Alles anzeigenProteste in der Rigaer Straße 94: Berliner Chaostag
Autonome setzen in Berlin Barrikaden in Brand. Sie wollten verhindern, dass Eigentümervertreter ins Haus kommen. Am Ende erreichen sie das per Gericht.
Irrsinn.
Seit Wochen versuchen alle möglichen linken Gruppen und Mieterinitiativen, zu Soli-Demos gegen diese "Brandschutzbegehung" aufzurufen. Jeder der sich mit diesem Thema ein bisschen eingehender Beschäftigt hat und dabei keine Hufeisen und Stalin-Portraits vor den Augen hat, weiß eigentlich, dass es bei dieser Angelegenhiet absolut gar nicht um den Brandschutz geht (die Mängel wurden unterdessen ohnehin von den BewohnerInnen selbst behoben und eine Gutachterin der Bezirksverwaltung hat das auch offiziell bestätigt), sondern einzig und alleine darum, Vertretern des anonymen Eigentümers, der sich hinter einer Briefkasten-GmbH versteckt, und der Polizei - die zum "Schutz" derselben leider in Divisionsstärke aufmarschieren muss - einen offiziellen Vorwand zu liefern, um in das Haus und sämtliche Wohnungen einzudringen. Letztere sind im übrigen auch nur teilweise "besetzt". Dort wohnen auch Menschen mit Mietverträgen.
Gleichzeitig haben die Anwälte der BewohnerInnen vor Gericht immer noch versucht, die Begehung durch die Eigentümervertreter zu unterbinden und damit sogar teilweise recht bekommen, so dass jetzt nur noch der Brandschzutzgutachter ins Haus gelassen werden muss. Aber das ging natürlich in der Krawall-Hysterie vollkommen unter und wird sicher auch die Polizei nicht davon abhalten, heute ihr großes Stelldichein zu veranstalten.
Wenn die von überall angereisten Autonomen allerdings gestern - einen Tag vor dem eigentlichen, heutigen Termin - schon selbst den "Bürgerkrieg" starten und damit kleine Kinder in der Kita und der Schule nebenan verängstigen, verspielen sie bei einem großen Teil des links-liberalen Bürgertums - der eigentlich gegen diesen Staatsgewaltaufmarsch ist, der nur zur Durchsetzung des Eigentumsverwertungsrechts eines privaten Hausbesitzers betrieben wird - einfach sämtliche Sympathien für die eigentlichen HausbewohnerInnen.
Wenn die Polizeiarmee dann heute mit voller Kampfkraft den Block überrennt, und cdU, fdP, AfD nebst Springerpresse, Tagesspiegel und dem Rest des "liberal-" bis rechts-bürgerlichen Publikationswesens die von grün und links dominierte Bezirksverwaltung in Friedrichshain-Kreuzberg dafür verantwortlich macht, dann werden viele Leute, die eigentlich gegen diesen Irrsinn waren, jetzt wohl im Einklang mit Frau
Dr.Giffey und ihrer rechten Berliner Landes-sPD-Spitze knallhartes Durchgreifen gegen diese "Linksterroristen" fordern.
Und währenddessen, legen die cdU und die fdP(!) bei den Umfragen zur Berliner Landeswahl im September ordentlich zu, während die Grünen ihren Vorsprung aus dem März eingebüßt haben. Wenn am Ende hier eine Koaliton aus rechter Giffey-sPD, Eigentümer-cdU und Immobilienmarktradikaler fdP die nächsten 4 Jahre lang alles was R2G gegen den MIetenewahnsinn immerhin versucht hat wieder rückgängig und für die 80% MieterInnen in der Stadt alles noch schlimmer macht, dann haben sich das auch die hirnlosen Macho-Krawallos von der autonomen Front zuzuschreiben.
Vollidioten.
"Papa, was machen die da?"
"Brandschutzbegehung mein Kind."