Der SARS-CoV-2-Thread

  • Wie dem auch sei. Wenn die Medien es nicht schaffen, mit diesen Vorlagen genug Momentum zu erzeugen, dass Spahn gehen muss, werde ich NIE wieder eines dieser Altpapier Erzeugnisse konsumieren.

  • Wie dem auch sei. Wenn die Medien es nicht schaffen, mit diesen Vorlagen genug Momentum zu erzeugen, dass Spahn gehen muss, werde ich NIE wieder eines dieser Altpapier Erzeugnisse konsumieren.

    Setz dich, schön isses beim Rudi drüben und im Internetz allgemein, leider steht der selbe Mist drin wie auf den gebundenen Zetteln.

  • Ne, das hat mit Burda nichts zu tun. Dieses Geschäft mit dem Bundesgesundheitsministerium, über das jetzt berichtet wird, hat am Anfang der Pandemie stattgefunden. Von der Vergütung haben die Apotheken profitiert.

    Seitwann gibt es die Erkenntnis, dass FFP2 Masken die Einzig sicheren sind? Doch nicht schon am Anfang der Pandemie. Wohl eher im Herbst/Spätherbst 2020.

    Diese 4,80 waren der Gewinn der Apotheke, richtig. Aber der Einkaufspreis für die Apotheken war mit 1,20 schon etwas zu teuer, wenn es sie im Discounter schon für 2€ (end) Verkaufspreis gab.

  • Zitat

    Acht weitere Referate zeichneten das klare Votum ausweislich der Unterlagen mit: "Verzicht auf die Verordnungsfähigkeit von FFP2-Schutzmasken". Doch mit grünem Stift notierte Spahn handschriftlich auf die Vorlage: "Nein, bitte um kurzfristige Erarbeitung eines ÄA". Das Kürzel steht für "Änderungsantrag". Und das Wort "kurzfristig" hatte Spahn extra unterstrichen.

    Das ist interessant, denn das sollte auf eine Erstattung durch die Krankenkassen verweisen. Also wer hat denn nun eigentlich bezahlt der Bund, die Krankenkassen, beide?


    Zurück zum Erstattungspreis, die Fachreferate werden hier ja indirekt als Gegner inszeniert. Das scheint mir allerdings etwas zu einfach gedacht. Die waren offenbar dagegen, Masken überhaupt zu verteilen, aber als der Beschluss da war haben sie den als zu teuer erachteten Verteilungsmodus entwickelt und es scheint mir wahrscheinlich, dass sie auch den Preis festgelegt haben ggf. in Zusammenarbeit mit dieser Beratung.


    Bezahlt hat dann tatsächlich der Bund, hatte ich schonmal nachgeschaut, also jedenfalls laut Beschluss von Bund und Ländern:


    https://www.bundesregierung.de…s-mpk-data.pdf?download=1


    Zitat

    Um das Risiko einer Ansteckung für die besonders vulnerablen Gruppen zu reduzieren, wird der Bund auf Basis einer vom Bundesminister für Gesundheit zu erlassenen Rechtsverordnung ab Anfang Dezember für diese vulnerablen Gruppen eine Abgabe von insgesamt 15 FFP2-Masken(rechnerisch eine pro Winterwoche) gegen eine geringe Eigenbeteiligung ermöglichen. Zur Definition der besonders vulnerablen Gruppen wird der Gemeinsame Bundesausschuss durch Stellungnahme einbezogen; für einen bestmöglichen Alltagsgebrauch werden praktische Hinweise des RKI unter Beteiligung des BfArM entwickelt. Die Kosten für diese einmalige Abgabe von FFP2-Masken übernimmt der Bund.


    Also meine Lesart: Es gab Leute im Ministerium, die gar nicht erst wollten, dass irgendwelche Bürger kostenlose FFP2-Masken bekommen, weil zu teuer und das können die Leute doch selbst bezahlen. Dann gab es mehrere Fachreferate, die nicht wollten, dass die Krankenkassen die Kosten für die Masken übernehmen. So interpretiere ich das Anliegen auf "Verordnungsfähigkeit von FFP2-Schutzmasken" zu verzichten. Am Ende hat aber der Bund sich bereit erklärt die Kosten zu übernehmen und jetzt ist in der Tat die Frage, ob man im Ministerium die Vergütung so hingerechnet hat, dass die entsprechenden Gelder die Apotheken subventionieren anstatt einfach nur die Kosten zu decken. Könnte aber genauso verschwenderischer Umgang mit Steuermitteln sein.

  • Setz dich, schön isses beim Rudi drüben und im Internetz allgemein, leider steht der selbe Mist drin wie auf den gebundenen Zetteln.

    Ist wohl auch besser da.. Ich scheine hier eh nur Selbstgespräche zu führen...

  • Der Treppenwitz ist doch, dass Spahn zunächst nicht die Masken in seine Strategie eingearbeitet hatte letztes Jahr, weil eine schnelle Besorgung versäumt wurde.


    Besorgung ist halt Unsinn. Wenn dein Pandemie-Plan das vorsieht ist es praktisch Glückspiel. Man muss für den Fall eine Notreserve haben, denn die anfängliche Knappheit bei erhöhter Nachfrage ist absehbar. Wurde übrigens auch in einem Szenario vom RKI 'Risikoanalyse "Pandemie durch Virus

    Modi-SARS"' von vor acht Jahren vorhergesagt:


    Deutscher Bundestag, Drucksache 17/12051


    Zitat

    Arzneimittel, Medizinprodukte, persönliche Schutzausrüstungen und Desinfektionsmittel werden verstärkt nachgefragt. Da Krankenhäuser, Arztpraxen und Behörden in der Regel auf schnelle Nachlieferung angewiesen sind, die Industrie die Nachfrage jedoch nicht mehr vollständig bedienen kann, entstehen Engpässe.


    Das ist sowieso ein unterhaltsames Dokument.

  • Seitwann gibt es die Erkenntnis, dass FFP2 Masken die Einzig sicheren sind? Doch nicht schon am Anfang der Pandemie. Wohl eher im Herbst/Spätherbst 2020.


    Mir ist nicht klar, worauf du hinauswillst.


    Diese 4,80 waren der Gewinn der Apotheke, richtig. Aber der Einkaufspreis für die Apotheken war mit 1,20 schon etwas zu teuer, wenn es sie im Discounter schon für 2€ (end) Verkaufspreis gab.


    Also dass die Apotheker aus dem 4.80 EUR nicht noch mehr herausgeholt haben, war jetzt nicht so meine Sorge. Aber die FFP2-Schutzmasken haben sie auf dem freien Markt eingekauft. Deswegen gab es ja die pauschale Vergütung vom Gesundheitsministerium, weil die mit dem Einkauf nichts zu tun hatten.

  • und jetzt ist in der Tat die Frage, ob man im Ministerium die Vergütung so hingerechnet hat, dass die entsprechenden Gelder die Apotheken subventionieren anstatt einfach nur die Kosten zu decken. Könnte aber genauso verschwenderischer Umgang mit Steuermitteln sein.

    In die Richtung würde ich mal weiter recherchieren. Ich glaube Du bist da einer ganz heißen Sache auf der Spur.

  • Dann ersetze meinetwegen den Begriff "Besorgung" durch "Präventivmaßnahmen". Ich war letztes Jahr auch dabei und hab mitbekommen, dass wir hier und da Probleme hatten an blöde Zellstofffetzen zu kommen die mit einem minderwertigen Elastomer beidseitig verknüpft waren. Nur hat Spahn behauptet, die Dinger seien eh nicht so der Burner, weil eben der Präventivpandemieplan verkackt wurde. Sowas bekommt unsere Industrie einfach nicht mehr gestemmt (während sie zeitgleich jedoch immer noch über ausreichend Ressourcen verfügt - sei es Mensch oder Material - um Gewinne einzufahren, obwohl sie in neue Schlüsselindustrien investieren), das muss ich nun mal akzeptieren. Und meinen Pandemieplan kann man sich auch in der Tat in die Haare schmieren, was vielleicht auch ganz einfach daran liegt, dass es auf dem Gebiet Leute gibt, die sich mit so etwas über Jahrzehnte beschäftigt haben und es besser wissen. Und auch die sagen, dass wir nicht genug getan haben. Ist halt immer so ein nachträgliches "upps, sorry, beim nächsten Mal vielleicht, echt ein Jammer" und wir werden dann als "Jammerbürger" deklariert und hinter der nächsten Ecke lauert das nächste Versäumnis, weil eben kräftig mit den Eiern geschaukelt wird. Ich brauche auch nicht mehr die Apologie rund um die Impfstoffbesorgung, das sagt mir mein ureigenes Reptiliengehirn, dass die Verantwortlichen auch hier auf verschiedene Art und Weise verschissen haben. Und bevor ich jetzt ähnlich wie Bruto auch noch gefühlt Monologe halte, setze ich mich an die Theke - ich bin verdrossen

  • Also dass die Apotheker aus dem 4.80 EUR nicht noch mehr herausgeholt haben, war jetzt nicht so meine Sorge. Aber die FFP2-Schutzmasken haben sie auf dem freien Markt eingekauft. Deswegen gab es ja die pauschale Vergütung vom Gesundheitsministerium, weil die mit dem Einkauf nichts zu tun hatten.

    Ja, das kann schon sein. Ich habe auch nie behauptet, das Burda Masken nicht auch auf dem Freien Markt erhältlich waren.

    Nur ist meine These, dass Spahn damit rechnete, dass auch welche Burda Masken erwerben.

  • wenns dabei bleibt was in dem spiegelartikel von heute stand zu spahn, find ich die aktion isoliert betrachtet ok. da wurden in einer krisensituation masken zu nem akzeptablen preis bestellt, keine provisionen bezahlt. die frage ist halt ob es dabei bleibt, ich mein es weiß ja immer noch keiner wie sich der herr spahn ne 4 millionen € teure villa leisten kann. und sobalds da auch nur irgendne form von provision oder so gibt, sollte er weg vom fenster sein.


    und die geschichte mit den apotheken ist eigentlich eh viel schlimmer, er hat eigenmächtig und trotz widerspruch seines ministeriums dafür gesorgt, dass apotheken nen fetten reibach machen. das alleine reicht schon für nen rücktritt.


    Tilo hat spahn eigentlich die ehrenerklärung unterschrieben?

  • Dann ersetze meinetwegen den Begriff "Besorgung" durch "Präventivmaßnahmen". [...] Ist halt immer so ein nachträgliches "upps, sorry, beim nächsten Mal vielleicht, echt ein Jammer" und wir werden dann als "Jammerbürger" deklariert und hinter der nächsten Ecke lauert das nächste Versäumnis, weil eben kräftig mit den Eiern geschaukelt wird. Ich brauche auch nicht mehr die Apologie rund um die Impfstoffbesorgung, das sagt mir mein ureigenes Reptiliengehirn, dass die Verantwortlichen auch hier auf verschiedene Art und Weise verschissen haben. [...]


    Das Fehlen einer Notreserve ist ein klares Versagen in der Vorbereitung. Also das ist für mich kein Jammern, wenn man das so sieht. (Wenig verwunderlich, denn ich sehe das so.) Aber bei den Impfstoffen sind etliche der Vorgänge, die als Versagen interpretiert werden, aus meiner Sicht keines. Mag sein, dass man mit etwas weniger Sicherheitsdenken und mehr Risikofreude, noch ein bisschen hätte herausholen können. Was vorallem geholfen hätte, wäre aber mehr Selbstsüchtigkeit. Also deutscher Alleingang bei der Bestellung, um die eigene Marktgröße auszunützen, Bestellmengen von Anfang so gestalten, dass man relativ mehr geliefert bekommt, sprich anderen den Impfstoff wegkaufen, und - das wäre wiederum mit einem deutschen Alleingang weniger kompatibel - den Export von Impfstoffen beschränken.


    Was dagegen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, nämlich eine enge staatliche Überwachung der Lieferketten und Produktion eines kritischen Gutes, wie dieser Impfstoffe, wird nicht mal gefordert.

  • und die geschichte mit den apotheken ist eigentlich eh viel schlimmer, er hat eigenmächtig und trotz widerspruch seines ministeriums dafür gesorgt, dass apotheken nen fetten reibach machen. das alleine reicht schon für nen rücktritt.


    Naja, das, worauf sich die Eigenmächtigkeit bezieht, wurde aber von den Bundesländern mitgetragen. Die haben ja letztlich beschlossen, dass diese Maßnahme ausgeführt werden soll. Im Gesundheitsministerium war man teilweise dagegen, das überhaupt zu machen, aus Kostengründen. Wenn es nach diesen Leuten gegangen wäre, hätte es einfach keine kostengünstigen Masken für Angehörige von Risikogruppen gegeben. Aber wie gesagt meines Erachtens wollte ein anderer Teil - diese acht Referate - einfach nur nicht, dass die Krankenkassen die Kosten tragen müssen. Spahn hat soweit ich die Berichterstattung verstehe lediglich darauf bestanden, dass diese Maßnahme als Vorschlag ausgearbeitet wird.


    Und erst nachdem der Bund dann bereit war die Rechnung zu bezahlen, sprich die Frage der Ausführung und Kostenübernahme geklärt war, hat das Ministerium den als zu teuer erachteten Plan entwickelt. Wenn Spahn initiativ dahinter stand, dass man über die Apotheken geht und auch auf der Vergütungshöhe bestanden hat, dann müsste man das meines Erachtens erst noch zeigen. Unabhängig davon trägt er natürlich die Verantwortung für das Ministerium als Ganzes.

  • Wenn Spahn initiativ dahinter stand, dass man über die Apotheken geht und auch auf der Vergütungshöhe bestanden hat, dann müsste man das meines Erachtens erst noch zeigen.


    Ja, ich denke diese Zusammenhang ist nicht klar. Diese Preisfrage war schon Gegenstand von drei Kleinen Anfragen, die entsprechenden Antworten:


    Drucksache 19/26100, 25.01.2021

    https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/261/1926100.pdf


    Drucksache 19/27011, 25.02.2021

    https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/270/1927011.pdf


    Drucksache 19/27179, 02.03.2021

    https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/271/1927179.pdf


    Und offenbar wird das auch schon seit Monaten debattiert, die Vergütung ist zwischenzeitlich mal auf 3.90 EUR abgesenkt worden. Das, was der Tagesschau-Artikel hinzufügt, nämlich dass Spahn gegen Widerstände im Bundesgesundheitsministerium auf der Maßnahme bestanden hat, scheint im ersten Moment relevant. Aber da auch laut dem Artikel im zeitlichen Ablauf der als zu teuer erachtete Modus der Vergabe erst danach entwickelt wurde, scheint es mir dann doch nicht relevant. Die entsprechende Verordnung wurde jedenfalls erst Mitte Dezember erlassen, also anderthalb Monate nach dem "kurzfristig" von Spahn:


    https://www.bundesgesundheitsm…mV_BAnz_AT_15.12.2020.pdf

  • Was dagegen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, nämlich eine enge staatliche Überwachung der Lieferketten und Produktion eines kritischen Gutes, wie dieser Impfstoffe, wird nicht mal gefordert.


    In diesem Sinne um mal bei der Astrazeneca-Produktion zu einem vorläufigen Fazit zu kommen: Obwohl die theoretische Kapazität im United Kingdom vermutlich über 10 M Dosen / pro Monat für die Zeit vor Januar und dann über 15 M Dosen / pro Monat ab, ich denke, spätestens Februar ist, kann das bei 12 M verimpften Dosen Anfang März nicht realisiert worden sein. Die Alternativerklärung, dass sie heimlich exportieren, ist nicht glaubwürdig, wenn sie gleichzeitig Millionen von Dosen aus Indien importieren. Bliebe die Erklärung, dass sie heimlich große Lagerstätten unterhalten, anstatt den Großteil zu verimpfen. Aber ich glaube die simple Wahrheit ist, Astrazeneca produziert im United Kingdom bisher vielleicht sogar noch etwas weniger als in der EU, nur kommt diese Produktion einem Land mit 60 Millionen Menschen zu Gute und die hiesige verteilt sich auf Länder mit 450 Millionen. Das ist der Vorteil, den man aus nicht-reziproken (de facto) Exportbeschränkungen zieht.


    Wenn Astrazeneca zusätzlich noch aus der Vorproduktion für die EU Dosen abgezweigt hat, um ihre Ausfälle im UK abzudecken, sollte das auf jeden Fall aufgearbeitet werden.

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