Der SARS-CoV-2-Thread

  • Wer sind denn nun die Ungeimpften?

    Corona - Im Kampf gegen die Pandemie sind die Nicht-Geimpften als Gegner ausgemacht. Dabei haben Politik und Medien ein falsches Bild dieser Menschen. Höchste Zeit für eine differenzierte Sicht



  • Die Ländervergleiche sind schwierig. In Island und Dänemark hat man ein hohes instutionelles Vertrauen. In Portugal und Spanien hat die erzielte Impfquote viel mit der Intensität der lokalen CoViD-19-Epidemie zu tun. Die hatten da lockdown über einen Monat oder länger.


    Und die Medien orientieren sich an den ideologisch motivierten, lautstarken Ungeimpften sowie ungeimpften Prominenten. Kennt man ja aus anderen Bereichen.


    Bei Bremen ist immer noch die Frage offen, ob die Höhe von deren Impfquote nicht die Folge von Impfverlagerungen aus dem Umland ist. Eigentlich muss man sich ja auch eher fragen, haben Sachsen oder Thüringen etwas schlechter gemacht.

  • Ein weiteres paper zur impfvermittelten Immunität (mRNA-Impfstoff) diesmal via TWIV 829. Hier geht es um die neben der Betrachtung von Antikörpern häufig vernachlässigte T-Zell-Immunität, die auch großen Anteil an langfristigem Schutz vor schweren Erkrankungen vermittelt:


    https://www.science.org/doi/10.1126/sciimmunol.abl5344


    Fazit aus dem abstract:


    Zitat

    These cells appeared before the development of high antibody titers, displayed markers of immunological maturity and stem cell memory, survived the physiological contraction of the immune response and persisted for at least 6 months. Collectively, these data show that vaccination with BNT162b2 elicits an immunologically competent and long-lived SARS-CoV-2-specific T cell population.


    "[P]hysiological contraction of the immune response" beschreibt den normalen Rückgang der Immunantwort insbesondere des Antikörperspiegels.

  • Sie sprechen in der Folge auch noch über die Arbeit zum neuen Virostatikum von Pfizer, PF-07321332:


    https://www.science.org/doi/10.1126/science.abl4784


    Offenbar hatten sie schon eine Veröffentlichung dazu raus. Zeigt nochmal, dass die Entwicklung nichts mit Ivermectin zu hat. Ausgangspunkt war stattdessen PF-00835231 ein Stoff, der nach dem Ausbruch von SARS Anfang des Jahrtausends als Inhibitor der SARS-CoV-1-Protease-Aktivität identifiziert wurde. Weiß nicht, ob ich das schon erwähnt hatte.

  • Ich warte erst mal ab, was man dazu rausfindet. Ich hab jetzt schon gehört, dass das von dir genannte Spikeprotein wohl mehr als 20 Mutationen vorliegen hat in der neuen Variante - also immune escape, blablabla.... Nichts genaues weiß man nicht. Ich glaube so, wie die Impfpficht zu spät kommt für die 4. Welle, so tut es auch diese Variante ;-) Delta Go!

  • Alle Jahre wieder, kommt einene Mutante

    aus der Durchseuchung wieder zu den Menschen hin...

    ...

    Wir wollten ja aus kapitalistischen Gründen keine Patente mit der Welt bzw speziell armen Ländern teilen, der Profit der Unternehmen ist bekanntermaßen einfach wichtiger als Menschenleben zu retten...daher war das zu erwarten und wurde auch von vielen Leuten vorhergesagt, solche Nachrichten wie die hier von Marcel Fratzscher konnte man schon im Mai lesen:

    ...Angela Merkel (CDU) lehnt die Initiative zur Patentfreigabe für Impfstoffe ab und hat andere europäische Staatschefs von ihrer Position überzeugt. Damit verweigert die EU ärmeren Ländern die Möglichkeit, eigene Impfstoffe...zu entwickeln, um Menschenleben zu schützen und die globale Pandemie zu beenden. Dies ist einer der schwerwiegendsten Fehler in Merkels Kanzlerschaft...

    Die wirkliche Sorge vieler, vor allem der westlichen Pharmakonzerne, ist wohl nicht, dass die Freigabe nicht effektiv wäre, sondern dass sie zu effektiv wäre.

    Der Profit steht im Vordergrund

    Nach Bekanntgabe der Unterstützung der US-Regierung am vergangenen Mittwoch fielen die Aktienkurse vieler Pharmakonzerne mit einem zugelassenen Impfstoff.

    Denn die Freigabe des Patentschutzes würde deren Marktmacht massiv reduzieren.

    ...das zweite Argument der Gegner einer Freigabe des Patentschutzes, solche Profite seien notwendig, um auch in Zukunft Anreize für Forschung und Entwicklung zu geben, und damit medizinischen Fortschritt zu ermöglichen, ist falsch oder zumindest stark übertrieben.

    Denn eine WTO-Freigabe des Patentschutzes würde nicht bedeuten, dass die Pfizers, Modernas und Johnson & Johnsons dieser Welt keine Gewinne mehr machen würden, sondern lediglich, dass diese Gewinne etwas geringer sein würden.

    Die erfolgreichen Pharmakonzerne haben schon jetzt so enorme Profite mit ihren Covid-19-Impfstoffen gemacht, dass sich ihre Investitionen und Risiken vielfach gerechnet haben. ...

    Europa und Deutschland schießen sich durch ihre Weigerung der Freigabe des Patentschutzes für Impfstoffe nicht nur moralisch ins Abseits. Diese Weigerung wird weltweit signifikanten Schaden für Gesundheit und Wirtschaft anrichten. Nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich wäre die Unterstützung der EU und der Bundesregierung dringend vonnöten. Denn: Die Corona-Pandemie wird für niemanden vorbei sein, solange sie nicht für alle erfolgreich beendet ist.

  • Derweil, mit dem neuen Daten zur Wirksamkeit im RKI-Wochenbericht sieht man jetzt denke ich deutlich die Auswirkungen des Ausbruchs:




    Anmerkung: Die haben in den letzten beiden Berichten wieder etwas die Berechnung geändert und lassen wohl jetzt den Anteil Erstgeimpfte raus. Deswegen hat die Impfquote bei den markierten Datenpunkten (aus dem Bericht vom 18. und 25. November) einen kleinen Sprung nach oben gemacht. Das heißt genau wie die mittleren Datenpunkte und die ersten, lassen die sich die Gruppen nicht so ganz untereinander vergleichen.


    Auf die gesamte Bevölkerung gerechnet ist die rote Linie die Wirksamkeitskurve bei 65%. Die weist auch das RKI aus. Wie schonmal demonstriert, eine höhere Wirksamkeit, also weniger Rückgang, kann man durch die Annahme von vorhandener Immunität durch Infektion rechtfertigen. (Die 20% höhere Wirksamkeit hier sind willkürlich als Beispiel gewählt.)


    Bisher konnte man das aber nur als statischen Wert annehmen. Seit dem Frühjahrsausbruch waren einfach nicht genug Fälle der jeweiligen Teilbevölkerung zusammengekommen, um Verschiebungen in der Dimension von Prozentpunkten plausibel zu machen (außer durch Entnahmeeffekte, die aber ein bestimmtes Impfverhalten voraussetzen). Also zum Beispiel KW 22-38, etwa vier Monate (Juni bis September), 42199 Fälle in der Altersgruppe ab 60 Jahre. Das sind 0.2%.


    Das hat sich geändert. In KW 43-46, die letzten vier Wochen, für die es Daten gibt, waren es 148971 Fälle in dieser Altersgruppe. Das sind 0.6% und man kann auch von einer größeren Unterschätzung im Moment ausgehen, so dass man jetzt wirklich in den Bereich von 1-2 Prozent Verschiebung kommt. Für die Altersgruppe 20-59 Jahre sind es in KW 43-46 523504 Fälle oder 1.1%, einbezogen Unterschätzung mehr.


    Für mich deutet viel darauf hin, dass uns das Überlastregime, das wir immer noch durch die zu zögerliche politische Reaktion fahren, über einen kritischen Schwellwert zur Selbstbegrenzung tragen könnte, bevor die Bremsung etwa durch die Auffrischimpfungen einsetzt.

  • Ich glaube so, wie die Impfpficht zu spät kommt für die 4. Welle, so tut es auch diese Variante ;-) Delta Go!

    Zum Glück haben alle Ampelparteien im Wahlkampf breitbeinig verkündet, dass es keine Lockdowns mehr geben würde.

    Unser baldiger Bundeswirtschaftskanzler ist so ein kluger, unaufgeregter Pragmatiker. Er und seine Fortschrittskoalition haben sich extra nochmal 10 Tage Bedenkzeit genommen, um irgendwas zu entscheiden (vor drei Tagen. sieben haben sie noch.) Der Einkaufsbummel zum Heuchelfest ist also vorerst gesichert.


    Endlich ist Schluss mit diesem merkelistischen Diktatur-Aktionismus!

  • Jo, zuletzt auch noch mal Cheffe drauf hingewiesen, dass der große Pandemietreiber im letzten Jahr die Arbeitsstätten inklusive Pendlerweg waren. Kekule meinte im letzten Podcast auch noch, dass 2G aktuell nur eines bringt, nämlich die Sicherstellung eines weiteren Anstiegs der Inzidenz. Und auch in dem Punkt der Impfflicht gebe ich ihm recht. Es bringt in dieser Welle nichts mehr darüber zu diskutieren. Nicht, dass ich ohnehin nicht immer dagegen gewesen wäre.

  • Immer wenn ich in einem Corona-Artikel "dynamisches Infektionsgeschehen" lese, denke ich dass der Journalismus bei uns einfach vor den Deppen kapituliert hat. Exponentielles Wachstum oder gar ne Logistische Funktion können wir nicht vermitteln, des heißt jetzt dynamisch.

    Hier sind ein paar Buntstifte mal was dynamisches, ja Kerzen sind okay thermodynamisch, was das heißt?

    Ja, die flackern so schön...

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