Der SARS-CoV-2-Thread

  • Die sind ja auch relativ sicher. Warum sollten sie sich zurückhalten, wenn die politischen Signale in die Richtung gehen, dass man die Gesellschaft auf jeden Fall offen halten will?

    Ja genau.


    Die politischen Signale sind halt voll und ganz der Aufrechterhatung des Marktgeschehens verschrieben.


    Passt ja auch zu unserer künftigen Regierung mit einem wirtschaftshörigen Technokraten als Aushängeschild und einem marktradikalen Ideologen von der kleinsten Koalitionspartei als Schattenkanzler.

  • Du meinst, die Polen setzen auf eine aktive Durchseuchungsstrategie?

    Kann ich überhaupt nicht einschätzen. Ich fand die polnische Coronapolitik schon immer crazy. Wobei sich in Polen allerdings auch kaum eine harte Linie durchsetzen ließe. Denen ist das Thema in der Breite entweder völlig egal oder ziemlich suspekt. Als meine Freundin da zum Friseur ging, hat sie die komplette Ladung Verschwörungstheorie abbekommen. Auch im Straßenbild sieht man kaum jemanden mit Maske… „no i co?!“

  • Diese Gründe wiederum würde ich im Wesentlichen erstens im fehlenden Zugang zum Angebot sehen, alle Möglichkeiten, die bestehen, sind zu schwierig wahrzunehmen, und zweitens darin, dass man über das Umfeld und die Art der Internetnutzung der Propaganda von Impfgegnern ausgesetzt ist, und keine Informationsquellen hat, die das entkräften. Ein Beispiel wären die unter jungen Frauen kursierenden Warnungen über eine Schädigung der Fruchtbarkeit durch die Impfung.

    Sorry, ich halte diese Idee das der Zugang fehlt für falsch, es gab rein technisch genug Zugang und alle Menschen die es gewollt haben konnten sich impfen lassen...wenn du Gründe suchst dann betrachte nicht einfach die technische Ebene sondern besser auch mal die psychische Ebene...und das in Deutschland laut Armutsbericht 2019 und 2020 etwa 14 Millionen Menschen offiziell in Armut leben(die meisten von denen schon über Jahre und Jahrzehnte)...die Gründe dafür das sich größere Teile der Unterschicht unserer Gesellschaft nicht solidarisch verhalten liegt mMn einfach darin das die Mehrheit dieser Bevölkerung diesen Menschen der Unterschicht gegenüber auch nie solidarisch gewesen ist...und viele dieser Menschen haben sich halt auch schon lange vor Corona weitgehend vom Staat und großen Teilen der Gesellschaft distanziert, einfach auch schon aus rein ökonomischen Gründen, ohne Geld kann man nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben, Menschen die von H4 leben oder im Niedriglohnsektor arbeiten werden dir das öfter bestätigen können.

    Viele dieser Menschen leben daher wie gesagt schon seit Jahrzehnten durch Armut gezwungenermaßen in einer Art "Lockdown"...etwas das für viele Menschen der Mittelschicht und Oberschicht jetzt in der Corona Zeit eine Zumutung ist...ist für diese Menschen schon lange die Normalität.

    Und durch diese schon lange anhaltende Ausgrenzung und Armut werden diese Menschen z.B. auch öfter krank (sowohl psychisch als auch physisch) und sterben eher, da hat sich die Mehrheit der Gesellschaft früher auch nie für interessiert und sich solidarisch mit diesen Menschen gezeigt.

    Die Frage die sich mir stellt ist, warum sollten diese Menschen die nie Solidarität bekommen haben jetzt ein Interesse daran haben solidarisch zu sein?

  • ...die Gründe dafür das sich größere Teile der Unterschicht unserer Gesellschaft nicht solidarisch verhalten liegt mMn einfach darin das die Mehrheit dieser Bevölkerung diesen Menschen der Unterschicht gegenüber auch nie solidarisch gewesen ist...und viele dieser Menschen haben sich halt auch schon lange vor Corona weitgehend vom Staat und großen Teilen der Gesellschaft distanziert, einfach auch schon aus rein ökonomischen Gründen, ohne Geld kann man nicht am gesellschaftlichen Leben Teil haben, Menschen die von H4 leben oder im Niedriglohnsektor arbeiten werden dir das öfter bestätigen können.

    Viele dieser Menschen leben daher wie gesagt schon seit Jahrzehnten durch Armut gezwungenermaßen in einer Art "Lockdown"...etwas das für viele Menschen der Mittelschicht und Oberschicht jetzt in der Corona Zeit eine Zumutung ist...ist für diese Menschen schon lange die Normalität.


    Und durch diese schon lange anhaltende Ausgrenzung und Armut werden diese Menschen z.B. auch öfter krank (sowohl psychisch als auch physisch) und sterben eher, da hat sich die Mehrheit der Gesellschaft früher auch nie für interessiert und sich solidarisch mit diesen Menschen gezeigt.

    Die Frage die sich mir stellt ist, warum sollten diese Menschen die nie Solidarität bekommen haben jetzt ein Interesse daran haben solidarisch zu sein?


    Fühl Dich gedrückt, Bratan!

  • Ich habe bei der ersten Lockdown-Welle noch gesagt, vergesst nicht die Leute die schon vorher Lockdown hatten, die nach dem Lockdown nicht ins Kino gehen, nicht im Biergarten sitzen oder im Urlaub, keine Konzerte, Theater, Pizza/Eis in der Stadt beim flanieren ... nix.


    Aber mit der Ampel und ihrer 30 Euro Erhöhung (weit unterhalb der Inflationsrate, also eigentlich ein MINUS bei den aktuellen Preisen) - da erwarte ich keine Hilfe oder Solidarität - ehr noch mehr Druck.

  • Ich gehe davon aus, dass die Leute im Prinzip ausreichend motiviert sind. Im Sinne davon, dass sie Impfstoff als Eigenschutz oder möglichen Schutz von Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung verstehen. Das ist dann keine Frage von Solidarität mit der Gesellschaft. Es hat nur keine hohe Priorität.


    Sorry, ich halte diese Idee das der Zugang fehlt für falsch, es gab rein technisch genug Zugang und alle Menschen die es gewollt haben konnten sich impfen lassen...wenn du Gründe suchst dann betrachte nicht einfach die technische Ebene [...]


    Einen Termin in einem Impfzentrum buchen oder zu einem Hausarzt gehen zu müssen, das ist für manche Menschen kein Zugang.

  • Ich gehe davon aus, dass die Leute im Prinzip ausreichend motiviert sind.

    Du gehst also einfach davon aus...das Menschen die in Armut leben und auf welche diese Gesellschaft immer geschissen hat, wo man je nach Untergruppe z.B. gegen Arbeitslose gehetzt hat usw...und welche auch jetzt wieder als Sündenbock (für die Fehler der Politik und der Mehrheit der Gesellschaft die diese Politik gewählt hat) missbraucht werden...das ausgerechnet diese Menschen ein Interesse an Solidarität haben? Obwohl sie eh schon immer als die Arschlöcher und der Abschaum der Gesellschaft dargestellt werden?


    Ich unterhalte mich ja manchmal mit solchen Menschen und frage mich daher...kann es sein das du absolut keinen Einblick hast in die Lebensrealität von Menschen aus der unteren Schicht der Gesellschaft? Und das du daher die durch Armut und Ausgrenzung erzeugte psychische Entwicklung und Entkopplung vom Rest der Gesellschaft (die schon lange vor Corona da war) ignorierst?


    Nur so würde deine sehr technische Betrachtung für mich Sinn machen.

  • Also letztlich können wir diese theoretische Gruppe, 7 M Ungeimpfte, die ich umzeichnet habe, nicht wirklich einschätzen. Die ist sicherlich sehr heterogen. Und auch die allermeisten Menschen, die sich haben impfen lassen, sind nicht primär, wenn überhaupt, von Solidarität motiviert. Die meisten sind dadurch motiviert, was der Impfstoff ihnen und ihrem Umfeld bringt. Ist ja auch naheliegend. Insofern gehe ich davon aus, dass das bei den Ungeimpften, die keinen prinzipiellen Widerstand gegen die Impfung haben, auch der Fall ist. Ich sehe aber keinen Sinn darin, sich zu streiten, wer eine Gruppe besser versteht, die man nicht charakterisieren kann.


  • Das hatte ich damals noch gar nicht gesehen und ist jetzt ja auch schon ein bisschen Älter. Deckt sich ggf. auch mit Utans Eindruck und dem Bildungsbürgertum. Habe mir auch sagen lassen, dass an meiner Almer Mater wohl auch einer der Profs. total auf dem Leugnungstrip ist und ohne Masken rumläuft, sich nicht impft und nicht testet. Very nice.


    Ich find in diesem Zusammenhang auch immer die Aussage "Ich bin gesund, hab ein gutes Immunsystem und bin nicht übergewichtig." bezeichnend. Der letzte Punkt mit der Übergewichtigkeit wird ja auch von unserem Dusel hier gerne angeführt und ich habe es auch schon sehr viel häufiger von anderen gehört. Das passt natürlich insofern, dass in unserer freiheitsliebenden Individuationsgesellschaft jeder die Möglichkeit hat von der Inflation an Fitnessstudios und Instagramratschlaggebern zu folgen um von Detlef Soost sexy gemacht zu werden. Wer diesem Kurs nicht folgt, der ist natürlich selber Schuld, womit das beleidigen und diffamieren von dicken Menschen bis heute wohl eine der letztverbliebenen phänotypischen Eigenschaften ist, wo man mal gepflegt moralisierend draufhauen kann. So auch natürlich mit der vermeintlichen erhöhten Selbstverschuldung durch einen schweren Covidverlauf. Mit solchen Systemversagern will man sich lieber nicht gemein machen, indem man sie schützt, nachdem man sich selbst hat impfen lassen. Warum man bei bester Gesundheit und sonstiger Glanz und Gloria aber Angst vor der Impfung hat, das erschließt sich mir semantisch noch nicht immer direkt.


    Ein anderes Beispiel aus dem Video: Menschen mit Migrationshintergrund oder Immigranten. Ich weiß von einem Kollegen aus Ägypten, dass dieser enorme Anstrengungen vornehmen musste, dass sich seine Familie von ihm hat überzeugen lassen zu impfen (die noch in seiner Heimat leben). Er sagt, dass die Impfung dort von der Regierung beworben wird und das vertrauen in die dortige Regierung so dermaßen desolat ist, dass man vorsichtshalber immer das Gegenteil dessen tut, was einem vorgeschlagen wird (es sei denn, es richtet sich gegen Israel *hüstel*). Diesen Umstand kann ich in der Tat recht gut nachvollziehen...

  • Also man könnte denken, dass Spahn die Dosen loswerden will, damit der Bundesrechnungshof sich nicht hinterher beschwert, wenn sie ungenutzt verfallen sind, in dem Fall wäre es kontraproduktiv eine zusätzliche Hürde aufzubauen. Es könnte allerdings auch sein, dass die Abdeckung nur mit den Spikevax-Dosen gewährleistet ist. Wenn man statt denen jetzt Comirnaty nimmt und die Dosen von Moderna verfallen, entsteht eine Lücke. Wir haben ja wohl hoffentlich ordentlich Dosen gespendet.


    Ist wohl nicht genug Comirnaty vorhanden:


    https://www.tagesschau.de/inla…moderna-biontech-101.html


    Zitat

    Gesundheitsminister Jens Spahn hat die heftig kritisierten Bestellobergrenzen für den Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer erneut verteidigt. "Ich kann's deswegen nicht zurückziehen, weil es einfach eine Frage der verfügbaren Menge ist", sagte der CDU-Politiker in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". "Wir halten da nichts zurück. Ich kann ja keinen Impfstoff ausliefern von BioNTech, der nicht da ist." Die Nachfrage sei wahnsinnig gestiegen in den vergangenen zwei Wochen, so Spahn, man werde allein ab dieser Woche sechs Millionen BioNTech-Dosen ausliefern.


    Durch diese massive Nachfrage laufe das BioNTech-Lage [sic] gerade leer, sagte Spahn.

  • Ach, kann man schon, ist sicherlich eher ein Nachfrageproblem.


    Wobei sie wohl selbst im United Kingdom mittlerweile auf mRNA-Impfstoffe setzen:


    https://inews.co.uk/news/healt…booking-explained-1303214



    Du hast einfach Betamax gekauft.

  • Ich glaube man bekommt mehr Freiwillige mit Vektorimpfstoffen wie mit diesem mRNA-Kram.


    Hat aber sicher keine wirtschaftlichen Aspekte, sagen wir mal einige wurden stiefmütterlich verachtet oder gar bürokratisch boykottiert. Jetzt ist in allen Spritzen derselbe Kram...

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