News-Aufreger und Absurditäten des Tages

  • Ich finde das ist wahrlich ein schwieriges Thema. Wo ziehst du die Grenzen? Ich meine wir sehen ja selber wie zum Teil durch die Admins hier bzw. auf dem YT-Kanal eingegriffen wird. Viele merken wahrscheinlich nicht mal dass sie "shadowbanned" sind (der Seitenhieb musste sein ;) ).


    Aber wie oft wird diskutiert und angemahnt welche Verantwortung die Betreiber der Socialmedia-Kanäle haben. Ich denke wir haben alle noch die Propaganda-Videos vom IS vor Augen - sowas gehört gelöscht.

    Ich will keine Grenze ziehen. Dafür gibt es das Recht und die Justiz. In dem Fall kann man das natürlich nachvollziehen, aber in dem Zuge wurde wohl auch etliche andere Konten gelöscht. Da kann es niemand. Die Begründung ist derart schwammig formuliert, dass der Präzedenzfall für weitaus mehr herhalten kann und auch wird. Ich habe nicht dagegen, wenn Trump juristisch zur Verantwortung gezogen wird und dann auch seine Inhalte gesperrt werden. Dazu bedarf es aber einer Rechtsgrundlage und einer juristischen Prüfung. Bei Politikern gibt es da nicht ohne Grund noch die Hürde der Immunität.


    Youtube sperrt schon willkürlich Beiträge und Kanäle, die der WHO widersprechen. Ich erinnere an das Masken-Debakel. Etliche politisch linke Beiträge wurden schon von Twitter geblockt. Wer die Zeichen der Zeit nicht sieht, dem ist wohl nicht zu helfen. Man bekommt das gar alles mit, weil man vielen Betroffenen nicht folgt.

    Zitat

    Egal was Parlamente vorgeben/entscheiden - das Problem bei solchen Regeln ist ja immer dass du Menschen am Kontrollknopf sitzen hast - und es dann immer subjektive Bewertungen über die Zulässigkeit sind. Wo würdest du eine sinnvolle Grenze ziehen wenn du in der verantwortung als Plattformbetreiber wärst? Wie könnten allgemeingültige Regeln aussehen?

    Ja wie man sowas gestalten könnte, das wäre Aufgabe der Legislative. Ich habe kein Jura-Studium abgeschlossen, wie etliche Parlamentarier. Aktuell haben sie die Verantwortung einfach abgeschoben. Es geht nicht nur um Regeln, an die sich jeder halten muss, sondern darum, die Prozesse zur Durchsetzung auszugestalten. Rechtsstaatlich, also nachvollziehbar gerecht und mit Mitteln zum Widerspruch und gegebenenfalls juristischer Klärung über den Rechtsweg. Gefahr im Verzug kann man dabei auch berücksichtigen.


    Ich kann nur immer wieder auf die Parallelen zum Rundfunk hinweisen. Und dazu hat das BVerfG oft genug klärende Urteile gefällt. Der aktuelle Zustand ist jedenfalls einem demokratischen Rechtsstaat unwürdig.


    Aber all das überdeckt gut, wie es überhaupt zu Trump und der Entstehung der faschistischen Bewegung kommen konnte. Für die Abwehr dagegen leistet man sich eigentlich Geheimdienste. So etwas im Nachhinein heilen zu wollen, indem man den Intermediären das Entscheidungsmonopol über Meinungsbeiträge gibt, scheint mir das Problem auf den Kopf zu stellen und verschwinden wird es dadurch auch nicht.

  • als privates Unternehmen habe ich im Zweifel "virturelles " Hausrecht und Vertragsfreiheit d.h. im Zweifel wird schwierig mich daran zu hindern irgendjemandes gegen meinen Willen auf mein Plattform zu behalten. ( Nichtjurist)


    --


    Das Motto was man nicht sieht gibt es nicht scheint hier das Motto zu sein.

  • Die Amis sind immer bestens vorbereitet...ne Leiter hat man immer mit dabei. Genauso wie seine Flagge und seine Schusswaffe.


    Wütende Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump stürmen am Mittwoch das Kapitol

    Ich denke es steht inzwischen außer Frage, dass gewisse Kräfte die Ereignisse vorab geplant haben. Inwieweit Trump eingeweiht war muss geklärt werden, aber es erklärt recht gut seine unbeirrliche Erzählung von Wahlbetrug, welche ja bereits im Vorfeld der Wahl vorbereitet wurde. Die Redebeiträge zum Marsch auf das Capitol von ihm und seinem Anwalt sind auch so Indizien dafür, dass sie mehr wussten.


    Wie viele braucht es, die aktiv eingreifen, um mit dem Momentum die Masse der Mitläufer in Bewegung zu setzen. Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, dass unter den Sicherheitskräften Menschen waren die aktiv zur Entwicklung beigetragen haben. Aus deren Kreis dürften viele für Trump gestimmt haben.

    Umso wichtiger ist es sich klarzumachen, dass es nichts helfen wird, die Sicherheitskräfte einfach mit mehr Befugnissen auszustatten.

  • Es geht nicht nur um Regeln, an die sich jeder halten muss, sondern darum, die Prozesse zur Durchsetzung auszugestalten. Rechtsstaatlich, also nachvollziehbar gerecht und mit Mitteln zum Widerspruch und gegebenenfalls juristischer Klärung über den Rechtsweg. Gefahr im Verzug kann man dabei auch berücksichtigen.

    Regeln an die sich jeder halten muss - egal welchem politischen Lager er/sie angehört, oder ob er/sie Mitglied einer Regierung, einer sonstigen Institution, eines privaten Leitmediums - oder einfach nur eine/r von Millionen BürgerInnen ist, wären hier allerdings dringend notwendig.


    Nur erreicht man dass halt nicht, wenn man derart essenziell gewordene Mittel zur gesellschaftlichen Meinungsproduktion privaten Monopolbetreibern überlässt, und sich politischerseits dann - entweder weil es gerade den politischen Gegner trifft oder einem sonst gut in den Kram passt, oder aus ganz allgemeinen ideologischen Gründen weigert, deren unternehmerische Freiheit gesetzlich einzschränken.

  • Man hat sich ja medial amüsiert über Verhaftungen in Weissrussland und Hong Kong, mal abwarten wie das Framing bei den Inhaftierungen der USA sein wird - wahrscheinlich fallen sie nicht unter die Kategorie "Demokratie-Aktivisten" oder "moderate Rebellen" : )


    Wie bei einer Strassenumfrage in den USA jemand sagte, "das war unser letzter Versuch friedlich etwas an diesem politischen System zu beeinflussen, es geht nicht, das nächste mal kommen wir mit Waffen wieder" und ich denke davon sind viele überzeugt.

  • Gut, es war kein passiver Widerstand, eher aktiver : ) Aber wie Utan sagt, Waffen habe ich nicht viele gesehen.


    Es hatte was von einer Urlaubergruppe von Chinesen die alles mal genau fotografieren wollten : )


    Bin mal gespannt wie transparent die Schüsse aufgeklärt werden.

  • Regeln an die sich jeder halten muss - egal welchem politischen Lager er/sie angehört, oder ob er/sie Mitglied einer Regierung, einer sonstigen Institution, eines privaten Leitmediums - oder einfach nur eine/r von Millionen BürgerInnen ist, wären hier allerdings dringend notwendig.


    Nur erreicht man dass halt nicht, wenn man derart essenziell gewordene Mittel zur gesellschaftlichen Meinungsproduktion privaten Monopolbetreibern überlässt, und sich politischerseits dann - entweder weil es gerade den politischen Gegner trifft oder einem sonst gut in den Kram passt, oder aus ganz allgemeinen ideologischen Gründen weigert, deren unternehmerische Freiheit gesetzlich einzschränken.

    Zumindest bräuchte es dafür es eine Aufsichtsinstanz, welche die Einhaltung sicherstellt. Das erklärt natürlich die Zurückhaltung des Gesetzgebers. Er wäre dann direkt mitverantwortlich. Es wäre zudem schwierig genug, es wirklich gerecht zu betreiben, wie und die Realität im Rundfunk zeigt.


    Vor ein paar Jahren wäre die Etablierung einer öffentlich rechtlichen medialen Kommunikationsplattform noch eine denkbare Lösung gewesen. Inzwischen halte ich das für unrealistisch, obwohl ich die Idee immer noch gut finde,

  • Aber all das überdeckt gut, wie es überhaupt zu Trump und der Entstehung der faschistischen Bewegung kommen konnte. Für die Abwehr dagegen leistet man sich eigentlich Geheimdienste. So etwas im Nachhinein heilen zu wollen, indem man den Intermediären das Entscheidungsmonopol über Meinungsbeiträge gibt, scheint mir das Problem auf den Kopf zu stellen und verschwinden wird es dadurch auch nicht.

    Jetzt wo es nix mehr kostet oder gefährlich ist finden sie alle ihre Moral wieder und wollen Trump absägen, verlogene Saubande.



  • öffentlich rechtlichen medialen Kommunikationsplattform in Deutschland würde halt die AFD etc. blocken aufgrund der derselben fadenscheinigen Gründen.


    nicht umsonst werden afd politker nicht mehr in talk show eingeladen da man laut Mop den rechten keine Bühne stellen darf und der Mop auf Twitter hat immer recht.


    ..

  • Die Leute applaudieren so lange, bis sie selber dran sind. Manche erkennen das Dilemma wirklich nicht, andere sind waschechte Autokraten, die sich hinter einer Fassade verstecken.

    Bei der Sperrung sehe ich kein Dilemma, das hat sich eher ergeben aus der Tatsache das man ihn jahrelang hat machen lassen, mit Aussagen die andere schon lange von der Plattform gekegelt hätten. Klar ist es wohlfeil und auch feige das jetzt ~2 Wochen vor Amtsübergabe zu machen, letztlich seh ich aber nicht warum sich durch den Trumpban normale User jetzt mehr Sorgen um ihre Exponierung machen müssten. Die mussten sich schon vorher zusammenreissen (oder regelmäßig neue Accounts anlegen.

    aber in dem Zuge wurde wohl auch etliche andere Konten gelöscht. Da kann es niemand.

    Gibts dazu eine Quelle? Das in dem Zug weitere Accounts gelöscht wurde die zB aus dem Milizen oder Q-Umfeld kommen und die Situation angefeuert haben ist logisch und nachvollziehbar. Aber gibt es Hinweise das man Leute gekickt hat die es nach objektivem Maßstab nicht verdient hätten?

    nicht umsonst werden afd politker nicht mehr in talk show eingeladen da man laut Mop den rechten keine Bühne stellen darf und der Mop auf Twitter hat immer recht.

    Vielleicht hat auch die Gesellschaft zur Rettung der deutschen Sprache eingegriffen, Satzbau und Orthografie sind bei AfD-Nutzern konsistent grottig. Ansonsten: mimimi *plonk*

  • Deutscher Trumpismus.



    ...was?


  • Bei der Sperrung sehe ich kein Dilemma, das hat sich eher ergeben aus der Tatsache das man ihn jahrelang hat machen lassen, mit Aussagen die andere schon lange von der Plattform gekegelt hätten. Klar ist es wohlfeil und auch feige das jetzt ~2 Wochen vor Amtsübergabe zu machen, letztlich seh ich aber nicht warum sich durch den Trumpban normale User jetzt mehr Sorgen um ihre Exponierung machen müssten. Die mussten sich schon vorher zusammenreissen (oder regelmäßig neue Accounts anlegen.

    Gibts dazu eine Quelle? Das in dem Zug weitere Accounts gelöscht wurde die zB aus dem Milizen oder Q-Umfeld kommen und die Situation angefeuert haben ist logisch und nachvollziehbar. Aber gibt es Hinweise das man Leute gekickt hat die es nach objektivem Maßstab nicht verdient hätten?

    Vielleicht hat auch die Gesellschaft zur Rettung der deutschen Sprache eingegriffen, Satzbau und Orthografie sind bei AfD-Nutzern konsistent grottig. Ansonsten: mimimi *plonk*

    Du warst gemeint, heut sind es ja nur die Bösen, morgen aber definiert schon jemand anders wer die Bösen sind und dann liegt da dieser geladene Revolver auf dem Tisch...

  • Du warst gemeint, heut sind es ja nur die Bösen, morgen aber definiert schon jemand anders wer die Bösen sind und dann liegt da dieser geladene Revolver auf dem Tisch...

    Ich fühl mich aber beim besten Willen nicht angesprochen. Ist mir viel zu undifferenzierte Panikmache. Das rechte Gerede von "cancel culture" das auch in linken Kreisen verfangen hat und zu Sorgenfalten führt kann man ehrlicherweise nur als "ich will mich aber rassistisch / frauenfeindlich / usw usf äussern können wie all die Jahrzehnte vorher auch" bezeichnen.


    Sorry, ich seh es nicht. Linke Etremisten, die zu Gewalt aufrufen werden auf diesen Diensten schon seit Bestehen sehr schnell gesperrt, und das auch zu Recht. Man wendet jetzt (endlich) nur die bestehenden Regeln auch für Rechtsausleger an. Das ist keine Verschlechterung des status quo, sondern eine Verbesserung.

  • wie schnell man zur Unperson der staatliche kontrollierten Medien wird kann man bei Jack Ma sehen.


    ---


    bei Kulturmarxist sieht man dass Leute Zensur geil finden, aber nur wenn es dem falschen Lager triffst. Das übermäßige Zensur der Demokratie schadet ist diesem Leute scheissegal

  • Bei der Sperrung sehe ich kein Dilemma, das hat sich eher ergeben aus der Tatsache das man ihn jahrelang hat machen lassen, ...

    Es geht nicht um Trump. Kein Social Media Konzern sollte diese Rolle übernehmen, sondern eine legitimierte Institution.

    Ich habe ausführlich dargelegt, was das Problem ist. Aber da redet man vermutlich gegen eine Wand durch die Argumente nicht mehr durchkommen. Trump dient als Schild.

    Gibts dazu eine Quelle?

    Es gibt als Quelle zahlreiche Berichte über verlorene Follower. Unklar ist, was Twitter gerade treibt. Es können fehlgeschlagene Bot-Verifikationen sein, eine Abwanderungswelle oder was auch immer. Ist erstmal nur eine Beobachtung.

    Aber es ist auch gar nicht nötig. Es gibt bereits eine längere Historie von Zensur auf Twitter und statistisch betrifft sie überwiegend Linke.

    Zitat

    Das in dem Zug weitere Accounts gelöscht wurde die zB aus dem Milizen oder Q-Umfeld kommen und die Situation angefeuert haben ist logisch und nachvollziehbar.

    Dass du es gut findest, macht es nicht nachvollziehbar. Nachvollziehbar wäre es, wenn man sehen würde was und warum. Und genauso wichtig wäre, wenn das unabhängig überprüft werden könnte.

  • Kein Social Media Konzern sollte diese Rolle übernehmen, sondern eine legitimierte Institution.

    Hm. Also wäre das eine Sache die für Deutschland beim Justizministerium oder bei Heimathorst angesiedelt oder unterstellt werden würde. So wie zB der deutsche Fernsehrat? Das macht die Sache sicher besser.


    Dass du es gut findest, macht es nicht nachvollziehbar.

    Aber Gegenfrage: findest Du es schlecht Verschwörungsspinner und bewaffnete Aufrührer zu deplatformen? Oder ist Dein Beef die reine Nachvollziehbarkeit? Also so eine Liste mit den Accounts, den fragwürdigen Tweets, der Begründung und der Unterschrift des vollziehenden Twittermitarbeiters in doppelter Ausfertigung?

  • Ich fühl mich aber beim besten Willen nicht angesprochen. Ist mir viel zu undifferenzierte Panikmache. Das Gerede von "cancel culture" das auch in linken Kreisen verfangen hat und zu Sorgenfalten führt kann man ehrlicherweise nur als "ich will mich aber rassistisch / frauenfeindlich / usw usf äussern können wie all die Jahrzehnte vorher auch" bezeichnen.


    Sorry, ich seh es nicht. Linke Etremisten, die zu Gewalt aufrufen werden auf diesen Diensten schon seit Bestehen sehr schnell gesperrt, und das auch zu Recht. Man wendet jetzt (endlich) nur die bestehenden Regeln auch für Rechtsausleger an. Das ist keine Verschlechterung des status quo, sondern eine Verbesserung.

    Freiheit ist es halt nur wenn's für alle ist.

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