Bidens Handlungen/Resultate als POTUS

  • ich würde sage dass die Alte eine hau weg hat ^^


    ..


    Wenn ich gemein wäre würde ich auch sagen, dass die gute Dame um politischen Überleben bzw. Weiterkommen kämpft und nur mit krassen Aussagen kommt man in Tagesgespräch.

    --


    Die politische Klasse lebt von der Spaltung und von Schuldzuweisungen, ansonsten würde der gemeinen Pöbel fragen, warum Teile der USA 3. Welt sind .

  • Ooch Wemir. Fängst Du jetzt auch an mit der semantischen Erbsenzählerei?


    Wenn sie über white supremacists redet, dann sind das amerikanische Nazis.

    Tatsächlich heissen die Nazis in USA "white nationalists" und nicht "white supremacists". Da gibt es einen Unterschied der einem Bewusst sein sollte.


    Das schlimme ist, das immer mehr der white supremacists (was amerikanischer mainstream ist) sich von den white nationalists (was der KKK ist) einfangen lassen. Hier dazu Eli Saslow, der darüber in seinem Buch "Rising out of hatred" viel zu sagen hat:


  • Okay, Wemir. Von mir aus.


    Bist Du jetzt deshalb der Auffassung, dass AOCs Kategorisierung des heart and core of the republican caucus als AnhängerInnen einer Ideologie, die die Herrschaft der weißen "Rassse" über alles stellt und die US-amerikanische Gesellschaft von allen Angehörigen nicht-weißer "Rassen" befreien will, korrekt sei, oder hast Du Dich hier wieder mal nur eingeklinkt, um noch ein bisschen mehr Sophisterei zu betreiben und ein paar Haare zu spalten?

    also sorry, das hat sie so doch aber gar nicht gesagt. was sie gesagt hat ist, dass die republikanischen abgeordneten sich nicht mehr dagegen stellen und sich von den rassisten vor sich hertreiben lassen, was meiner meinung nach einfach eine korrekte zustandsbeschreibung ist.


    und wenn die sich entweder nicht mehr trauen sich dagegen zu stellen oder es nicht tun, weil sie eh schon davon überzeugt sind, dann ist das ein verdammt großes problem.


    außerdem wendest du den begriff "white supremacy" auch einfach unkorrekt an, der umfasst ein deutlich breiteres spektrum als die totale entfernung andersfarbiger aus der gesellschaft. da gehts doch unter anderem auch darum, dass bestimmte klassenverhältnisse gewahrt werden, die weiße rasse die ist, die überwiegend den ton angibt. und natürlich leiden da auch weiße unter kapitalismus, aber minderheiten nunmal eben ganz besonders.


    und wenn sich dann eine partei mehr oder weniger geschlossen dazu entschließt, ein legitimes wahlergebnis einfach nicht anzuerkennen und zu versuchen, dem präsidenten, der von der überwältigen mehrheit von schwarzen und latinos gewählt wird sein amt zu verwehren ohne dass es auch nur im ansatz eine rechtliche grundlage dafür gibt, dann kann man hier durchaus von white supremacy sprechen.


    ich versteh immer nicht warum klassenkampf und das bekämpfen von rassismus so oft in unterschiedlichen ecken landen, obwohl sie sich doch eigentlich ganz gut ergänzen könnten.

  • Das schlimme ist, das immer mehr der white supremacists (was amerikanischer mainstream ist) sich von den white nationalists (was der KKK ist) einfangen lassen.


    Sorry, AlienObserver, aber wenn wir jetzt hier schon am Erbsenzählen sind, dann halte ich dagegen, dass diese Deutung des Begriffes White Supremacy keineswegs so eindeutig ist.


    White supremacy or white supremacism is the belief that white people are superior to those of other races and thus should dominate them. The belief favors the maintenance and defense of white power and privilege. White supremacy has roots in the now-discredited doctrine of scientific racism, and was a key justification for colonialism. It underlies a spectrum of contemporary movements including neo-Confederates, neo-Nazism and Christian Identity.

    Different forms of white supremacy put forth different conceptions of who is considered white (though the exemplar is generally light-skinned, blond-haired, and blue-eyed, or 'Aryan' traits most common in northern Europe), and groups of white supremacists identify various racial and ethnic enemies, most commonly those of African ancestry, Indigenous peoples of the Americas and Australia, and Jews.[1]

    As a political ideology, it imposes and maintains social, political, historical, or institutional domination by white people. This ideology has been put into effect through socioeconomic and legal structures such as the Atlantic slave trade, Jim Crow laws in the United States, the White Australia policies from the 1890s to the mid-1970s, and apartheid in South Africa.[2][3] In addition, this ideology is embodied in the "White power" social movement. Since the early 1980s, the White power movement has been committed to overthrowing the United States government and establishing a white homeland using paramilitary tactics.

    (unterstreichung von mir)


    Ich nehme mal an, Du beziehst Dich eher auf das was dann im folgenden Absatz erwähnt wird:

    In academic usage, particularly in critical race theory or intersectionality, "white supremacy" can also refer to a social system in which white people enjoy structural advantages (privilege) over other ethnic groups, on both a collective and individual level, despite formal legal equality.

    Critical race theory ist allerdings eine recht spezifische soziologisch-akademische Ausrichtung, die nicht den Anspruch erheben kann, ihre eigenen Begriffsdefinitionen für allgemeingültig zu erklären - auch wenn deren VertreterInnen das vielleicht gerne so hätten.

  • Bist Du jetzt deshalb der Auffassung, dass AOCs Kategorisierung des heart and core of the republican caucus als AnhängerInnen einer Ideologie, die die Herrschaft der weißen "Rassse" über alles stellt und die US-amerikanische Gesellschaft von allen Angehörigen nicht-weißer "Rassen" befreien will, korrekt sei, oder hast Du Dich hier wieder mal nur eingeklinkt, um noch ein bisschen mehr Sophisterei zu betreiben und ein paar Haare zu spalten?

    Heart and core wäre mir für eine soziologisch haltbare Aussage als Maßeinheit zu unbestimmt, aber wenn man betrachtet wie sich radikale(re) Personen in den Mittelpunkt geschoben haben und die "party message" bestimmen würde ich die Aussage tendenziell eher als richtig denn als falsch betrachten.

  • Nein, ich hab mich auf die Definition von Eli Saslow bezogen. Tatsächlich habe ich aber nicht überprüft wie verbreitet die ist. Möglicherweise ist sie das nicht. Sagen wir mal so: White Supremacist ist so uneindeutig, dass es da eine bessere Unterscheidung bräuchte.


    Mir scheint es aber, dass es von der mainstream Sorte (Weisse die ihre Privilegien verteidigen und sich durch "andere" bedroht fühlen) auch bei den Demokraten zu viele gibt.


    White Nationalist (Verrückte Verschwörungsideologen die an eine Rassenideologie samt Herrenrasse und jüdischer Weltverschwörung glauben) werden aber inzwischen von Republikanern offen in ihren Reihen akzeptiert und bestimmen zu einem großen Teil die Politik der GOP.


    Beides ist furchtbar. Mich schockiert aber vor allem letzerer Punkt.

  • ich versteh immer nicht warum klassenkampf und das bekämpfen von rassismus so oft in unterschiedlichen ecken landen, obwohl sie sich doch eigentlich ganz gut ergänzen könnten.

    Na weil "linke" identitätspolitik mittlerweile (leider) immer häufiger über das rechte Stöckchen "kulturkampf" springt, und dabei im Grunde in die selben, tribalistischen Muster verfällt, wie rechte Nationalisten und Rassisten, wenn sie den eigentlichen Klassenkampf zu einem Rassenkampf umdeutet.


    AOC spricht in dem Interview ganz klar davon, dass der Minority-Leader, also quasi der Fraktionschef, der Republikaner nach der Pfeife der white supremacists tanzen würde und nicht umgekehrt. (ab 01:39)


    "[...] and when you see someone like the house minority leader Kevin McCarthy of the Republican Party respond to white supremacist vitriol coming from his own members - not with censure,[...], not with being stripped of commitees, not with any consequence - you have to wonder who actually has that power? And it increasingly seems, unfortunately, that in the House republican caucus, Kevin McCarthy answers to these Q-Anon Members of Congress, not the other way around."


    Wirklich belegen kann sie das eigentlich nicht, Sie behauptet es halt mit aller Autorität einer Galionsfigur des "progressiven" - also leider im Mainstream auch als besonders kulturkämpferisch wahrgenommenen - Lagers und natürlich als nicht-(so richtg)weiße Frau, die erwiesenermaßen in der jüngeren Vergangenheit schon von republikanischen Abgeordneten rassistisch und sexistisch beleidigt wurde.


    Ich bestreite gar nicht, dass es da Abgeordnete, gibt, die überzeigte Rassisten und "legit white supremacists" sind.

    Aber wenn sie in dieser Form in einem Interview auf dem einschaltquotenstarken Meinungsmultiplikationssender und Sprachrohr der Demokraten so eine Theorie raushaut, die zu nichts anderem dient, als die Republikaner ziemlich undifferenziert als die Mächte des Bösen darzustellen, anstatt sich (auch gegen die Widerstände aus der eigenen Partei!) dafür einzusetzen, dass den vielen working class-WählerInnen für die sie sich eigentlich mal hat wählen lassen, und zu denen natürlich - neben nicht wenigen weißen Menschen - die Mehrheit der nicht-weißen Bevölkerung im Land gehört, jetzt endlich mal substanzielle Hilfe in der Covid-Krise zu teil wird, dann betreibt sie "race reductionism" [Edit: siehe unten] und identitätspolitischen Kulturkampf auf Kosten der Leute, deren Interessen sie eigentlich nicht nur gegen die Republikaner sondern auch gegen die Kapitalfraktion in der eigenen Partei verteidigen sollte.

  • White nationalism is a type of nationalism or pan-nationalism which espouses the belief that white people are a race[1] and seeks to develop and maintain a white racial and national identity.[2][3][4] Many of its proponents identify with and are attached to the concept of a white nation, or a "white ethnostate".[5]

    Analysts describe white nationalism as overlapping with white supremacism and white separatism.[6][4][7][8][9][10] White nationalism is sometimes described as a euphemism for, or subset of, white supremacism and the two have been used interchangeably by journalists and analysts.[8][11] White separatism is the pursuit of a "white-only state" while supremacism is the belief that white people are superior to nonwhites and should dominate them,[7][8][9] taking ideas from social Darwinism and Nazism.[12] White nationalists generally avoid the term "supremacy" because it has negative connotations.[13][14]

    White nationalists say they seek to ensure the survival of the white race, and the cultures of historically white states. They hold that white people should maintain their majority in majority-white countries, maintain their political and economic dominance, and that their cultures should be foremost.[4] Many white nationalists believe that miscegenation, multiculturalism, immigration of nonwhites and low birth rates among whites are threatening the white race,[7] and some believe these things are being promoted as part of an attempted white genocide.[7] Critics argue that the term "white nationalism" is simply a "rebranding" and ideas such as white pride exist solely to provide a sanitized public face for white supremacy, and that most white nationalist groups promote racial violence.

  • Beware the Race Reductionist

    In the debates over the proper role of identity politics, efforts to use identity to derail class-based projects have been widely overlooked.

  • Bist Du jetzt deshalb der Auffassung, dass AOCs Kategorisierung des heart and core of the republican caucus als AnhängerInnen einer Ideologie, die die Herrschaft der weißen "Rassse" über alles stellt und die US-amerikanische Gesellschaft von allen Angehörigen nicht-weißer "Rassen" befreien will, korrekt sei, oder hast Du Dich hier wieder mal nur eingeklinkt, um noch ein bisschen mehr Sophisterei zu betreiben und ein paar Haare zu spalten?


    Dann muss ich zu deinem Unmut zunächst noch ein paar mehr Haare spalten, denn das hat sie nicht gesagt. Ich denke, dass es white supremacists unter den gewählten Republikanern im Repräsentantenhaus gibt, hält sie nicht für kontrovers. Ihr Vorwurf ist, dass es Sympathisanten für solche Mitglieder in der republikanischen Führung des Repräsentantenhauses in der gegenwärtigen Amtperiode gibt. Und sie macht den Vergleich auf mit dem Vorgehen der Führung gegen Louis Gohmert Steven King, denke in der vergangenen Amtsperiode, und sieht im Gegensatz zu der damaligen Abgrenzung jetzt eher eine Bestärkung solcher Mitglieder durch die Führung.


    Ob sie damit recht hat, weiß ich nicht, habe ich nicht genau genug verfolgt. Aber ich habe auch erstmal keinen Grund das zu bezweifeln, denn white supremacy-Anhänger gehören auf jeden Fall zur Trump-Basis, mit der das republikanische Establishment gerade ein Auskommen finden muss. Statt Förderung ist es vielleicht eher gewähren lassen, aber wie gesagt, müsste man sich im Detail ansehen, was da ihre Beispiele sind.

  • Dann muss ich zu deinem Unmut zunächst noch ein paar mehr Haare spalten, denn das hat sie nicht gesagt. Ich denke, dass es white supremacists unter den gewählten Republikanern im Repräsentantenhaus gibt, hält sie nicht für kontrovers. Ihr Vorwurf ist, dass es Sympathisanten für solche Mitglieder in der republikanischen Führung des Repräsentantenhauses in der gegenwärtigen Amtperiode gibt. Und sie macht den Vergleich auf mit dem Vorgehen der Führung gegen Louis Gohmert, denke in der vergangenen Amtsperiode, und sieht im Gegensatz zu der damaligen Abgrenzung jetzt eher eine Bestärkung solcher Mitglieder durch die Führung.


    Ob sie damit recht hat, weiß ich nicht, habe ich nicht genau genug verfolgt. Aber ich habe auch erstmal keinen Grund das zu bezweifeln, denn white supremacy-Anhänger gehören auf jeden Fall zur Trump-Basis, mit der das republikanische Establishment gerade ein Auskommen finden muss. Statt Förderung ist es vielleicht eher gewähren lassen, aber wie gesagt, müsste man sich im Detail ansehen, was da ihre Beispiele sind.

    Hier ein Beitrag der Deutschen Welle dazu: https://www.dw.com/en/republic…han-say-facts/av-56307683

  • [...] Ideologie, die die Herrschaft der weißen "Rassse" über alles stellt und die US-amerikanische Gesellschaft von allen Angehörigen nicht-weißer "Rassen" befreien will, [...]


    Also white supremacy war mal US-amerikanische Mainstreampolitik nicht nur im Süden. Biden selbst hat ja noch mit seggregationists zusammengearbeitet. Ich würde sogar sagen, dass eine solche Ideologie eigentlich überall in der europäischen Kolonialsphäre Normalität war. Deswegen ist moderner Rassismus so stark damit verbunden, dass es die Auffassung gibt, gegen "Weiße" sei Rassismus gar nicht möglich.


    White supremacy hat auch mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus nicht wirklich etwas daraus übernommen. Insbesondere nicht die Idee, dass die Gesellschaft von anderen "Rassen" "befreit" werden muss. Es ging durchaus um Seggregation, aber im Interesse der Etablierung einer Rangordnung, der Schaffung einer rassisch homogenen Schicht, nicht aber einer rassisch homogenen Gesellschaft. Das wäre vielleicht ein Element, dass bei den Nationalsozialisten dazukommt. Jedenfalls zum Teil, denn die hatten ja auch eine koloniale Vorstellung vom eroberten Osten, wo man auch nicht alle Slawen umbringt (wenn auch viele), sondern eine Sklavenbevölkerung zurückbehält.


    White nationalism ist ein guter Verweis. Das ist in der Tat eher eine Analogie zum Nationalsozialismus, weil es white supremacy unter den Bedingungen schwindender Macht ist und damit die Bedrohung durch Nichtweiße als viel symmetrischer gesehen wird. Aber ich denke, da würde sich auch nur eine Teilgruppe als Neonazis begreifen.

  • na ja klar wird identitätspolitik, die rassismus vermeintlich bekämpfen soll oft auch missbraucht und benutzt um progressive ideen zu bekämpfen, was wirklich ein ganz abscheulicher vorgang ist. aber warum ist das bloße sprechen über white supremacy schon etwas, was so starke kritik hervorruft, wenn du doch selber zustimmst, dass sie grundsätzlich und auch in der republikanischen partei existiert. ich stimme dir zu, dass ihr beleg in dem interview ausbaufähig ist, wobei ich jetzt auch keine ahnung habe ob sie mehr weiß und das nicht öffentlich sagen wollte, so wie sie es gemacht hat, wars aber schwammig.


    nichtsdestotrotz gab es versuche die legitime wahl nicht anzuerkennen, die ja immer noch andauern und sich auch darin ausdrücken, dass man einen ex-präsidenten, der sich genau dieses zum ziel gesetzt hat nicht dafür impeachen will, obwohl er einen sturm aufs kapitol initiiert hat. "As a political ideology, it imposes and maintains social, political, historical, or institutional domination by white people". eine abgewählte weiße minderheit versucht mittels hanebüchener konstruktionen und letztendlich auch gewalt an der macht zu bleiben, teilweise sollten wahlstimmen vor allem von farbigen minderheiten ungültig gemacht werden. ich finde sie wendet den begriff korrekt an, hätte vielleicht besser dran getan das ganze eher mit der nicht-anerkennung der wahl zu begründen, als mit ihren persönlichen aktuellen erfahrungen im kongress, oder diese klarer erläutern müssen.


    wo ich dir aber auf keinen fall zustimmen würde ist, dass sie hier schon race reductionism betreibt. sie hat ja mit keinem wort erwähnt, dass es jetzt deswegen keine 2k checks, keinen 15$ mindestlohn oder medicare for all mehr geben soll. sie hat sich zu einem wichtigen thema, von dem sie gerade selbst auch stark betroffen war und immer noch ist, weil sie diese republikaner täglich sieht, geäußert und ihre erfahrungen und meinungen dazu geschildert. nicht mehr und nicht weniger. klar kann man sich wünschen, dass sie diesen dingen so oft wie möglich ne bühne geben sollte, aber da muss man sich auch immer die frage stellen, ob sie a) für ein reines interview zu diesen themen überhaupt gefragt worden wäre und b) wenn die antwort auf a nein ist, obs nicht besser ist wenn aoc dieses interview führt als wenn das pelosi oder hakeem jeffries tun. ich mag diese "xyz hat aber dies und jenes nicht gesagt" argumente auch allgemein gar nicht, mit dem argument wird zb gerade versucht greenwald als rechten sympathisanten hinzustellen, weil er viel mehr über die demokraten und die cia schimpft als über trump und seinen mob, letzteren sogar zum teil auf fragwürdige art und weise verteidigt. trotzdem ist der vorwurf natürlich bescheuert

  • nichtsdestotrotz gab es versuche die legitime wahl nicht anzuerkennen, die ja immer noch andauern und sich auch darin ausdrücken, dass man einen ex-präsidenten, der sich genau dieses zum ziel gesetzt hat nicht dafür impeachen will, obwohl er einen sturm aufs kapitol initiiert hat.

    Das Impeachment ist doch nur noch ein Vehikel, um den Senat in einer Zeit in der es wirklich wichtigere Probleme zu lösen gäbe mit sinnlosem parteipolitischem Zinnober zu beschäftigen und davon abzulenken, dass Biden offensichtlich nicht willens - oder politisch gar nicht stark genug und in der Lage(?) - ist, den progressives in ökonomischen Fragen ernsthaft engegen zu kommen.

    Die Republikaner werden das im Zweifel bis zum Sanktnimmerleinstag blockieren.

    Wenn das politisch nicht verhindert wird, weil es zu weite Kreise ziehen würde, dann wäre es sicher kein Problem, Trump vor Gericht zu bringen und ihn zu verurteilen. Damit wäre der Bevölkerung besser gedient, als mit einem symbolischen Schauprozess, der womöglich nie stattfinden wird.


    Briahna Joy Gray ist auch unter amerikanischen Linken außerhalb des politischen Betriebes nicht alleine mit ihrer - schon vor zwei Jahren! - in dem Intercept Artikel geäußerten Befüchtung, dass die Demokraten sich jetzt auf genau diese reduktion auf identitätspolitische Themen einschiessen, die dem neoliberalen Kurs, den sich ihre Geldgeber wünschen nicht ernsthaft im Wege stehen.


    AOC ist immer noch eine wichtige Figur für die amerikanische Linke. Wenn sie jetzt - egal ob das ihre Absicht war oder nicht - als immer mehr im Einklang mit der Parteiführung wahrgenommen wird, dann schwächt das letztendlich die ohnehin sehr fragile linke grassroots-Bewegung, die sie und ihre KollegInnen überhaupt erst ins Amt gebracht hat.

    Die Bedrohung durch die rechte Reaktion ist absolut real. Aber sie wird genau von dieser Art Klassenkampf-von-oben Politik befeuert, die den gewissenlosen Narzissten Trump überhaupt erst zum Präsdienten gemacht und ihm und den rechten Demagogen, die ihn beraten Millionen von enttäuschten, politisch leider wenig bis gar nicht wirklich gebildeten AnhängerInnen in die Arme getrieben hat.

  • ich hab ja auch zugestimmt, dass identitätspolitik manchmal benutzt wird, um den neoliberalen kurs weiter zu betreiben, aber das heißt halt nicht, dass sie grundsätzlich falsch ist oder dass jeder, der über sie spricht diese meinung auch vertritt. eigentlich gefällt mir schon nicht, wenn man den begriff so verwendet, vielleicht sollte man es einfach zynische identitätspolitik oder sowas nennen, weil sie es eigentlich nicht wirklich ist wenn man sie so verpervertiert.


    ich finde es widerspricht sich nicht trump zu impeachen und ihn anderweitig strafrechtlich zu verfolgen, ich finde es auch alles andere als sinnlos. die ideologie dieser menschen dreht sich auch viel um so dinge wie stärke, wenn man sich sowas einfach gefallen lässt und nichtmal versucht sich mit allen verfügbaren mitteln dagegen zu wehren fühlen die sich bestätigt und gegebenenfalls ermuntert. außerdem glaube ich, selbst wenn es wieder scheitert, dass es politisches kapital in sich trägt, zum einen weil ich man jedem der sein hirn noch nicht an trump verloren hat aufzeigt, wenn sich republikanische politiker auch nach wie vor weigern konsequenzen zu ziehen. und zum anderen, weil es ja auch ein fatales zeichen an die eigene, zu großen teilen aus minderheiten bestehende basis ist, wenn man nichtmal versucht in so einem fall gerechtigkeit herzustellen.


    bill clinton hat mal gesagt "i want them to see me trying, even if i know it fails". und das kann man jetzt natürlich wieder komplett ablehnen als zynischen satz von einem karrierepolitiker, der nie igendwelche ideale hatte. aber wieso soll man nicht einfach ideale und gute politik verbinden? trump zu impeachen wäre gesetzlich und moralisch gerechtfertigt und verspricht drüber hinaus politisches kapital, warum sollen die progressiven dieses den zentristen überlassen, anstatt es auch selbst für sich zu beanspruchen?


    ich finde auch nicht, dass aoc sich zwangsläufig immer von ihrer parteiführung distanzieren muss, die notwendigkeit besteh nur dann, wenn es unterschiedliche ziele oder meinungen gibt. und ich würde sogar sagen, dass sie hier jemandem wie biden nach wie vor sehr deutlich widerspricht, weil er ja immer noch von der notwendigkeit einer starken republikanischen partei spricht.. während aoc ihn knallhart mit dem aktuellen ist-zustand konfrontiert, der aufzeigt welche gefahr in bidens aussagen steckt.


    und auch deine beschreibung des trumpmobs als klassenverlierer mag ich nicht so ganz zustimmen, die leute konnten sich flug- oder bahntickets und übernachtungen in washington leisten. also dass diese leute, die da aufmarschiert sind, eher von white supremacy als von economic anxiety geleitet wurden, steht für mich außer frage. natürlich gibts auch den von dir beschriebenen fall, aber eher beim kapitolsturm-szenario eher weniger.

  • Sehe ich auch so, aber ebenso sehe ich in dem Fall keine Alternative dazu die identitätspolitik zu verfechten. Schliesslich ist das eines der zentralen Themen von AOCs Plattform.


    Mich treibt natürlich auch um, dass die Demokraten (trotz AOC und Sanders) an den wirklichen Themen vorbei Politik machen werden. Sie werden sicher mit Identitätspolitik die Basis zu befriedigen trachten und am Ende genau durch dieses vorgehen die Alt-Right stärken.


    Das Woke-Washing in Washington wird den Rassismus in ganz USA befeuern weil die Krise des Kapitalismus nicht angegangen wird (bzw. nicht einmal thematisiert wird). So lange die Milliardäre beide Hände fest um die Gurgel der gesamten US Bevölkerung haben wird sich die USA weiter in Richtung Faschismus bewegen. Was wir erleben ist das Resultat der Verfolgung und des Niedergangs der Sozialisten und der Gewerkschaften seit 70 Jahren.


    Weil die USA keine linke Alternative hat werden am Ende die Faschisten profitieren. Das Argument der Alt-Right wird sein, dass "Wir" (armen, weissen, priviligierten, Rassisten) die Opfer sind und "Die" (Schwarze, Schwule, Frauen, Latinos, Einwanderer und natürlich die Antifa) "Uns" alles wegnehmen. Deshalb, um die USA zu "retten" muss dann ein faschistischer autoritärer Präsident her, der dann "für Ordnung sorgt". Beide Parteien treiben die Wähler den Faschisten in die Arme. Aber die Republikaner SIND inzwischen diese Faschisten.


    Was aber soll AOC in so einer Situation wie diesem Interview tun? Es ist richtig, auf die Republikaner zu verweisen die diesen Rechtsruck völlig Skrupellos aus reiner Macht und Geldgier betreiben. AOC kann alleine nich alles richten und ist sicher nicht Verantwortlich wenn in Folge jahrzehntelanger Entwicklungen der Karren im Dreck ist.


    Es gibt nur den Ausweg, dass Millionen von Menschen auf der Strasse (von Links) Druck machen.


  • und neben all den strategischen und moralischen diskussionen hier scheint es ihr halt auch persönlich sehr nahe gegangen zu sein, ich gestehe ihr das absolut zu.

  • und neben all den strategischen und moralischen diskussionen hier scheint es ihr halt auch persönlich sehr nahe gegangen zu sein, ich gestehe ihr das absolut zu.

    Jetzt nix für ungut, mittlerweile gehört sie eben zu den ca 1000 Leutchens die einen 330 Millionen Einwohnerstaat führen (wollen), vielen Millionen davon begegnet der Tod vermutlich mehrmals täglich, da muss man dann schon den big girl skirt in der Früh rauslegen (lassen).

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