Der SARS-CoV-2-Thread

  • Überwachungsstruktur etablieren.

    Na da müsst ihr aber auch dazu sagen cui bono?


    Was hat der Staat von privater Überwachung? Wer etabliert das? Was ist der Plan?


    Ist ja dann doch was anderes als die kooperation von Facebook und anderen kommunikationsplattformen mit Polizeien und Geheimdiensten. Da ist die staatliche Agenda klar und für die Plsttformbetreiber geht's um die Ennahmen mit Werbung.


    Ich sehe die Ideologische Haltung bei den staatlichen Akteuren hinter einer Auslagerung von staatlichen Aufgaben an die Private Wirtschaft. Aber was damit in diesem Fall ganz konkret bezweckt werden soll erschliesst sich mir nicht.


    Überwachung zum Selbstzweck?


    Das ist mir zu nebulös.

  • Gelegenheit macht Diebe.

  • Was hat der Staat von privater Überwachung?

    Umgehung von Kontrollstrukturen.

    siehe: Zensur ists nur dann, wenns von staatlicher Seite aus gemacht wird.


    Wer etabliert das?

    Wir als Gesellschaft, die es immer normaler finden und sogar teilweise direkt einfordern.

    Die Unternehmen, welche es einem als tolles Gadget vermarkten und mit den Daten ordentlich Geld verdienen.

    Der Staat bzw die Politik, welche die Möglichkeiten schafft und die Normalisierung ermöglicht und befördert.



    Was ist der Plan?

    mal so paar Möglichkeiten aus der Hüfte geschossen:

    Kontrolle

    Machtausbau (über Bande und Verschiebung)

    Normalisierung von Maßnahmen. Sind erstmal die low hanging eingesackt, also die wo der Widerstand noch nich so groß ist, ist die Erweiterung dank vorheriger Etablierung der Maßnahmen nicht mehr so schwer.

  • Machtausbau

    Für wen?


    Wenn die Arbeitgeber die Überwachungsdaten privatisieren, bekommt der Staat sie erst mal nicht - oder jedenfalls nicht ohne Gegenleistung.


    Wenn der Staat überwacht, dann haben die Unternehmen erst mal nichts davon.


    Ich kann mir vorstellen, dass Leute wie Spahn es in ihrem neoliberalen Wahn pragmatisch und klug finden, die Gängelung der ArbeitnehmerInnen mit Impfnachweisen und Tests den Unternehmen zu überlassen, Privat ist da ja im Zweifel besser als Staat, solange man sich dabei als Regierung die Finger ein bisschen weniger schmutzig machen und Verwaltungskosten sparen kann.


    Aber was haben die Unternehen davon? Die wollen doch schon seit Beginn der Pandemie, dass alle möglichst pünktlich zum Dienst erscheinen - Virus, Schmirus hin oder her. Wenn sie jetzt ihre Leute auf irgendwelche "G"s kontrollieren sollen, dann müssen sie auch die mit zu wenig "G"s sanktionieren. Das kostet alles Zeit, Geld, und behindert den wertschöpfenden Einsatz von Arbeitskräften.


    Ich verstehe immer noch nicht was das wem bringen soll.

  • ... aber man tut es doch nur für die Menschen, das Allgemeinwohl, es profitiert ja jeder : )


    500 auf Intensivstationen, bei 80 Millionen, und trotzdem soll jeder bei betreten eines Raumes sein Smartphone einscannen und es mit Datenbanken abgleichen - bei allen möglichen kleinen Räumlichkeiten immer scannen und die "Cloud" sagt wer rein darf und wer nicht. Klageweg ausgeschlossen.


    Ich finde das schon ein bisschen dystopisch ... und wir hatten tausendmal schlimmere Situationen ohne den Nonsens, ohne Masken, nur mit Händewaschen - wieso also in entspannterer Lage eine Eskalation der Überwachung?

  • ... aber man tut es doch nur für die Menschen, das Allgemeinwohl, es profitiert ja jeder : )


    500 auf Intensivstationen, bei 80 Millionen, und trotzdem soll jeder bei betreten eines Raumes sein Smartphone einscannen und es mit Datenbanken abgleichen - bei allen möglichen kleinen Räumlichkeiten immer scannen und die "Cloud" sagt wer rein darf und wer nicht. Klageweg ausgeschlossen.


    Ich finde das schon ein bisschen dystopisch ... und wir hatten tausendmal schlimmere Situationen ohne den Nonsens, ohne Masken, nur mit Händewaschen - wieso also in entspannterer Lage eine Eskalation der Überwachung?


    Vor allem sind immer alle zufrieden wenn jemand das Handy hinhält und es grün piepst. Wem das Kasterl wirklich gehört und ob das angezeigte Zertifikat echt ist interessiert doch niemanden.

  • In der Teppichetage von meinem Arbeitgeber gibt es deshalb den Wunsch, den Impfstatus von allen Mitarbeitern zu erfragen, weil die Angst vor Produktionsausfällen haben, sollten sich einige Ungeimpfte unter den Mitarbeitern anstecken. Im Moment herrscht großes Rätselraten wieviele in welcher Abteilung eigentlich geimpft sind.


    Die haben keinen Bock auf Lohnfortzahlung und Überstunden bei den anderen.


    Ich denke, dass Spahn und Co hier einfach den Arbeitgeberwünschen entsprechen.

  • Ich kann mir vorstellen, dass Leute wie Spahn es in ihrem neoliberalen Wahn pragmatisch und klug finden, die Gängelung der ArbeitnehmerInnen mit Impfnachweisen und Tests den Unternehmen zu überlassen, Privat ist da ja im Zweifel besser als Staat, solange man sich dabei als Regierung die Finger ein bisschen weniger schmutzig machen und Verwaltungskosten sparen kann.


    Aber was haben die Unternehen davon? Die wollen doch schon seit Beginn der Pandemie, dass alle möglichst pünktlich zum Dienst erscheinen - Virus, Schmirus hin oder her. Wenn sie jetzt ihre Leute auf irgendwelche "G"s kontrollieren sollen, dann müssen sie auch die mit zu wenig "G"s sanktionieren. Das kostet alles Zeit, Geld, und behindert den wertschöpfenden Einsatz von Arbeitskräften.

    Fragst du mich gerade ernsthaft was Unternehmen, respektive der privatwirtschaftliche Sektor davon hat die Gesundheitsdaten der Bevölkerung privatwirtschaftlich und für sie quasi frei nutzbar zu machen?


    oh ach und natürlich noch bissl die Bewegungsdaten und so zurück in die heimische private Wirtschaft holen...sofern das überhaupt noch möglich ist, aber den profit aus den gewonnenen Daten bzw deren Erkenntnissen nimmt man irgendwie schon noch mit


    edit: und dann natürlich noch die hier bereits angebrachten Punkte sich selbst vor weiteren Ausfällen abzusichern, das kannst dann als die Mitläufer abhaken


    edit2: Hint wer sich da für die Daten interessieren könnte:

    Die IT-Branche

    " Mit Lobby-Ausgaben in Höhe von 97 Millionen Euro im Jahr liege die digitale Wirtschaft noch "vor Branchen wie der Pharmaindustrie, der fossilen Industrie, der Finanzwirtschaft und der Chemiebranche", heißt es in einer am 31. August 2021 veröffentlichten Studie der Organisation Lobby Control und des Corporate Europe Observatory."

  • Wenn ich eine Krankschreibung bekomme steht auf dem Abschnitt für den Arbeitgeber NICHT die Diagnose, das ist ja mit gutem Grund so, es geht ihn nichts an was ich habe. Wenn AG bestimmte Krankheiten beim AN zur Kenntnis nehmen, die mit Ausfällen einher gehen, Reha, komplexe psychische Probleme, eventuell Lohnfortzahlung usw. - da schmeißen sie lieber jemanden vorher raus.

  • Wenn die Tests bald Geld kosten und das eine Weile so bleibt, kann ich es kaum erwarten, was für "Innovationen" es in dem Bereich geben wird, immerhin gibt es ja eine Nischen-Nachfrage dann auf diesem Markt und das Kapital schläft nie. Vielleicht so ne Art Mikro-Minitest und rechtliche Innovationen, damit man nicht immer ortsgebunden ist. Mal sehen.

  • Fragst du mich gerade ernsthaft was Unternehmen, respektive der privatwirtschaftliche Sektor davon hat die Gesundheitsdaten der Bevölkerung privatwirtschaftlich und für sie quasi frei nutzbar zu machen?

    Ja, das frage ich.


    Und zwar nicht nur Dich, sondern auch alle anderen hier, die so tun, als sei die komplette deutsche Wirtschaft nur noch am Datensammeln und -weiterdealen interessiert.


    Die ganzen Wahlkampf-Phrasen über die dringend nötige weitere Digitalisierung sind natürlich ideologischer Mist, aber der weitaus größere Teil der deutschen Privatwirtschaft gehört eben nicht zur...


    IT-Branche

    ...und die braucht - sofern sie denn entsprechende Software mit Netzanschluss, oder möbile "Lösungen" vertickt - keine extra Erlaubnis von Seuchenminister, um Kundendaten abzuschnorcheln. Das machen die auch ganz ohne politische Anweisung, so lange die Kundschaft die Seitenlangen AGBs abklickt und wegwischt, und man es ihnen nicht explizit verbietet und unter Strafe stellt.


    Es rannten auch schon vor Sars-Cov-2 alle möglichen Depp*innen ganz freiwillig mit irgendwelchen Apple-Watches und anderem sensorbestücktem Datensammelgerät am Leib durch die Gegend, um sich von mobilen Apps mit Datenpipeline zum Appanbieter ihre Gesundheit und allgemeine Leistungsfähigkeit optimieren zu lassen.

    Und vermutlich alle von uns Superkritikern hier tragen ein Smartphone mit sich herum, das unseren Alltag nach verwertbaren Verhaltensmustern und Bewegungsprofilen abscannt.


    Abgesehen davon geht's hierbei ja nicht um eine Analyse des Konsumverhaltens - wie beim Online Großhändler - oder um Erhebungen über den allgemeinen Gesundheitszustand - woraus natürlich Krankenhauskonzerne, Krankenkassen, oder die Pharmaindustrie durchaus profitsteigernde Erkenntnisse gewinnen könnten, sondern um die Kontrolle des Impfstatus gegen Covid19.


    Da kann ich natürlich @Fernbedingung 's Argument nachvollziehen, dass die Unternehmensführungen jetzt nach eineinhalb Jahren Virustheater auch endlich mal kapieren, dass man in einer Pandemie vielleicht nicht lauter Menschen, die potenziell ansteckend sein könnten, täglich acht Stunden plus im Großraumbüro oder in der Werkshalle zusammenpferchen sollte, nachdem sie sich vorher im vollgestopften ÖPNV mal ordentlich gegenseitig angeatmet haben, während man sich bisher ja eher mit Händen und Füssen bei Spahn und seinen politischen KollegInnen dafür eingesetzt hatte, dass genau das einfach so weiter läuft, während man ganze Branchen im Lockdown ausbluten ließ, die der politischen Führung und ihren exportfixierten WirtschaftsberaterInnen als nicht so systemrelevant für das Lebenselixier Wachstum erschienen.


    Aber einfach nur den Überwachungsstaat - der auch ganz ohne Pandemie ohnehin schon stetig weiter ausgebaut wurde - als Motiv zu proklamieren und dabei die Interessen der politischen und der kapitalistischen Klasse als unisono anzunehmen, ist mir zu undifferenziert. Da muss man schon mal ein bisschen konkreter Ursachen und Wirkungen benennen.


    Und es besteht - meiner Ansicht nach - nach wie vor die Möglichkeit, dass unsere Regierung einfach nicht unbedingt mit den hellsten Kerzen am Christbauem bestückt ist, sondern hauptsächlich mit solchen, denen zu akuten Problemen am schnellsten die richtigen Hohlphrasen einfallen.

  • Oder sehe ich da was falsch? Haben nachdenklich , Otzenfritz oder ich dergleichen unterstellt? Wenn nicht, warum machst du das dann zum Teil deiner Argumentation?

    Nein. Haben sie nicht.


    Aber es hat mir bisher auch niemand schlüssig erklären können...



    Ganz „unisono“ ist das sicher nicht. Dass die Regierungsparteien hier den Infektionsschutz als Vehikel für mehr Auskunftspflichten benutzen ist aber Fakt; über ihre Motivation, insbesondere bei der ehemaligen Arbeitnehmerpartei SPD, kann man wohl nur spekulieren.

    ...was das eigentliche Motiv dahinter ist.


    Meine Hypothese dazu ist: Ideologische neoliberale Verblendung, im Kombination mit Verantwortungsabschiebung aus dem politischen Entscheiderberich und fantasieloser Blödheit der politischen EntscheiderInnen. Dass am Ende alle obendrein natürlich am stärksten um das Wohl der Unternehmen besorgt sind, und nicht um das der breiten Bevölkerung, erklärt sich aus den herrschenden Verhältnissen ganz von alleine.


    Mir geht's hier aber um die ganz Konkrete, auf diese Frage der Test- und Impfnachweise bezogene Reihenfolge von - und Unterschdeiung zwischen! - Motiv und Handlung, bzw. Ursache und Wirkung.


    Diese Unordnung, aus der sich dann unzählige nebulöse Andeutungen und "Theorien" formen, zieht sich leider durch sämtliche Diskussionen zur Pandemie und wird ganz sicher nicht dazu führen, dass künftig mit solchen Phänomenen rationaler umgegangen wird.

  • Du sagst es: „Krankenhauskonzerne, Krankenkassen, oder die Pharmaindustrie“, sprich die Gesundheitsindustrie in deren Lobbyminister Spahn haben ein ganz natürliches Interesse an diesen Daten.

    Was hat ein Unternehmen, das z.B. aufzubackende fertig-Teigbatzen für den täglichen "Bäckereifachverkauf" herstellt davon, eine Datenbank über die Testergebnisse und den Impfstatus seiner Belegschaft anzulegen und ggf. auch noch dringend benötigte AusbeutungsArbeitskräfte nach Hause zu schicken, wenn sie die entsprechenden Nachweise nicht haben?


    Wie profitiert davon die Gesundheitsindustrie?

  • Vom Homeschooling ausgeschlossen weil nicht geimpft ... echte Perle : )


  • Es kann natürlich sein, dass die Thinktanks der EU und des WEF all ihre Strategiepapiere zur Einführung einer digitalen Identität, zur Abschaffung des Bargeldes (vgl. Norbert Häring) und damit zur Etablierung des Überwachungsstaates nur aus aus Jux und Dollerei verfassen und dass Politiker aus der Kaderschmiede der „Young Gloal Leaders“ wie Spahn, Merkel oder Baerbock oder unser Bankenminister und designierte Kanzler Scholz keinerlei Interesse an der Umsetzung dieser Pläne haben.


    Schon möglich, aber wie plausibel ist das?


    Ich kann Dir (bzw. will Dir aus Gründen des Forumsfriedens) jetzt nicht beantworten, für wie plausibel ich eine Theorie halte, die von der Annahme ausgeht, dass irgendwelche Thinktanks sich Regierungen und ganze Gesellschaften nach den Plänen theoretischer Strategiepapiere zusammen bauen.

  • Na da müsst ihr aber auch dazu sagen cui bono?


    Was hat der Staat von privater Überwachung? Wer etabliert das? Was ist der Plan?

    Meine Theorie: Der Staat will einfach nur die Pandemie eindämmen und nach aussen irgendwas tun können. Da gibt es sonst keinen Plan dahinter - man denkt mit der Erhöhung des Impfdruck was wichtiges gegen die Pandemie tun zu können.


    Die Wirtschaft ist damit (im Großen und Ganzen) einverstanden, weil es einerseits einen Dammbruch für weitere Möglichkeiten bedeuten könnte, Gesundheitsinfos über Mitarbeiter zu bekommen. Andererseits sind Firmen aber auch ganz hohl daran interessiert die Krankheitssymptome und somit Ausfallzeiten zu verringern - und das kann man durch Impfung ja tatsächlich erreichen.


    Für einen Arbeitgeber kann es schon ein Problem sein, wenn plötzlich ne Menge Leute krank ausfallen. Das ist aus meiner Sicht auch nachvollziehbar. Und per se wollen Arbeitgeber eh immer Krankenzeiten verringern. Bei uns in der Firma gab es sogar mal stärkere Maßnahmen als in einer Abteilung statistisch nach oben enorme Abweichungen auftraten - am Ende war es ne Kombination von vielen Zufällen. Aber die Firma hat da tatsächlich sehr genau hingeschaut wieso in einer Abteilung soviel mehr Krankheitstage stattfanden als woanders. Die Maßnahmen bestanden dann darin, mit allen Mitarbeitern individuelle Gespräche zu führen, was "die Firma tun kann" um die Gesundheit zu erhöhen. Natürlich wurde niemand "gezwungen" hier mitzuwirken aber eine Personalabteilung kann schon krassen Druck ausüben, vor allem wenn's keinen Betriebsrat gibt.

  • Für einen Arbeitgeber kann es schon ein Problem sein, wenn plötzlich ne Menge Leute krank ausfallen.

    Leider haben die das in den ersten drei Wellen ja eher nicht so wirklich ernst genommen und die Arbeitgeberverbände haben erfolgreich dafür lobbyiert den lockdown nicht auf Großraumbüros und andere Arbeitskraftsammelstellen auszuweiten, sondern nur eine wachsweiche "Angebots"-Regelung für Homeoffice in dafür geeigneten Berufszweigen einzuführen.


    Und natürlich - großes Wahlkampfthema - auch nicht so richtig konsequent auf die Schulen. Nicht dass der erhöhte Kinderbetreuungsaufwand die Arbeitnehmerschaft noch beim Leistungstragen behindert...

  • Nein, das Kapital nahm noch niemals Einfluss auf die Politik!

    Das ist leider eine extrem vereinfachte Sichtweise.


    Das Kapital als Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse ist nicht identisch mit "die Kapitalisten". Und die Interessen der Kapitalisten sind - mal abgesehen vom systemisch bedingten interesse der Kapitalakkumulation durch Profit - ebenfalls nicht identisch.

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