#494 - Natasha A. Kelly über deutschen Rassismus & Kolonialismus

  • Willst du eigentlich diskutieren, oder nur Besserwisser sein? Verstehe nicht, was du wissen willst. Bürgerliche Rechte werden und wurden aufgrund biologischer Merkmale gewährt, oder eben nicht gewährt. Selbst Bürgerrechte betrifft dies, wie das Wahlrecht, Meinungsfreiheit oder der Wehrdienst, wie von dir angesprochen. Dies sind aber Bürgerrechte und da würde ich dir zustimmen. Bürgerliche Rechte wie Vertragsfreiheit etc., erhielten Frauen hingegen schon etwas früher. Zumindest in Deutschland, auch wenn dich alle anderen Länder nicht zu interessieren scheinen, weil du ja Deutscher bist. (Und natürlich wirkt deutsche Politik in andere Länder ein.)

    Ich habe eine konkrete Frage gestellt und auf die hätte ich gerne eine Antwort. Nicht mehr und nicht weniger.

    Deshalb wiederhole ich gern zum dritten Mal: "...was ist denn von der Einschränkung bürgerlicher Rechte aufgrund biologischer Merkmale 2021 noch übrig?"


    Eine geschichtliche Einordnung, wiewowann welche Bürgerrechte für welche Bürgergruppe erkämpft wurden ist zwar auch nett, aber ein anderes Thema.

  • Dies sind aber Bürgerrechte und da würde ich dir zustimmen. Bürgerliche Rechte wie Vertragsfreiheit etc.,

    Bürgerrechte und bürgerliche Rechte sind keine sinnvoll vergleichbaren Kategorien in Deutschland. Man könnte die Grundrechte in Jedermannsrechte und Deutschenrechte unterscheiden, wobei das Geschlecht dann keine Rolle spielt. Die "Bürgerlichen Rechte" sollen wohl das BGB abbilden unser BürgerlichesGesetzBuch welches auch schon von Geschlechterdiskriminierung bereinigt sein sollte, soweit sogar, dass eine Person gar kein Geschlecht benötigt um im Rahmen des BGBs zu handeln (seit Jahrzehnten).


    Wo siehst du denn noch starke rechtliche Benachteiligung von Frauen in Deutschland heutzutage?

  • "Bürgerrechte und bürgerliche Rechte sind keine sinnvoll vergleichbaren Kategorien in Deutschland."

    Weiß zwar nicht warum, aber ok. Meiner Meinung nach sind diese Kategorien sehr gut, um Länder miteinander zu Vergleichen, aber auch nur um Deutschland zu analysieren. Das eine regelt die rechtlichen Grundlagen der Individuen untereinander (Vertragsrecht, Ehe etc.), dass andere regelt das Verhältnis zwischen Individuum und Staat (Wahlrecht etc.).

  • Ja gut, das nennt man Öffentliches Recht und Privatrecht. Gerade weil Bürger andere Rechte als Einwohner haben können...


    Das hat aber nichts mit der eigentlichen Frage zu tun:

    Ich sehe aktuell keine starke rechtliche* Benachteiligung in Deutschland. Habe das auch nie behauptet. Es gab eine in Deutschland und es gibt eine in anderen Ländern. In Deutschland sind es dann Zugänge und Möglichkeiten, soziale Stellung etc, die eine stärkere Rolle spielen und so zu Ungleichheiten führen. Zudem gibt es Rechte die eventuell indirekt für Ungleichheit sorgen, auch wenn sie im ersten Moment geschlechterneutral erscheinen. Ehegattensplitting, Elterngeld/Zeit etc.


    *Recht hier im Sinne von bürgerliche Rechte und Bürgerrechte.

  • Thema Abtreibung: Die Selbstbestimmung eines Mannes in Deutschland ist uneingeschränkt im Vergleich zu einer Frau ---> §218

    Im weiteren Verlauf ist zwar jeweils von "der Schwangeren" die Rede, aber der erste Satz lautet klar und unmißverständlich: Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


    Dass ein Mann (bisher) nicht schwanger werden, und damit die Schwangerschaft theoretisch auch abbrechen, kann, ist daher ein Umstand, keine fehlende Einschränkung.


    Ergo: Auch der Mann darf eine Schwangerschaft nicht abbrechen -> keine Ungleichbehandlung.

  • So ist es, besonders im Hinblick auf trans Personen und gegebenenfalls künftigen Möglichkeiten der Medizin.


    Das Gesetz ist an anderer Stelle problematischer. Dass Schwangerschaftsabbruch überhaupt bis zu einem gewissen Punkt als Straftat zählt. Zwar wird keine Strafe verhängt, aber dann kann man für den selben Zeitraum das Ganze auch legalisieren.

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  • Thema Abtreibung: Die Selbstbestimmung eines Mannes in Deutschland ist uneingeschränkt im Vergleich zu einer Frau ---> §218

    Der Mann muss garnicht schwanger sein, der Paragraph gilt nicht nur für die Schwangere, auch Ärzte oder Quacksalber werden damit erfasst, jeder der die Leibesfrucht entfernt.

    Die Schwangere ist sogar privilegiert, dahingehend, dass der Strafrahmen auf ein Drittel schrumpft.

  • Es gibt Filme, die kann man nicht zu Ende gucken, es gibt Bücher, die kann man nicht zu Ende lesen, es gibt Musikstücke, die kann man nicht zu Ende hören. Und es gibt Interviews, bei denen es einem genauso ergeht.

    Nicht zu vergessen die Kommentare, die ....

    nein Spaß beiseite. Ein Interview ist grundsätzlich keine wissenschaftliche Arbeit, von daher ist es ganz dir überlassen ihr zu glauben, dich tiefer damit zu beschäftigen oder es einfach sein zu lassen. Aber ich könnte jetzt exakt das Selbe über dein Kommentar sagen, wie du über ihr Interview. Du legst keinen Beweis für deine Behauptungen vor, dass ihre Arbeiten zweitklassig und unwissenschaftlich sind. Legst du das nach um es besser zu machen oder war das nur eine Keule, die gerade so griffbereit lag?


    Ich meine, ich kann wirklich verstehen, dass das "du als weißer Mann", "weiße Kinder" und ähnliche Pauschalisierungen ziemlich nerven. Ich kann auch verstehen, wenn man das Interview aus dem einen oder anderen Grund abgebrochen hat. Aber ich wäre vorsichtig damit Dinge zu bewerten, die über das Interview hinaus gehen.

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  • Aber ich habe trotzdem zwei Dinge gelernt: 1. Noch nie seit dem Ende der Inquisition war es wieder so einfach, wissenschaftlich unbelegten Unsinn unters Volk zu bringen und [...] Das erinnert schon fatal an die Judenpolitik der Nazis, die sich auch allerlei unwissenschaftliche Konstrukte zusammengebastelt haben, um Juden zu diskreditieren - scheint auch heute noch bei einigen schwarzen Philosophen populär zu sein.[...]

    Dich kann man hier ignorieren, richtig? Bei aller Kritik an so manchen (nicht ganz ungefährlichen) Ungenauigkeiten im Interview, wo ich echt gern mehr Tiefe gehabt hätte: Frau Kellys Werdegang als Wissenschaftlerin kann hier vermutlich niemand einschätzen und sie hat sicherlich noch vieles in der Reserve. Ich für meinen Teil hab zum ersten mal von ihr überhaupt gehört.

  • Ich meine ich finde es generell schwierig wenn Männer über dieses Thema diskutieren - ich denke z. Bsp. auch dass bei Gesetzesabstimmungen sich alle männl. Abgeordneten enthalten sollten, weil das kein Thema ist was wir selber nachvollziehen können.

    Wir haben aber nunmal eine repräsentative Demokratie.

    99% im Parlament können die Lebensumstände von Hartzern, Obdachlosen, Alleinerziehenden (ohne die Diäten für eine Ganztagesleihmutti) usw. ja auch nicht nachvollziehen und entscheiden trotzdem über deren Leben.

    Was ist aber wenn bei einer ungewollten Schwangerschaft nur der Mann das Kind haben möchte, die Frau aber abtreiben will - welche Möglichkeiten hat dann der Mann? Eine uneingeschränkte Selbstbestimmung hat er ja dann nicht über die Zukunft seines Kindes, oder?

    Gewisse, vor allem christlich angehauchte, Kreise würden an der Stelle vielleicht eher fragen, welche Möglichkeiten hat eigentlich das Kind?

    Gerade in Zeiten des Klimawandels, in denen gern auch mal mit der Verantwortlichkeit der Zukunft erst noch kommender Generationen - und deren Recht auf eine intakte Biosphäre - gegenüber argumentiert wird, keine unspannende Frage.

  • Ich meine ich finde es generell schwierig wenn Männer über dieses Thema diskutieren - ich denke z. Bsp. auch dass bei Gesetzesabstimmungen sich alle männl. Abgeordneten enthalten sollten, weil das kein Thema ist was wir selber nachvollziehen können.

    Finde ich nicht überzeugend, mit dem Ansatz könnte ich auch sagen, dass nur die Männer sich drüber abstimmen ob im Haushalt im Stehen gepinkelt wird.

  • Finde ich nicht überzeugend, mit dem Ansatz könnte ich auch sagen, dass nur die Männer sich drüber abstimmen ob im Haushalt im Stehen gepinkelt wird.

    Ich glaube der Vergleich ist doch etwas zu weit - die Selbstbestimmung der Frau ggü. dem Toilettenverhalten der Männer.


    Vielleicht war das einfach nur etwas plakativ ausgedrückt aber ich persönlich finde es immer befremdlich wenn (gerade konservative) Politiker meinen zu diesem Thema diskutieren zu wollen.


    Edit: Wo sind denn meine anderen Beiträge hin?

  • Ich glaube der Vergleich ist doch etwas zu weit - die Selbstbestimmung der Frau ggü. dem Toilettenverhalten der Männer.


    Vielleicht war das einfach nur etwas plakativ ausgedrückt

    Sollte auch einfach eine plakative Antwort sein, Prozess und Ergebnis darf man da nicht so in eigene Kategorien zerfallen lassen, das gehört zusammen.

    Prozess: Schwangerschaft bzw. Abtreibung

    Ergebnis: Kind oder nicht


    Prozess: Pinkeln im Sitzen bzw. Stehen

    Ergebnis: Sauerei oder sauber


    Beim Thema Klimawandel würden wir auch keinen mit "my factory, my choice" durchkommen lassen.

    Prozess: Dreck in die Luft blasen

    Ergebnis: Klimawandel

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