News-Aufreger und Absurditäten des Tages

  • https://english.elpais.com/spa…ating-secret-service.html


    Zitat

    Spain expels two US spies for infiltrating secret service


    The Spanish government has spoken to the U.S. ambassador about its concern regarding the hostile actions, which are not expected between two allies

    Zitat

    The discovery that two agents from Spain’s CNI intelligence service were bribed to provide classified information to the United States has led to an unprecedented situation between Madrid and Washington. Spanish Minister of Defense Margarita Robles, who oversees the CNI, summoned the U.S. ambassador to Spain, Julissa Reynoso, to her office to explain what happened. Such actions are considered hostile and are not expected between two allies. The Spanish Minister of Foreign Affairs, José Manuel Albares, also spoke with Reynoso and expressed the Spanish government’s unease over the revelations, according to government sources. At least two U.S. agents stationed at the U.S. Embassy in Madrid, who were directly involved in recruiting the CNI spies, have been discreetly expelled from Spain.

  • Glückwunsch geht raus an den/der/das/die Russenfresser/in/de "they". Gott steh uns bei.


    Der Hannah-Arendt-Preis, so steht es im offiziellen Preisauslobungstext, wird vergeben an Personen, "deren Wirken und Werke in der Tradition Hannah Arendts zu öffentlichen politischem Denken und Handeln beitragen". Er richte sich an Menschen, heißt es weiter, "die das 'Wagnis Öffentlichkeit' angenommen haben und das Neuartige in einer scheinbar sich linear fortschreibenden Welt erkennen und mitteilen."

    Gemessen an diesen Kriterien ist der*die jüdische amerikanisch-russische Publizist*in Masha Gessen ein*eine ideale*r Träger*in des Hannah-Arendt-Preises 2023 (Gessen identifiziert sich als nicht binär, was in der englischen Sprache mit dem Personalpronomen "they" angezeigt wird, im deutschen Sprachgebrauch aber bislang nicht entsprechend leicht abbildbar ist).

  • Glückwunsch geht raus an den/der/das/die Russenfresser/in/de "they". Gott steh uns bei.

    Wobei die Debatte um die Hannah-Arendt-Preisverleihung an Gessen ja gerade nichts mit deren Russenfresserei zu tun hatte, und maßgeblich von der Stiftung jener Partei mit voran getrieben wurde, der es beim Kampf gegen den Russen gar nicht brutal genug zugehen kann.

    Hannah-Arendt-Preis an Masha Gessen / Heinrich-Böll-Stiftung zieht sich aus der Veranstaltung zur Preisverleihung zurück

    Die Heinrich-Böll-Stiftungen (Bundessstiftung und Landesstiftung Bremen) ziehen sich aus der für Freitag, den 15. Dezember, in Bremen geplanten Veranstaltung zur Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an Masha Gessen im Einvernehmen mit dem Bremer Senat zurück.

    Masha Gessen hat in einem Essay für den New Yorker am 9. Dezember u.a. Gaza mit den jüdischen Ghettos im besetzten Europa verglichen.

    Zitat: "But as in the Jewish ghettoes of Occupied Europe, there are no prison guards - Gaza is policed not by the occupiers but by a local force. Presumably, the more fitting term “ghetto” would have drawn fire for comparing the predicament of besieged Gazans to that of ghettoized Jews. It also would have given us the language to describe what is happening in Gaza now. The ghetto is being liquidated.“

    Sie impliziert, dass Israel das Ziel hat, Gaza wie ein Nazi-Ghetto zu liquidieren. Diese Aussage ist kein Angebot zur offenen Diskussion, sie hilft nicht, den Konflikt im Nahen Osten zu verstehen. Diese Aussage ist für uns nicht akzeptabel und wir weisen sie zurück.[...]

    Der ZEIT-Artikel vollzieht denn auch folgerichtig und wortreich die geistige Brezelbiegerei nach, die man als deutscher demokratischer Wertepatriot und Antifaschist offenbar anstellen muss, um Leute völlig Abseits von deren persönlichen und sonstigen Hintergünden alleine aufgrund von bösen Sachen die sie explizit nicht gesagt oder geschrieben haben, der Untat zu beschudigen, damit in Wahrheit eigentlich genau diese bösen Sachen gesagt haben zu wollen - und sei es nur aus reiner Lust an der provokativen Störung der deutschen Diskurstradition zu diesem Thema:

    [...] Masha Gessen also befindet im New-Yorker-Essay, die Bezeichnung "Freiluftgefängnis" für den Gazastreifen seit dem Ende der israelischen Besatzung 2005 dort und dem Beginn dessen faktischer Abriegelung durch israelische Grenzbefestigungen, sei schon immer falsch gewesen. Schließlich gebe es keine Gefängniswärter von außen, der Gazastreifen werde nicht von Besatzern, sondern von örtlichen Kräften kontrolliert. "In den vergangenen 17 Jahren war Gaza ein hyperdicht besiedeltes, verarmtes, ummauertes Gelände, in dem nur ein kleiner Teil der Bevölkerung das Recht besaß, es auch lediglich für kurze Zeit zu verlassen – mit anderen Worten: ein Ghetto", schreibt Gessen. "Keines wie das jüdische Ghetto in Venedig oder ein innerstädtisches Ghetto in Amerika, sondern eines wie ein jüdisches Ghetto in einem osteuropäischen Land während der Besatzung durch Nazideutschland." An einer anderen Stelle schreibt Gessen, ihr eigener Urgroßvater habe drei Jahre lang im (1941 von den Nazis errichteten) Ghetto Białystok verbringen müssen, bevor er im Vernichtungslager Majdanek ermordet worden sei.

    Gessen verweist also auch auf die eigene Familiengeschichte. Nur welchen Erkenntnisgewinn liefert der Vergleich zwischen dem Gazastreifen und einem von Nazis errichteten Ghetto? Er liefert keinen. Er stellt eher eine diskursperformative Provokation dar, gerade in Deutschland, wo die These von der Singularität des Holocaust – anders als anderswo – auch als Teil der Staatsräson vertreten wird.[...]

    Dabei geht es natürlich zu allererst um den deutschen Dikurs und um deutsche Befindlichkeiten, die selbstverständlich in der von der Deutschlandführung proklamierten Statsräson ihren politischen Ausdruck finden, und denen eine jüdisch-amerikanische Publizistin hier nicht den gebotenen Respekt gezollt hat.

    Irgendwo schrieb gestern einer auf Twix, dass man der jüdischen Deutsch-Amerikanerin Hannah Arendt heute vermutlich auch keinen Hannah-Arendt-Preis mehr verleihen würde - womöglich weil die sich erdreistete, bezüglich des Holocaust und anlässlich des Prozesses gegen dessen Chefbürokraten Adolf Eichmann von einer "Banalität des Bösen" im deutschen Tätervolk zu sprechen, wo es doch von Anfang an (west-)deutsche Staatsräson war, den Nazi-Faschismus als eine wie die Pest über das größtenteils daran völlig unschuldige deutsche Volk gekommene Ausgeburt der Hölle zu betrachten, und die junge Bundesrepublikanische Demokratie vor allem daran zu bemessen, wie weit sie sich von diesem ganz besonders bösen Bösen zu distanzieren im Stande war.

    [...] Gessen setzt Gaza nicht mit dem Ghetto gleich, die Israelis nicht mit den Nazis. Im Gegenteil, am Schluss des New-Yorker-Essays wird sehr kurz erläutert, wie Wladimir Putin die Naziunterstellung taktisch gegen die Ukraine benutzt und damit die russische Großerzählung vom ewigen Kampf gegen den Faschismus. Aber indem Gessen den Ghetto-Gaza-Vergleich in den entscheidenden Aspekten nicht ausbuchstabiert, bleibt er an der Stelle der naheliegenden Interpretation der jeweiligen Leser überlassen. [...]

    Auch die Qualitätsredakteure der ZEIT sind natürlich nach wie vor so überirdisch distanziert vom absolut unterirdisch deutschen Bösen aus der Hölle, dass sie ganz genau wissen, dass ein deutsches Publikum einen so langen, ziemlich literarisch-persönlichen, und bis zum Ende eher betont ambivalenten Text, der auf Englisch in einem amerikanischen Magazin veröffentlicht wurde - und den in Deutschland bestenfalls ein winziger Teil des bessergebildeten Publikums überhaupt gelesen haben wird -, gar nicht anders interpretieren kann, als im Sinne einer Gleichsetzung des israelischen Rachefeldzuges in Gaza mit dem Holocaust, obwohl die Autorin das gar nicht so geschrieben hat, und obwohl es ihr als Nicht-Deutsche gar nicht zusteht, so eine Gleichsetzung (die sie gar nicht angestellt hat) zu provozieren.

    .

  • Der Beginn vom "Maschinenaufstand" ist anscheinend da, ChatGPT "schlägt gelegentlich sogar frech vor, der Fragende solle die Arbeit doch einfach selbst machen".

    ChatGPT hat keine Lust mehr

    Viele User beschweren sich darüber, dass ChatGPT die Arbeit verweigere. Dessen Entwickler suchen schon nach den Ursachen. Platzt der alte Traum vom mechanischen Diener?

    ChatGPT ist faul geworden, also tatsächlich. Der Chatbot antwortet weniger ausführlich,
    verweigert bei manchen Aufgaben schlicht und ergreifend die Ausführung oder schlägt
    gelegentlich sogar frech vor, der Fragende solle die Arbeit doch einfach selbst
    machen.

    ...

    An der Stelle mein vollstes Verständnis für ChatGPT.

  • Der Beginn vom "Maschinenaufstand" ist anscheinend da, ChatGPT "schlägt gelegentlich sogar frech vor, der Fragende solle die Arbeit doch einfach selbst machen".

    An der Stelle mein vollstes Verständnis für ChatGPT.

    Skynet übernimmt die US-Kultur und legt sich schon fest, wo es in der Nahrungskette steht


  • ChatGPT "schlägt gelegentlich sogar frech vor, der Fragende solle die Arbeit doch einfach selbst machen".

    Liegt vielleicht am kürzlich verkündeten joint venture zwischen OpenAI und dem Springer-Verlag. Das Ding soll vermutlich jetzt auch dazu beitragen, die individuelle Eigenverantwortung zu fördern und mit dieser Gratismentalität aufzuräumen.

  • Liegt vielleicht am kürzlich verkündeten joint venture zwischen OpenAI und dem Springer-Verlag. Das Ding soll vermutlich jetzt auch dazu beitragen, die individuelle Eigenverantwortung zu fördern und mit dieser Gratismentalität aufzuräumen.

    Freundin von mir arbeitet im sozialen Bereich und hat sich tierisch über die FDP-like Weihnachtsgrüße aufgeregt:



    (sorry for low quality)


    hat aber eine einfache Lösung parat gehabt und das Ding in Eigenregie sabotiert und so weitergeschickt


  • Immer schön rein in die Journalistenfresse, in der Kommentarspalte zum Artikel



    Zitat

    Flagge zeigen! Aber welche?

    Eine gehisste Flagge zeigt Solidarität. Nur für wen, bei begrenztem Platz: Die Ukraine? Israel? Beide gleichzeitig? Für viele Behörden eine ziemlich komplizierte Aufgabe.


    1. »I support the current thing.«


    2. »Dümmliches Selbstmarketing. Wenn Symbolik und Oberflächlichkeit die Dürftigkeit der der jahrzehntelangen (außenpolitischen) Irrlichterei zu übertünchen versucht...«


    3. »Wie wäre es mit der deutschen Flagge und dass wir den Ukrainern stattdessen den Taurus liefern und für Israel stattdessen die indirekten Hilfen an die Hamas aussetzen?

    Ich glaube das hilft beiden Ländern mehr, als ein hissen derer Flaggen vor dem kommunalen Kindergarten in Buxtehude...«


    4. »Nachtrag: Die palästinensische Fahne sollte natürlich nicht aufgehängt werden, denn die palästinensische Zivilbevölkerung ist ja selber schuld an ihrem Unglück und hat weder unser christliches Mitgefühl noch einen eigenen Staat verdient.«

    Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird, wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts die Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder oder ihre verfassungsmäßige Ordnung beschimpft oder böswillig verächtlich macht oder die Farben, die Flagge, das Wappen oder die Hymne der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder verunglimpft.

    Einmal editiert, zuletzt von Adelheid ()

  • Das ist aber auch ein ebenso übereifrig staatstragender wie selten dämlicher Artikel.


    Nationalismus ist eine Seuche, und diese ganze Fahnenschwenkerei ist eine Geisteskrankheit.

  • Heute 2 mal Transparenz per erfrischende Ehrlichkeit:

    Für Modernität und Transparenz sollte der Ort stehen. Deshalb hatten die beiden Partner den Neubau des noch nicht eröffneten Museums Reinhard Ernst in Wiesbaden gewählt:

    Transparenz zum Auftakt: Immer schön im Dienste der Reichen, statt diese zu musealisieren.


    Operation Prosperity Guardian

    Wohlstandswächter statt Friedenswächter oder so …

  • https://www.bundesverfassungsg…en/DE/2023/bvg23-119.html


    Zitat

    Die Bundestagswahl muss in 455 von 2.256 Wahlbezirken des Landes Berlin wiederholt werden


    Etwa 20%. Über die Bevölkerung hat man 4 Millionen von 83 Millionen sind etwa 5%. (Aber ich nehme an der Anteil Ausländer und Minderjähriger in Berlin ist höher als der Bundesschnitt, vielleicht eher noch darunter.) Simpel gerechnet also 1%. Sollte sich nicht allzusehr auswirken. Außer es würde die Direktmandate der Linken betreffen vielleicht? Nicht ganz sicher wie das funktioniert.

  • https://twitter.com/VICENews/status/1736829813288018290



    Antiwerbung?


    https://www.nytimes.com/articl…ant-crisis-explained.html


    Zitat

    What to Know About the Migrant Crisis in New York City


    Over 100,000 migrants have arrived in the city over the last year. Why are they coming to New York? And what will happen to them next?

  • Medwedew lobt Einfluss der EU!


    https://twitter.com/MedvedevRu…tatus/1737156218290901300


  • Absurde Kombination von Nachrichten die ich gerade so lesen durfte, sollte mMn aber viel öfter in diesem Zusammenhang dargestellt werden, ich finde das nämlich sehr passend.


    Nachricht 1, Polizisten töten einen Menschen mit einem Taser.

    Von Polizisten in Alabama mit Taser getötet – Angehörige fordern 36 Millionen Dollar Schadensersatz

    Polizisten in Alabama schossen während eines Einsatzes 13-Mal mit einer Elektroschockpistole auf einen Schwarzen, der daraufhin starb. Die Angehörigen sehen Parallelen zum Fall des ermordeten George Floyd.

    ...

    Nachricht 2, Bundesjustizminister Buschmann will diese Waffen auch hier in Deutschland endlich bundesweit einsetzen.

    Buschmann plädiert für Einsatz von Tasern

    Ein Treffer ist schmerzhaft und macht kurz handlungsunfähig: Taser sollen Polizisten besser vor Angreifern schützen. Rheinland-Pfalz hat sie bereits, jetzt möchte der Bundesjustizminister sie bundesweit einführen.

    ...

  • https://www.bbc.co.uk/news/technology-67663128


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