Der SARS-CoV-2-Thread

  • Das immer öfter drauf gepocht die Wissenschaft(er) nicht in Frage zu stellen

    Quatsch - Wissenschaft IST eine bestimmte Form des in Frage stellens... aber das eben wissenschaftlich.


    Es gibt nicht nur eine Form des "in Frage stellens"...

  • Wutausbruch im Nicht-Risikogebiet - Die Mehrheit der Berliner muss für die Innenstadt büßen

    Wenn der Senat durchsetzt, dass das Infektionsgeschehen für Berlin als Einheit betrachtet wird, zerschießt er der Mehrheit die Ferienpläne. Ein Kommentar.


    Der bürgerliche Journalist der hier protest-kommentiert sorgt sich also eher darum, dass er jetzt nicht mehr mit seinem Auto aus der "luftigen" Vorstadt in andere Bundesländer in den Urlaub fahren kann, als darum ob die Berliner Landesregierung ihre BürgerInnen lieber gleich behandeln, oder ob man da nach Milleuzugehörigkeit segregieren sollte.

    Dass sich die halbe Stadt täglich kreuz und quer durch alle Bezirke bewegt, um ihrer Lohnarbeit im wohl größten Dienstleistungssektor Deutschlands nachzugehen, und dass es sich nur besserverdienende Angestellte und freie MitarbeiterInnen mit Home-office Option dabei im heimischen Vorgarten gemütlich machen können, kommt dem besorgen Bürger nicht in den Sinn.


    Und dass in den Innenstadtbezirken nicht nur "aufgebrachte Menschenmengen" leben, die gerne mal - jetzt gerade bei der Räumung eines autonomen Hausprojektes - die Polizei umringen, und ansonsten nichts besseres zu tun haben, als sich zu Massenorgien im Park oder auf Clan-Hochzeiten zu versammeln, sondern dass unter den gut 570.000 BewohnerInnen der nun von anderen Bundesländern zu Risikogebieten erklärten Berliner Innenstadtbezirke auch jede Menge Leute leben, die sich nicht an sowas beteiligen, und vielleicht auch gerne mal in Urlaub fahren würden, ist ihm ohnehin völlig egal.


    Die Bürgerliche Mitte ist nicht zuletzt aufgrund der konsequenten Sonderberichterstattung durch "liberale" Zentralorgane wie den Tagesspiegel über die "linksgrünversifften", von Drogenhandel und Gangsterbanden heimgesuchten "Chaos-Bezirke" Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg längst davon überzeugt, dass hier in der Innenstadt nur noch arbeitsscheues, moralisch bankrottes, und verantwortungsloses Pack wohnt, das schleunigst weg gentrifiziert gehört - Notfalls auch mit 5.000 Polizisten aus allen möglichen Bundesländern - Risikogebiet hin oder her - die seit heute Nacht um drei Uhr für Millionen Euro an hirnlos verbranntem Steuergeld ganze Häuserzüge in der erweiterten Nachbarschaft paramilitärisch abriegeln, um das gesetzlich garantierte Verwertungsrecht eines stadtbekannten Immobilienspekulanten an seinem Privateigentum zu verteidigen und eines seiner in begehrter Szenekiez-Lage angesiedelten Betongold-Investitionsobjekte von ein paar Handvoll autonomer Besetzerinnen zu säubern.


    Was für eine scheiss Gesellschaft.

  • Na, dann kann er ja regulär publizieren und seine wissenschaftlichen Auffassungen prüfen lassen, anstatt Sachbücher/politische Schriften für die Allgemeinheit zu schreiben und sich in Gesprächsrunden setzen zu wollen.

    Das gilt dann aber auch für Drosten oder?

  • Im Englischen bedeutet "peer" ja sowas wie "gleichrangig, ebenbürtig, Fachkollege". Wenn also beispielsweise Fachfremde ihre Thesen und Behauptungen in Form von Büchern und Blogs veröffentlichen / kommerziell vermarkten und diese wieder von Fachfremden bewertet werden, kann auch hier von einem "peer- review" gesprochen werden. Klingt doch logisch oder?

  • Das gilt dann aber auch für Drosten oder?


    Drosten ist schon wissenschaftlicher Mainstream. Das Stichwort war ja "üblicher Diskurs". Wenn man tatsächlich eine deutlich abweichende wissenschaftliche Meinung hat, warum sollte man sich dann an die fachfremde Öffentlichkeit wenden, um dieser Meinung Geltung zu verschaffen, anstatt dass man versucht sich in der fachlichen Diskussion durchzusetzen. Eine wissenschaftliche Arbeit kann man auch noch in Rente schreiben.


    Dazu kommt Drosten, der zugegeben nicht das Problem hat, dass er nicht in eine prominente Gesprächsrunde eingeladen würde, will gar nicht so medial präsent sein.

  • Wenn also beispielsweise Fachfremde ihre Thesen und Behauptungen in Form von Büchern und Blogs veröffentlichen / kommerziell vermarkten und diese wieder von Fachfremden bewertet werden, kann auch hier von einem "peer- review" gesprochen werden. Klingt doch logisch oder?


    Putzig, aber streng genommen nicht wirklich, denn Fachfremde ist eine Ausschlussgruppe. Ein peer ist normalerweise ein Mitglied einer Gruppe, die sich positiv definiert. Ich bin nicht der peer einer Person aus Sacha, weil wir beide keine Zoroastrier sind.

  • Putzig, aber streng genommen nicht wirklich, denn Fachfremde ist eine Ausschlussgruppe. Ein peer ist normalerweise ein Mitglied einer Gruppe, die sich positiv definiert. Ich bin nicht der peer einer Person aus Sacha, weil wir beide keine Zoroastrier sind.

    Ich hätte die Ironie des Posts stärker hervorheben müssen, dann nächstes Mal besser.

  • Ich habe jetzt die Pressekonferenz, von gestern glaube ich, unter anderem mit Spahn und Wieler gesehen und die Pressekonferenz von heute mit dem Berliner Oberbürgermeister Müller und überwiegend Charité-Leuten darunter Drosten.


    Die erste war so, das schaffen wir schon. Wir müssen nur stärker zusammenhalten. Die zweite war schon deutlich mehr doom and gloom und das lag nicht an Drosten.

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