Elon Musk: Master of the Universe

  • Sag' mal, Silverbeard. Wir kennen uns doch jetzt schon eine Weile. Wo habe ich jemals davon gesprochen, dass man jetzt erst mal das gesellschaftliche System komplett stürzen und neu aufstellen solle, bevor man irgendwas anderes unternehmen könne? Hältst Du mich wirklich für so bekloppt?

    Genau das ist ja mein Problem. Eigentlich bist Du nicht bekloppt, aber bei Musk rastest Du total aus und reihst random irgendwelche Gerüchte, Übertreibungen usw. aneinander.


    Was mich aber mehr stört ist, das Du zu Deiner 'Kritik' keine Alternative gibst. Wie soll es denn nun besser gehen?

    Nur zu schreiben, dass sich die Linken der westlichen Welt traurigen Tatsachen bewusst sind spart nicht eine einzige Tonne CO2. Ein E-Auto, das einen Verbrenner ersetzt, aber schon.

    Es wird sich hier beschwert, dass ich auf Deine Einwände nicht feinfühlig und differenziert genug eingehe, während Dir dazu nichts blöderes einfällt, als das uralte Scheinargument aus der Anti-linken Mottenkiste, die linken Kapitalismuskritiker hätten keinen Bezug zur Realität und wollten einfach nur hirnlos das System zerstören, ohne einen fertigen Gegenentwurf parat zu haben?

    Nun, Du sagst Industrie und reiche Unternehmer wie Musk sind schlecht.

    Was erwartest DU denn eigentlich von Deinen Kommentaren? Das alle schreiben 'ja stimmt' und dann weitermachen wie bisher?


    Natürlich erwarte ich nicht eine komplett ausgearbeitete Strategie. Dann würde ich ja genau das von Dir fordern, was ich bei Deinem Umgang mit Musk kritisiere.

    Aber ich erwarte zumindest mal eine Idee, in welche Richtung sich die Gesellschaft verändern soll, um ihre Probleme ohne Menschen wie Musk und Unternehmen wie Tesla zu bewältigen.


    Mein Vorschlag war:

    Mir würde schon mal ein besserer Mindestlohn und das BGE reichen. Ich muß nicht gleich alle Unternehmen schleifen.

  • Das Problem dabei sind aber nunmal nicht die Ideen selbst, sondern die Politik, die deren Umsetzung torpediert.

    Deshalb ist die Elektrifizierung des automobilen Individualverkehrs auch, wenn sie isoliert betrachtet und umgesetzt wird, so völlig sinnlos: Sie ändert NICHTS an den politischen Verhältnissen, die für die bisherige Untätigkeit sorgen.


    Dann verteidigen halt in Zukunft die cdU-Wähler die Parkplätze für ihre Tesla-Dreckskarren bis auf's Blut. Damit ist rein garnichts gewonnen.

    Es war wohl mein Fehler, das ich nicht ununterbrochen erwähne, das Maßnahmen auch gleichzeitig stattfinden können.


    Natürlich möchte ich eine Modernisierung und einen Ausbau der Bahn. Gerne kann da doppelt soviel Geld (oder noch mehr) wie aktuell geplant reingesteckt werden. Ich bin auch für mehr Fahrradwege, ÖPNV und Digitalisierung.

    Aber ich weiß eben auch, dass alle möglichen Manahmen Jahre oder Jahrzehnte dauern werden, bis sie fertig sind oder wirklich Wirkung zeigen.

    Und für diese Übergangszeit brauchen wir weiterhin private Autos, weil das System in Deutschland komplett darauf basiert (vom (Wochenend)Pendeln zur Arbeit bis zum Einkaufszentrum auf der grünen Wiese).

    Ich sehe nicht die geringste Möglichkeit diese Übergangszeit zu umgehen ohne erhebliche Einbusse bei der Lebensqualität (von der Bequehmlichkeit bis hinunter zur Versorgung mit Lebensmitteln/den Grundbedürfnissen).


    Ich kann mir nicht vorstellen die Babyboomer, die sich ihr gesamtes Leben nicht die geringsten Gedanken um Natur oder Klima gemacht haben, auf ihren letzten 10-20 Jahre noch um 180° zu drehen. Die meißten glauben, der Verzicht auf Plastiktüten beim Einkaufen wäre schon eine riesen Umstellung und würde etwas bewirken...


    Bei einer tödlichen ansteckenden Krankheit Masken tragen zu müssen, ist vielen Bürgern schon zu viel Zwang. Deswegen versuchen sie bei einer Demonstration den Bundestag zu stürmen und wählen Nazis.


    Wie willst Du solche Menschen mit Deinen Argumenten überzeugen?

  • Nun, Du sagst Industrie und reiche Unternehmer wie Musk sind schlecht.

    Nein. das sage ich nicht. Ich sage nicht, dass Industrie schlecht ist. ich sage, dass die Art und Weise schlecht ist, wie reiche Unternehmer wie Musk ihren singulären Willen durchsetzen und demokratisch gewählte Regierungen erpressen können.


    Aber das erkläre ich jetzt nicht nochmal. Du willst es ja ofenbar gar nicht verstehen, sondern nur einen Grund finden, mir Blödsinn wie diesen hier vorzuwerfen...

    aber bei Musk rastest Du total aus und reihst random irgendwelche Gerüchte, Übertreibungen usw. aneinander.

    ...der einfach an den Haaren herbeigezogen ist, weil ich lediglich Kritik aneinander gereiht habe, die von Umweltschützern und Wasserwerkern aus der Region vorgebracht und von Medien wie z.b, dem ZDF, der taz, oder dem Tagesspiegel öffentlich bekannt gemacht wurden.

    Dass sich das in Deinem Kopf zu "Gerüchten, Übertreibungen usw." umformt, liegt nicht an der Kritik selbst, sondern an der Brille des Musk-Fanboys durch die Du sie offensichtlich wahrnimmst.


    Jedenfalls ist das ja anders nicht rational zu erklären.

  • Und natürlich gehört so ein "Märchen-Unternehmen" - genau wie alle anderen großen Kapitalgesellschaften überhaupt nicht unter die Kontrolle eines eizelnen größenwahnsinnigen "Visionärs" und der privaten Investoren, deren Profitinteresse er letztendlich auch nur vertritt.

    Musk ist nicht nur Anteileigner (mind. 20%). Er steht in seiner Funktion als CEO in der Öffendlichkeit. Diese Position kann er aber auch bei Tesla verlieren, wenn die restlichen 80% Anteileigner der Meinung sind, er wäre der falsche für den Job.


    Was ist gewonnen, wenn Musk durch eine Person ersetzt wird, die weniger Twittert?


    Und was wäre denn gewonnen, wenn der Bau der neuen Produktionsstätte 5 (oder 10?) statt 1 Jahr dauern würde, weil das erstmal alle Arbeiter ausdiskutieren müssen? Dann würden z.B. so lange die Autos mit Schwerölschiffen über den Ocean nach Europa transportiert werden.

  • Also in meinem Kopf ist zwischen "die Arbeiter diskutieren alles aus" und "Der Große Elon dekretiert was zu tun sei und die Regierung ist ihm zu Diensten" noch ordentlich Platz für diverse Szenarien, die nicht entweder Schwarz oder Weiß, Alles oder Nichts, kommunistische Revolution oder Diktatur des Kapitals sind.


    Bei Dir offenbar nicht.

  • Aber Du willst es doch auch nicht verstehen. Alle diese Punkte, die Du (und die Medien) aufzählen, bestehen genauso bei jedem anderen Industrieneubau auf der grünen Wiese.

    Ich werden mit einem Frischwassersystem beliefert, das aus mehreren dutzend Kilometer langen Rohren besteht, obwohl meine Gemeinde direkt an einem Fluß gebaut ist.

    Warum sollte das für Tesla in Brandenburg nicht auch möglich sein, vor allem, wenn direkt nebenan eine 4 Millionen Einwohner Stadt steht? Das ein Ballungszentrum von aussen beliefert wird ist doch völlig normal und nicht grössenwahnsinnig.

    Das einzige ungewöhnliche an Musk und der Fabrik ist, dass der Bau nicht 500% länger dauert als geplant.


    Das unsere Medien unflexibel und parteiisch sind hat uns der Aufwachenpodcast doch inzwischen oft genug erklärt.


    Und ich wette mit Dir, wenn der 'Wald' für Papier oder Sperrholz geerntet worden wäre, hätte sich niemand (schon gar keine deutschen Medien) für Kröten, Schlangen oder Fledermäuse interessiert.


    edit: Nochmal: Bereits vor 20 Jahren war dort eine Autofabrik geplant! Das ist keine durchgeknallte Idee eines mediengeilen Stümpers, sondern von grundsoliden, deutschen, medial zurückhaltenden CEOs...

    Was sagen die deutschen Qualitätsmedien denn dazu? Ach, gar nichts...

  • Also in meinem Kopf ist zwischen "die Arbeiter diskutieren alles aus" und "Der Große Elon dekretiert was zu tun sei und die Regierung ist ihm zu Diensten" noch ordentlich Platz für diverse Szenarien, die nicht entweder Schwarz oder Weiß, Alles oder Nichts, kommunistische Revolution oder Diktatur des Kapitals sind.


    Bei Dir offenbar nicht.

    Doch natürlich. Aber steht es mir nicht genauso wie Dir zu maßlos zu übertreiben?


    Im Übrigen: Wenn die Behörden nur willfährige Werkzeuge wären, hätte die Fabrik dann nicht längst die entgültige Baugenehmigung? Was ziehren die sich denn so, dem großen Zampano den OK. Stempel auf die Papiere zu drücken?

  • Aber steht es mir nicht genauso wie Dir zu maßlos zu übertreiben?

    Aber sicher.


    Du darfst gerne den reichsten Mann der Welt gegen die polemischen Angriffe irgendeines Affen in einem kleinen Nischenforum verteidigen. Es steht Dir absolut zu, Dich schützend vor ein Mitglied einer superreichen Mindeheit zu stellen, wenn es von fiesen Linken im internet respektlos behandelt wird.


    Aber du darfst halt nicht erwarten, dass man das dann auch ernst nimmt.

  • Hier mal ot eine Info zum Billigargument 'Wo sollen denn die 12.000 Arbeinehmer wohnen?':

    https://www.tagesspiegel.de/be…ist-gefragt/27052958.html


    Zitat:

    >>

    Im Einzugsbereich der künftigen Europa-Gigafactory in Grünheide östlich von Berlin gibt es genügend Bauland, um mittelfristig 40.800 Wohnungen zu bauen - etwa die Hälfte davon in Berlin, viele auch in Frankfurt/Oder oder Fürstenwalde. Das ist ein Ergebnis aus dem mit Spannung erwarteten "Landesplanerischen Konzept" für das Umfeld der Gigafactory, das Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) am Dienstag mit Kommunalvertretern vorstellte.

    <<

  • Aber sicher.


    Du darfst gerne den reichsten Mann der Welt gegen die polemischen Angriffe irgendeines Affen in einem kleinen Nischenforum verteidigen. Es steht Dir absolut zu, Dich schützend vor ein Mitglied einer superreichen Mindeheit zu stellen, wenn es von fiesen Linken im internet respektlos behandelt wird.


    Aber du darfst halt nicht erwarten, dass man das dann auch ernst nimmt.

    OK., geschenkt.

    Ich hoffe, Du erwartest nicht, das ich Dich ernst nehme, wenn Du sagst 'alles ist schlecht' und Dein großer Plan ist 'da müsste man mal irgendwas ändern, aber zuerst beleidige ich die, die noch irgendwie ein bisschen Durchblick haben...'.


    Bitte verstehe mich nicht falsch. Musk ist mMn. genauso in einer Blase wie z.B. der Gesundheitsminister oder das Coronakabinett.

    Und für einen Menschen in seiner Position (CEO) ist es sehr kritisch ununterbrochen wild zu twittern. Versagen im menschlichen Bereich ändert aber nichts an seinen Fähigkeiten Firmen zu lenken (im Verhältnis zu anderen CEOs).

    Ob man CEOs solche Macht geben sollte und wie Unternehmen anders geführt werden könnten, ist eine Diskussion wert. Aber einzelne Personen zu beleidigen oder als den Teufel persönlich darzustellen wird eine solche Diskussion in keiner Weise positiv voranbringen.

  • vielleicht begreifst du die kritik an musk einfach als gegenreaktion zu den ganzen völlig verblendeten jüngern, die jeden noch so absurden stuss von ihm verteidigen. ich meine niemand würde für bmw oder vw ein solches meme basteln. du kommst hier ständig mit dem argument, dass die traditionellen großen autobauer auch nicht besser/schlechter sind. und ich glaube im großen und ganzen wird dir da niemand widersprechen. aber ein bisschen besser als die traditionellen autobauer bedeutet halt immer noch ziemlich furchtbar. joe biden ist auch besser als trump, würdest du ihn seitenweise verteidigen wie du musk verteidigst?


  • Nur zu schreiben, dass sich die Linken der westlichen Welt traurigen Tatsachen bewusst sind spart nicht eine einzige Tonne CO2. Ein E-Auto, das einen Verbrenner ersetzt, aber schon.

    Das stimmt so halt nicht, ich bin wie gesagt ein Fan vom E-Antrieb, aber ein E-Auto muss auch erstmal produziert werden und verbraucht dabei erstmal mehr Energie als ein Verbrenner. Und danach muss das E-Auto erstmal ein gewisse Zeit durch die Gegend fahren damit der CO2 Vorteil rausgefahren wird, bei einem Model 3 im Vergleich zur C Klasse mit 2,2L Diesel Motor sind das etwa 30000 km...

    Laut einer Studie der Technischen Universität Eindhoven verursacht ein E-Auto ca. 65 % weniger CO2 als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Ein Tesla Model 3 hat gegenüber einem Mercedes C 220d seinen durch die Batterieproduktion bedingten CO2-„Rucksack“ bereits nach 30.000 km egalisiert.

    Wobei dort ein Vergleich von Neuwagen gemacht wird, es sollte sich aber mMn nicht nur alles um Neuwagen drehen, im Vergleich zu Gebrauchtwagen sieht das nämlich nochmal anders aus, gebrauchte Verbrenner verbrauchen keine Eingangsenergie mehr für die Produktion, dann ist die notwendige Fahrleistung für das E-Auto um einen CO2 Vorteil rauszufahren noch höher.


    Als Vergleich will ich mal meinen etwa 20 Jahre alten VW Polo mit 1,4L Benziner nennen, die Kiste wird von mir nur wenig genutzt, eigentlich fast schon zu wenig, ich fahre halt nur dann wenn es wirklich notwendig ist, alles andere mache ich mit dem Fahrrad oder ÖPNV.

    Im letzten Jahr bin ich z.B. (zugegeben auch durch Corona) keine 3000km damit gefahren und dieses Jahr sind es noch nichtmal 300km gewesen, wenn das so weiter geht komme ich vermutlich nurnoch auf 1500-2000km im Jahr. Damit könnte ich auch weiterhin gut leben.


    Unter solchen Bedingungen kann ein E-Auto wie ein Tesla Model 3 (oder auch ein noch kleineres E-Auto wie ein Renault Zoe welchen ich aus Interesse mal Probe gefahren bin) kurzfristig keinen CO2 Vorteil rausfahren, dafür muss die Fahrleistung deutlich höher sein...und das wiederrum ist kontroproduktiv wegen der größeren Menge an CO2.


    Ein E-Auto ist also langfristig sicher sinnvoll und auch ich werde mir irgendwann eins kaufen (alleine wegen bereits vorhandener PV), aber man sollte nicht so tun als wenn es sofort generell CO2 einspart wenn man Verbrenner gegen Elektro tauscht, die Eingangsenergie für das E-Auto ist wie gesagt größer und nur bei Vielfahrern schnell wieder rausgefahren.

    Die Vielfahrer (also Menschen mit 25-30k Kilometer aufwärts pro Jahr) sind soweit mir bekannt aber keine Mehrheit in Deutschland.

  • vielleicht begreifst du die kritik an musk einfach als gegenreaktion zu den ganzen völlig verblendeten jüngern, die jeden noch so absurden stuss von ihm verteidigen. ich meine niemand würde für bmw oder vw ein solches meme basteln. du kommst hier ständig mit dem argument, dass die traditionellen großen autobauer auch nicht besser/schlechter sind. und ich glaube im großen und ganzen wird dir da niemand widersprechen. aber ein bisschen besser als die traditionellen autobauer bedeutet halt immer noch ziemlich furchtbar. joe biden ist auch besser als trump, würdest du ihn seitenweise verteidigen wie du musk verteidigst?


    Vielleicht ist das Problem aber auch, das ein Teil der linken Blase hier im Forum nicht in der Lage ist (oder nicht sein will) zwischen kritiklosen Fans und Menschen, die sich mit dem Thema ernsthaft auseinandergesetzt haben und das kleinere Übel wählen, zu unterscheiden?


    Mir fällt auf, das ich fast ausschliesslich auf der persönlichen Ebene angegriffen werde. Meine Argumente interessieren Niemand. Ich halte das nicht wirklich für erwachsen.

    Das erschwert natürlich auch Themen differenziert zu besprechen.


    Ein lustiges Meme ist kein valides Argument für mich.

    Dieses Meme kann nur existieren, weil Musk sich durch seine Tweets angreifbar macht, was einem Diess, Källenius oder Zipse nicht passieren wird.

    Ob sich die durchs twittern gesparte Werbung für Tesla positiver auswirkt als die dadurch entstehenden negativen Meinungen kann ich nicht beurteilen.


    Zu Biden habe ich keine so differenzierte Meinung. Ich komme aus der Automobilbranche und bin kein Politiker oder Journalist. Für die USA und die Amerikaner ist er viel besser als Trump, aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist auch ihm der Gedanke 'Amerika first' nicht fremd. Er sagt es nur nicht ganz so deutlich.

  • LDR

    Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Ich sehe auch keinen Sinn bei Deinem Fahrprofil das Fahrzeug zu wechseln. Ausser es hat einen (wirtschaflichen) Totalschaden und Du möchtest weiterhin ein privates Auto besitzen.

    Meines Wissens nach liegt die durchschnittliche Fahrtstrecke aber bei 12-15.000km pro Jahr. Da kann man dann schon mal über einen Wechsel vor dem Verschrotten nachdenken.


    edit: Meine Aussage, dass ein E-Auto CO2 spart, bezog sich auf die Entscheidung über die Antriebsart beim regulären (nicht vorzeitigen) Neukauf. Auch wenn der Erstbesitzer viel weniger fährt als der Durchschnitt lohnt sich der Mehraufwand für den Akku bei der Herstellung, weil die CO2 Berchnung ja über die gesamte Nutzungsdauer (also auch für alle weiteren Halter) gilt.


    Ich war vor 15 Jahren mal Wochendpendler und bin pro Monat so etwa 4-5.000km (Leben bei Frankfurt, Arbeitgeber bei München, Kunde in Berlin) gefahren. Würde ich heute noch unter solchen Bedingungen leben, würde ich sofort auf einen Tesla M3 wechseln.

    Aber ich habe mich entschieden, in meinem Leben andere Prioritäten zu setzen.

  • ich finde die kritik imo inhaltlich zum teil unzutreffend: egal welches unternehmen (kapitalistisch oder auch nicht) wird für die produktion materie, energie und information benötigen. solange es da keine umorganisation der technischen verhältnisse gibt sind wir klimatologisch am arsch - genauso wie wir gesamtgesellschaftlich am arsch sind, wenn sich an den kapitalistischen verhältnissen nichts ändert.


    but whatever, its just my opinion dude :S

    Was willst du denn genau ohne Materie, Energie und Information ... ach du bist's...

  • Puh. Können wir uns nicht unabhängig von Musk darauf einigen


    - Wenn wir von einer Sache in Deutschland genug haben, dann Fabriken in denen man Autos zusammenschrauben kann. Über einigen von denen schwebt wegen der Umstellung auf E-Mobilität das Damokles Schwert. Das könnten bald auch große Industrieruinen werden.

    Bevor wir anfangen neue Fabriken in den Wald zu setzen, könnten wir doch diese für die Herstellung von BEVs ertüchtigen. Das würde ich mir von linker Industriepolitik wünschen, die versucht aktiv ins freie und nicht immer nachhaltige Walten der Produktivkräfte einzugreifen.


    - Von der IG Metall mag man halten was man will. Was wir in Deutschland gar nicht brauchen, ist eine neue Automobil Industrie, die die Gewerkschaften explizit aus den Werken raushalten will. Ohne Gewerkschaften sinkt das Lohnniveau und die Arbeitszeiten steigen.

  • Tjaaa und hier hab ich jetzt auch Bock mich mal einzumischen.


    Ich weiß nicht ob diese Sichtweise: "unsere politische Klasse lässt sich doch durchpimpern, wenn sie Musk erlaubt hier 143 Hektar Kiefernwald zu roden und dann auch noch Grundwasser zur Verfügung stellt." Wirklich feiern muss man das freilich nicht (vor allem wegen des Grundwassers). Das macht aber auch, so wie ich das lese, niemand. Ich habe es ein bisschen bedauert, dass Tilo meine Fragen nicht mit Svenja Schulze diskutierte, weil es im Grunde genommen ein ähnlicher Konflikt ist, wie ich ihn auch wahrnehme:


    Klimaschutz vs. Umweltschutz oder Klimaschutz vs. Denkmalschutz


    Ich werde jeden Politiker wählen, wirklich egal welcher Partei, der diesen Konflikt pro Klimaschutz auflösen möchte. Man muss sich entscheiden was zukünftig prioritär behandelt werden soll. Und an der Stelle sehe ich also weniger ein "Bücken", sondern eine (in meinen Augen richtige!) Prioritätensetzung.


    Tesla lässt übrigens in gleicher Größe Mischwälder aufforsten. Ich glaube, das diese neuen Wälder dem Klimawandel angepasster sein werden als Kiefernwälder, in denen eh schon der Borkenkäfer wütet.


    Man wird diese Diskussionen noch sehr, sehr oft führen müssen. Dachbegrünungen wären z.B. für das Klima in Großstädten wichtig, aber sie sind mit unseren heutigen Denkmalschutzbehörden bei alten Gebäuden nicht zu machen. Ich wünschte mir ein riesiges Solarpanel auf dem Dach des Kölner Doms, auch um ein Zeichen zu setzen, wie wir "das Alte" in "das Neue" integrieren.

    Und dann ist da eben dieser künstliche Monokulturwald in Brandenburg, der doch im Grunde auch bloß nicht mehr zeitgemäß ist. Beim bayrischen Wald wäre ich tatsächlich viel, viel kritischer. Also.... ich finde man muss hier genau hinschauen und sich nicht in die Pose eines Umweltschützers werfen, wenn sich mal eine Behörde gegen Umweltschutz und für ein Klimaschutzprojekt (man darf diese Gigafactory ja schon so sehen) entscheidet... "nur" weil man hier wieder einen weiteren Beweis dafür gefunden haben möchte, dass die Politik zu einer Art "Bückstück" irgendwelcher Großkapitalisten verkommen ist. Lasst uns in diesem Zusammenhang erstmal bitte die Diskussion führen, die eigentlich auf dem Tisch liegt: Im welchen Verhältnis sollte Klimaschutz zu Umwelt- und Denkmalschutz in Zukunft stehen? Weiterhin nachgeordnet? Priorisiert? Oder von "Fall zu Fall?" Wenn eine Umweltschutzbehörde die (ich übertreibe jetzt bewusst) Elektrifizierung des deutschen Individualverkehrs auf Grund eines Monokulturwaldes in Brandenburg verhindert hätte, würde ich das im Nachhinein als eine sehr schlechte Entscheidung beurteilen.

    Kurzerhand könnte sich natürlich auch der gleiche Politiker, den ich wählen würde, dafür einsetzen, dass Werbung nicht mehr gedrückt werden darf um Papier (aus Bäumen) zu sparen.

  • Ich habe allerdings auch schon mehrfach erwähnt, dass die Zementierung der Zustände, jetzt halt mit Stromern statt Verbrennern, kontraproduktiv ist, denn selbstverständlich gibt es so schonmal keine Verschiebung der Prioritäten (motorisierter Individualverkehr -> ÖPNV/Fahrrad).


    Und ganz ehrlich, ich weiß ja, worauf Du hinaus willst, wenn Du sagst, dass man die ganzen alten Deppen nicht mehr autoentwöhnen wird, klar, aber wann wenn nicht jetzt, in einer globalen Krise, die zu zuhause bleiben/Homeoffice/weniger soziale Kontakte zwingt, könnte man sowas zumindest in die Wege leiten?


    Wir/die Erde haben halt nicht die Zeit, abzuwarten, bis die Babyboomer alle ins Gras/den Asphalt gebissen haben. Da ist mir Deine Schicksalsergebenheit in Kombination mit der Auswahl des kleineren Übels einfach zu wenig.

  • ich glaub dass das für tesla insgesamt sehr gutes marketing ist, jeder kennt sie, sie polarisieren, jeder hat ne position dazu. ich hör gerade den 11 leben podcast von aufwachen podcast friend of the show max jacob ost, der sich mit dem leben von uli hoeneß befasst. und der hat eben auch ganz erfolgreich diese strategierung der polarisation genutzt, um populär zu werden. der wollte anecken, der wollte gehasst werden, weil er dadurch im gespräch war und das zuschauerzahlen hochtrieb, weils gut für bayern münchen ist wenn jemand den fernseher einschaltet um sie verlieren zu sehen.


    und ähnlich funktioniert das bei tesla auch denke ich. ich bin kein großer experte bei dem thema, aber würde man tesla rein nach den verkaufszahlen betrachten, wären die überhaupt medial so bekannt? wäre der aktienkurs von tesla eventuell nur die hälfte wert ohne diese schillernde figur vorne dran?


    ich mein klar, die haben halt den vorteil, dass sie beim thema e-auto vorreiter sind, aber sind die so weit vorne, dass ein riesenkonzern wie vw das nicht locker wieder reinholt sobald sie sich mal reinknien in das thema?


    und das ding ist, ich find wirklich nicht, dass musk der teufel persönlich ist, zumindest nicht wenn man ihn mit seinen konkurrenten vergleicht, der ist halt mehr in der öffentlichkeit als ein diess und vielleicht ein bisschen mehr persönlichkeitsgestört/narzisstisch. darum gibts halt diesen thead über ihn und keinen über die aufsichtsratschefs der großen autobauer. du machst meiner meinung nach immer noch einen falschen schluss wenn du deinen debattengegnern hier unterstellst, sie fänden musk schlimmer als die anderen konzernchefs, wenn der einzige grund, warum die leute sich stärker zu ihm positionieren seine art des marketings ist.


    waren wir jetzt netter zu höttges als er uns bei tilo den naiven trottel vorspielen wollte, der nicht weiß was ein staatstrojaner ist und keine ahnung von guantanamo hat? der orban dafür lobt weil er eine moderne digitale infrastruktur will? ich würde sagen nein, aber ein höttges verschwindet dann halt wieder von der bildfläche im gegensatz zu musk. und hat auch keine social-media armee die ihn dann gegen sowas verteidigt.


    und wenn ein diess, obwohl es vollkommen lächerlich ist wenn man sich anschaut wo in china eine seiner fabriken steht, leugnet, dass sie irgendwas mit den uyguren da zu tun hat, die im grunde in konzentrationslagern leben, dann kotzt mich das auch nicht weniger an wie wenn elon musk twittert, dass amerika putschen würde wen immer sie wollen. nur dass der herr diess dann ebenfalls recht schnell wieder von der bildfläche verschwindet und der herr musk halt nicht.


    und dass ich dich hier persönlich angreifen würde seh ich im übrigen auch nicht, ich hätte das meme jetzt gar nichtmal auf dich bezogen, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es dieses meme gibt, dass dieses phänomen existiert, teil der marketingstrategie von tesla ist. und dass eben diese der grund ist, warum musk diese reaktionen bekommt und andere nicht und nicht, dass leute die anderen autobauer weniger kritisch sehen als tesla.

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