Der SARS-CoV-2-Thread

  • Man muss ja nicht alle kontrollieren. Es reicht imho einfach zu sagen, dass jeder einen Test oder Impfnachweis haben muss, und eine entsprechend hohe Strafe festsetzen. Und dann einfach Stichproben machen. Extra Teams die durch einzelne Züge gehen und das prüfen, am besten gleich mit Polizei dabei damit die Personalien auch gleich aufgenommen werden können, und dann halt paar Hundert Euro Strafe, dann werden die Leute das schon lassen.

  • Ich habe heute mit einer Zugbegleiterin gesprochen...beim ständigen rein und raus im ÖPN sagt sie, könne man die Kontrolle gerne ohne sie machen ... die hatte einen ganz schönen Hals deswegen...!

    Ich denke mir seit der Corona Zeit im Zug ja immer das Kontrollen im kompletten ÖPNV im Rahmen der Kontaktreduzierung eigentlich abgeschafft werden müssten (und ich muss zugeben, Gratis-ÖPNV finde ich eh schon länger eine gute Idee).

  • In der Stad wo ich grad bin, machen die Betreiber zusammen mit der Polizei überraschende ticket Kontrollen an Haltestellen wo man nicht so leicht abhauen kann.

    Checken alle in der Bahn, die auch nicht weiter fährt solange die nicht fertig sind und so für paar Stunden.


    Wäre ein Weg für 2g in der Bahn...


    Wäre nur der Wille da die Regeln durchzusetzen, welches offensichtlich fehlt

  • Alter, der Scholz ist echt ne Witzfigur.


  • Ich meine, sieht ja gar nicht so schlecht aus, da wo die Impfquote zumindestens ordentlich ist. Aber dass sie mit ihrer Gesetzgebung Sachsen sowas wie ein Verbot von Großveranstaltungen in einer Woche aus der Hand schlagen werden ... will er den Schaden am deutschen Volk noch maximieren, bevor er seinen Schwur ablegt?


    Gut, dass die Situation nicht mehr an die Wand fahrbar ist.

  • Aber dass sie mit ihrer Gesetzgebung Sachsen sowas wie ein Verbot von Großveranstaltungen in einer Woche aus der Hand schlagen werden

    Ne, Maßnahmen die jetzt bereits getroffen werden gelten bis zum 15. Dezember weiter. Aber allen Ländern, denen es jetzt noch nicht so schlimm geht, werden die Maßnahmen in Zukunft aus der Hand geschlagen.

  • Alter, der Scholz ist echt ne Witzfigur.


    Die Stunde des Föderalismus mal wieder, Bundesrat mach das mal weg.

  • Die gesamte aktive Epidemiebekämpfung ist föderal. Es braucht nur die Rechtsgrundlage dafür, insofern ist das für den Bundestag ein klassischer Fall von you had one job.

    Mir ist nicht ganz klar was "föderal" hier bedeuten soll, eine Bundesaufgabe oder gemeinsame Sache von Bund und Ländern. Für eine Pandemiebekämpfung auf dem Verordnungsweg braucht's eine gesetzliche Grundlage, die könnten sich die Länder auch selber erlassen, bis eben der Bund das an sich zieht, dann müssen sie das im Bundesrat abschießen oder übers BVerfG ihre Kompetenzen erstreiten oder eben klein beigeben.

  • Aber letztlich wie gesagt, man kann das nicht gegen die Wand fahren. In Wahrheit erlaubt uns die Überlast in den großen Ausbruchsgebieten etwas sonst ethisch nur schwerlich vertretbares zu machen, nämlich den überzeugten Ungeimpften, das zu geben, was sie sich wünschen. Und möglicherweise ist das auch der Plan von FDP, Grüne und SPD. Ich vermute allerdings eher, dass sie die Lage nicht richtig einschätzen.

  • Aber letztlich wie gesagt, man kann das nicht gegen die Wand fahren. In Wahrheit erlaubt uns die Überlast in den großen Ausbruchsgebieten etwas sonst ethisch nur schwerlich vertretbares zu machen, nämlich den überzeugen Ungeimpften, das zu geben, was sie sich wünschen. Und möglicherweise ist das auch der Plan von FDP, Grüne und SPD. Ich vermute allerdings eher, dass sie die Lage nicht richtig einschätzen.

    Du bist schon ein abgebrühter Technokrat. Als gäbe es die Risikoverteilung nach Alter und Konstitution gar nicht mehr. Nicht die Ungeimpften sind hier das maßgebliche Problem, sondern nur der Tropfen, der das kaputt gesparte Fass zum Überlaufen bringt. Jedenfalls braucht man nicht so zu tun, als sei jeder Ungeimpfte dem Tode geweiht. Edit: Oder interpretiere ich das falsch?


    Wenn man aber nun schon auf diesen Weg setzt, müsste man ganz klar nach jeweiligen Einzel-Risiko diskriminieren, das eben nicht allein vom Impfstatus abhängt, auch bei der Infektiösität nicht. Das geht natürlich nicht, weil das wäre ja ungerecht, und überhaupt ziemlich schwer zu beziffern und unters Volk zu bringen, also geht man den bequemeren Weg. Besser wäre ohnehin gewesen, man hätte rechtzeitig mit wirksamen Maßnahmen begonnen.

    Der ganze Zirkus ist aber, wie du richtig erkannt hast, ohnehin völlig unglaubwürdig, solange man unter dem Vorwand vorgeblicher Sicherheit, mit um sich greifender 2G+-Epidemie mitten in der Erkältungssaison die Durchseuchung auf die Spitze treibt. Wem will man da noch ernsthaft weismachen, das Ziel sei es, das Infektionsgeschehen zu begrenzen oder ein Überlaufen zu verhindern?



    Ohne direkten Bezug dazu und schon ein paar Wochen alt, aber fürs Archiv eventuell noch geeignet.

    Zitat von Loathar Wieler (03.11.2021)
    Wir werden selbstverständlich alle Menschen auf Dauer boostern müssen, um ihnen einen guten Schutz zu geben, es sei denn, sie infizieren sich und holen sich darüber einen Immunschutz. Wir halten dies aber für die schlechtere Option.

    Ich hoffe der Perde-Doc (kleiner Scherz von mir) hat sich da nur unglücklich ausgedrückt, und meinte eigentlich langfristig. Medienprofi Drosten hatte die Langzeitprognose bereits Anfang September anders dargestellt.

    ... eigentlich ist es nicht das Ziel für alle Zeiten, immer impfen zu müssen. Wir müssen eigentlich die endemische Situation als eine Erkältungssituation
    betrachten. Das heißt, ... dass unser Immun-Update, also die Booster-Immunisierung, eigentlich nicht hier passiert, sondern durch immer wiederkehrende Kontakte mit dem Virus und dass die Bevölkerungsimmunität auch immer belastbarer wird, weil dann sind es hier wirklich Infektionen. Und da kriege ich dann Schleimhautimmunität, die ortsständig ist. Da sind dann eigene T-Zellen, die dort sitzen, lokale B-Zellen, die dort lokal Antikörper
    machen. Also diese Infektionsimmunität, die ist auf Dauer robuster. Mein Ziel als Virologe Drosten, wie ich jetzt gerne immun werden will, ist: Ich will eine Impfimmunität haben und darauf aufsattelnd will ich dann aber durchaus irgendwann meine erste allgemeine
    Infektion und die zweite und die dritte haben.

    This study demonstrated that natural immunity confers longer lasting and stronger protection against infection, symptomatic disease and hospitalization caused by the Delta variant of SARS-CoV-2, compared to the BNT162b2 two-dose vaccine-induced immunity. Individuals who were both previously infected with SARS-CoV-2 and given a single dose of the vaccine gained additional protection against the Delta variant.

    Ich sags gerne immer wieder. Die bei Drosten angeklungene schwedische Durchseuchung sollte man im Sommer machen, nicht wenn die Krankenhäuser voll sind und das Immunsystem ohnehin schon unter Dauerfeuer steht.

  • Du bist schon ein abgebrühter Technokrat.


    Das hat nichts mit Technokratie zu tun. Ist ja auch keine technokratische Entscheidung, die sie da treffen. Ich akzeptiere einfach die politische Realität, dass man sich letztlich nicht mit den Ungeimpften anlegen will. Kann ich sogar verstehen.


    Die überzeugten Ungeimpften haben überwiegend zwei Wünsche: Keine Impfung, keine Einschränkungen. Unter den Bedingungen der noch notwendigen epidemischen Kontrolle sind die nicht beide erfüllbar. Die Gesellschaft braucht die höhere Impfquote oder sie braucht die Einschränkungen. Aber ich habe die Linien der Politik akzeptiert. Deswegen fordere ich im Gegensatz zur Diskussion, die jetzt läuft, keine Impfpflicht und die ganze xG-Debatte war mir ja sowieso immer egal. Sobald man sich auf den aus meiner Sicht fragwürdigen rechtlichen Standpunkt stellt, dass man Geimpfte kaum noch in die Pflicht nehmen kann, wird da ein löchriges Konzept bei rumkommen. Zumal bei Ungeimpften, die gar nicht geschützt werden wollen.


    Ich vergesse die Kollateralschäden hier nicht. Die Überlast ist für die Krankenversorgung eine absolute Krise und wird das System weiter beschädigen. Die hohen Inzidenzen gefährden auch anfällige Geimpfte. Das und die eingeschränkte Grundversorgung kann letztlich auch jemanden aus meinem Umfeld das Leben kosten. Aber ich sehe, dass die Alternative zur Überlast die Dauerlast ist. Und in der Überlast machen wir wenigstens Durchseuchungsquote gut, so dass die Chance besteht, dass wir schneller über die Schwelle kommen, wo die Durchseuchung ausreichend langsam abläuft und die Ungeimpften in einem bewältigbarem Tempo infiziert werden.


    Wie gesagt, die schlechten Bedingungen in der Krankenversorgung vorher, haben damit nur bedingt etwas zu tun. Der Arbeitseinsatz, um eine Epidemie aufzufangen, ist unzumutbar, wenn die Gesellschaft nicht gleichzeitig dafür sorgt, dass diese akute Lage so schnell wie möglich beseitigt wird. Die Alternative ist die Rationierung der Versorgung. Dazu hat auch noch nie jemand Bereitschaft demonstriert.


    Ohne direkten Bezug dazu und schon ein paar Wochen alt, aber fürs Archiv eventuell noch geeignet.


    [...]


    Ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass es außer für eine Gruppe besonders anfälliger Personen Auffrischimpfungen braucht, wenn man eine ausreichend hohe Impfquote hätte, oder die Wirksamkeit wirklich deutlich nachlässt, sobald alle Hintergrundeffekte berücksichtigt sind. Der Grund für die breite Impfkampagne ist ja auch nur, dass man, wie es in Israel funktioniert hat, eine näherungsweise sterile Immunität in einem Teil der Bevölkerung für die Winterzeit wieder herstellen will, um die Verbreitung zu bremsen. - Mal schauen, das Zeitfenster für die Auffrischkampagne in Israel müsste einen erneuten Abfall auf den Jahreswechsel legen.


    Ich sags gerne immer wieder. Die bei Drosten angeklungene schwedische Durchseuchung sollte man im Sommer machen, nicht wenn die Krankenhäuser voll sind und das Immunsystem ohnehin schon unter Dauerfeuer steht.


    Funktioniert meines Erachtens nicht. Wenn die Durchseuchung durch den saisonalen Effekt alleine ohne Maßnahmen stark gebremst ist, macht man auch nicht viel Immunisierung gut. Inzidenz 300 ist 0.3% pro Woche verteilt auf Geimpfte und Ungeimpfte. Wenn die Durchseuchung unter den richtigen Verbreitungsbedingungen ohne Maßnahmen durch den saisonalen Effekt nicht ausreichend gebremst wird, hat man bei zu niedriger Impfquote Verhältnisse wie in den US-Südstaaten. Irgendwo dazwischen hat man die Dauerlastsituation.


    Schweden selbst hat die Verbreitungsvorteile, die diese ganzen skandinavischen Länder aufsteigend von Dänemark haben und die etwas jüngere Bevölkerung. Aber wenn ich das richtig sehe, ist deren Impfquote so ähnlich wie bei uns. Außer wenn sie in den Ballungsräumen höher ist, werden sie vermutlich im Winter noch einen gewissen Anstieg sehen. Dass sie im Sommer starke Durchseuchung erlebt haben, sehe ich in diesen Daten aber nicht. Mit dem Einsetzen des Sommers sind die Neuinfektionen 2020 und 2021 stark abgefallen.

  • Man muss ja nicht alle kontrollieren. Es reicht imho einfach zu sagen, dass jeder einen Test oder Impfnachweis haben muss, und eine entsprechend hohe Strafe festsetzen. Und dann einfach Stichproben machen. Extra Teams die durch einzelne Züge gehen und das prüfen, am besten gleich mit Polizei dabei damit die Personalien auch gleich aufgenommen werden können, und dann halt paar Hundert Euro Strafe, dann werden die Leute das schon lassen.

    Man könnte ja mit den Leuten anfangen zu kontrollieren, die ihre Masken als Windel oder unter der Nase tragen haben. Wäre jetzt so ein Ansatzpunkt für mich, wenn ich Kontrolleur wäre.

  • Bayern hat jetzt die höchste 7-Tage-Inzidenz, aber nur weil der Gesundheitsdienst in Sachsen wohl schon überwältigt ist:


    https://www.rki.de/DE/Content/…df?__blob=publicationFile


    Zitat

    Aus technischen Gründen wurden keine Daten aus Sachsen am RKI verarbeitet.


    Derweil ist der Nordwesten mit höheren Impfquoten im Monat von heute aus zurück, um etwa 100 mit der 7-Tage-Inzidenz nach oben gegangen. Könnte am Ende immer noch zuviel sein, aber die Lage ist außerhalb der Regionen mit niedrigerer Impfquote deutlich entspannter. Durch die Umverteilung von Patienten aus den großen Ausbruchsgebieten, wird das die Auslastung der Krankenversorgung nicht verhindern können.

  • Die ARE- und ILI-Raten bei Grippe Web folgen weiter dem Trend vor Ausbruch der Pandemie. Das deutet auf eine noch immer geringe Einschränkung bei Kontakten hin.


    ARE (Akute Atemwegserkrankungen)



    ILI (Grippeähnliche Erkrankungen)



    Die Bremsung der Infektion erfolgt gegenwärtig neben Verhaltensänderungen durch Testergebnisse hauptsächlich durch die Impfung und den Anteil erworbener Immunität nach Infektion bei den Ungeimpften. Wenn man gleichzeitig sieht wie nahe die effektive Reproduktionszahl R sich an 1 bewegt, wird vielleicht auch nochmal klar, dass die Impfung ziemlich gut wirkt.

  • Ich hätte am Übergang von 2020 zu 2021 eine drastische Erhöhung erwartet. Ist Covid-19 in den blauen Linien nicht mit drin?


    Ich denke, das ist der kleine peak, den man da auf der blauben Kurve sieht. Nach gemeldeten Fällen hatten wir von Kalenderwoche 46 bis 53 etwa eine Million, es werden mehr sein, aber davon sind wiederum nicht alle symptomatisch. Größenordnung eine Million Fälle sind nur 1.2% der Bevölkerung, die sich zudem auf den Zeitraum der sieben Wochen verteilen. Das sollte die Kurve also nur im Bereich von unter einem Prozent beeinflussen.

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