinen forschungsprojekten etwas rumgeschnüffelt: mmn ist er ein vertreter der qualitativen methoden. auch das ist ja prinzipiell nichts schlechtes, aber bei so goßen themen wie kapitalismus und digitalität sollten sich auch qualitativ messbare muster zeigen lassen um hypothese widerlegen zu können. aber keine ahnung, habe noch nichts von ihm gelesen, daher sollte ich nicht zuviel sagen.
    wms hat ihn mmn im neuen "WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 53" (keine zeitmarke) verwiesen, ist ja eigentlich ein qualitätsmerkmal.


    spannend finde ich hartmunt rosa, ich glaube den habe ich irgendwo im forum aufgesammelt. er spricht zwar nicht so direkt über technik wie oliver nachtwey, aber hat dafür eine eigene theorie in welcher die technik eine rolle im gesamtgefüge spielt:

  • den hatte ich unter #18 verwiesen. ist mit ehrlich gesagt in summe noch etwas zu dünn. wie schon gesagt verwendet er eher ältere theorien, was ja prinzipiell nichts schlechtes ist. habe bei seinen forschungsprojekten etwas rumgeschnüffelt: mmn ist er ein vertreter der qualitativen methoden. auch das ist ja prinzipiell nichts schlechtes, aber bei so goßen themen wie kapitalismus und digitalität sollten sich auch qualitativ messbare muster zeigen lassen um hypothese widerlegen zu können. aber keine ahnung, habe noch nichts von ihm gelesen, daher sollte ich nicht zuviel sagen.
    wms hat ihn mmn im neuen "WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 53" (keine zeitmarke) verwiesen, ist ja eigentlich ein qualitätsmerkmal.


    spannend finde ich hartmunt rosa, ich glaube den habe ich irgendwo im forum aufgesammelt. er spricht zwar nicht so direkt über technik wie oliver nachtwey, aber hat dafür eine eigene theorie in welcher die technik eine rolle im gesamtgefüge spielt:

    mmmmh, du hast ja schon mal gesagt, dass du nicht besonders viel hälst den Begriff Technik zu vergessen und stattdessen es als Ausdruck von politischen Umwälzungen anzusehen. Er geht eher in diese Richtung würd ich sagen.

  • mmmmh, du hast ja schon mal gesagt, dass du nicht besonders viel hälst den Begriff Technik zu vergessen und stattdessen es als Ausdruck von politischen Umwälzungen anzusehen. Er geht eher in diese Richtung würd ich sagen.

    ist halt wie immer nicht alles schwarz oder weiss. für mich schließen sich die sichten nicht aus, wenn man es als wechselbeziehung betrachtet (sozio-technisches system). vermutlich würde da hartmut auch nicht widersprechen:

    "Mit dem Begriff der Resonanz versucht der Jenaer Soziologieprofessor Hartmut Rosa, gesellschaftliche Phänomene aus einem grundlegenden menschlichen Streben nach „resonanten“ Beziehungen zu erklären. Seine Resonanztheorie wurde grundlegend in dem 2016 veröffentlichten Werk Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung formuliert. [...]

    Der Begriff der Resonanz wird dabei aus der Physik übernommen, um eine Subjekt-Objekt-Beziehung als schwingendes System zu beschreiben, in dem beide Seiten sich wechselseitig anregen. Im Gegensatz zur physikalischen Bedeutung des Wortes geben sie hier jedoch nicht lediglich den empfangenen Klang zurück, sondern sprechen „mit eigener Stimme“. Dabei konstituieren sich die Beziehungsfähigkeiten der Subjekte und ihre intersubjektiven Strukturen überhaupt erst aus solchen Resonanzerfahrungen bzw. deren Abwesenheit." (wikihausen)


    vermutlich darf man dies nicht mit einer subjekt-objekt dialektik verwechseln und sollte den fokus eher auf die beziehung/wechselwirkung richten. hat mich jedenfalls irgendwie an simmel erinnert:

    "Ihr (Kultur) spezifischer Sinn ist nur da erfüllt, wo der Mensch in jene Entwicklung etwas, das ihm äußerlich ist, einbezieht, wo der Weg der Seele über Werte und Reihen geht, die nicht selbst subjektiv seelisch sind. Jene objektiv geistigen Gebilde, von denen ich am Anfang sprach: Kunst, Sitte, Wissenschaft und zweckgeformte Gegenstände, Religion und Recht, Technik und gesellschaftliche Normen –sind Stationen, über die das Subjekt gehen muß, um den besonderen Eigenwert, der seine Kultur heißt, zu gewinnen. [...] Kultur entsteht –und das ist das schlechthin Wesentliche für ihr Verständnis –, indem zwei Elemente zusammenkommen, deren keines sie für sich enthält: die subjektive Seele und das objektiv geistige Erzeugnis.“ (Die Tragödie der Kultur)

  • Oh, ich meinte Nachtwey.


    Rosa ist mir sehr esoterisch angehaucht (muss nat. nicht schlimm sein). Da kann man auch gleich von dem Geist in der Technik reden. Und er scheint mir ziemlich "unpolitisch" zu sein, auch wenn er was zu Politik geschrieben hat.
    Seine Betonung liegt eher auf den Menschen und auf die Art und Weise seines Wirken oder eher des Wirkensprozess. Technik hat da eher was zu tun als ... Grundlage oder Medium dieses Wirkensprozesses.

    Wenn er von Schwinungen redet, dann um die instrumentelle Natur unseres Handels eher zu schmählern und eben den Modus vorzuheben.

  • oh, ok. dann sollte ich nochmal bei ihm reinschnüffeln.

    nachtwey spricht vom "geist des digitalen kapitalismus", ich denke auch seine "esoterik" ist nicht schlimm.

    Das referiert allerdings auf die Ideengeschichte von Max Webers Studie.

    https://de.wikipedia.org/wiki/…er_Geist_des_Kapitalismus und

    https://de.wikipedia.org/wiki/…ue_Geist_des_Kapitalismus


    Das ist nicht esoterisch, sondern handfeste Gesellschaftstheorie und Wissenschaft.

  • oh, ok. dann sollte ich nochmal bei ihm reinschnüffeln.

    nachtwey spricht vom "geist des digitalen kapitalismus", ich denke auch seine "esoterik" ist nicht schlimm.

    "Weber sucht nach konstitutiven Bestandteilen, die den „Geist des modernen Kapitalismus“ zu dem gemacht haben, was er heute ist. Hierzu muss er zunächst einmal klären, was er darunter versteht.

    Für ihn ist dieser Geist zunächst ein historischer Begriff, der aus seinen einzelnen, der geschichtlichen Wirklichkeit entnommenen Bestandteilen komponiert wird (Bd. 1, S. 39, vgl. Idealtypus). Diesen Begriff betrachtet Weber nur unter den Gesichtspunkten, die für die Bearbeitung dieses Gegenstandes wesentlich sind. So kann es sich auch nur um „eine provisorische Veranschaulichung“ dessen, was hier mit dem „Geist des modernen Kapitalismus“ gemeint ist, handeln (Bd. 1, S. 40). "

  • oh, ok. dann sollte ich nochmal bei ihm reinschnüffeln.

    nachtwey spricht vom "geist des digitalen kapitalismus", ich denke auch seine "esoterik" ist nicht schlimm.

    Mit esoterisch mein ich eher, diese Beschreibung auf Wikipedia zB.:

    "Der Begriff der Resonanz wird dabei aus der Physik übernommen, um eine Subjekt-Objekt-Beziehung als schwingendes System zu beschreiben, in dem beide Seiten sich wechselseitig anregen. Im Gegensatz zur physikalischen Bedeutung des Wortes geben sie hier jedoch nicht lediglich den empfangenen Klang zurück, sondern sprechen „mit eigener Stimme“. Dabei konstituieren sich die Beziehungsfähigkeiten der Subjekte und ihre intersubjektiven Strukturen überhaupt erst aus solchen Resonanzerfahrungen bzw. deren Abwesenheit. Verdeutlicht wird dies an der primären Beziehung des Neugeborenen zu seiner Bezugsperson, an deren Aufnahme oder Zurückweisung von Interaktionen sich die grundlegenden Beziehungsmuster herausbilden. Mit dem so verwendeten Begriff der Resonanz wird versucht, einen von kulturellen Wertungen und Vorannahmen möglichst freien Zugang zu der Frage gelingender Beziehungen von Subjekt und Welt im Sinne des „guten Lebens“ zu finden."


    Objekte die "mit eigener Stimme sprechen" und die Beziehung eines Neugeborenen zu seiner Mutter wird - nicht gleich gestellt, aber vergleichbar gemacht.

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