Der SARS-CoV-2-Thread

  • Aber das tust du doch nur. Wer entkoppelt denn hier etwas? Die hohen Sterberaten lagen an den Risiko-Kohorten, die seit der gesellschaftlichen Reaktion auf die Pandemie besser geschützt werden. Im Sommer besser als im Winter. Daher möchte niemand, dass wir unkontrolliert in die kalten Monate schlittern. Jeder in Verantwortung hat das im Blick und erkennt auch die Kopplung.

  • Gut, da steht ja wahrscheinlich nicht umsonst "Eternal Shit" drüber.


    Was Du mit der Quote aber einfach ausblendest ist, dass die absoluten Zahlen ja trotzdem steigen. Und darum gehts.


    Bevor wir uns jetzt nochmal drehen: Deine Prämisse es wären alles falsch Positive ist nicht überzeugend. Dass weniger Intensivfälle daraus resultieren, ist aktuell auch keine Überraschung. Dafür strengen sich die meisten ja gerade an und nehmen Einschränkungen in Kauf, dass das so ist.

  • Keine Ahnung, ob er jetzt beim Panikorchester mitspielt, oder ob die schrägen Töne („Virus außer Kontrolle“)...


    RE: Der SARS-CoV-2-Thread


    ...einer verzerrten Widergabe durch Kollege Wemir geschuldet sind. Du hast die Folge gehört? Dann sag doch mal, ob Kekulé das wirklich so geäußert hat.


    Wie ich schrieb, ist das ein Zitat, das angeblich im Podcast von Kekulé gefallen ist. Wüsste nicht, was ich da hätte verzerren können.

  • find da nix schriftliches zu und hab leider auch keinen schöneren Link auf die Folge direkt gefunden...


    Geht um den Podcast vom 17.09. (also heute) ab 4:30

    https://www.bayern3.de/update


    Link direkt zur Folge:

    https://media.neuland.br.de/fi…ien-was-sagt-ihr-dazu.mp3


    Das wohl die Kehrseite wenn man lokalen Behörden und damit kleinen lokalen Beamten die Befugnis und Macht zum Freidrehen gibt? Ka...zumindest echt unschön und führt wohl eher zu schwindendem Zuspruch für "freiwillige" aber wohl auch Tests allgemein...


    Leider die letzten Wochen jetzt auch bereits nen unschönen Fall in der eigenen Familie bezüglich Testverfahren erlebt. Da wars aber nen lokaler Arzt, der da mehr als fragwürdig unterwegs war.

  • Hab‘s gefunden, bei 33:20:


    https://www1.wdr.de/radio/wdr5…und-gesellschaft-100.html


    „Gesamtgesellschaftliche Triage“, so lautet sein Begriff, mit dem er die Summe der mit den Corona-Maßnahmen einhergehenden Kollateralschäden umreißt.


    Nun das wäre Unsinn. Aber so erklärt er das dort jedenfalls nicht, weil er das Wort Triage sofort fallen lässt.


    Habe mal geguckt, es gibt ein Interview aus dem April mit einer Herleitung:


    https://www.n-tv.de/politik/Wi…iage-article21732269.html


    Zitat

    Sie meinen also, dass wir die Interessen einer Gruppe über die Interessen einer anderen stellen?
    Was bedeutet "Triage"?


    Der Begriff kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie "Auswählen". Im medizinischen Kontext beschreibt es das Einteilen von Patienten nach der Schwere ihrer Verletzungen. Ärzte entscheiden also anhand der Überlebens- und Genesungswahrscheinlichkeit, wer zuerst behandelt wird. Eingeführt wurde diese Praxis während der Napoleonischen Kriege. Dabei sind der Mangel an medizinischem Personal und die Anzahl der Patienten entscheidende Faktoren. Heute wird die Triage vor allem bei Katastrophen oder in Kriegsgebieten angewendet.


    Genau das haben wir faktisch getan. Wir haben durch diese Maßnahmen in Kauf genommen, dass eine bestimmte Anzahl von Menschen stirbt - zum Beispiel durch die Verstärkung von Depressionen. Diese Anzahl von Menschen wird aber nicht gemessen. Auch nicht die Zahl derjenigen, die aktuell keine angemessenen Vorsorgeuntersuchungen kriegen oder die sich aus Angst vor dem Virus nicht trauen, zum Arzt zu gehen. Die sterben dann an etwas, was sie für einigermaßen harmlos hielten. Wir haben also Leben gegen Leben abgewogen. Das ist nichts anderes als eine gesamtgesellschaftliche Triage. Es wäre fatal, wenn wir das verschweigen würden.


    Da könnte man ja jede Entscheidung als Triage bezeichnen. Der Umstand, dass ausgewählt wurde etwas zu tun, was dann Folgen nach sich zieht, ist ja wohl nicht der Kern des Triagierens. Man hätte einfach bei dem Begriff Kollateralschäden bleiben können.


    Die Gegenüberstellung selbst hat das Problem, dass sie eine merkwürdige Scheinwelt eröffnet, wo die Alternative dazu mit Maßnahmen auf die Epidemie zu reagieren, der normale Alltag ist. So als ob eine Epidemie unbemerkbar ist, wenn man ihr keine Aufmerksamkeit schenkt.


    Also Streeck und dieser Philosoph klingt für mich nach dem wenigen, was ich präsentiert bekommen habe, irgendwie nach einem zweite Reihe-Duo.

  • ah ah, dann muss das "like" natürlich wieder weg, schade. Ich dachte mir aber fast, dass Du mich gerne falsch verstehen möchtest.


    Würdest Du sagen: "Ok, lass uns sehen, wie es sich im Herbst entwickeln und ob sich die Beobachtungen aus dem letzten Winter/Frühjahr wiederholen oder - wie ich glaube - nicht.", dann könnte ich da durchaus mitgehen.


    Ich würde es nicht als Laborpandemie – übrigens wieder so eine Vokabel aus dem Covidioten-Netzwerken – bezeichnen, weil die Ereignisse aus Winter/Frühjahr ja klar Dokumentiert sind. Die steigenden Zahlen aktuell sprechen auch dafür, dass Du eher falsch liegst. Die kannst Du ja nicht einfach wegquoten.


    Du stocherst hier nur im Dunkeln und kannst halt rumpoltern, weil es eigentlich völlig irrelevant ist, was Du sagst. :)

  • Das ist eben der grundlegende Irrtum: Infektionszahlen (die in Wahrheit nur positive PCR-Ergebnisse sind) sind nun mal KEIN Maß für eine Pandemie. Sondern die Zahl der SCHWER Erkrankten und der Verstorbenen.


    Erkrankungen sind das klassische Maß für eine Epidemie. Todesfälle und Schwere der Erkrankung sind höchstens Anhaltspunkte dafür wie gefährlich das epidemische Geschehen ist.


    Die gemessenen Infektionszahlen würden also nur dann nicht dem klassischen Maß entsprechen, wenn ohne Symptome getestet wird. Und das gilt vermutlich nicht für die Mehrzahl der Tests. Allerdings wenn man die Ausbreitung eines Krankheitserregers, der für die Epidemie verantwortlich ist, nachverfolgen kann, dann ist das eine offensichtlich relevante Information zur Bewertung der Epidemie oder des epidemischen Potentials, wenn man wie wir gerade die Inzidenz künstlich drückt.

  • Gutes Interview, danke.

    Den Begriff der gesamtgesellschaftlichen Triage finde ich besser , als den Begriff Kollateralschäden, weil er präziser mit den neuen Entscheidungen einhergeht.

    Es waren ja auch keine zufälligen Opfer , sondern schwer Kranke, die nicht mehr zum Arzt oder ins Krankenhaus gingen; Leute, die dem künftigen Arbeitsmarkt ohnehin nicht mehr oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.

  • Kollateral heißt aber nicht zufällig, sondern es geht damit einher.

    Der Gedanke war jetzt unabhängig von der Gabriel Definition.

    Es ist aber trotzdem bei weitem nicht derselbe Begriff und deswegen nur eingeschränkt als Synonym zu verwenden.

  • Es ist aber trotzdem bei weitem nicht derselbe Begriff und deswegen nur eingeschränkt als Synonym zu verwenden.


    Ja, weil Kollateralschaden mir der im Zweifelsfall bessere Begriff scheint. Ein Schaden, der als Begleiterscheinung auftritt.


    Wenn man die Verbindung zu Triage nicht über die bloße Bedeutung von "Auswählen" und Schaden als Folgewirkung herstellt - und es ist ja nicht mal wirklich etwas was man als Wahl begreift, es ist ein Reagieren - dann würde "Gesamtgesellschaftliche Triage" als Analogie eher sowas bedeuten wie, wir wählen die gesellschaftlichen Gruppen mit den besten Überlebenschancen aus und verhängen Maßnahmen, um ihr Leben zu retten. Tatsächlich ist es genau umgekehrt, gerade bei diesem Virus mit seiner sehr stark gruppenabhängigen Mortalität. Wir haben die Maßnahmen vorallem wegen denjenigen umgesetzt, die eine besonders schlechte Chance haben, die Epidemie zu überstehen.

  • Ja, weil Kollateralschaden mir der im Zweifelsfall bessere Begriff scheint. Ein Schaden, der als Begleiterscheinung auftritt.


    Wenn man die Verbindung zu Triage nicht über die bloße Bedeutung von "Auswählen" und Schaden als Folgewirkung herstellt - und es ist ja nicht mal wirklich etwas was man als Wahl begreift, es ist ein Reagieren - dann würde "Gesamtgesellschaftliche Triage" als Analogie eher sowas bedeuten wie, wir wählen die gesellschaftlichen Gruppen mit den besten Überlebenschancen aus und verhängen Maßnahmen, um ihr Leben zu retten. Tatsächlich ist es genau umgekehrt, gerade bei diesem Virus mit seiner sehr stark gruppenabhängigen Mortalität. Wir haben die Maßnahmen vorallem wegen denjenigen umgesetzt, die eine besonders schlechte Chance haben, die Epidemie zu überstehen.

    Ich hab gerade leider keine Zeit für eine Begriffsklärung. Ich hab wohl erst morgen Zeit dafür.

    Versuche ich dann aber mal.

  • Äh, die Skala steht an der Seite. Leg mal ein Lineal durch die Kurve. Das kannst du mit zwei Wochen Unterschied fast parallel verschieben. Die Trendlinien haben sich zwischenzeitlich auseinander bewegt, was an den bekannten Effekten wie jüngere Gruppen betroffen usw. liegen düfte, aber jetzt sind sie nach Einbeziehung des Verzugs recht synchron.

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