Elon Musk: Master of the Universe

  • Na prima, dann ist ja alles in Ordnung.

    Ach ne, moment mal. 90% der verkauften Neuwagen sind Verbrenner... Da ist gar nichts OK. Was ist mit dem alten Hut los, ist der etwa kaputt

    Puh...

    Selektive Wahrnehmung?

    Oder was genau soll das jetzt hier sein?

    Haufenweise Elektrokarren sind NICHT die Lösung des Problems, sie sind auch kein Schritt in die richtige Richtung.

    Der massive (motorisierte) Individualverkehr selbst ist das Problem und dem begegnet man mit Elektroautos NULL.


    Muss ich Dir ernsthaft erklären, dass Verkehrsträger sich gegenseitig Konkurrenz machen und neu verkaufte Elektroautos auch nur die Lobby der Autofahrer leicht grün anhauchen?


    Es wird natürlich kein Umdenken und damit auch keine nennenswerte Verbesserung irgendwelcher Werte geben, wenn wir in Zukunft mit Elektroautos statt Verbrennern fahren und natürlich gibt es mit Massen von Elektroautos auch nicht aus Zauberhand ein Umdenken zu anderen Mobilitätsformen. Dieses werden wir aber brauchen und die Konzepte muss sich auch niemand erst groß ausdenken, die sind längst da: regionales Verkehrsschienennetz wie in der Schweiz, Hochgeschwindigkeitszugverbindungen überregional wie in Japan und innerstädtisch Vorfahrt für Rad und ÖPNV wie in Amsterdam oder Kopenhagen. Das gibt es alles. Das funktioniert. Es muss nur gegen die Interessen einer mächtigen Lobby durchgesetzt werden.


    P. S. : Dass Du Dich erst echauffierst, wie ich mich denn erdreisten könne, Dir einen 1:1 Austausch von Verbrennern durch Elektrokarren zu unterstellen und ein paar Zeilen darunter den großen Elon dafür feierst, dass man ja schon 2021 50% der Neuwagenkapazitäten von BMW haben könnte und beim Gesamtlebenswert in CO2 das Feilschen zwischen Verbrenner und Elektrokarre anfängst... Na ja...

  • Ich glaube übrigens, dass das Umdenken quasi unmöglich bei vielen ist.

    Mein Schulbusfahrer (der meines Sohnes ich mache aber die Begleitung und rede immer mit ihm auf der Fahrt...Ist ein echt netter Mensch)zB regt sich darüber auf,dass man in die Innenstadt nicht mehr fahren dürfen soll "grüne Idiotie"

    Wenn man ihm sagt Leute von außerhalb könnten dann vor der Stadt fahren und mit Öffis in die Stadt- dann findet er es unzumutbar einen Einkauf etwa eines PCS mit den öffentlichen zu transportieren.

    Dabei man schneller in der Ubahn ist als an seinem Parkplatz.

    Ich sag ihm ich geh auch einen Staubsauger oder anderE Großeinkauf immer mit Kind uns ohne Auto erledigen-

    Er hält mich für sonem Art Ökomasochisten glaub ich...


    Was ich damit sagen will: "Umdenken" ist so ein kleines,harmloses Wort. .

    Aber ein Berg vor jedem einzelnen dieser Holzköpfe zu durchbrechen..

    Ich weiß echt nicht wie.

  • Prinzipiell würde ich dir da zustimmen, allerdings lässt Du aus, dass Du es warst, der meinte, patzig werden zu müssen.


    Lohl: Wer hat denn diesen Thread mit "IDIOT" getaggt xD

    Versuche mal mit einem Querdenker zu diskutieren. Die verstehen überhaupt nicht, das man seine Meinung ändern kann, wenn man neue Erkenntnisse bekommt. Für die hat man dann die Diskussion 'verloren'. Deshalb verteidigen die ihre Meinung mit en verrücktesten Argumenten, weil ein Ändern ist unmöglich.

    Und das ist nicht nur bei Querdenkern so. Viele Menschen verstehen scheinbar das Konzept von diskutieren oder sich informieren überhaupt nicht. Anders kann ich nicht verstehen, wie die Reaktionen auf Experten wie Drosten usw. zustande kommen.


    Es ist nun mal so, dass Menschen mit einer aussergewöhnlichen Meinung bzw. einer Idee, die nicht 100% ausgearbeitet ist, erstmal als seltsam angesehen werden (um das Wort Idiot zu vermeiden). Allerdings habe ich das gar nicht auf mich bezogen, sondern sehr allgemein auf alle (z.B. auch auf Musk).


    Im alten Forum habe ich mal das BGE vertreten. Da wurde dann jede Kleinigkeit diskutiert. Bis zum Punkt welche Behörde für welche Sozialleistung zuständig ist usw..


    ich finde übrigens nicht, das ich patzig bin oder war. Aber sinngemäß zu schreiben Musk ist grössenwahnsinnig, weil er viel Geld hat usw., fördert eine sinnvolle Diskussion genauso wenig.

    Das wollte ich eigentlich anmerken.

  • Was ich damit sagen will: "Umdenken" ist so ein kleines,harmloses Wort. .

    Aber ein Berg vor jedem einzelnen dieser Holzköpfe zu durchbrechen..

    Ich weiß echt nicht wie.

    Sag ich doch. Der erhobene Zeigefinger hilft da nichts.

    ich bin eben pragmatisch und will den Schaden so klein wie möglich halten. Deshalb lieber E-Autos als Verbrenner für die Babyboomer.

    Es wird natürlich kein Umdenken und damit auch keine nennenswerte Verbesserung irgendwelcher Werte geben, wenn wir in Zukunft mit Elektroautos statt Verbrennern fahren und natürlich gibt es mit Massen von Elektroautos auch nicht aus Zauberhand ein Umdenken zu anderen Mobilitätsformen.

    Ja, das ist richtig. Aber ohne E-Autos wird es genausowenig ein Umdenken geben.


    Allerdings lässt das Interesse am eigenen Auto bei jungen Menschen in Ballungsräumen nach.

    Und wenn die dann mal einen Leihwagen brauchen, warum darf der dann nicht elektrisch sein? Oder das Taxi, der Streifenwagen, der Krankenwagen, LKWs usw.

  • Dass Du Dich erst echauffierst, wie ich mich denn erdreisten könne, Dir einen 1:1 Austausch von Verbrennern durch Elektrokarren zu unterstellen und ein paar Zeilen darunter den großen Elon dafür feierst, dass man ja schon 2021 50% der Neuwagenkapazitäten von BMW haben könnte und beim Gesamtlebenswert in CO2 das Feilschen zwischen Verbrenner und Elektrokarre anfängst... Na ja...

    Ich gebe Fakten wieder. Ich bin ausgebildeter Ingenieur, kein Esotheriker.

    Mir geht es nicht darum meinen Traum zu leben oder Utopien als reale Alternative zu diskutieren, sondern das maximal Machbare zu definieren.

    Wie schon gesagt, ich fahre nur Rad. Und habe keinerlei politischen Einfluß. Ich weiß nicht welchen Vorteil es haben soll total unrealistische Ziele zu nennen. Normalerweise verzweifeln Menschen wenn sie genau wissen, das sie ein Ziel nie erreichen können.


    Ich würde es genauso wie Du begrüßen, wenn die Anzahl der Autos zurückgeht. Aber ich weiß eben auch, dass das in den nächsten Jahren nicht so sein wird.

  • Zitat von Silverbeard

    ich bin eben pragmatisch und will den Schaden so klein wie möglich halten. Deshalb lieber E-Autos als Verbrenner für die Babyboomer.

    ...

    Ich gebe Fakten wieder. Ich bin ausgebildeter Ingenieur, kein Esotheriker.

    ...

    Ich würde es genauso wie Du begrüßen, wenn die Anzahl der Autos zurückgeht. Aber ich weiß eben auch, dass das in den nächsten Jahren nicht so sein wird.

    Ich bin ja auch durchaus ein Supporter vom E-Antrieb, aber man sollte immer direkt dazu sagen das wenn wir alle Verbrenner mit E-Autos ersetzen man den Schaden nicht so klein wie möglich hält, die Fakten sagen das sehr deutlich, es wäre absolute Verschwendung von Energie und Material...denn dafür gibt es zuviele Autos in Deutschland die zu wenig genutzt werden, wie schon das ein oder andere mal erwähnt fahren die meisten Autos nur 1-2 Stunden am Tag und stehen 22-23 Stunden blöd rum, es sind oft Statussymbole und keine Transportmittel, da ist also jede Menge Potenzial die Anzahl der Autos zu reduzieren.

    Ich denke das wir so mit 5-10 Millionen Autos (halt je nach Auslastung) auch gut auskommen könnten, wir sollten nur ebenfalls ÖPNV und Fahrradwege etc massiv ausbauen und attraktiver machen. Im Moment macht die Autonation Deutschland ja meist eher das Gegenteil, ÖPNV und Rad wurde und wird mit Absicht unattraktiv gemacht und drängt die Leute immer wieder zum Auto.

    Und als Ingenieur sollte man das ansprechen und nicht einfach behaupten das die Zahl der Autos nicht zurückgehen kann/wird.

  • Lieber Silverbeard,


    Es tut mir ja ein bisschen leid, darauf so rumzureiten, aber Du zeigst leider mit jedem weiteren Verteidigungsversuch des Großentrepreneurs, warum es so ungeheuer wichtig wäre, ein besseres Verständnis des immensen Einflusses zu erlangen, welche die kapitalistischen Produktions- und Eigentumsverhältnisse auf das Denken der Menschen ausüben, die im Kapitalismus leben und arbeiten.

    Ich bin ausgebildeter Ingenieur, kein Esotheriker.

    Mir geht es nicht darum meinen Traum zu leben oder Utopien als reale Alternative zu diskutieren, sondern das maximal Machbare zu definieren.

    Das gilt insbesondere für das was ich klischeehaft den Typus des "deutschen Ingenieurs" nenne und damit aber eigentlich überhaupt nicht den Umstand kritisieren will, dass jemand sich technisches Wissen angeeignet und dessen Anwendung zu seinem Beruf gemacht hat, sondern die traurige Tatsache, dass viel zu viele - eigentlich ganz intelligente - Menschen im Industrieexportland Deutschland sich dabei eine technokratische Weltsicht zu eigen machen, die es nicht zulässt, außerhalb der Grenzen dessen zu denken, was sich scheinbar mittels technischer Anwendungen - seien es jetzt tatsächliche Maschinen, oder elaborierte Verwaltungs-"Apparate" - lösen ließe, wenn nur endlich mal eine/r beherzt genug den richtigen Schalthebel umlegen würde.


    Denn das "maximal Machbare" ist in dieser Denkweise immer nur das, was die kapitalistischen Produktionsverhältnisse und der darauf basierende ideologischen Überbau zulassen. Was ein "Fakt"...

    Ich gebe Fakten wieder.

    ... bzw. Die Realität™ ist, wird in diesen Verhältnissen nicht von nüchterner Empirie, nicht Naturgesetzen, nicht von physikalischen, chemischen oder biologischen Prozessen bestimmt, sondern von der kommerziellen Verwertbarkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und von den rechtlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen, welche die "bürgerliche" kapitalistische Gesellschaft und ihr technokratischer Staatsapparat dafür geschaffen haben, dass diese Verwertung von Arbeit, Rohstoffen und Menscheitswissen auf dem Markt für die EigentümerInnen der technischen Produktionsmittel (und der dazugehörigen Verwaltungs- und Entwicklungs-"Maschine") zur möglichst effizienten Maximierung der Rendite auf ihr eingesetztes Kapital führt, und sie dazu anreizt, sich gütig zu erweisen, und den im internationalen Wettbewerb stehenden Wirtschaftsstandort mit möglichst vielen und gut bezahlten Arbeitsplätzen zu segnen.


    Wer der oder die EigentümerInnen der Arbeitsplätze sind, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die tatsächliche Arbeit - also nicht nur die Handarbeit der "ArbeiterInnen", sondern auch die geistige Arbeit der Verwaltunsangestellten und der IngenieurInnen in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Unternehemen - ist eine gesellschaftliche Angelegenheit. Ein Konzern wie Tesla verdankt - genau wie BMW, Volkswagen, oder sonst irgendeine große Kapitalgesellschaft - seine Produktivität nicht allein der "innovativen" Geisteskraft und Leistungsbereitschaft seines Top-Managements, sondern vor allem dem Umstand, dass darin tausende bis hunderttausende von Menschen jeden Tag zusammenarbeiten.

    Die Produktion, also der reine Arbeitsvorgang an den Maschinen und Bürorechnern, ist im Grunde längst "vergesellschaftet". Sie gelingt nur, wenn viele Menschen kooperieren - selbst wenn sie es nicht feiwillig tun, sondern unter Androhung des Existeznverlustes dazu genötigt werden. Die Verwertung der produzierten Waren - und der geldwerte Profit der damit am Markt realisiert werden kann - sind hingegen eine reine Privatsache.

    Was kommt nach dem 'Wald' und Wasser bashing? [...]Und danach wohl wieder Gewerkschaften, oder?


    Ebensowenig Entscheidungssache der Gemeinschaft der im Unternehmen abhängig beschäftigten Menschen ist die Frage was, wo, wie, in welcher Stückzahl und in welcher Menge pro Zeiteinheit mithilfe ihrer "vergesellschafteten" Arbeit zu produzieren sei. Diese Vorgaben machen die EigentümerInnen der Produktionsmittel, bzw. deren VertreterInnen in der Vorstandsetage.

    Auch deren Denken bewegt sich dabei allerdings nicht allein innerhalb der physikalischen Grenzen, welche der menschlichen Naturbeherrschung nach heutigem Stand der Forschung gegeben sind, sondern es richtet sich daran aus, welche Unternehmensstrategie die betriebswirtschaftliche Kalkulation und die Marktforschung der Unternehmensführung als einer profitabelst möglichen Verwertung des eingesetzten Kapitals und einer mittel- bis längerfristigen Behauptung und Ausweitung der zu gewinnenden Marktanteile am dienlichsten prognostiziert.

    Wenn man eine unausgegorene Idee hat und die vorträgt, gilt man sofort als Idiot, der keine Ahnung hat. Anstatt, dass die anderen mal darüber nachdenken, was sie zur Idee beitragen könnten. [...] Ich finde es gut mal eine Idee zu droppen, auch wenn sie noch nicht fertig ist. Nicht nur von Musk, sondern von Jedem. Wenn 'Kritik' nicht aus Kommentaren wie die von Utan bestehen würde,[...]


    Wenn der Chef des Industriekonzerns Tesla sich also in den märkischen Sand stellt, eine "improvisierte" Pressekonferenz - nebst Autogrammgelegenheit - vor offenbar handverlesenen PressevertreterInnen abhält, und auf die Frage einer Journalistin, warum in drei Teufels Namen er denn seine neue Gigafabrik auf biegen und brechen unbedingt noch im Sommer des laufenden Jahres fertigstellen wolle antwortet, er tue das, weil der Klimawandel besser gestern als heute gestoppt werden müsse und weil das Elektromobil und seine baterielle Energiespeicherkapazität dazu hervorragende technische Lösungen seien, und wenn ich mich dann darüber lustige mache, dann tue ich das nicht, weil ich gegen einen Ersatz von Verbrennungsmotoren gegen klimafreundlichere Elektrotechnik wäre, oder weil der große Elon sich dabei etwas stotternd und holperig ausdrückt und aus dem Stand keine fertige Idee präsentieren kann, sondern weil die Begründung einfach ausgemachter Unsinn und Propaganda ist.


    Selbst wenn der unbändige Schaffensdrang des Großentrepreneurs tatsächlich alleine von dem Gedanken getrieben wäre, er könne ernsthaft etwas dazu beitragen, die Menschheit vor der Klimakatastrophe zu bewahren, indem er ausgerechnet im Land der Autofetischisten und unbegrenzten Geschwindigkeiten - also da wo sowieso schon viel zu wenig Platz für viel zu viele Autos ist - noch eine weitere Fabrik zur Produktion von Indivdualfahrzeugen für den besser- bis bestverdienenden Teil des gehobenen Bürgertums im Rekordtempo hochzieht, dann wäre seine Antwort immernoch bullshit, weil selbst der reichste Mann der Welt seine ganzen kühnen Visionen und Träume nur verwirklichen kann, wenn ihm zigtausende von abhängig Beschäftigten (die er momentan noch gar nicht beisammen hat) dabei helfen, aus seinem eigenen und dem Kapital seiner InvestorInnen möglichst schnell noch mehr Kapital zu machen, damit der Markt nicht auf die Idee kommt, dass der Aktienwert seines Unternehmens - und somit auch des größten Teils seines eigenen investierten Privatvermögens - eigentlich kolossal überbewertet ist, und dass das Geld der KapitalanlegerInnen womöglich doch besser bei traditionellen Industriekonzernen angelegt wäre, die mit der Produktion von Individualfahrzeugen und der dazugehörigen Lobbyarbeit beim bürgerlichen Gesetzgeber einfach mehr Erfahrung und die besseren Beziehungen haben.


    1/2

  • 2/2


    Was Musk hier macht, ist nichts anderes als der Versuch, einen Markt zu erobern. und die Brandenburgische Landesregierung macht sich ihm dabei als Kanonenfutter zu Diensten, weil der neoliberale Standortwettbewerb in unserem schönen Autoland ja nicht an der Bundesgrenze aufhört, sondern sich auch auf die Bundesländer und die Kommunen mit ihren flexiblem Gewerbesteuersätzen, ihren kaputt-austerisierten Verwaltungen und Infrastrukturen (nicht bloß bei der Wasserversorgung von Industriegebieten), ihren wegbröselnden Steuereinnahmen, und dem brain drain von qualifizierten Fachkräften und deutschen Ingenieur(inn)en in arbeitsplatzreichere Gefilde erstreckt.


    Ob das am Ende gegen den Klimawandel hilft oder nicht ist für die Frage, ob Elon Musk eine gigatomanische Fabrik in einen brandenburgischen Nutzwald pflanzen kann absolut zweitrangig. Der Grund für den ganzen Hick-Hack mit der Wasserversorgung, für das Schaffen von baulichen und landschaftlichen Fakten ohne endgültige Genehmigung, und für des Großdisruptors äußerst durchsichtige Salamitaktik hinsichtlich der Information der Öffentlichkeit und der zuständigen Behörden über die weiterern Ausbaupläne seiner Batterieproduktion ist einzig und alleine der Umstand, dass die etablierte Konkurrenz mittlerweile auch eifrig daran arbeitet, und ihre ungleich größere finanzielle wie personelle Kapazität, und - vor allem - ihre zum Teil über ein Jahrhundert lang geölte und geschmierte landes- wie bundespolitische Lobby- und Korruptionsmaschine dazu einsetzt, ihre Marktanteile zu verteidigen, indem sie ihre ressourcenfressende Produktpalette zukunftssicher mit Angeboten zur Elektromobilität erweitert.


    Wenn Musk diesen Markt "disrupten" will, dann kann ihm das nur gelingen, wenn er das Momentum seines bislang noch vorhandenen - und von technik- wie kapitalismusbegeisterten "Fanboys" weiter aufgepusteten - öffentlichen Rufes als großer Visionär und Innovateur so gnadenlos wie möglich ausnutzt, um einen "Blitzkrieg"-artigen Vorstoß in den deutschen und europäischen Automarkt mit aller Macht voran zu treiben und sich somit einen Brückenkopf für weitere Markteroberungen direkt neben die deutsche Hauptstadt zu setzen. Und er zeigt dabei exemplarisch auf, wie hilflos eine Strukturschwache Region der geballten Macht eines globalen Aktienkonzerns und seines Größenwahnsinnigen CEO ausgeliefert ist und wie unfähig ein poltisches System sich angesichts einer drohenden globalen Katastrophe erweist, indem seinen VertreterInnen zur Bekämpfung einer Klimaerwärmung die durch den industriellen Kapitalismus veursacht wurde, nichts anderes einfällt, als einem gefeierten Industriekapitän dabei zu helfen, noch mehr industriellen Kapitalismus zu betreiben.


    Wer das nicht sieht, der will es offenbar nicht sehen.

  • Ich bin ja auch durchaus ein Supporter vom E-Antrieb, aber man sollte immer direkt dazu sagen das wenn wir alle Verbrenner mit E-Autos ersetzen man den Schaden nicht so klein wie möglich hält, die Fakten sagen das sehr deutlich, es wäre absolute Verschwendung von Energie und Material...denn dafür gibt es zuviele Autos in Deutschland die zu wenig genutzt werden, wie schon das ein oder andere mal erwähnt fahren die meisten Autos nur 1-2 Stunden am Tag und stehen 22-23 Stunden blöd rum, es sind oft Statussymbole und keine Transportmittel, da ist also jede Menge Potenzial die Anzahl der Autos zu reduzieren.

    Ich denke das wir so mit 5-10 Millionen Autos (halt je nach Auslastung) auch gut auskommen könnten, wir sollten nur ebenfalls ÖPNV und Fahrradwege etc massiv ausbauen und attraktiver machen. Im Moment macht die Autonation Deutschland ja meist eher das Gegenteil, ÖPNV und Rad wurde und wird mit Absicht unattraktiv gemacht und drängt die Leute immer wieder zum Auto.

    Und als Ingenieur sollte man das ansprechen und nicht einfach behaupten das die Zahl der Autos nicht zurückgehen kann/wird.

    100% Zustimmung, ich hätte auch gerne weniger Autos und mehr Infrastruktur für Fahrräder und Fußgänger.


    Ich glaube dass ich da einfach ein Kommunikationsproblem habe.


    Ich versuchte zu erklären, was ich, ausgehend von der aktuellen Wirklichkeit und dem realistischen Verhalten von Menschen, für die Zukunft erwarte.

    Ich wollte NICHT erzählen, was ich mir für die Zukunft wünschen würde oder für politisch korrekt halte.


    Ich dachte, das hätte ich eindeutig klar gemacht, als ich um REALISTISCHE Vorschläge gebeten hatte und ausdrücklich keine theoretische Diskussion wünschte.

  • Wie würde Deine Welt und Elon Musk denn aussehen, wenn eine gute Fee Dir unbegrenzt Wünsche zur Verfügung stellt?

    Das ist doch eine völlig sinnlose Frage. Du weißt doch genau, dass sich jeder der behauptet, darauf eine konkrete Antwort zu haben nur lächerlich machen kann.


    Auch Elon Musk hat übrigens - außer "make everything electric - except rockets"überhaupt keine Idee davon wie eine bessere Welt aussehen würde. Er beschäftigt sich ja lieber damit, wie man die unsrige verlassen und auf einem lebensfeindlichen Stück Planetenmasse eine neue aufmachen kann.


    Aber ich stelle mal eine Gegenfrage:


    Warum, glaubst Du, ist es dem Großentrepreneur so wahnsinnig wichtig, seine Produktion ausgerechnet im märkischen Sand auszuweiten - also in einer hochentwickelten Industrienation, in der jeder der sich das leisten kann und glaubt, es nötig zu haben sowieso schon ein Auto oder zwei vor der Tür stehen hat?


    Warum baut er das Ding nicht in einem Schwellen- oder Entwicklungsland, wo die Mittelschicht noch am wachsen ist und viele Leute gerade erst in die ökonomische Lage kommen, sich überhaupt ein eigenes Individualmobil leisten zu können?


    Wenn es ihm wirklich nur darum ginge, den Klimawandel aufzuhalten, dann müsste er in Indien, Südafrika, Brasilien produzieren, und anstatt seiner gehobenen Mittel- bis Oberschichtsvehikel kostengünstige Modelle anbieten, damit sich die Verbrennungsmotoren da gar nicht erst so flächendeckend ausbreiten können wie in Mitteleuropa oder Nordamerika.

  • ... bzw. Die Realität™ ist, wird in diesen Verhältnissen nicht von nüchterner Empirie, nicht Naturgesetzen, nicht von physikalischen, chemischen oder biologischen Prozessen bestimmt, sondern von der kommerziellen Verwertbarkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und von den rechtlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen, welche die "bürgerliche" kapitalistische Gesellschaft und ihr technokratischer Staatsapparat dafür geschaffen haben, dass diese Verwertung von Arbeit, Rohstoffen und Menscheitswissen auf dem Markt für die EigentümerInnen der technischen Produktionsmittel (und der dazugehörigen Verwaltungs- und Entwicklungs-"Maschine") zur möglichst effizienten Maximierung der Rendite auf ihr eingesetztes Kapital führt, und sie dazu anreizt, sich gütig zu erweisen, und den im internationalen Wettbewerb stehenden Wirtschaftsstandort mit möglichst vielen und gut bezahlten Arbeitsplätzen zu segnen.

    Oder wie ich sagen würde: Es gibt Regeln und Gesetze, die Schwache schützen sollen, aber nicht 100% funktionieren.

    Wenn der Chef des Industriekonzerns Tesla sich also in den märkischen Sand stellt, eine "improvisierte" Pressekonferenz - nebst Autogrammgelegenheit - vor offenbar handverlesenen PressevertreterInnen abhält, und auf die Frage einer Journalistin, warum in drei Teufels Namen er denn seine neue Gigafabrik auf biegen und brechen unbedingt noch im Sommer des laufenden Jahres fertigstellen wolle antwortet, er tue das, weil der Klimawandel besser gestern als heute gestoppt werden müsse und weil das Elektromobil und seine baterielle Energiespeicherkapazität dazu hervorragende technische Lösungen seien, und wenn ich mich dann darüber lustige mache, dann tue ich das nicht, weil ich gegen einen Ersatz von Verbrennungsmotoren gegen klimafreundlichere Elektrotechnik wäre, oder weil der große Elon sich dabei etwas stotternd und holperig ausdrückt und aus dem Stand keine fertige Idee präsentieren kann, sondern weil die Begründung einfach ausgemachter Unsinn und Propaganda ist.

    1) Musk redet immer so holprig. Auch bei groß aufgezogenen Veranstaltungen von Tesla, bei denen er (mit Sicherheit sehr gut vorbereitete und einstudierte) Reden hält. Das liegt weder nicht daran, dass er lügt oder nicht weiß was er sagt.


    2) Ob seine Begründung Unsinn und Propaganda ist weiß ich nicht. Ich gehe davon aus, dass er glaubt, das eine Transformation dringend notwenig ist.


    Ob das dann der wichtigste Grund für die Eile ist oder doch eher kommerzielle Überlegungen, darüber möchte ich nicht streiten.

    Wenn Du meine Kommentare genau gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, das ich als Grund für die Eile vermutet habe, das Tesla so viel wie möglich von der Umweltprämie mitnehmen will. D.h. auch ich vermute kommerzielle Gründe, bin also kein verblendeter Musk Jünger.


    Andererseits ist es zur Zeit aber so, das die deutschen Hersteller versuchen nur exakt die notwendige Menge an E-Autos zu verkaufen um EU Strafen zu vermeiden. Nicht ein Auto mehr, weil man lieber Verbrenner verkaufen möchte. Da sind nämlich die Gewinne grösser. Der Bedarf an E-Autos wird nicht gedeckt und Tesla hat aktuell auch keine Kapazitäten um in diese Lücke zu springen. Grünheide wird das ändern.

    Und jetzt erzähl mir nicht, das wäre gut, weil dann weniger Autos verkauft werden. Es werden nämlich einfach nur weniger der Variante 'Elektro' und mehr der Variante 'Verbrenner' verkauft, die Gesamtmenge der verkauften Autos bleibt gleich.

  • Wie würde Deine Welt und Elon Musk denn aussehen, wenn eine gute Fee Dir unbegrenzt Wünsche zur Verfügung stellt?


    Das ist doch eine völlig sinnlose Frage. Du weißt doch genau, dass sich jeder der behauptet, darauf eine konkrete Antwort zu haben nur lächerlich machen kann.

    Du möchtes doch über unrealistische Utopien reden.


    Abgesehen davon gibt es für ein Wunschtraum keine korreke Antwort. Jeder hat einen eigenen Wunschtraum. Wie soll man sich damit also lächerlich machen?


    Andererseits hast Du Dir damit die Frage selbst beantwortet, warum ich lieber über die Realität (bzw. Deiner Meinung nach 'was ich für die Realität halte') diskutiere und nicht über Wunschträume.


    Auch Elon Musk hat übrigens - außer "make everything electric - except rockets"überhaupt keine Idee davon wie eine bessere Welt aussehen würde. Er beschäftigt sich ja lieber damit, wie man die unsrige verlassen und auf einem lebensfeindlichen Stück Planetenmasse eine neue aufmachen kann.

    Musk versucht locker und selbstironisch rüberzukommen. Fällt Dir das nicht auf?


    Aber selbst wenn es so wäre, dass er nurt den Planeten verlassen will, hätte er dann nicht recht? 10% der Menschen arbeiten in die richtige Richtung. Die anderen 90% arbeiten entweder dagegen (wegen Profitgeilheit oder Faulheit) oder haben sich in Traumwelten zurückgezogen.

    Ein Plan B wäre nicht schlecht. Das ist mehr als unser Pandemie Gurken Club auf die Beine stellt.


    Und es wird alles elektrisch werden. Verkehr, Klimatisierung...

    Selbst Wasserstoff wird ein elektrisches Produkt sein, nämlich von Elektrolyse. Was allerdings Musk wiederlegt, weil die Raketen zum Mars mit synthetischem Methan (aus elektrolyse Wasserstoff) fliegen werden.

  • Ob seine Begründung Unsinn und Propaganda ist weiß ich nicht. Ich gehe davon aus, dass er glaubt, das eine Transformation dringend notwenig ist.

    Es ist vollkommen egal was Musk persönlich glaubt. Du bist hier der einzige, dem das offenbar wirklich wichtig ist. Ich bin jedenfalls nicht der Auffassung, dass sich überhaupt irgendwer dafür interessieren sollte, was ein einzelner Mensch glaubt - so lange er sich nicht zum Dikator oder zum Führer einer kultisch-religiösen Bewegung aufschwingen will. Nur leider betreibt in seinem Fall halt eine treue Fangemeinde einen Personenkult um ihn und das ist einfach zu blöd um sich nicht darüber lustig zu machen.


    Was immer der Große Elon glaubt verwirklichen zu müssen kann er nur verwirklichen, wenn er sich wie jeder andere Konzernfürst an die "Gesetze" der kapitalistischen Marktwirtschaft hält. Und genau das tut er in Brandenburg. Kapitalistische Unternehmen haben genau auf diese Art und Weise schon zu Beginn der Industrialisierung - insbesondere in Deutschland - den Staat dazu instrumentalisiert, sich neue Märkte zu erschliessen oder Marktanteile von anderen Unternehmen zu erobern.


    Ob die Unternehmensführer an ihre eigenen Marketingnarrative glauben oder nicht ist letztetndlich irrelevant. Sie haben gar keine andere Möglichkeit, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen als durch massive Propaganda, Lobbyarbeit und Erpressung der zuständigen Regierungen - insbesondere dann, wenn sie einen Markt erobern wollen, der von einem alteingesessenen Kartell aus Mega-Konzernen beherrscht wird.

  • Du möchtes doch über unrealistische Utopien reden.

    Nein. Du möchtest, dass ich darüber rede, damit Du mir dann vorwerfen kannst, ich verleugnete Die Realität™ - so wie alle linken Spinner und Traumtänzer. @Industrielle wissen wie das geht.


    Worüber ich eigentlich rede und reden will ist, dass Kapitalismus nicht das ende der Geschichte ist, und dass man ihn als Gesellschaft nur überwinden kann, wenn man damit aufhört ihn immer weiter zu beschleunigen, indem man zum Beispiel einem absoluten Erz-Kapitalisten wie Elon Musk bis zur Halskrause in den Arsch kriecht und das für fortschrittliche wirtschafts- und Klimapolitik hält.


    Musk versucht locker und selbstironisch rüberzukommen. Fällt Dir das nicht auf?

    Ach nee. Tatsächlich?


    Nicht dass noch einer darauf kommt, dass er genau mit der Nummer bei seinen ganzen nerdigen Fanboys mit ihrem Faible für Selbstironie und Meme-Kultur genau deswegen zu einer solchen Lichtgestalt geworden ist...

  • Es ist vollkommen egal was Musk persönlich glaubt. Du bist hier der einzige, dem das offenbar wirklich wichtig ist.

    Was soll das?

    Du hast behauptet, das seine Aussage gelogen ist. D.h. Dich interessiert es scheinbar.


    Ich habe lediglich geantwortet, dass ich anderer Meinung bin.

    Und das habe ich nicht, weil es mir wirklich wichtig wäre, sondern nur, damit es nicht so aussieht, als würde ich Dir stillschweigend recht geben.


    Hör endlich auf mir irgendwelche Motive unterzuschieben die ich nicht habe! Dadurch wird Deine Meinung nicht besser oder richtiger.

    Was immer der Große Elon glaubt verwirklichen zu müssen kann er nur verwirklichen, wenn er sich wie jeder andere Konzernfürst an die "Gesetze" der kapitalistischen Marktwirtschaft hält. Und genau das tut er in Brandeburg. Kapitalistische Unternehmen haben genau auf diese Art und Weise schon zu beginn der Industrialisierung - insbesondere in Deutschland - den Staat dazu instrumentalisiert, sich neue Märkte zu erschliessen oder Marktanteile von anderen Unternehmen zu erobern.

    Ja, so wie Marktwirtschaft nun mal funktioniert. Wenn Musk es ganz anders machen wollte, könnte er es auch gleich sein lassen, dann wäre er schon längst pleite.

    Natürlich hätte er statt Tesla auch eine NGO gründen können. Aber glaubst Du ernsthaft, dann würde ein Auto weniger auf der Welt rumfahren?

  • "unrealistische" aber notwendige "Utopien"

    Ich hab auch keine Ahnung wie man die dazubringt zu tun,was notwendig ist.

    Gar keine.

    Aber das sind keine Utopien. Das sind Notwendigkeiten.

    Ja, ich stimme Dir voll zu und sehe das so (Zusammenfassung vorheriger Kommentare):


    1) Die Babyboomer kann man nicht überzeugen Autofahren sein zu lassen, zumindest nicht den größten Teil. Die sind aber mindesten Mitte 50 und das wächst sich jetzt langsam aus.

    Deshalb muß man erreichen, dass die solange auf E-Autos umsteigen, bis sich das ausgewachsen hat. Das ist nicht perfekt, aber besser als die besten Verbrenner der Welt.

    2) Jüngere Menschen als Babyboomer haben weniger Interesse an Autos. Umso weniger, je besser die Alternativen sind.

    Also müssen so viele und gute Alternativen wie möglich geschaffen werden.

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