Systemfrage am Beispiel der Steuerpolitik

  • Mein Wissen ist da zugegebenermaßen nicht mehr frisch, an der ganzen Finanzjonglage habe ich das Interesse verloren sie als ehrbare Kaufleute zu betrachten, die höhere Finanz (unabhängig von Religion oder Nationalität) stellt für mich die vollendung des Verbrechens dar.

    Selbst wenn die Bundespapiere nur an Großbanken gehen, werden die ja nichtbdrauf sitzen bleiben sonder lustige sichere Anlage weitergeben...

  • Ist ein Staat im Rating so schlecht eingestuft, dass er nur noch zu horrenden Zinssätzen, oder gar kein neues Geld mehr von privatwirtschaftlichen Anlegern bekommen kann, dann kann er alte auslaufende Anleihen nicht mehr mit neu aufgenommenen Krediten abzahlen, ohne noch höhere laufende Zinssätze begleichen zu müssen, und muss sich dann irgenwie anders liquide Mittel beschaffen, um nicht noch schlechter Eingestuft zu werden.

    Dazu kann er dann z.B. Steuern erhöhen, Ausgaben kürzen, oder - wenn schon alles auf Anschlag zusammengespart und gekürzt ist - staatliches Eigentum an private Käufer verhökern. Je nachdem wie "Pleite" der Staat bereits ist, bekommt er dafür dann auch enstprechend schlechte Preise gezahlt. Griechenland war zum Beispiel in der sogenannten Eurokrise gezwungen, genau das zu tun und alle möglichen staatlichen Besitztümer wie Häfen, Flughäfen, Krankenhäuser oder gar die eine oder andere Insel weit unter Martkwert an private Unternehmen zu verkloppen

    Das meinte ich mit "Insolvenz". Mir ist bewusst, dass das nicht dem Verfahren bei Unternehmen entspricht, aber der Prozess wirklich alles zu Geld zu machen (liquidieren) ist vergleichnar.


    Grundsätzlich sage ich nicht das mehr Geld in den Kreislauf zu geben schlecht ist. Es muss nur kontrolliert und geplant ablaufen.
    Seit HJahren liegt die Inflation in der EU außergewöhnlich niedrig und die EZB hat Ihre üblichen Mittel bereits vollausgereizt. Das führte dazu dass die EZB selbst auf den Markt für Staatsanleihen tätig wurde, was vorher als Tabu angesehen wurde.
    All dies um die Zielmarke von einer stabilen Inflation von ca. 1,8 % im Jahr zu erreichen.
    Eine Deflation ist bekanntermaßen genauso verherrend wie eine gallopierende Inflation.


    Zu Japan ist es wie ich gesagt habe, liegt eine Währungssytem vor das sehr stark auf das Inland konzentriert ist. Dadurch kann diese besser gehandhabt werden. Die eigene Bevölkerung ist vermutlich als Schuldner eher bereit ein Schuldenschnitt zuzustimmen, wenn die Alternative der Zusammenbruch des Sozialsytems ist.

  • Staaten verschulden sich bei Banken und auch Privatanlegern, die Höhe der Zinsen entsprechend anpassen je nachdem wie wahrscheinlich Sie erwarten, dass sie ihr Geld zurück erhalten.

    Nein, das ist nicht der Normalzustand in den entwickelten Volkswirtschaften. Was du beschreibst, ist die Situation, in der sich z. B. ein Drittweltstaat befindet, der sich in Fremdwährung Verschulden will.


    Die Normalität sieht so aus: es gibt jede Menge Kapitalbesitzer, die in sicheren, liquiden Anlagen investieren wollen oder gar gesetzlich müssen. Die also Staatsanleihen kaufen müssen. Der "Marktzins" bildet sich dann in enger Anlehnung an den von der Zentralbank festgelegten Leitzins.

  • Nein, das ist nicht der Normalzustand in den entwickelten Volkswirtschaften. Was du beschreibst, ist die Situation, in der sich z. B. ein Drittweltstaat befindet, der sich in Fremdwährung Verschulden will.


    Die Normalität sieht so aus: es gibt jede Menge Kapitalbesitzer, die in sicheren, liquiden Anlagen investieren wollen oder gar gesetzlich müssen. Die also Staatsanleihen kaufen müssen. Der "Marktzins" bildet sich dann in enger Anlehnung an den von der Zentralbank festgelegten Leitzins.

    Natürlich in diesen Föllen stellt dies auch eine Aufrechnung von Risiko und Opportunitätskosten (Erträge die mit diesen Investitionen ansonsten erzielt werden könnten).
    Wenn das Risiko faktisch nicht existent ist werden natürlich nur die Oppurtinätskosten einbezogen, also was man zum Beispiel erwirtschaften würde, wenn man das Geld als Kredit vergibt (natürlich sehr vereinfacht).



    Wo die Erbschaftssteuer immer wieder angesprochen wird:
    Für Unternehmsvermögen gilt dass dieses zu 85 % steuerfrei (wenn unter 26 Millionen) wenn bestimmte Höhe der Löhne über die nächsten 5 Jahre erreicht werden.
    Der Erwerber kann sich auch dazu verpflichtetn strengere Anforderungen zu erfüllen um das komplette Vermögen steuerfrei zu stellen.

    Wie ist eure Meinung dazu?

    Ist die Höhe der Löhne ein geeignetes Mittel um zu gewährleisten das das Unternehmen weitergeführt wird?

    Wie ist eure Meinung zur Höhe der steuerfreien Anteile?
    Für interessierte verweise ich auf §13a Erbschaftsteuergesetz


  • Grundsätzlich sage ich nicht das mehr Geld in den Kreislauf zu geben schlecht ist. Es muss nur kontrolliert und geplant ablaufen.
    Seit HJahren liegt die Inflation in der EU außergewöhnlich niedrig und die EZB hat Ihre üblichen Mittel bereits vollausgereizt. Das führte dazu dass die EZB selbst auf den Markt für Staatsanleihen tätig wurde, was vorher als Tabu angesehen wurde.
    All dies um die Zielmarke von einer stabilen Inflation von ca. 1,8 % im Jahr zu erreichen.
    Eine Deflation ist bekanntermaßen genauso verherrend wie eine gallopierende Inflation.

    Natürlich hast du deutliche höhere Inflation als 1,8 %


    hast du mal die Preise Immobilien Aktien Gold Bitcoin oder an der Assets angesehen. Dass das große Kapital die außerst billige Kredite bekommt nicht in Döner investiert ist ja klar.


    ..


    In München sind die Miete + Immobiliepreise ca 10 % pro jahr gestiegen. Das wird der normale Angestellte mittels Lohnsteigerung nicht ausgleichen können.

  • hast du mal die Preise Immobilien Aktien Gold Bitcoin oder an der Assets angesehen. Dass das große Kapital die außerst billige Kredite bekommt nicht in Döner investiert ist ja klar.

    Die Frage ist, wie man Inflation berechnet, die gängige Methode ist die Berechnung per Warenkorb. Dort sind zwar Mieten zu teilen mit abgebildet, nicht aber Immobilienpreise.


    Daher kann die Inflation nur im Bezug auf Immobilienpreise deutlich höher sein, als wie der tatsächliche Inflation, die wir im Normalfall durch die EZB mitgeteilt bekommen.



    Ich vermute der Grund für diese unterschiedlichen Entwicklungen liegt darin begründet, dass man bei der EZB nur über die Justierung der Geldmenge agieren kann und die "Warenkorb"-Inflation maßgeblich aber durch die Löhne bestimmt werden, was wiederum in der Gestaltung auf nationaler Ebene angesiedelt ist. Deswegen hat die EZB und auch die Kommission mehrmals Deutschland dazu aufgerufen für höhere Löhne zu sorgen.


    Eine hohe Geldmenge wirkt sich dementsprechend auf Kapitalanlagen aus, aber nicht so sehr auf den Warenkorb, wo die Inflation dran bemessen wird.

  • Nehmen wir mal an Deutschland und alle anderen hätte keine Schulden mehr. Würde das Bankensystem zusammenfallen? Und kann man die Geldmenge nicht wieder durch Gold hinterlegen? Was spräche dagegen?

    Das kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten.

    Das ein Staat komplett Schuldenfrei ist wohl auch nicht gewollt und würde zu Steigerungen von Staatsinvestitionen führen.

  • ja


    da Problem was ich sehe dass du in DE ( zu ) hohe Bruttolöhne hast und durch die hohe Steuer- bzw. Abgaben zu niedrige Löhne hast.


    Das eine Gesellschaft mit von 82 Millionen Einwohnern 15 Mio effektive Netto-Steuerzahler hat führt dazu dass eine Fachangestellte schon im Höchststeuersatz kratzt was eigentlich per se schon lächerlich ist.


    Die hohe Steuerlast führt dazu dass Immobilieeigentum für die Mittelklasse einfach nicht bezahlbar ist und diese natürlich sich entsprechend Mietwohnung beziehen müssen wodurch die Mietmarkt natürlich ansprechend hochschellt.


    ---


    Daher müsste viel mehr der Vermögenszuwachs versteuern werden bzw. dem (Lohn)einkommen gleichgestellt werden.

    -

    Grundsätzlich sehe ich das Problem dass wir für 5 Sterne (Sozial)staat zahlen aber nur 2 Sterne (Sozial)staat bekommen und dass man für Leistungen des Staates extra zahlen muss was eigentlich Staatsaufgaben sind.

    -

    @Bleedblue wieviel Steuern zahlt ein Durchschnittbürger an Steuern bzw. Abgaben d.h. inclusive Sozialabgaben von AN + AG indirekter Steuer etc. ?


    Wäre außerdem die These falsch dass der AN die Unternehmenssteuern zahlt bzw. erwirtschaften muss, dass würde heißen dass eine Ausweiterung der Unternehmenssteuer auch den AN treffen würde?

  • Das kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten.

    Das ein Staat komplett Schuldenfrei ist wohl auch nicht gewollt und würde zu Steigerungen von Staatsinvestitionen führen.

    Norwegen verhindert es aktiv sein Schulden zurückzahlen, damit die Liqidät des Marktes nicht kaputtgeht. Schuldenrückzahlung bedeutet im Schuldgeldsystem Geldvernichtung!

  • Der Vorschlag verletzt schon deine eigenen Prinzipien, da die neue Steuer aufgrund ihrer konfiskatorischen Höhe verfassungswidrig wäre.

    Mit der aktuellen Regelung werden ca. 50% Steuern auf die Gewinne gezahlt, mit deiner Regelung wären es knapp 70%.

    Deshalb müsste es bei der Abschaffung der Kapitalertragsteuer wieder das Teileinkünfteverfahren geben. Die Höhe der Steuerbelastung würde sich dadurch kaum verändern, aber der bürokratische Aufwand würde enorm steigen, vor allem für kleinere Unternehmen.

    Durchführbar wäre dein Vorschlag aber immerhin für die Kapitalertragsteuern auf Zinseinkünfte.

    Um deine Änderung durchzuführen, wäre zumindest eine verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit notwendig, die sich dafür zum Glück nie finden wird.


    Auch das Äquivalenzprinzip wäre verletzt. Die Handwerksfirma A, die eine Kapitalgesellschaft ist, müsste plötzlich knapp 70% auf ausgeschüttete Gewinne zahlen, während die Handwerksfirma B, die eine Personengesellschaft ist, nur 48% zahlen müsste.


    Mal ganz davon abgesehen, dass Kapitalertrage aus Unternehmen insgesamt heute schon mit am höchsten in Europa besteuert werden und Staaten um Deutschland herum wie Frankreich diese Steuern gesenkt haben, um Kapital anzulocken. Mittelfristig würde die heruntergesetzte Attraktivität für Kapital wohl die Steuereinnahmen aus Kapitalerträgen deutlich verringern, trotz höherem Satz.

  • Auch das Äquivalenzprinzip wäre verletzt. Die Handwerksfirma A, die eine Kapitalgesellschaft ist, müsste plötzlich knapp 70% auf ausgeschüttete Gewinne zahlen, während die Handwerksfirma B, die eine Personengesellschaft ist, nur 48% zahlen müsste.

    Genau Indi!


    Wer kennt sie nicht, die vielen millionenschweren Kapitalhandwerksbetriebe, deren EigentümerInnen ihr bescheidenes Auskommen aus den hart vom Munde abgesparten Erträgen ihres investierten Handwerkskapitals bestreiten müssen? Schornsteinfeger Krause GmbH & Co. KG, Malermeister Klecksel AG, Gas-Wasser-Scheisse S.a.r.L, etc... you name it!


    So eine Stunde Handwerksarbeit (zzgl. Anfahrt, Materialkosten u.s.w.) ist ja praktisch nichts mehr wert heutzutage, und eigentlich sowieso nur eine fiktive Größe auf der Rechnung. Das bisschen Arbeitseinkommen als Unternehmerlohn fressen dem Meister ja schon die Spitzengehälter für das Management (z.B. seine gierige Alte, die Uschi, im Büro) gleich wieder vom Kopf!

    Wenn da auch noch der Staat schön die Hand aufhält, wie im finstersten Sozialismus, dann machen es am Ende ja nur noch die Polen und Rumänen für das bisschen Rendite, das dann noch übrigbleibt.


    Kein Wunder, dass Deutschland so eine Servicewüste ist. Wer will denn unter solch elenden Kapitalertragsbedingungen noch einen Schraubenzieher in die Hand nehmen?

  • Wovon redest du?


    Was verstehst du nicht daran, dass es in einem Rechtsstaat nicht funktioniert, dass zwei Leute, die ein und dassselbe tun, einmal mit 50% und einmal mit 70% besteuert werden, nur weil die Rechtsform anders ist?

  • Was verstehst du nicht daran, dass es in einem Rechtsstaat nicht funktioniert, dass zwei Leute, die ein und dassselbe tun, einmal mit 50% und einmal mit 70% besteuert werden, nur weil die Rechtsform anders ist?

    Na zum Beispiel verstehe ich nicht daran, warum man als fleissiger, verantwortungsvoller und risikobereiter Handwerksunternehmer ohne nennenswerten Investitionsbedarf eine Kapitalgesellschaft gründen und irgendwelchen Notaren einen Haufen Geld hinterher werfen soll, wenn es eine Personengesellschaft auch täte - es sei denn man hätte damit die Absicht, das unternehmerische Risiko z.B. mittels beschränkter Haftung zu minimieren, oder sonst irgendeinen Vorteil daraus zu ziehen, dass man Kapital andere Leute für die eigene Rendite arbeiten lässt.


    Aber wenn Du hier nur das Märchen von der sozialistischen Enteignung von Betriebskapital durch den steuerwütigen Staat verbreiten wolltest, welcher dem ehrbaren Kaufmann Handwerker sein Werkzeug und seinen kleinen Fuhrpark zu enteignen drohe, wenn er eine Kapitalertragssteuer einführte, die ihren Namen wert ist, dann hättest Du das ja auch gleich schreiben können.


    Ihr müsst echt noch ein bisschen am Algorithmus arbeiten, liebes Team Indi, sonst wird das nix mit der Unterwanderung dieser linksradikalen Brutstätte der Subversion hier.

  • ich behaupte mal dreist dass die öffentliche Hand mehr von meine Arbeitskraft profitiert als mein geldgeiles Unternehmen ( auch ohne corona )

  • @Bleedblue wieviel Steuern zahlt ein Durchschnittbürger an Steuern bzw. Abgaben d.h. inclusive Sozialabgaben von AN + AG indirekter Steuer etc. ?


    Wäre außerdem die These falsch dass der AN die Unternehmenssteuern zahlt bzw. erwirtschaften muss, dass würde heißen dass eine Ausweiterung der Unternehmenssteuer auch den AN treffen würde?

    Die Statistiken habe ich nicht parat. Zumal ich halt aus dem Steuerrecht komme und ehrlich gesagt die Sozialversicherung für mich ein rotes Tuch.

    Die Verteilung der Steuerlast fände ich auch sehr interessant und hätte so ein Vorschlag an das Team von Jung und Naiv: lasst euch vom BMF die folgenden Rohdaten zur Auswertung geben. Zu versteuerndes Einkommen, einzel oder Zusammenverlangung für alle in Deutschland lebenden natürlichen Personen.


    Dabei gibt es dann ein enormen Anteil, der keine Steuern Zahlt und ab wann der Grenzsteuersatz über 42% liegt.

    Weiterhin die komplette Verteilung der Einkommen in Deutschland.

    Hinweis: Die Angaben sind so grob, das dass Steuergeheimnis der Veröffentlichung dieser Angaben mMn. Nicht widersprechen dürfte.

  • Mit der aktuellen Regelung


    Wie kommst du auf die 70%?


    Vergleich:

    Wenn eine GmbH (2 Gesellschafter) Jeweils 50.000€ Gewinn ausschüttet, kommt aufgrund von § 32d abs. 2 Nr. 1 d. EStG das Teileinkünfteverfahren zur Anwendung, da mehr als 10% Anteil an Gesellschaft bei beiden Gesellschaftern.

    Daher werden nach §3 Nr. 40 d EStG 40% steuerfrei gestellt. Es verbleiben 30.000€.

    Darauf entfallen bei 42% Steuersatz: 12 .600€ Einkommensteuer.


    12.600 von 50.000 € = 25,2% also rund wieder die 25% .

    Natürlich kommt noch die Körperschaftssteuer von 15% auf den GmbH Gewinne anteilig darauf also 15% von 100.000 = 15.000€ davon die Hälfte.

    7.500€ + 12.600€ = 20.100€




    Nehmen wir das gleiche als Personengesellschaft zum Beispiel OHG oder Einzelunternehmen.


    Sind dies vollwertige Einkünfte aus Gewerbebetrieb nach §15 Abs. 1 EStG und werden mit den vollen 42% besteuert.

    Also 21.000 €


    Also liegt eher hier die Ungleichbehandlung. Für den selben Sachverhalt wird der GMbH ein kleiner Bonus eingeräumt.



    Wenn ich sage ich will das Verfahren ändern würde ich natürlich auch die Körperschaftssteuer entsprechend anpassen.

    Ganz abschaffen geht nicht, da sonst Kapitalgesellschaften ohne inländische Anteilseigner nicht besteuert werden.


    Bürokratisch nehmen sich beide Verfahren nichts. Die Unternehmen müssen weiterhin ihre Ausschüttungen erklären und die Finanzämter müssen weiterhin die Beteiligten zur Erklärung auffordern.


    Effektiv ändert sich dadurch nur durch Anleger von Streubesitz und Zinsen. Da diese nun zwingend den persönlichen Steuersatz anwenden und keine Wahlmöglichkeit zwischen Kapitalertragsteuer und einbeziehen in den persönlichen Steuersatz haben.


    Und um ehrlich zu sein diese Wahl stört mich.

  • Ok, das hast du korrekt gerechnet und für beide Sachverhalte einen ähnlichen Wert rausbekommen: 20.100 und 21.000.

    Würdest du jetzt deine Änderung umsetzen wäre beim ersten Sachverhalt die volle Einkommensteuer anzuwenden und das wären dann 42% von 100% also 21.000 + die 7.500 Körperschaftsteuer sind 28.500€ zu 21.000€, die der Unternehmer mit Personengesellschaft beim gleichen Sachverhalt zahlt.


    Das hast du ja erkannt und dann geschrieben, dass du die Kapitalertragsteuer entsprechend anpassen willst. Die müsstest du größtenteils eliminieren, um die Sachverhalte wieder gleichzustellen.


    Das hast du aber bei deinem ursprünglichen Vorschlag nicht geschrieben.

    Damit hätte ich dann auch kein Problem, weil dann nicht alle ihre GmbH in eine Personengesellschaft umwandeln müssten.


    Auch für Anleger von Streubesitz ändert sich übrigens nicht, da diese ja auch der ökonomische Träger der Körperschaftsteuer sind und die reduziert wird. Die zahlen dann zwar auf ihrer Ebene eine höhere Steuer, aber auf der Ebene drunter entsprechend weniger. Die Besteuerung bleibt wie heute bei ungefähr 50%. Anleger mit Streubesitz und einem Einkommensteuersatz unter 42% zahlen sogar weniger, aber auch das ist schon heute so, da diese Leute heute eine Günstigerprüfung beantragen können.

    Im Prinzip ändert dein Vorschlag gar nichts daran, was am Ende an Steuern gezahlt wird, nur die Steuerberater freuen sich, dass es wieder anders wird und ihre Expertise gefragt ist.


    Lass mich raten, du bist Steuerberater und willst einfach selbst ein bisschen mehr abkassieren?

    (Ich kann keine Steuerberater leiden).

  • Zur letzten Frage Nein ich bin Finanzbeamter.


    Im Streubesitz ändert sich schon was.


    Bleiben wir beim Beispiel: 100.000€ Gewinn davon 15% Körperschaftssteuer = 15.000€

    (über die genaue Anpassung insbesondere in Beachtung an Auslandssachverhalte müsste ich länger ausarbeiten)


    Ausgeschüttet werden die verbleibenden 85.000 €


    Unser Aktionär hat 0,1% an der AG also 85 €

    Davon zahlt er höchstens 25 % also 21,25 €.

    Wenn wir jetzt die anteilige Körperschaftssteuer hinzu rechnen also 0,1% von 15.000 = 15

    36,25 € ist da schon ein Unterschied zu den ca. 40% persönlichen Steuersatz der bei diesen Berechnungen angenommen wird.


    Liegt der persönliche Steuersatz niedriger als die 25 % wird man diesen wählen.


    Auch wenn diese Unterschiede sich nicht groß anhören summieren die sich in der Masse auf.


    Weiterhin kenne ich es halt aus meiner persönlichen Erfahrung, dass jemand der über den Sparerpauschbetrag kommt meist auch solche anderen Einkommen hat, dass die 25% deutlich günstiger werden.


    Natürlich kann man mir jetzt vorwerfen, dass ich an den kleinen deutschen Sparer gehe.

    Aber zum einen finde ich dass zu polemisch und zweitens eröffnet das ein klares Vorgehen, das auch zu einer Gleichbehandlung all der verschiedenen Arten von Kapitalerträgen führt.

    Es wird häufig argumentiert ds die Gesetze zu kompliziert sind. Dem stimme ich voll zu.


    Ich will nicht die mittelständischen GmbH angehen sondern zehnstöckige Abnormitäten aus verschiedensten Kapital und Personengesellschaft.

    Die Grunderwerbsteuer kann ja nicht die einzige sein bei der so etwas Nachteile mit sich bringt.

  • Gut jetzt bin ich gespannt wie ein System aussehen sollte, in dem Steuern nicht notwendig ist.

    Ist dann auch Staat oder Ähnliches nicht vorhanden?

    Steuern sind ja eigentlich nur ein Fond, in dem überschüssiger Profit der Unternehmen gesammelt wird. Dieser Profit wird dann über den Staat in Projekte "investiert", die schlecht über Markt und den Preismechanismus organisiert werden können, weil sie in diesem Fall zu gesellschaftlich unerwünschten Nebenwirkungen wie Ungleichheit führen würden. Die Idee dahinter ist ja, dass es in der kapitalistischen Gesellschaft eine Instanz geben sollte, die nicht der Profitmaximierung unterliegt und die deshalb auch unprofitable Projekte finanzieren kann (Straßenbahn, Stromversorgung auch in Gebieten, in denen es nur wenige Konsumenten und geringe Nachfrage gibt). Der Staat (als Ideal in einer Sozialdemokratie) ist im Kapitalismus die einzige Struktur, die auf Verlust laufen kann.

    Aber wieso muss es denn überhaupt eine zentralistische Struktur sein?

    Die Idee des Fonds ist eigentlich sehr alt. Im 19. Jahrhundert haben Arbeiter Streikfonds gegründet. In diese Fonds ist ein Teil des Lohns gekommen, mit dem die Arbeiter während des Streiks mit Geld versorgt wurden (die Ideen wurden dann später auf andere Arbeiterorganisationen ausgeweitet wie Arbeitslosengeld, Krankenversorgung, Konsumgenossenschaften usw., bis diese Institutionen vom Staat ursupiert wurden unter dem Deckmantel des Wohlfahrtsstaates).

    Ohne Staat könnten diese Fonds dezentral angelegt werden. Das wird in manchen Unternehmen ja auch heutzutage gemacht, z. B. über einen Rentenfond, in den die Arbeiter einzahlen (unabhängig vom Staat).


    Wären wir wirklich in einer solidarischen, kooperativen Wirtschaft, dann könnten alle möglichen Fonds gegründet werden, in die auch profitablere Unternehmen einzahlen müssten. Jedes Unternehmen verteilt Ressourcen an die Industrien oder Projekte, die gerade benötigt werden. Frei fließendes Kapital, das sich an Bedarf und nicht an Profitabilität orientiert (so wie es ja der Staat heutzutage tun sollte). Durch die Zentralisation des Staates, die im Kapitalismus stattfindet, hat sich aber eine eigene Politikerklasse gebildet, die sozusagen über den Reichtum der Gesellschaft verfügt. Das muss aber nicht so sein.

    Das ist alles natürlich theoretisch, aber wir brauchen auch neue Theorien. So in etwa könnte ich mir das vorstellen, oder mein Ansatz wäre so.

    (Kredit wäre noch ein schwierigeres Problem)

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