Der SARS-CoV-2-Thread

  • Die Ungeimpften könnten sich ja impfen, also müssen sie nicht sterben. Sie entscheiden sich (möglicherweise) zu sterben. Wozu sie aus meiner Sicht das Recht haben.


    Können sie das? Wenn sie gegenwärtig fest diesem Vorsatz anhängen, dann dürfte vielen die Zeit ausgehen, ihre Meinung zu ändern, insbesondere wenn sie in einer Umgebung mit vielen anderen Ungeimpften leben. Also ich denke über diejenigen, für die ein externer Zwang auf absehbare Zeit der einzige Weg zur Impfung wäre, kann man mit Sicherheit sagen, dass sie schwere Krankheit durchmachen oder sterben müssen, weil die Gesellschaft sie nicht anderweitig schützen wird.


    Aber wie auch immer mein Punkt war, damit kann man sicher rechnen. Und die damit zwangsläufigen Folgen, wenn das in einer gewissen Dimension geschieht, bringen das gesellschaftliche Interesse ins Spiel über ein - offenkundig begrenztes - Interesse diese Leben zu schützen und erhalten hinaus.

  • Angst ist die Strategie? Angst vor anderen Leuten?

    Soll ich jetzt deiner Meinung nach ungeimpfte Mitmenschen bedrängen/bedrohen?

    Bist du sicher das du verstehst wovon du redest und das dein Vorschlag eine gute Idee ist?

    Den Teil mit der Psychologie hast du gelesen, oder?


    Du vergisst, meine Eingangseinlassung, dass ich mit der Frage von Maßnahmen zur Steigerung der Impfrate seit längerem nicht mehr auseinandersetze. Diese ganze xG-Debatte habe ich eigentlich immer ignoriert. Und der Rest sind irgendwelche Detailfragen, wie man bestimmte soziale Milieus ansprechen muss, um ihnen einen Weg zum Wahrnehmen des Impfangebots zu bahnen. Das mag auch interessant sein, aber war es bisher nicht für mich.


    Mein Punkt war lediglich, wenn wir Glück haben, bekommen Ungeimpfte (oder Leute in ihrer Umgebung, die sozialen Druck auf sie ausüben können) durch einen neuen Ausbruch Angst und das führt dazu, dass sich in signifikantem Ausmaß Leute noch impfen lassen. Davon abgesehen nehme ich an, dass sich die Impfrate (bei den Erstimpfungen) nicht groß bewegen wird. Aber ich habe auch keine Ahnung, ob irgendwas was da an Maßnahmen zur Steigerung besprochen wird, tatsächlich taugt.


    Mir ist übrigens klar das nicht alle Menschen dieser Gruppe ideologisch motiviert sind, aber es dürfte immer noch die Mehrheit sein, die erreichst du damit nicht, da kannst du dich drehen und wenden wie du willst.


    Wir brauchen ja nicht alle. Also je mehr desto besser, aber siehe die Schätzungen oben: RE: Der SARS-CoV-2-Thread Je nach genauer Konstellation, macht man qualitative Sprünge schon vorher. Alles hilft auch nicht, wenn sich jetzt zum Beispiel nur Leute impfen lassen, die aus einer vorherigen Infektion noch ganz gute Immunität haben, wäre nicht viel gewonnen.


    Wegen Umsatz erwirtschaften/Kapazitäten/betriebswirtschaftliche Ausrichtung im Krankhauskonzern System kann man sich mal kurz die Daten/Zahlen der letzten Jahre von z.B. Asklepios angucken, [...]


    Dieses Problem kann man nicht wegreden...


    Die Unnötigkeit die Restdurchseuchung der Krankenversorgung aufzubürden, halt auch nicht.


    Wahrscheinlich denken viele Ungeimpfte, die noch keine Infektion hatten, mich erwischt es sowieso nicht schlimm. Aber diejenigen, die sich darauf ausruhen, dass im Zweifelsfall ja das Krankenhaus für sie da ist oder sogar da zu sein hat, haben eine Kundenmentalität, die eine eigene Deformation durch ein durchkommerzialisiertes Gesellschaftssystem darstellt.

  • Also ich stehe weiter zu dieser Aussage:


    Mittlerweile halte ich die Situation für nicht mehr an die Wand fahrbar. Was auch immer sie in der Richtung noch falsch entscheiden, wird keine allzu großen negativen Auswirkungen haben.


    Ist ein bisschen riskant mit dem Verbrechen einer FDP-Regierungsbeteiligung, aber so wie ich das verstehe, gibt die neue Regierung in spe die Verantwortung gleich an die Länder ab.

  • Du glaubst doch nicht ernsthaft das du diesen Leuten Angst machen kannst mit etwas an das sie eh nicht glauben, so funktioniert das nicht, solange die nicht selber davon betroffen sind ist denen das egal...und teilweise ist denen das sogar selbst dann egal wenn sie davon betroffen sind, da machst du nichts dran, es lohnt sich nicht damit Zeit zu verschwenden, wir sollten uns wie gesagt auf die Leute konzentrieren die wirklich Hilfe haben wollen, dort ist die Zeit sinnvoller investiert.

    Also zumindest die Leute von NuoViso glauben an Korona. Der Typ aus Russland meinte, er hätte es schon zweimal gehabt und war einmal positiv getestet. Deren Einstellung ist so ungefähr, dass Immunsystem kann das ab, unter 60 muss man sich nicht impfen lassen, die Risiken sind aufgebauscht, damit die Pharma-Industrie Reibach macht. Ich vermute, die würden Angst kriegen und sich impfen lassen, wenn das Risiko offensichtlich ist, die Leichen sich auf den Klinikfluren stapeln.


    Man braucht ja nicht nur eine Statistik über Todeszahlen, man muss auch glauben, dass die Leute, die die Statistik gemacht haben, integer sind. Das Argument meiner Schwester, sich nicht zu impfen, war, dass Vodak und Bakhdi aus der Diskussion ausgeschlossen wurden. Da muss irgendwas faul sein.


    Ich könnte mir prinzipiell schon vorstellen, dass man über 67% kommen kann. Die Dänen haben auch 86% ohne Impfzwang geschafft. Und die Deutschen sind ein recht wissenschafts-gläubiges Völkchen.

  • Und wie konsequent wollen wir das durchziehen? Sind zum Beispiel alle minus ein Beatmungsplätze eines Krankenhauses belegt von Geimpften, der eine von einem Ungeimpften und es kommt ein Geimpfter der beatmet werden muss, klemmen wir den Ungeimpften dann ab?

    Natürlich nicht. Seit wann wird man nicht behandelt, weil man an seiner MIsere selbst schuld ist? Da müsste man auch einen, der in Corona-Zeiten einen Unfall selbst verschuldet, einen Selbstmord vermasselt oder was auch immer, wegen unsolidarischen Verhaltens abklemmen, wenn ein Geimpfter Corona-Kranker den Platz braucht.


    Können sie das? Wenn sie gegenwärtig fest diesem Vorsatz anhängen, dann dürfte vielen die Zeit ausgehen, ihre Meinung zu ändern, insbesondere wenn sie in einer Umgebung mit vielen anderen Ungeimpften leben. Also ich denke über diejenigen, für die ein externer Zwang auf absehbare Zeit der einzige Weg zur Impfung wäre, kann man mit Sicherheit sagen, dass sie schwere Krankheit durchmachen oder sterben müssen, weil die Gesellschaft sie nicht anderweitig schützen wird.

    Ja. So wie ein Raucher an Lungenkrebs sterben muss, weil die Gesellschaft ihn nicht vor seiner eigenen Doofigkeit schützt. Aber so funktioniert eine freie Gesellschaft eben nicht.


    Ne, die sind bei 75%.

    86% der über 12-jährigen. Das ist aber auch schon ganz schön hoch.

  • Ja. So wie ein Raucher an Lungenkrebs sterben muss, weil die Gesellschaft ihn nicht vor seiner eigenen Doofigkeit schützt. Aber so funktioniert eine freie Gesellschaft eben nicht.


    Also ich argumentiere hier die ganze Zeit nicht dafür, die Leute zur Impfung zu nötigen oder zu zwingen. Ich finde es etwas erstaunlich, dass es über die gesamte Politik hinweg von Anfang an kategorisch ausgeschlossen wurde. Und ich würde nicht sagen, dass der Verzicht darauf ethisch zwingend oder durch eine "freie Gesellschaft" vorgegeben ist, wenn man denn unsere für eine hält. Aber auch mit der Realität, dass wir allerhöchstens Druck über die Einschränkung gesellschaftlicher Teilhabe ausüben, habe ich mich längst abgefunden.


    Das Fass mit der individuellen Verantwortung für die Belastung des Krankenversorgungssystems durch das eigene Verhalten kann man aufmachen, dann ist man aber am anderen Ende dieses Diskussionsspektrums. Eine Epidemie ist eben doch eine qualitativ andere Situation. Aber war der Witz bei den Rauchern nicht, dass sie in der Bilanz der Krankenversicherung positiv anfallen, weil ihr früherer Tod zu geringeren Kosten im Alter führt?

  • Und ich würde nicht sagen, dass der Verzicht darauf ethisch zwingend oder durch eine "freie Gesellschaft" vorgegeben ist, wenn man denn unsere für eine hält.

    Dieses Missverständnis einer neoliberalen kapitalistischen Gesellschaft, die ihren Mitgliedern größtmögliche individuelle Freiheit™ zu gewährleisten habe, scheint mir ja von je her der Kern der ganzen Problematik zu sein.

  • https://www.youtube.com/watch?v=6vybiSXnsk0



    Die wollen das jetzt also schaukeln. Mehr Auffrischimpfungen sind denke ich keine große Leistung. Da geht die Rate ja schon von selbst hoch. Ansonsten ist der Plan mehr Ungeimpfte zu impfen. Das einzige, was dabei erfolgsversprechend klingt, ist eine Impfpflicht für bestimmte Einrichtungen. (Schätze selbst wenn die ungeimpften Arbeiter kündigen, geht die Impfquote intern hoch. -> Eingebauter Erfolg.)


    MIt anderen Worten, es wird wohl in der Nähe der jetzigen Impfquoten bleiben mit Ausnahme vielleicht bei Menschen unter 18 Jahre, sobald die Impfstoffzulassung auf jüngere Altersgruppen ausgeweitet wird. (*) Denke mal die Relevanz dieser Truppe wird insgesamt minimal sein, wenn wie geplant der nationale Notstand beendet wird.


    (*) Oder falls das Szenario, Menschen werden durch Angst motiviert, eintritt.

  • Okay, es gab auch noch eine Pressekonferenz vom amtierenden Regime. Wieler erklärt da zwischendurch, die gesunkene Wirksamkeit sei auf die SARS-CoV-2-Variante Delta zurückzuführen. Wie ich hier schonmal ausgeführt habe, meines Erachtens geben das die Daten nicht her. Die Wirksamkeit blieb unter Dominanz von Delta über Monate stabil und man sieht, wenn, erst so im letzten Monat einen Abfall. Die jetzt recht starke Infektionsaktivität wird die gemessene Wirksamkeit auch weiter reduzieren, wobei andererseits die Auffrischimpfungen und die "Auffrisch"infektionen dem entgegenwirken.

  • Jetzt könnte man doch eigentlich mal über eine Schongrenze für die Intensivmedizin nachdenken.


    Hm, scheint so, als ob die Kapazitäten in den Hotspots schon so ausgeschöpft sind, dass Patienten bereits in die Bundesländer mit stabiler Inzidenz umverteilt werden. Das war es dann wohl mit dieser Idee. Und da die Belegung erfahrungsgemäß auch anhält, wird man das diesen Winter vermutlich nicht mehr umsetzen können. Nicht dass ich denke, man hätte das ernsthaft erwogen.

  • Ich habe eine Frage zur Corona-Statistik: Man muss davon ausgehen, dass auch in Bundesländern, wo die Impfquote hoch ist und die Bettenauslastung gering, Querleugner aus anderen Bundesländern behandelt werden und dort mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch versterben. D.h. nachher wird man – trotz guter Impfquote - möglicherweise in Norddeutschland in Relation zur Gesamtbevölkerung genau so viele Patienten und Tote zählen, wie in Sachsen und Bayern. Welchen Sinn macht es dann, eine regional differenzierte Statistik herauszugeben? Spielt man den Querleugnern damit nicht in die Hände, wenn es nachher so dargestellt wird, dass die Impfung gar nichts bringt, weil in Schleswig Holstein genauso viele Menschen an Corona sterben?

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