Der SARS-CoV-2-Thread

  • Immer wenn ich in einem Corona-Artikel "dynamisches Infektionsgeschehen" lese, denke ich dass der Journalismus bei uns einfach vor den Deppen kapituliert hat. Exponentielles Wachstum oder gar ne Logistische Funktion können wir nicht vermitteln, des heißt jetzt dynamisch.

    Hier sind ein paar Buntstifte mal was dynamisches, ja Kerzen sind okay thermodynamisch, was das heißt?

    Ja, die flackern so schön...

    Also wenn selbst Elektroingenieure an der Aufgabe scheitern, wieso sollte man es dann auf die gesamte Bevölkerung loslassen. Ist halt alles dynamisch - passt schon.

  • Eine weitere Übersicht, vom Stand 1. Dezember aus gesehen, wie sich die vergangene Zeit seit der vollständigen Impfung verteilt:



    Die Einfärbung basiert auf den Beobachtungen, dass in den ersten drei Monaten nach der vollständigen Impfung das Niveau neutralisierender Antikörper hoch ist, und sechs Monate eine weitere Schwelle darstellen, wo sich bei den meisten der Antikörperspiegel normalisiert hat. Der größte Teil der Geimpften, sowas wie 40% der Gesamtbevölkerung, ist also mit diesem Monat jenseits der drei Monate nach vollständiger Impfung. Allerdings berücksichtigt das keine Auffrischung.

  • Mensch Sahra...



    Ich glaub, es gibt kaum eine politische Persönlichkeit, die mich dermaßen enttäuscht hat, wie diese Frau. Im Subtext schwingt förmlich die ganze Zeit mit "lasst euch nicht impfen, weil es schützt nicht." Dabei sind ihre Einlassungen bestenfalls halbgare Auslassungen. Es stimmt ja nicht einmal, dass die Impfung gar nicht das Infektionsgeschehen drückt, wie sie gegen Ende dieses Abschnitts behauptet. Mal ganz davon ab, dass sie weniger an der epidemiologischen Sparte rumduseln sollte, und sich auf ihre Expertise reduzieren sollte. Man ey, es sind echt alle bekloppt geworden. Ein schöner Gegenentwurf zum Sahra Video von Mai, da noch mal kurz erklärt, warum die Impfung doch ganz nice ist. Wieder mal der Gesellschaft nen Bärendienst erwiesen Wagenknecht...



  • Bezüglich Impfung predigt sie Eigenverantwortung und Egoismus, was daran links sein soll ist mir schleierhaft.

    Und bezüglich Ökonomie preist sie in guter bürgerlicher Tradition die fleissige deutsche mittelständische Unternehmerschaft, welche ihrem ehrbaren Kaufmannstum und ihrem leistungsorientierten Wertschöpfungswerk nur wegen der raffgierigen Konzerne, der Banken, und der EU nicht mehr zum produktiven Wohle der Allgemeinheit nachgehen könne.


    Ist vielleicht irgendwie immer noch "linker", als die Führungen von sPD und Grünen, die sich von den Konzernlobbies und der Finanzindustrie diktieren lassen, wie man Christian Lindner und seine Fanboys am besten bei Laune hält, aber mit Kommunismus hat das in der Tat nichts mehr zu tun.

  • Falls ihr eine Handreichung braucht, um zu erklären, warum die Infektionstätigkeit unter den Geimpften ein deutlich geringeres Problem darstellt, gibt es hier eine kurze Zusammenfassung des Ergebnis einer akutellen Modellierungsstudie:


    https://rocs.hu-berlin.de/publication/maier-2021-pandemie/


    Die eigentliche Arbeit dahinter ist hier: https://rocs.hu-berlin.de/publ…ny/maier-2021-germany.pdf


    Die Grafik verdeutlicht den Punkt:


    abb2_hucbf4ebb6e9f66eebdac69406ef95838f_156632_1200x1200_fit_q75_lanczos.jpeg


    Selbst bei der Annahme niedrigerer Wirksamkeiten der Impfstoffe gegen Infektion (hier 60%/50%), ist der Anteil an den Neuinfektionen nur unter Geimpften weniger als die Hälfte von dem nur unter Ungeimpften. Der Rest entfällt auf die Interaktion von Geimpften und Ungeimpften.


    Deswegen der deutliche regionale Unterschied beim epidemischen Druck je nach Impfquote. Zeigt auch, warum die fehlende Impfung für die Geimpften ein Risiko darstellt, denn ihre Wahrscheinlichkeit für Ansteckung durch einem Ungeimpften ist unter diesem Szenario fast doppelt so hoch wie durch einen Geimpften. Und wenn der impfvermittelte Schutz vor Krankheit durch Schwäche oder andere Krankheiten abgesenkt ist, landen auch sehr viel mehr geimpfte Menschen im Krankenhaus, als es bei einer im Vergleich höheren Impfquote der Fall wäre.

  • Ja, aber Schweden!


    (lustig, zur Schulzeit war das unser Standardspruch "Weil wegen Schweden", wenn einem nichts besseres zu ner Sache eingefallen ist.)

  • Ja, aber Schweden!


    Da hatte ich doch das hier:


    RE: Der SARS-CoV-2-Thread


    Mit der Beobachtung:


    Zitat

    Und da [in den skandinavischen Ländern] zeichnet sich doch ein gewisses Bild ab. Man sieht durchaus eine Übersterblichkeit, die vermutlich mit der Influenzasaison assoziiert ist, aber auch hier [wie in Schweden] jeweils im geringeren Ausmaß als in anderen europäischen Ländern, Deutschland ist da nicht das einzige.


    Es wird nicht der einzige Faktor sein, aber ich denke, hier zeigt sich, dass eine Viruserkrankung in Ländern mit geringerer Bevölkerungsdichte - auch nach Betrachtung der Zentren - grundsätzlich leichter zu kontrollieren ist. Dänemark hat unter den skandinavischen Ländern die höchste Bevölkerungsdichte und da sieht man 2020/2021 auch eine höhere Übersterblichkeit durch CoViD-19. Norwegen und Finnland sind noch dünner besiedelt als Schweden und da sieht man keine.


    Freue mich auf zukünftige Arbeiten, die den Grad zu dem die Vorstellung, man könnte schwedische Verhältnisse in andere Länder übertragen, völlig verfehlt ist, herausarbeiten. Aber es ist definitiv interessant zu sehen, wie intensiv das Ausbruchsgeschehen jetzt im Winter dort sein wird.

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