Interessant ist, dass niemand, und ich meine wirklich niemand, darüber spricht, dass Wohlhabendere nicht nur machtpolitisch, sondern auch finanziell davon profitieren, wenn Menschen mit geringerem Einkommen sich weniger leisten können.
Das resultiert daraus, dass die untere Mittelschicht und darunter, aufgrund geringerem realen Einkommen weniger kaufen.
Von Lebensmittel bis zu Haushaltsgeräten, fast jede Produktgruppe wird weniger gekauft. Das senkt die Preise, weil weniger Nachfrage, und zwar wirklich stark weniger Nachfrage, weil die weniger gut Betuchten die überwältigende Mehrheit sind.
Die Wohlhabenderen dagegen, und ich rede hier nicht von Reichen mit ihren Exklusivprodukten, sondern eher von der Mittelschicht bis obere Mittelschicht, würden sich die jeweils gleichen Produkte sowieso kaufen, egal ob das etwas mehr kostet, d.h. der Preis ist hier kein Entscheidungsfaktor.
Die Wohlhabenderen packen also weiterhin die selben Produkte in den Einkaufswagen und profitieren automatisch von den gesunkenen Preisen durch die geringere Nachfrage der überwältigenden Mehrheit der weniger finanziell Starken.
Geht es den Ärmeren finanziell also schlechter, geht es den "Mittelreichen" dann automatisch finanziell besser. Die Schere zwischen Arm und Reich wird automatisch größer.
Traurigerweise fallen auf diese finanziellen Gewinne durch Minderausgaben dann auch noch keine Steuern an.
Übrigens kann man natürlich darüber streiten, ob der finanzielle Gewinn hier wirklich so groß ist, dass er ein wirklich wichtiger Punkt ist. Interessant ist aber halt allgemein der Punkt, wie eklig "das System" aufgebaut ist. Menschen profitieren davon, dass es den Ärmeren noch schlechter geht, und zwar ganz automatisch, ohne jemals darüber auch nur nachgedacht zu haben.