Elon Musk: Master of the Universe

  • Dass die jüngeren weniger Interesse am Auto haben...Ich weiß nicht.

    Meine Geschwister und ihre Familie haben alle mehr als ein Auto.

    Ich bin von 5 Geschwistern das einzige ohne Auto.


    Tatsächlich kenne ich keine Familie,die freiwillig auf eines verzichtet.

    Sobald ein Kind kommt-kommt mindestens ein Auto-insofern man sich das leisten kann.

  • Du hast behauptet, das seine Aussage gelogen ist. D.h. Dich interessiert es scheinbar.


    Ich habe eigentlich vor allem behauptet, dass Musks Aussage, er treibe den Bau seiner neuen Fabrik nur deswegen so schnell voran, weil der Klimawandel schnelles Handeln erzwinge, eine Propagandaaussage gewesen sei, die davon ablenken sollte, dass er sich bei der Durchsetzung seines Vorhabens einen Scheiss dafür interessiert, was die örtlichen Umweltschützer und die Wasserversorgungsbetriebe davon halten, weil er davon ausgeht, dass die Landesregierung schon passend machen wird, was ihm nicht in den Kram passt. Stellt sich heraus...


    Was mich an unserem kleinen Austausch hier allerdings viel mehr intererssiert, als die Frage ob Musk sich jetzt selbst einredet, er tue das alles nur zum Wohle der Menschheit, oder ob er einfach lügt, weil ihm auf die Frage der Journalistin gerade aus dem Stehgreif nichts besseres einfiel, ist der Umstand, dass Kritik an Musk von Dir, lieber Silverbeard offenbar persönlich genommen und wie ein Angriff gegen Dich selbst gewertet wird.

    Das kennt man sonst eigentlich nur von religiösen Fanatikern, die ihre Heiligen und Propheten verunglimpft sehen.


    Oder halt von Leuten, die eine ideolgische Sichtweise auf die herrschenden Verhältnisse für ein realistisches Abbild der Wirklichkeit halten.

  • Oder halt von Leuten, die eine ideolgische Sichtweise auf die herrschenden Verhältnisse für ein realistisches Abbild der Wirklichkeit halten.


    Die Dekonstruktion von Wirklichkeit ist definitv interessant. Ich habe am Wochende mit @JonnyBadFox und @Technaeis über genau die (oder zumindest ähnliche) Phänomene wie sie hier im Thread zu beobachten sind. Es ist schon erstaunlich wie viele Worte man verwenden kann ohne das eine Übertragung (und wenn nur Näherungsweise!) von Bedeutung stattfindet.

  • Was mich an unserem kleinen Austausch hier allerdings viel mehr intererssiert, als die Frage ob Musk sich jetzt selbst einredet, er tue das alles nur zum Wohle der Menschheit, oder ob er einfach lügt, weil ihm auf die Frage der Journalistin gerade aus dem Stehgreif nichts besseres einfiel, ist der Umstand, dass Kritik an Musk von Dir, lieber Silverbeard offenbar persönlich genommen und wie ein Angriff gegen Dich selbst gewertet wird.


    Das kennt man sonst eigentlich nur von religiösen Fanatikern, die ihre Heiligen und Propheten verunglimpft sehen.


    Natürlich ist das jetzt schon das Ende einer Eskalation die eine ganze Weile in diesem Beitrag läuft. Die Unterstellung der Nähe zu von Fanatikern halte ich an dieser stelle nicht für zielführend.


    Leider ist unsere (westliche) Gesellschaft nicht sehr gut darin die Selbstwahrnehmung greifbarer zu machen. Ja ich habe bei religiösen Menschen dieses Verhalten beobachtet, das sie sich persöhnlich angegriffen fühlen wenn man kritisch über Religion oder sogar ihre Religion spricht.


    Aber wie Carl Jung sagen würde, die Persona trägt viele Masken. Ich habe definitiv ähnliches verhalten im Zusammenhang mit dem Beruf bei Leuten feststellen können, oder im Zusammenhang von Wissenschaft.


    Mir kommt es einfach immer wieder so vor als würden sich zwei Personen gegenseitig anschreien dabei aber gleichzeitig die Ohren zu halten. Dieses oder ein ähnliches Bild zeigt sich mir hier.

  • Mir kommt es einfach immer wieder so vor als würden sich zwei Personen gegenseitig anschreien dabei aber gleichzeitig die Ohren zu halten. Dieses oder ein ähnliches Bild zeigt sich mir hier.

    Sehr schön andreas, dass Du uns hier erklärst welches Bild sich Dir zeigt.

    Es ist immer sehr wichtig, dass Leute ganz doll betonen wie souverän sie daneben stehen und eine Diskussion kommentieren können, während andere Leute sich bemühen einen Standpunkt klar zu machen.


    Aber nur mal für ganz blöde:


    Was, denkst Du, ist an einer Haltung nicht idologisch geprägt, die für sich reklamiert, besonders realitätsnah zu sein, während sie sich für in technikbegeisterten Kreisen besonders gefeierte Großkapitalisten stark macht, die mittels des gewaltigen Machtpontenzials der in ihren privaten Unternehmen investierten Milliardenvermögen massiven Einfluss auf demokratisch gewählte Regierungen ausüben, und sie dazu erpressen können, für sie mal alle Fünfe gerade zu bügeln, wenn es z.B. um die Erteilung von vorläufigen Baugenehmigungen geht, oder um die Erschliessung von Trinkwassereservoirs in einer von Dürre geplagten Region?


    Ich meine, dass sowas Gang und Gäbe ist - auch bei anderen Unternehmen, die nicht von solchen prominenten Lichtgestalten geführt werden - ist ja nun mal leider ein trauriges Faktum der kapitalistischen Marktgesellschaft. Aber delegitimiert das die Kritik an diesem eigentlich absolut antidemokratischen Zustand? Ist hier die normative Kraft des Faktischen der Maßstab für den "Realismus" der vorgebrachten Kritik? Oder heiligt da der vornehmlich - also vor allem vom CEO der betreffenden Unternehmung (und bürgerlichen ÖkonomInnen) ins Feld geführte - "gute" Zweck des Ausbaus der Elektromobilitätskapazitäten im Dienste des Klimaschutzes die erpresserischen Mittel?


    Ist Kapitalismuskritik am Ende gar tatsächlich die Realitätsverweigerung, welche erleuchtete @Industrielle und andere Verklärer eines menschengemachten Scheeballsystems zum menschlichen Naturzustand den linken KritikerInnen immer so gerne unterstellen?

    Welches Bild zeigt sich Dir denn diesbezüglich? Das zu beschreiben wäre ja mal ein interessanter Beitrag zur laufenden Diskussion.

  • dass er mit den e-autos eigentlich keinen gewinn einfährt

    ähm... Jeder der bis Mitte November des letzten Jahres eine Tesla Aktie gekauft und sie zum Beispiel Anfang Februar dieses Jahres wieder verkauft hat, hat damit einen Gewinn auf seine Kapitalbeteiligung von ungefähr läppischen 100% innerhalb von drei Monaten realisiert.



    Wie man allerdings an diesem kurzen Auschnitt auch unschwer erkennen kann, sind solche Kursgewinne natürlich rein fiktive Angelegenheiten für alle, die solche Wertanlagen längerfristig halten. Und genau für die muss der Chef einer Aktiengesellschaft dauerhaft irgendwann mal positive Gewinne ausweisen, weil ihm sonst sein schönes Investitionsmonopol den Bach runter geht.


    Da muss man jetzt nicht Marx gelesen haben, um zu verstehen, warum das alles ein Ponzi-Scheme ist, und warum Leute wie Musk nur solange eine solche Macht auf ihre Einzelperson vereinen können, wie ihnen tausende von KapitalanlegerInnen auf der ganzen Welt dabei den Rücken stärken - sofern er ihnen noch irgendwie glaubhaft machen kann, dass das am Ende kein rausgeschmissenes Geld ist.


    Ob er das per twitter und ad hoc-Audienz für die Presse auf einer brandenburgischen Baustelle macht, oder ob er dafür eine Marketing- und PR-Abteilung mit Millionenbudget unterhält ist erstmal egal. Investiert wird, wo Rendite versprochen wird. Capitalism 101.

  • du erwartest also die utopie eines märchen-unternehms welches ohne kapital und geldgeber, als auch ohne verbrauch von ernergie, wasser und rostoffen funktioniert? oder soll musk erstmal perönlich der verhätnisse herstellen um diese utopie zu realisieren...das kannst du ja vielleicht mal kurz erklären.

    Ich erwarte vor allem, dass man es nicht als ganz normal und "realistisch" betrachtet, wenn ein Industriekapitän wie Musk durch seine stümperhafte etwas "unkonventionelle" Öffentlichkeitsarbeit so offen zu tage treten lässt, wie so ein Konzernkapitalismus ganz praktisch und im engen Zusammenspiel mit der Politik funktioniert.


    Das ist doch nicht so schwer zu verstehen.


    Und natürlich gehört so ein "Märchen-Unternehmen" - genau wie alle anderen großen Kapitalgesellschaften überhaupt nicht unter die Kontrolle eines eizelnen größenwahnsinnigen "Visionärs" und der privaten Investoren, deren Profitinteresse er letztendlich auch nur vertritt.


    Aber wie soll sich denn an diesem Umstand jemals irgendwas ändern, wenn selbst Leute die eigentlich genug Bildung und Wissen hätten, um solche Zusammenhänge zu begreifen, sich von dem ganzen Budenzauber um "Disruption" und "Zukunftsfähigkeit" im Dienste der technologischen Rettung der Menschheit vor dem technologisch herbeigeführten Klimawandel so dermaßen das Hirn vernebeln lassen, dass sie jegliche Kritik daran als realitätsfern abbügeln?


    Das könntest ja gerade Du - als besonders kritischer Beobachter der technologischen Entwicklung - vielleicht mal kurz erklären.

  • ...die Konzepte muss sich auch niemand erst groß ausdenken, die sind längst da: regionales Verkehrsschienennetz wie in der Schweiz, Hochgeschwindigkeitszugverbindungen überregional wie in Japan und innerstädtisch Vorfahrt für Rad und ÖPNV wie in Amsterdam oder Kopenhagen. Das gibt es alles. Das funktioniert. Es muss nur gegen die Interessen einer mächtigen Lobby durchgesetzt werden.

    Wenn Dir die existierende Realität nicht realistisch genug ist, dann weiß ich allerdings auch nicht weiter.

  • also wie soll deiner ansicht nach musk als visionärer großunternehmer die e-technologie ohne kapital, rohstoffe (also ausserhalb der bestehenden verhätnisse) ganz real realisieren?

    Warum willst Du denn dass ich Elon Musk erkläre, wie er sein privates, kapitalistisches Unternehmen zu führen hat, während ich genau den Umstand kritisiere, dass er ein privates, kapitalistisches Unternehmen führt?


    Ich bin doch nicht sein Aufsichtsratsvorsitzender.

  • Das sagt doch keiner,dass er das ohne Kapital realisieren Soll, wollen sollte oder können sollen wollen würde.


    Das war eine Beschreibung des Zustandes- und damit gleichzeitig eine Kritik daran.


    Wenn dann Leute kommen und sagen "aber so läuft die Welt-"

    Ist das ja durchaus richtig.

    Aber "aus einem Sein folgt kein Sollen", wie jeder philosophisch interessierte Geist weiß.


    P.S. Bin ich mir gar nicht sicher,dass es irgendwie sinnvoll ist diese mega fabrikneu zu bauen.

    Ob mit Musk oder ohne Musk und mit Kapital oder ohne ..Ob innerhalb der bestehenden Verhältnisse-oder...


    Es wäre weit sinnvoller all das schöne akapital in wirkliche Zukunft anzulegen.

  • Warum willst Du denn dass ich Elon Musk erkläre, wie er sein privates, kapitalistisches Unternehmen zu führen hat, während ich genau den Umstand kritisiere, dass er ein privates, kapitalistisches Unternehmen führt?


    Ich bin doch nicht sein Aufsichtsratsvorsitzender.

    Haha Utan.

    Das ist das erste Mal,dass meine Antwort doppelt so lang ist wie deine.

    Darauf eine rote Berliner Weiße bei Rudi :)

  • daher ist die kritik vielleicht angebracht, aber imo nicht die kritik an menschen die so differenziert beobachten und bei ihrer kritik die unwegbarkeiten und wirklichkeit der gegeben verhätnisse mit einbeziehen.

    Ahaaaa!


    Es geht also - wie immer - darum, dass ich hier angeblich zu undifferenziert mit anderen Leuten umgehe. Na das hättest Du auch gleich schreiben können.


    Aber nur mal so zwischen uns zwei Wirklichkeitsverweigerern:

    wir wollen und brauchen gesamtgesellschaftlich die technologien (e-technologie, solar, kommukiation, usw.) haben aber nun mal nur dieses veraltete kapitalistische betriebssystem der wirtschaft, über welches sich technik nur unmittelbar über unternehmen steuern lässt...d.h. wenn politik dort einen technik-kurswechsel vornehmen möchte, geht es derzeit nicht anders als die privatwirtschaft zu pimpern und einen rahmen in den rahmen zu ziehen, welcher einer der ursachen für die situation ist (bekämpfung der symptome nicht der ursachen)


    Ungefähr die gesamte politische Linke in der westlichen industrielisierten Welt ist sich der traurigen Tatsache bewusst, dass man den Kapitalismus der für den Klimawandel verantwortlich ist nicht einfach mal eben abschaffen kann um den Klimawandel aufzuhalten. Und damit meine ich jetzt nicht irgendwelche Affen in obskuren Internetforen, sondern Leute die in linken Parteien oder in linken Flügeln grüner Parteien politisch akitv sind sind, oder sogar selbst Parteien gegründet haben, und die mit aller Kraft daran arbeiten alle möglichen green new deals und sonstige Wege zu formulieren, wie man den Klimawandel aufhalten könnte, ohne dass vorher eine blutige Revolution stattfinden oder der Kapitalsimus unter seinen eigenen Widersprüchen zusammen brechen muss.

    Die machen sich alle den ganzen Tag lang Gedanken darüber, wie man die Politik aus den Fängen des privaten Investitionsmonopols befreien und sie in den Dienst einer demokratischeren und gleichzeitig ökologisch nachhaltigeren Gesellschaft stellen könnte - also darum, wie der Staat zum Beispiel nötigenfalls selbst die entsprechenden Investitionen in erneuerbare Energie, ökologisch nachhaltigere öffentliche Verkehrsmittel und - da wo es sich nicht vermeiden lässt - eben auch für eine elektrifizierung des Individuealverkehrs mit Ökostrom tätigen kann, um die Energiewende dem Profitinteresse der privaten Energiekonzerne, Autohersteller und sonstiger Industrien mit hohem Energie- und Ressourcenverbrauch so weit es geht zu entziehen, oder zumindest, wie man die staatlichen Rahmenbedingungen dafür so anpassen kann, dass den privaten Investoren die Geldvermehrung mit klimaschädlicher Technologie verleidet wird. Das ist alles richtig und wichtig.


    Was Elon Musk tut, und was die Regierungen, die sich ihm bei der Eroberung des Automarktes zu Diensten machen tun, ist hingegen das genaue Gegenteil des Schaffens von allgemeingültigen Rahmenbedingungen für alle. Es ist vielmehr das Bedienen von individuellen Geschäftsinteressen derjenigen, die sich am besten darauf verstehen, den Staat zu einer Unterstützung ihrer privaten Unternehmungen zu nötigen.

    Und es ist - noch schlimmer - eine scheinbare Bestätigung der neoliberalen Märchenerzählung von den kreativen Entrepreneuren, die sich nur deshalb am Markt durchsetzen, weil sie die auf dem Marketplace of Ideas die besten Ideen im Angebot haben, und es bekräftigt eine ideologische Wahnidee, dergemäß sich solches kreatives Potenzial nunmal leider nur dann wirklich entfalten könne, wenn man den kreativen Entrepreneuren dabei so weit es geht staatlicherseits behilflich ist, indem man ihnen Marktzugangbarrieren, Vorschriften und allerlei anderes Gedöns großflächig aus dem Weg räumt - wenn die Politische Klasse also, wie Du schreibst, dazu bereit ist, ohne wenn und aber...


    die privatwirtschaft zu pimpern

    ...,bzw, eigentlich eher, sich ganz tief zu bücken, die Hosen runter zu lassen und sich von der Privatwirtschaft mal so richtig schön durchpimpern zu lassen.


    Da kann man jetzt an reiner, radikaler Kapitalismuskritik ohne Alternativvorschläge so viel rumnörgeln wie man will - man muss allerdings gar kein/e radikaler KapitalismuskritikerIn sein, um zu sehen, dass das was da gerade in Brandenburg exemplarisch für den Rest der kapitalistischen Welt geschieht, nichts weiter ist, als eine weitere Unterwerfung der Politik unter das Kapital.


    Ob einem der Ton der Kritik jetzt passt oder nicht, ist unerheblich. Sie wird nicht dadurch entkräftet, dass man diesen Zustand als alternativlos darstellt.

  • Tja, sag das nicht mir. ich weiß das.

    Aber fruchtoase und Utan nicht. Die glauben, ich wäre entweder ein verblendeter Jünger Musks oder ein erstarrer Ingenieur, der nur an technische Lösungen glaubt. Was bei 85 Mio. Einwohnern in Deutschland vielleicht gar nicht so verkehrt ist. Wahrscheinlich sind wir zu viele um wie die Elfen im Wald leben zu können.

  • Dieses werden wir aber brauchen und die Konzepte muss sich auch niemand erst groß ausdenken, die sind längst da: regionales Verkehrsschienennetz wie in der Schweiz, Hochgeschwindigkeitszugverbindungen überregional wie in Japan und innerstädtisch Vorfahrt für Rad und ÖPNV wie in Amsterdam oder Kopenhagen. Das gibt es alles. Das funktioniert. Es muss nur gegen die Interessen einer mächtigen Lobby durchgesetzt werden.


    Wenn Dir die existierende Realität nicht realistisch genug ist, dann weiß ich allerdings auch nicht weiter.

    Das liegt vielleicht daran, das ich in Deutschland lebe. Hier funktioniert die Bahn nicht so gut wie in der Schweiz (sondern arbeitet mit 100 Jahre alter Signaltechnik) und wir haben auch keine tollen Hochgeschwindigkeitsstrecken wie in Japan.

    Jeder Parkplatz der für Strassenbahn oder Fahrrad entfernt werden muß wird bis aufs Blut verteidigt. In Wiesbaden wird seit 20 Jahren versucht eine Strassenbahn einzurichten und immer wieder von der FDP und Bürgerorganisationen torpediert.

    Ich wüsste auch nicht wie das innerhalb von 10-20 Jahren zu ändern sein soll.


    DAS bemängele ich.

    Natürlich gibt es alles, was notwendig ist. Und ja, es gibt auch Ecken auf der Welt, wo es so zusammengebaut ist, dass es funktionert.

    Aber nicht in Deutschland. Da brauchen wir für die Genehmigung unseres Teil einer europaweiten Bahnstrecke 20 Jahre!!! Die Schweiz ist schon mit den Tunneln fertig und wir haben noch nicht mal die Planung abgeschlossen, geschweige denn angefangen zu bauen! So großartig sieht es in Deutschland aus und so wird es auch weitergehen.


    Deshalb nenne ich Deine Ideen utopisch.

    Es dauert Jahrzehnte solche Projekte umzusetzen, trotzdem müssen sie angegangen werden. Aber wir müssen uns zusätzlich etwas für die Übergangszeit (eben diese JAHRZEHNTE) überlegen.

    Wenn wir in dieser Zeit alles so weiterlaufen lassen wie jetzt, sind die CO2 Ziele unerreichbar. Deshalb sind E-Autos unverzichtbarer Bestandteil und jeder Verbrenner oder Hybride, der jetzt noch neu verkauft wird, ist ein Rückschritt.

  • Was Elon Musk tut, und was die Regierungen, die sich ihm bei der Eroberung des Automarktes zu Diensten machen tun, ist hingegen das genaue Gegenteil des Schaffens von allgemeingültigen Rahmenbedingungen für alle. Es ist vielmehr das Bedienen von individuellen Geschäftsinteressen derjenigen, die sich am besten darauf verstehen, den Staat zu einer Unterstützung ihrer privaten Unternehmungen zu nötigen.

    Ja, richtig.

    Deine Lösung wäre also erstmal das politische und gesellschaftliche System zu stürzen und neu aufzustellen?

    So als schnelle Maßnahme für den Übergang...

  • ..

    Das könntest ja gerade Du - als besonders kritischer Beobachter der technologischen Entwicklung - vielleicht mal kurz erklären.

    Das habe ich tatsächlich bereits gemacht. Das war hier im Thread am 21. März.


    RE: Elon Musk: Master of the Universe


    Geld verändert also die Wahrnehmung.

    Was mir jedoch kritischer scheint ist die Vehemenz mit der diskutiert wird. Ich denke nicht das inhaltlich so viele Differenzen vorhanden sind. Ich habe aber deutlich das Gefühl das gute Gelegenheiten verpassen für Bedeutungsvolle Kommunikation.


    Als ich mit @JonnyBadFox und @Technaeis am Wochenende im Discord sprach sind wir auch auf diesen Aspekt gekommen. Also inwiefern das Medium, hier das Forum, für bestimmte Diskussionen hilfreich ist und für welche eben nicht.


    Schauen wir mal nach Ostern. Eine Discord Diskussion zum Thema Elon Musk und (darunter eingegliedert) wie Geld die Wahrnehmung verändert fände ich in jedem Fall spannend.



    Ich habe noch etwas darüber nachgedacht. Ich denke auf eine gewisse Art und Weise versucht Musk das richtige im Leben zu tun. Ebenso wie Silverbeard , wie wir alle.


    Ich glaube mich erinner zu können das Musk schon in einigen früheren Interviews etwas sagte wie: "But your tell me when I'm going off the rails".


    Eine Diskussion über Inhalte wird schwierig wenn kein Vertrauen da ist. Geht es Utan darum recht zu haben? Geht es darum Silverbeard recht zu haben? Warum ist es wichtig "recht" zu haben? Welche Gefühle sind da? Demütigung? Anerkennung? Wofür? Wonach?

  • Wer der oder die EigentümerInnen der Arbeitsplätze sind, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die tatsächliche Arbeit - also nicht nur die Handarbeit der "ArbeiterInnen", sondern auch die geistige Arbeit der Verwaltunsangestellten und der IngenieurInnen in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Unternehemen - ist eine gesellschaftliche Angelegenheit. Ein Konzern wie Tesla verdankt - genau wie BMW, Volkswagen, oder sonst irgendeine große Kapitalgesellschaft - seine Produktivität nicht allein der "innovativen" Geisteskraft und Leistungsbereitschaft seines Top-Managements, sondern vor allem dem Umstand, dass darin tausende bis hunderttausende von Menschen jeden Tag zusammenarbeiten.

    Die Produktion, also der reine Arbeitsvorgang an den Maschinen und Bürorechnern, ist im Grunde längst "vergesellschaftet". Sie gelingt nur, wenn viele Menschen kooperieren - selbst wenn sie es nicht feiwillig tun, sondern unter Androhung des Existeznverlustes dazu genötigt werden. Die Verwertung der produzierten Waren - und der geldwerte Profit der damit am Markt realisiert werden kann - sind hingegen eine reine Privatsache.

    Das klingt ja alles sehr schön und logisch. Trotzdem macht Musk erstmal nichts anderes als den üblichen Job in seiner Position.

    Und auch wenn Du ihn ausführlich und mit wohlgesetzten Worten beleidigst ist er der erste seit ca. 50 Jahren, der es geschafft hat eine neue Autofirma aufzubauen und in die Serienproduktion zu führen. Das ist eine Leistung, die ich keinem aktuell einer deutschen Autofirma vorstehenden CEO zutraue.

    Wenn mein Respekt für diese Leistung für Dich mit Fanatismus oder Religösität gleichzusetzen ist, muß ich eben damit leben.


    Wenn ich mir deine Kommentare durchlese ist mir darin nichts aufgefallen, das eine Alternative zum aktuellen Wirtschaftssystem wäre, um schnell und effektiv die CO2 Emission zu senken. Vielleicht sind die Arbeitnehmer unfrei und verdienen weniger als ihnen zusteht. Und einige wenige schwingen sich zu Übergestalten auf mit so unfassbar viel Geld, dass sie damit nichts mehr anfangen können. Aber mit Deinen Vorstellungen von Gesellschaft sind die Überlebenschancen der Menschheit geringer.

    Mir würde schon mal ein besserer Mindestlohn und das BGE reichen. Ich muß nicht gleich alle Unternehmen schleifen.


    edit: Vielleicht wird die Firma in Grünheide nicht zur Überforderung der Behörden so schnell gebaut, sondern um 'Umweltschützern' aus Bayern nicht soviel Zeit zu geben den Brandenburgern mal zu erklären, wie wichtig ein 'Wald' aus Pressspanholz ist.

    Nochmal zur Erinnerung: Im worstcase wäre dieses Gelände bereits seit 20 Jahren mit einer Fabrik von BMW bebaut, die auch Wasser gebraucht hätte und Verbrenner herstellen würde...

  • Eine Diskussion über Inhalte wird schwierig wenn kein Vertrauen da ist. Geht es Utan darum recht zu haben? Geht es darum Silverbeard recht zu haben? Warum ist es wichtig "recht" zu haben? Welche Gefühle sind da? Demütigung? Anerkennung? Wofür? Wonach?

    Mich hat gestört, dass Utan auf BILDniveau alle gängigen und vergangenen Vorurteile des Neubaus in Grünheide zusammengefasst hat. Dafür brauche ich dieses Forum nicht. So kann ich auf welt.de 'diskutieren'.


    Und es stört mich, dass aus diese 'Kritik' keine Alternative erwächst. Schliesslich hatte ich in meinem Kommentar ausdrücklich darum gebeten, das theoretische 'man sollte, müsste, könnte...' mit erhobenem Zeigefinger wegzulassen.

  • Ja, richtig.

    Deine Lösung wäre also erstmal das politische und gesellschaftliche System zu stürzen und neu aufzustellen?

    Sag' mal, Silverbeard. Wir kennen uns doch jetzt schon eine Weile. Wo habe ich jemals davon gesprochen, dass man jetzt erst mal das gesellschaftliche System komplett stürzen und neu aufstellen solle, bevor man irgendwas anderes unternehmen könne? Hältst Du mich wirklich für so bekloppt?


    Ich habe jetzt keine Zeit und auch ehrlich gesagt keine Lust, die unzähligen Zitate von mir rauszusuchen, wo ich schon auf genau diesen dämlichen Strohmann geantwortet habe, dass mir vollkommen klar ist, das das so nicht geht, aber welchen Teil von...


    Ungefähr die gesamte politische Linke in der westlichen industrielisierten Welt ist sich der traurigen Tatsache bewusst, dass man den Kapitalismus der für den Klimawandel verantwortlich ist nicht einfach mal eben abschaffen kann um den Klimawandel aufzuhalten.

    ...hast Du nicht verstanden, oder nicht verstehen wollen?


    Es wird sich hier beschwert, dass ich auf Deine Einwände nicht feinfühlig und differenziert genug eingehe, während Dir dazu nichts blöderes einfällt, als das uralte Scheinargument aus der Anti-linken Mottenkiste, die linken Kapitalismuskritiker hätten keinen Bezug zur Realität und wollten einfach nur hirnlos das System zerstören, ohne einen fertigen Gegenentwurf parat zu haben?


    Gibt's da nur alles oder nichts? Win or Lose? Elon's way or the Highway?


    Wie "differenziert" ist das denn?

  • Deshalb nenne ich Deine Ideen utopisch.

    Das Problem dabei sind aber nunmal nicht die Ideen selbst, sondern die Politik, die deren Umsetzung torpediert.

    Deshalb ist die Elektrifizierung des automobilen Individualverkehrs auch, wenn sie isoliert betrachtet und umgesetzt wird, so völlig sinnlos: Sie ändert NICHTS an den politischen Verhältnissen, die für die bisherige Untätigkeit sorgen.


    Dann verteidigen halt in Zukunft die cdU-Wähler die Parkplätze für ihre Tesla-Dreckskarren bis auf's Blut. Damit ist rein garnichts gewonnen.

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