Der SARS-CoV-2-Thread

  • Hm, okay die Verkürzung der Dauer des Genesene-Status ist wohl ein Problem für die Betroffenen, weil sie recht plötzlich kam, entnehme ich diesem Artikel:


    https://www.heise.de/tp/featur…nen-Schutzes-6333239.html


    Ansonsten einige von den Zitaten, hui. Das hier ist von Kekulé, habe auch nochmal ins verlinkte Transkript geschaut. Da steht es auch so drin:


    Zitat

    Es ist ganz schön vermessen, dass die Menschen, die sich irgendetwas ausgedacht haben, um die Natur zu kopieren - nichts Anderes ist ja ein Impfstoff. Dass die glauben, dass sie besser wären mit ihrem Impfstoff, den sie jetzt gerade mal ein halbes Jahr in Betrieb haben, als das seit Millionen von Jahren, genauer gesagt seit Milliarden von Jahren entwickelte Immunsystem des Menschen. Unser Immunsystem ist, sage ich jetzt einfach mal, mit hoher Wahrscheinlichkeit besser als alles, was wir so nachbasteln können.


    Ganz schön verrannt, der Impfstoff selbst funktioniert nur durch das Immunsystem. Da wird nichts nachgebastelt. Und natürlich kann die Immunreaktion auf einen Impfstoff besser sein, als die auf eine Infektion.


    Dann wird einer Aussage des RKI ein Zitat von Kekulé gegenübergestellt, der zu einer anderen Einschätzung kommen soll. Tatsächlich wird die Aussage missverstanden, wenn man das, was Kekulé sagt für entgegenstehend hält. Sie bezieht sich nicht auf den Schutz, den man nach einer Omikron-Infektion hat, sondern den Schutz gegen Omikron, den man aus Infektionen mit anderen Variante hat. Aber das nur nebenbei. Kekulé sagt:


    Zitat

    Eine Omikron-Infektion, die man durchgemacht hat, schützt interessanterweise mit einer guten Wahrscheinlichkeit auch vor einer Delta-Infektion. Das heißt: Omikron immunisiert besser als die Impfungen gegen Delta. Und was heißt das?


    Das heißt, wir verstehen jetzt das, was sowieso offensichtlich ist, dass Omikron nämlich in der Lage ist, Delta zu verdrängen. (…) Dass Delta so komplett verschwindet in der Omikron-Welle – überall, wo wir es gesehen haben, in Deutschland ist es ja noch im Prozess – das liegt eben daran, dass die Omikron-Infektion zumindest kurzzeitig vor einer Delta-Infektion schützt.


    Ob das mit dem Schutz stimmt, da müsste man mal in das preprint, auf das er sich bezieht, schauen. Ansonsten komplett falsche Einschätzung meines Erachtens. Es ist zwar möglich, dass Varianten direkt miteinander konkurrieren, aber dann müssen schon sehr große Teile der Bevölkerung infiziert sein. Was bei bisherigen schnellen Übergängen zwischen Varianten passiert ist: Es gab Faktoren, die die vorherigen Varianten stärker als die neue in der Verbreitung gebremst haben. Beim Übergang zu Alpha war es das Maßnahmenniveau, zu Delta war es denke ich hauptsächlich der einsetzende saisonale Effekt. Und zuletzt zu Omikron waren es sowohl die Maßnahmen als auch die schnell ansteigende Zahl von Menschen mit Auffrischimpfungen durch die Delta gebremst wurde. Aber vorallem Omikron hat eben den Vorteil einer deutlichen Immunumgehung, durch die es eine viel breitere Population erreichen kann.


    Es gibt auch nochmal ein Zitat von Streeck, der witzigerweise auf die aus seiner Sicht gut begründete Verlängerung des Genesenenstatus in der Schweiz auf zwölf Monate verweist und offenbar nicht wusste, dass sie dort schon wieder kassiert und der Status auf neun Monate verkürzt wurde - lediglich zu Vereinheitlichung, wie wir wissen, zur Gleichstellung mit Geimpften, kann man spekulieren. Er sagt für die drei Monate gäbe es keine wissenschaftlich fundierte Erklärung, aber bei ihm scheint mir ähnlich wie im Artikel das Missverständnis zu herrschen, dass die Verkürzung auf Genesene nach einer Omikron-Infektion abzielt. Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich, dass hier erstmal die Genesenen im Blick sind, die bisher keinen Omikron-Kontakt hatten und da ist der fehlende Schutz doch deutlich.


    Was die Ermöglichung der gesellschaftlichen Teilhabe durch den Genesenenstatus als Steuerungsinstrument angeht, würde ich sagen, offensichtlich, wenn man das Ziel einer möglichst hohen Impfquote hat, sollte man keinen allzu langen Zeitraum zulassen. Denn der wird ja nur von den nichtgeimpften Genesenen voll ausgenutzt, die sich nicht impfen lassen wollen, was mittlerweile recht kurz nach einer Infektion möglich ist. Und wenn die sich jetzt mit Omikron infizieren, hätten sie erstmal wieder ein halbes Jahr Ruhe.


    Was ich allerdings nicht weiß, ob das rechtlich möglich ist. Kann der Genesenenstatus so instrumentalisiert werden, weil man ja die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen und damit keine wirkliche Hürde wieder in die gesellschaftliche Teilhabe zu kommen? Oder muss sich der Status an der wirklichen Risikoabschätzung für die Gruppe orientieren?


    Wenn letzteres zutrifft, würde ich sagen, die Verkürzung ist im Moment durchaus angezeigt, aber man müsste im Anschluss bei Infektionen ab einem bestimmten Stichtag diese wieder verlängern (wenn sich bei Omikron erwartungsgemäß keine große Abweichung in der Durabilität der Immunantwort zeigt).

  • Meine lautet "Eltern von Kindern" und "Secondary attack rate" ;)


    Die ständig kranken Eltern mit den kleinen Kindern findet man doch aber eher in den Jahrzehnten vor der midlife crisis. Die älteren Kinder, die Leute in der midlife crisis, wenn überhaupt, tendenziell haben, wollen dagegen möglichst wenig mit den Eltern zu tun haben. Also keine Ahnung, wer diese ganzen kleinen Impfgegner im Kindesalter sind, aber ihre Eltern sind glaube ich oft geimpft.

  • Die ständig kranken Eltern mit den kleinen Kindern findet man doch aber eher in den Jahrzehnten vor der midlife crisis. Die älteren Kinder, die Leute in der midlife crisis, wenn überhaupt, tendenziell haben, wollen dagegen möglichst wenig mit den Eltern zu tun haben. Also keine Ahnung, wer diese ganzen kleinen Impfgegner im Kindesalter sind, aber ihre Eltern sind glaube ich oft geimpft.

    Da hinkst du mit etwas älteren Lebensentwürfen hinterher, vermute ich mal. Wenn du dir mal anschaust wann die Leute heute Kinder bekommen dann passt das recht gut mit den Eltern und Kindern über KW 45 mit 50. Man könnte da auch folgern, dass die Eltern wohl eher die Sekundärziele waren und die massive Verbreitung über Kindergärten und Schulen gelaufen ist.

  • Ich bin früher ja auch zuverlässig abgehauen, wenn der schwarze Block aufgekreuzt ist. Immerhin war der auch für Ungeübte leicht zu erkennen. Deshalb habe ich natürlich trotzdem nicht gleich meine Einstellung geändert oder mich direkt von der Demo distanziert.

    Reichsflagge, fragliche Rhetorik oder gelbe Sterne sind gar nicht sooo schwer zu erkennen. Ich habe die Proteste wenig verfolgt, aber anfangs waren die eher links als rechts der cdu und die Leute hätten durchaus mit "Nazis raus" Rufen auf rechte (wie beschrieben erkennbare) Vereinnahmung reagieren können. So hat es schnell eine andere Dynamik bekommen, was die Medien nochmal deutlich beschleunigt haben, indem sie sich auf die rechte Minderheit fokussiert haben. Fazit: besser nicht mit Nazis demonstrieren.


    Ich weiß bzw. hoffe, es ist allgemeingültig, dass die Diskussionen auf persönlicher Ebene gesitteter verlaufen, als in der medialen Parallelwelt.

    Nicht wirklich. Es gibt ja nicht soo viele nicht 2g, aber aus zweiter Hand, höre ich, dass die von Kollegen ausgegrenzt werden und es auch in den Familien heftige Diskussionen gibt. Die konkreten Fälle waren jetzt eher naturwissenschaftlich orientierte linksgrüne ökos die aber auch gern gute Erfahrung mit alternativer Medizin (also welche die funktioniert) machen, als querdenker. Gerade in manchen linken Kreisen nehme ich eine Spaltung war was Corona angeht.

  • Denn der wird ja nur von den nichtgeimpften Genesenen voll ausgenutzt, die sich nicht impfen lassen wollen, was mittlerweile recht kurz nach einer Infektion möglich ist.

    Gar nicht kurz! Nur die Quarantäne ist kurz. Ich *glaube* es waren kürzlich zwei Wochen nach symtomfrei + negativtesten. Jetzt heißt es


    a) Die Testung zum Nachweis der vorherigen Infektion muss durch [...] PCR [...] erfolgt sein

    UND

    b) das Datum der Abnahme des positiven Tests muss mindestens 28 Tage zurückliegen

    UND

    c) das Datum der Abnahme des positiven Tests darf höchstens 90 Tage zurückliegen.

    Eine Infektion bringt also fast gar nichts, um als 2g durchzugehen. Knapp zwei Monate.



    Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich, dass hier erstmal die Genesenen im Blick sind, die bisher keinen Omikron-Kontakt hatten und da ist der fehlende Schutz doch deutlich.

    Ja, ist von RKI sehr eindeutig formuliert. Auf der anderen Seite, ist aber nicht klar belegt, dass der Schutz der delta genesenen, so viel schlechter als eine zeitgleiche Impfung gegen alpha ist. Während letztere auch noch nach über einem Jahr gültig ist.



    Unabhängig davon, dass die von Anfang an kürzere Zeit für den genesen-Status sicher politisch war und das jetztige verkürzen eben auch nicht rein wissenschaftlich motiviert ist, warte ich seit Anfang Oktober darauf, dass der geimpft Status zumindest für ü60 auf 6-9 Monate gekürzt wird und ggf für jüngere nicht unbegrenzt gilt. Weil die weniger Schutz aufbauen und schlimmer krank werden/sterben. Das hätte uns in der letzten Welle viel erspart und war ja schon im Sommer ganz klar dank Israelischer Studien absehbar. Mit Omikron ist das *evtl* nicht mehr relevant, keine Ahnung. Das hätte Anfang Oktober halt echt was gebracht und die Modelle zu delta und booster und Herbst gab es ja schon im Sommer... Hätte, hätte...


    Und noch ein hätte: als der erste Wunsch nach Impfpflicht für Lehrer und Pfleger kam, habe ich mir eine Pflicht für alters- oder krankheitsbedingt vulnerable in Pflegeheimen (oder grundsätzlich) gewünscht, auch weil ja nicht ganz klar war/ist, was das für personelle Konsequenzen hätte. Das war noch, als alle annahmen, man kann Grundgesetz bedingt nur bestimmte Gruppen verpflichten kann und nicht die Allgemeinheit.

  • Reichsflagge, fragliche Rhetorik oder gelbe Sterne sind gar nicht sooo schwer zu erkennen.

    Ich gehe auch immer woanders hin, wenn der schwarze Block in der linken Demo kommt. Allerdings mache ich das nicht, um mich inhaltlich von linken Anarchisten zu distanzieren, sondern um ganz physisch möglichst weit weg von der Polizei zu kommen, die alles was mit linksexremen Elementen assoziiert wird niederknüppelt, einkesselt und mit Tränengas und Waserwerfer auf volle Kraft dagegen ballert.


    Wenn ich bei einer Demo einen Block von Nazis sehe, dann gehe ich nicht deshalb woanders hin, weil ich Angst vor der Polizei habe, die größtentelis eher entspannt daneben steht und mit den DemonstrantInnen diskutiert, während die KollegInnen die linke Gegendemo aus dem Weg knüppeln, sondern weil ich Angst vor Nazis habe.

  • https://www.morgenpost.de/verm…pfung-omikron-studie.html


    Zitat

    Wer eine dritte Corona-Impfung erhalten hat, ist trotzdem offenbar nur begrenzt gegen die Corona-Variante Omikron geschützt. So sind Menschen, die eine Booster-Impfung erhalten haben, zwar eine Woche danach zu 93 Prozent vor der Delta-Variante des Coronavirus geschützt, aber nur zu 37 Prozent gegen die Omikron-Variante.


    Dies hat eine Studie eines kanadischen Forschungsteams unter Leitung des Public Health Ontario in Toronto ergeben. Ob Biontech/Pfizer oder Moderna – das Ergebnis zur Schutzwirkung ist unabhängig davon, mit welchem Impfstoff der Booster gespritzt wurde.


    sehe nicht, dass die studie verlinkt wäre. Gerade nich viel Zeit zum suchen... Vllt hat ja jemand von euch ne Meinung und oder Link dazu

  • https://www.morgenpost.de/verm…pfung-omikron-studie.html



    sehe nicht, dass die studie verlinkt wäre. Gerade nich viel Zeit zum suchen... Vllt hat ja jemand von euch ne Meinung und oder Link dazu

    https://www.medrxiv.org/conten…101/2021.12.30.21268565v1


    Schutzwirkung vor Infektion, nicht Pathogenität. Praktisch die alte Leier. Im Grunde kann man beeindruckt sein, dass es überhaupt einen 1/3 Schutzeffekt vor der Infektion gibt, bei einer immune escape Variante.


    RobFord Gesinnungsgenosse ich probier später zu antworten, war ja ein Katalog

  • Eine Widerlegung zu dem Robert Malone-Gespräch mit Joe Rogan vor einiger Zeit:


    https://www.youtube.com/watch?v=xjszVOfG_wo



    Ich hatte vorallem auf Malones Behauptung, den mRNA-Impfstoff erfunden zu haben, geschaut und dazu gibt es in dem Video auch diese Grafik:





    Aber der Rest ist eine Bestandsaufnahme all der fehlerhalften oder täuschenden Behauptungen, die Malone in dem Gespäch geäußert hat, und das sind viele. Ich fands ganz unterhaltsam zum nebenbei laufen lassen, zeigt auch wieviel Unsinn man dann doch nicht mitbekommt.

  • "Hat er selbst nie behauptet. Andere haben das über ihn gesagt."


    So, so.


    https://www.rwmalonemd.com


    Zitat

    Robert W Malone MD


    As the original "inventor" of mRNA and DNA vaccines…

    I am concerned about how the technology is being developed and implemented.


    Hey okay, inventor ist in Anführungsstriche gesetzt ... nur nicht im darauf folgenden Text:


    Zitat

    I am an internationally recognized scientist/physician and the original inventor of mRNA vaccination as a technology, [...]


    [...] I am a vaccinologist. I invented the core mRNA vaccine technology platform. [...]


    Ey Honk, du hast nicht mal das grundlegende Nukleinsäure-Lipideinschlussverfahren erfunden, mit dem du dein Experiment durchführen konntest. :rolleyes:


    Man sollte niemals die Hypehöhen, die ein selbstvermarktender Usi erreichen kann, unterschätzen.

  • Gar nicht kurz! Nur die Quarantäne ist kurz. Ich *glaube* es waren kürzlich zwei Wochen nach symtomfrei + negativtesten. Jetzt heißt es


    [...]


    Eine Infektion bringt also fast gar nichts, um als 2g durchzugehen. Knapp zwei Monate.


    Ich sprach davon, dass das Impfen kurz nach einer Infektion möglich ist. Wer jetzt den Genesenstatus verliert, weil mehr als drei Monate seit der Infektion vergangen sind, sollte eigentlich ausreichend Zeit gehabt haben, sich impfen zu lassen. Der längere Zeitraum kommt also Leuten zu Gute, die das vermieden haben.


    Ja, ist von RKI sehr eindeutig formuliert. Auf der anderen Seite, ist aber nicht klar belegt, dass der Schutz der delta genesenen, so viel schlechter als eine zeitgleiche Impfung gegen alpha ist. Während letztere auch noch nach über einem Jahr gültig ist.


    Bis klar ist, welche typische Krankheitsschwere SARS-CoV-2 als endemisches Virus auslösen wird, ergibt die zeitliche Begrenzung der Impfung zwar Sinn, aber vorallem weil die Impfquote nicht hoch genug und die Durchseuchung der Ungeimpften wohl immer noch nicht abgeschlossen ist. Ansonsten gäbe es durchaus größere Teile der Bevölkerung für die man die zweifache oder dreifache Impfung zum Endzustand erklären könnte.


    [...] warte ich seit Anfang Oktober darauf, dass der geimpft Status zumindest für ü60 auf 6-9 Monate gekürzt wird und ggf für jüngere nicht unbegrenzt gilt. Weil die weniger Schutz aufbauen und schlimmer krank werden/sterben. Das hätte uns in der letzten Welle viel erspart [...]


    Die Intensität der Ausbruchs hätte uns vorallem eine hohe Impfquote in allen Bundesländern erspart. Das ist ziemlich klar, anhand der Zahl der Toten vielleicht noch mehr als anhand der Infizierten:


    https://www.rki.de/DE/Content/…sx?__blob=publicationFile


    Wenn man den kleineren Ausbruch am Ende der Ferienzeit mitnimmt, der vorallem den Westen betroffen hat, kann man ab Kalenderwoche 31 von 2021 zählen. Bis Ende des Jahres kommt da folgende Zahl von Toten nach Bundesländern zusammen, gegenübergestellt der Impfquote von Ende August für vollständige Impfung (Anfang habe ich nicht gefunden) und aktuell.


    Bundesland Tote (KW31-52) Tote (KW31-52)
    pro Million EW
    Spalte 3 be-
    zogen auf SH
    Impfquote [%]
    (Ende August 2021 /
    aktuell)
    Baden-Württemberg 2771 250 2.8 59.2 / 71.2
    Bayern 4584 349 3.9 58.2 / 71.7
    Berlin 429 117 1.3 59.6 / 73.7
    Brandenburg 978 386 4.3 54.6 / 66.2
    Bremen 130 191 2.1 70.1 / 85.4
    Hamburg 335 181 2.0 61.9 / 78.2
    Hessen 977 155 1.7 58.5 / 71.5
    Mecklenburg-Vorpommern 346 215 2.4 59.0 / 71.4
    Niedersachsen 1088 136 1.5 61.3 / 74.3
    Nordrhein-Westfalen 3207 179 2.0 62.8 / 75.9
    Rheinland-Pfalz 769 188 2.1 60.0 / 72.1
    Saarland 250 254 2.9 65.6 / 79
    Sachsen 3423 844 9.5 51.4 / 61.9
    Sachsen-Anhalt 882 404 4.5 57.2 / 69.7
    Schleswig-Holstein 259 89 1.0 63.8 / 77.3
    Thüringen 1753 827 9.3 55.4 / 67.1



    Klar, es gibt lokale Faktoren, Sachsen und Thüringen haben auch den höchsten Anteil älterer Bevölkerung, die Impfquote von Bayern war durchaus vergleichbar mit weniger stark betroffenen Bundesländern, aber sie hatten eben besonders schwach durchgeimpfte Regionen, keine Ahnung was im Saarland immer los ist usw. Es kommt eigentlich auch noch mehr auf die jeweilige Verteilung der Impfquote über die Altersgruppen an.


    Dennoch alle Länder, die über das Dreifache der proportionalen Anzahl von Toten gegenüber Schleswig-Holstein hatten, haben auch niedrigere Impfquoten. Im Fall von Bayern wie gesagt (war es?) vorallem regional. Diese markierten Bundesländer haben zusammen die Hälfte der Toten, repräsentieren aber nur 29% der deutschen Bevölkerung. Nimmt man nur Sachsen und Thüringen, ein Viertel aller Toten auf nur 7% der Bevölkerung. Die anderen Bundesländer hätten natürlich auch noch weniger intensives Ausbruchsgeschehen haben können.


    [...] und war ja schon im Sommer ganz klar dank Israelischer Studien absehbar.


    Mit der Erfahrung aus Israel hätte man auf eine präventive hohe Quote von Auffrischimpfungen setzen können, allerdings hat man in Israel auf einen starken Ausbruch reagiert. Ich bezweifle, dass sich selbst, wenn die Regierung sie mehr gefördert hätte, sich sehr viele Leute hätten eine Auffrischimpfung geben lassen, als es bei uns noch ruhig war. Mit dem Ausbruch war der Andrang dann natürlich groß.

  • Disclaimer. Hohli Vorwürfe im folgende Beitrag richten sich nicht generell an dich persönlich, sondern beschreiben die generelle Situation. Und auch wenn wir den Wert der Impfung unterschiedlich beurteilen, bleibst du in meinen Augen trotzdem ein cooler Dude.

    Na, du brauchst mich nicht mit Samthandschuhen anfassen, wir deklinieren das einfach nochmal durch.



    Ja keine Ahnung. Viel weniger abstrakt kriege ich es wohl nicht mehr hin. :) Anderes konkretes Beispiel. Statt des Versprechens aller Parteien vor der Wahl, keine Impfpflicht einzuführen, wird medial inzwischen verbreitet, die Regierung drohe die versprochene Impfpflicht nicht umzusetzen.

    Solidarität zeichnet sich auch nicht mehr durch die Selbstverständlichkeit der Behandlung aller Kranken und die Schaffung dazu nötiger Voraussetzungen aus, sondern durch die Tatsache, dass man als Ungeboosterter den Geboosterten nicht den Platz auf der ITS streitig macht, indem man doch bitte mögliche Zweifel zum Wohle der Volksgesundheit beiseite schiebt. Wer will schon der Blinddarm der Nation sein. Die Entwicklung der Sprache in der Pandemie wäre doch mal ein super Thema für eine Hausarbeit. Immerhin ein Lichtblick, dass die richtig krassen Entgleisungen heutzutage zuverlässig auf Widerspruch stoßen.


    Die Vorstellung, dass viele Ungeimpfte zur Gesichtswahrung heimlich auf die Impfpflicht hoffen, finde ich ja schon wieder fast witzig. In Anbetracht der mit Omikron verbundenen Risikoentwicklung und der stetig zunehmen Zahl sogenannter (prominenter) "Querdenker", kann das doch eigentlich nicht ganz ernst gemeint sein. ?(

    Zitat von RobertFord Redux

    Allerdings wüsste ich an der Stelle gerne mal, wo hier etwas anderes behauptet wurde?

    Die Impfung wirkt. Fein. Ich habe garantiert nichts Gegenteiliges gesagt. Der springende Punkt ist, dass dies genau die Verkürzung des Sachverhalts ist, die zum Problem wird. Die Sachlage ist etwas komplexer. Mit Omikron noch immer dogmatisch alles auf die Frage der Impfquote/-lücke zu reduzieren, ist aus meiner Sicht einfach nicht mehr nachvollziehbar. Ich sag mal so. Die Welt um unser deutsches Paralleluniversum herum existiert auch noch und liefert erstaunliche Vielfalt, um unser Streben nach maximaler Quote bis in die jüngsten Bevölkerungskohorten hinein richtig einzusortieren. Endecke den Monk in dir!

    Zitat von Robford Redux

    Das Gedächtnis vieler Mitbürger scheint inzwischen ziemlich löchrig zu sein. Die Salamitaktik der reduzierter Erwartungshaltung und Eingeständnisse scheint jedenfalls gut zu funktionieren. So konnte ich in diesem Forum vor kurzem doch tatsächlich lesen, dass angeblich nie vermittelt wurde, der Impfstoff wäre der Virus-Killer. Das war allerdings hierzulande genau so, wie anderswo.

    Zitat von Robertford Redux

    Dann bleibt die Frage der Verhältnismäßigkeit und die läuft letztlich immer auf unterschiedliche Einzelabwägung hinaus und nicht auf eine binäre Entscheidung, abhängig davon, ob die Impfung jetzt einen Nutzen hat oder nicht. Keine Sorge, ich weiß, dass du da nicht widersprechen würdest. Ich sage das allerdings dazu, weil die Verkürzung eben darauf hinausläuft.

    Es gibt berechtigte Fragen. Wie gut? Wie lange? ... für wen? Mögliche Folgen? Was taugen die zugrundeliegenden Daten? Wenn man dann noch ein Abgleich mit vorherigen Versprechen und Erklärungen macht, ergibt sich derzeit kein besonders toller Eindruck. Auf jeden Fall keiner, der die Euphorie um dieses Thema rechtfertigen würde.

    Es sind das gleiche mediale Orchester und die gleichen Leute, die laustark und undifferenziert für jede fragwürdige Maßnahme Stimmung machten, die am lautesten gegen Kritiker hetzen. Ich las kürzlich den unironischen Vorschlag, man solle doch mal mit einem LKW in die Proteste fahren.

    Viele haben bis heute nicht mal begriffen, dass 2G eine Durchseuchungsmaßnahme ist, deren Charakter als einziges Ziel hat, die Menschen zur Impfung zu nötigen nudgen. 2G+ setzt dies für das Boostern fort.

    Und das ist der Punkt mit der Gegenaufklärung (Unwissenheit ist Stärke). Wenn solche Fragen gestellt werden, persönliche Zweifel bleiben oder Kritik aufkommt, wird nicht nur abgewunken, sondern heftig geframet und Haltung ersetzt die Auseinandersetzung mit Argumenten, dass sich die Balken biegen. Ich weiß bzw. hoffe, es ist allgemeingültig, dass die Diskussionen auf persönlicher Ebene gesitteter verlaufen, als in der medialen Parallelwelt. Dennoch prägt sie das Unterbewusstsein.


    Zum Rest:


    Ach, schwurbeldiewurbel - dieser ist einer von vielen Begriffen, der inzwischen eng assoziiert wird im medialen Umgang mit der Coronadebatte, ebenso wie Begriffe "Maßnahmen", "Querdenken", "social distancing" (mein persönliches Hasswort während der Pandemie), "Impfpflicht vs. Impfzwang", "AHA", "Booster" (früher noch gediegener "Auffrischungsimpfung"), "Herdenimmunität", "Hotspot" , "Lockerungen", "Systemrelevanz" etc. etc. Ich schwurble mich doch ständig hier durch die Gegend, aber ich hab ein Problem mit der Qualität des Schwurbelns.


    Für die Medien sind Chaosnachrichten ein Selbstzweck, die Pandemie hierfür ein Futtertrog, der schier unerschöpflich ist, sei es auf Boulevardseite (der Wendler), Sportseite (volle Fußballstadien, Kimmich), Politik und vermeintlich gesicherter seriöser Berichterstattung via Wissenschaftsjournalismus. Bei letzterem scheinst du ein Problem zu haben. Hab ich auch, aber nur, weil es ebenso hier, wie auch in der "echten" wissenschatlichen Community Qualitätsunterschiede gibt.


    Und dieses bzw. das Vorgängerforum basierte im wesentlichen auf den medienkritischen Aspekt. Die unreflektierte Haltung des inneren Mainstreams durchzieht sich ja wie ein roter Faden durch die letzten Jahrzehnte, und nicht erst seit Corona. Lauterbach ist doch nur ein Idiot unter vielen, genau so wie Claus Kleber, Markus Lanz und neuerdings auch Sahra Wagenknecht. Gregor Gysi spricht mit dem Missvertrauen in die Politik einen sehr wichtigen Umstand an, aber doch sicherlich keinen unbekannten... Fun Fact: Meine ziemlich banale Hypothese der recht großen Impflücke besteht darin, dass dieses Missvertrauen bereits vor der Coronapandemie etabliert wurde und sich während dieser hier und da etwas hin und herbewegt hat, aber auch manifestiert hat. Dafür benötigte man keine "Antiaufklärung", sondern eine Prädisposition für Elitenhass - den es auch hier gibt und ich mich davon nicht freimachen möchte. Vielleicht wäre es also schlauer, anstatt individuelle Personen oder Personengruppen verantwortlich machen zu wollen, die Systemfrage (aaarghhhhh!!!!) zu stellen? Lieber nicht.... Im Vorgängerforum gab es übrigens auch ein populäres Forenmitglied, welches AfDler per se als "Nazis" bzw. "Neonazis" bezeichnet hat. Bedeutet für mich, das eine Kategorisierung bereits vorher stattgefunden hat und auch in breite Teile der Gesellschaft "gesellschaftsfähig" gemacht wurde. Vielliecht nicht im Vokabular, aber in der Denkweise sicherlich.


    Bewahr dir deinen Mut zum Streit, aber wähl dir deinen Streitpartner gut aus - manchmal ist's halt einfach vergeudete Lebensmühe. Ich hab vermutlich häufig völlig neben dem hergeredet, was du teilweise geschrieben hast, aber es war auch einfach sehr viel und ich hab noch 'nen leichten Kater.


    Zitat von Robertford Redux

    Mach ruhig, lass dir Zeit und erwarte keine Antwort von mir. Bin aktuell ziemlich eingespannt. Ich habe versucht, mich kurzzufassen. ;)


    https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSCcLqxnEZ7w3wvDj8flrP7_Vl10KN99bal9V8dALK7ZPyOrOocRomdAHTyVlg1ijRVIDQ&usqp=CAU


    :P

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