Transformation des Bildungssystems

  • Ok. In die Richtung Verschwörungstheorien wollte ich jetzt nicht so sehr. Dein letzter Punkt mit der Elitenschmiede ist vielleicht gut. Da sieht man, dass das System früher genau darauf ausgelegt war (Kaiserzeit), im Gymnasium die Eliten auszubilden, aber es ist nicht mehr zeitgemäß. Allein die Dreigliedrigkeit erzeugt eine gewisse Zementierung der Klassengesellschaft.

  • 1) heraufsetzung der regelschulalter ( aufgrund der höhere Lebenserwartung); man sollte diese zusätzliche Zeit in (Aus)bildung investieren.


    2) Auswilderung der Schüler nicht absolvierten Mindestschuljahren sondern nach Mindestbildungsstandards. Viele Azubis die ich hatte fehlen Grundkenntnisse Sprache / einfache Mathematik


    3) Nicht mehr ausschließlich Wissen vermitteln sondern vermitteln wie man Wissen erlangen kann. Weg mit Bullimie lernen ( auswendig lernen und anschließend wieder vergessen nach dem Test).

    Mehr auf Verständnis lernen


    4) Mehr darauf achten dass Schüler lösungsorientiert arbeiten d.h. eine konkrete Problemstellung zu kreiern, die man fast alles Hilfsmittel lösen darf


    5) Weg mit starren Klassenverbänden d.h. z.B. ein Mathebegabter sollte entsprechend in anderen Kursen gehen als jemand der mit Mathe nicht zu gut ist, da es für frustierend ist Der eine ist überfordert und der eine unterfordert.


    6) Deutschpflicht in der Schule auch untereinander.


    7) Grundkenntnisse in Deutsch vor der Einschulung.

  • eine Migrationshintergrund ( der m.E. zu weit gefasst wird ) sagt doch nichts über Deutschkenntnisse aus.


    Es gibt viele Haushalte, die bilingual sind bzw. hier in München leben auch viele Österreicher, die nach Definition ja auch ein Migrationshintergrund habe, aber gute Deutschkenntnisse haben.


    Natürlich muss es entsprechen nicht Haushalte wo Deutsch nicht gesprochen entsprechend Förderprogramme geben Kindergarten wäre auch ein Beispiel.


    --


    Wenn nicht mal eine gemeinsame Sprache gesprochen wird dann braucht man sich über Parallelgesellschaften nicht wundern, da ein Austausch nicht möglich ist.

  • Es gibt viele Haushalte, die bilingual sind bzw. hier in München leben auch viele Österreicher, die nach Definition ja auch ein Migrationshintergrund habe, aber gute Deutschkenntnisse haben.

    Na das halte ich aber für ein Gerücht. In München verfügen doch selbst die mit deutschem Pass selten über gute Deutschkenntnisse. ^^

    Obwohl, München ist da vielleicht die falsche Referenz, da leben ja 80 % Zugereiste.

  • 2) Auswilderung der Schüler nicht absolvierten Mindestschuljahren sondern nach Mindestbildungsstandards. Viele Azubis die ich hatte fehlen Grundkenntnisse Sprache / einfache Mathematik

    Das ist ein sehr guter Punkt. In den Curricula werden Regelstandards gesetzt und keine Mindeststandards, das heisst dass der Durchschnitt betrachtet wird. Meiner Meinung nach nimmt man so in Kauf, dass Jugendliche abgehängt werden.


    Ein weiterer Punkt ist, warum muss man in der Oberstufe Fächer machen, die man garnicht mag. Der eine hasst Mathe, der andere würde nur Mathe machen. Es gibt zwar technische Gymnasien, aber warum wird die Wahlmöglichkeit, die es zum Teil ansatzweise gibt, nicht ausgebaut?

  • Man könnte z.B.


    Englisch B1 als mindestlevel machen d.h. jeder der die Hürde geschafft kann englisch bzw. Sprachen abwählen und nurmehr auf seine Stärken fokussieren.

    Analog kann man das sicher auch für Mathe machen.

    Man müsste halt die Level gleichziehen auf jede Schule und dann könnte man ggf. auch ohne Probleme wechseln falls diese Schule dies nicht anbietet kann.


    --


    Wenn Jugendliche abgehängt nimmt man in Kauf dass krimiell und/oder bedürftig werden da halte ich eher sinnvoll in dem Menschen 1- 2 jahre mehr Geld zu investieren.

  • Viele Azubis die ich hatte fehlen Grundkenntnisse Sprache / einfache Mathematik

    Man muss irgendwo auch sagen, dass das Schulsystem der Prügelknabe des Systems und unserer Gesellschaft ist. Alles, was bei uns oder einen selbst nicht richtig funktioniert, spiegelt sich natürlich in der Erziehung und Bildung wieder. Es ist einfach, eine große Transformation des Schulsystems zu fordern, was aber wirklich dabei herauskommt, entscheiden dann die jeweiligen Subjekte selbst. Das Schul-, Erziehungs-, und Bildungssystem in der DDR hatte den sozialistischen Menschen und Arbeiter, der sich für Marxismus und seine Klasse aufopfert, als Ideal. Herausgekommen ist eher ein zynischer Mensch und Eigenbrötler, die lieber denunzieren und sehr gut jammern können.


    "Einfache Mathematik" und "Grundkenntnisse Sprache" sind eben auch solche Allgemeinpunkte, wo keiner 'Nein' sagen wird. Es hört sich aber zu sehr so an, als sei da eine homogene Bevölkerungsmasse, die einen bestimmten Standard entsprechen soll - am besten sollen alle Facharbeiter werden.

    Was man eher in Schulen macht, ist mit dem zu arbeiten, was in die Schulen hereinkommt: schülerzentrierter agieren usw. Der Ansatz zielt darauf ab, dass der Schüler:in selbst ein Weg im Leben findet. Wir brauchen nicht mehr halbgare Facharbeiter, sondern Leute, die Dinge zu ende bringen und mögen, was sie machen. Disziplin, Sprachen, Mathematik, 'Lernen lernen' sind alles nur Werkzeuge und Wege dahin, aber nicht das Ziel selbst.

  • Man muss irgendwo auch sagen, dass das Schulsystem der Prügelknabe des Systems und unserer Gesellschaft ist. Alles, was bei uns oder einen selbst nicht richtig funktioniert, spiegelt sich natürlich in der Erziehung und Bildung wieder. Es ist einfach, eine große Transformation des Schulsystems zu fordern, was aber wirklich dabei herauskommt, entscheiden dann die jeweiligen Subjekte selbst. Das Schul-, Erziehungs-, und Bildungssystem in der DDR hatte den sozialistischen Menschen und Arbeiter, der sich für Marxismus und seine Klasse aufopfert, als Ideal. Herausgekommen ist eher ein zynischer Mensch und Eigenbrötler, die lieber denunzieren und sehr gut jammern können.


    "Einfache Mathematik" und "Grundkenntnisse Sprache" sind eben auch solche Allgemeinpunkte, wo keiner 'Nein' sagen wird. Es hört sich aber zu sehr so an, als sei da eine homogene Bevölkerungsmasse, die einen bestimmten Standard entsprechen soll - am besten sollen alle Facharbeiter werden.

    Was man eher in Schulen macht, ist mit dem zu arbeiten, was in die Schulen hereinkommt: schülerzentrierter agieren usw. Der Ansatz zielt darauf ab, dass der Schüler:in selbst ein Weg im Leben findet. Wir brauchen nicht mehr halbgare Facharbeiter, sondern Leute, die Dinge zu ende bringen und mögen, was sie machen. Disziplin, Sprachen, Mathematik, 'Lernen lernen' sind alles nur Werkzeuge und Wege dahin, aber nicht das Ziel selbst.

    Dagegen habe ich glaub ich nicht argumentiert. Aber du sagst, dass es einfach sei eine Transformation zu fordern, aber das was du unten sagst, schülerzentrierter, fordert eigentlich genau das, denn das ist nicht die Realität. Individuelle Interessen auszubilden, wird in dem System nicht genug gefördert.

  • Ein weiterer Punkt ist, warum muss man in der Oberstufe Fächer machen, die man garnicht mag. Der eine hasst Mathe, der andere würde nur Mathe machen. Es gibt zwar technische Gymnasien, aber warum wird die Wahlmöglichkeit, die es zum Teil ansatzweise gibt, nicht ausgebaut?

    Für Gymnasien müsste man eben feststellen dass die allgemeine Hochschulreife verliehen wird. Da ist es eben doch ein Unterschied ob sich jemand auf Mathe, Physik, Chemie spezialisiert oder eher auf Singen und Klatschen.

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