Der SARS-CoV-2-Thread

  • Mal eine richtig gute Idee aus NRW:


  • Mit Herden kennt das Mann sich aber aus. Er kommt aus einer Bauernfamilie und wollte mal den Hof übernehmen.


    Laumann und seine zwei Brüder wuchsen in Birgte in einer konservativ-katholisch geprägten Landwirtsfamilie auf. Er besuchte von 1968 bis 1974 die Harkenberg-Hauptschule in Hörstel, die er mit dem Hauptschulabschluss (Typ 10 A) abschloss. Wie sein Vater wollte auch Laumann zunächst Landwirt werden. Als der ältere Bruder den Hof übernahm, entschied er sich für eine Berufsausbildung zum Maschinenschlosser. Schon während seiner Ausbildung, die er bis 1977 absolvierte, wurde Laumann Mitglied der IG Metall. Seinen Wehrdienst (letzter Dienstgrad Obergefreiter) leistete er bis 1978 ab. Von 1978 bis 1990 war Laumann als Maschinenschlosser bei der Niemeyer Agrartechnik GmbH in Hörstel-Riesenbeck tätig. In dieser Zeit war er auch als Betriebsrat im Unternehmen aktiv. Mit seiner Ehefrau Agnes Laumann wohnt er in Riesenbeck und ist Vater von drei erwachsenen Kindern.

    Laumann war der erste Spitzenbeamte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, der mit einem Hauptschulabschluss und ohne akademische Qualifikation zum verbeamteten Staatssekretär auf Bundesebene vereidigt wurde.

    "Bauernschlau" ist die Entscheidung aber beileibe nicht.

  • Also Empfehlung für Ad26.COV2.S ist da: https://www.ema.europa.eu/en/n…-janssen-authorisation-eu


    Und noch aus dem Einbruch in die EMA-Systeme: Eines der Handelsgeheimnisse, in das die Öffentlichkeit keinen Einblick hat, war die Stabilität der mRNA in der kommerziellen Produktion bei Pfizer/Biontech. Vor der Zulassung gab es laut dieser Auswertung Sorge darum, aber letztlich war das, wie wir wissen, kein Hindernis: https://www.bmj.com/content/372/bmj.n627

  • Da war doch auch was mit Migranten die öfter betroffen waren, durch engeres soziales Umfeld oder genetisch?

    Wenn man richtig hinguckt wird das Ergebnis wohl sein: sozio-ökonomisch. Sah man ja leider auch in den USA und dem UK. Leute mit migrantischem Hintergrund machen leben statistisch häufiger urban, weniger lädnlich und machen öfter prekäre Jobs in denen Distanz und Homeoffice nur schwer bzw gar nicht möglich ist. Die "weiss Schicht" steht da dann statistisch fast automatisch besser da.

  • "Kinder sind keine Pandemietreiber"


    https://www.news4teachers.de/2…nungen-bereits-bemerkbar/


    Hätte uns doch nur jemand gewarnt.

    Feigl-Ding hat mal ähnliche Trends aus verschiedenen Ländern in einem Threadzusammengetragen.


  • Wenn das mal nicht ne Storry für Dich ist, Tilo

    Ich hoffe Du verstehst das...


    https://blog.fefe.de/?ts=9eb4eed6


    Hm, war das nicht klar?


    Aber es ist schon ein netter Nebeneffekt, dass die mRNA-Technik hier einen Sprung nach vorne gemacht hat. Und obwohl sie offenkundig so weit war, war die Umsetzung durchaus eine Herausforderung. Umso enttäuschender ist die Produktionsleistung von Astrazeneca, denn das sollte eigentlich das einfach herzustellende und billige Massenprodukt sein. Wenn ich so darüber nachdenke, ist auch irgendwo bezeichnend, dass Astrazeneca gar keine eigenen Produktionsstätten einsetzt, dass sind ja alles Dienstleister, ob nun Oxford Biomedica, Wockhardt, Serum Institute of India, Thermo Fisher Scientific oder Catalent. Und den Impfstoff haben sie von Oxford. Also das Reservieren von Produktion und Zusammentackern einer Lieferkette hätte vielleicht auch jemand anders hinbekommen.

  • Wenn man richtig hinguckt wird das Ergebnis wohl sein: sozio-ökonomisch. Sah man ja leider auch in den USA und dem UK. Leute mit migrantischem Hintergrund machen leben statistisch häufiger urban, weniger lädnlich und machen öfter prekäre Jobs in denen Distanz und Homeoffice nur schwer bzw gar nicht möglich ist. Die "weiss Schicht" steht da dann statistisch fast automatisch besser da.

    Sah man auch in Israel in den orthodoxen Vierteln und bei den arabischen.

    Wo viele Leute (mit vielen Kindern)auf engem Raum wohnen wird man schneller krank.

    Logisch eigentlich

  • Also hier die britischen Impfungen. Ich habe das nochmal selbst geplottet, weil die Datenaufbereitung, die sie anbieten zwischen Erst- und Zweitimpfung trennt, und das macht die Interpretation schwieriger, deshalb hier beides zusammen:



    (Vor Anfang Januar bieten sie keine solche Daten an.)


    Der 15. Februar ist hier ein Schlüsseldatum, denn es gab das politische Versprechen bis dahin die 15 Millionen Briten mit hohem Risiko (das Äquivalent unserer Prioritätsgruppen 1 plus 2) zu impfen. Man konnte direkt nach dem Erreichen dieses Ziels einen gewissen Rückgang bei den Impfungen sehen, auch wenn es keinen wirklich starken Einbruch gab. Interessanterweise wurde in der britischen Übersicht dieser Daten gerade erst eine zweite Aufbereitung mit der Wochenleistung entfernt, die diesen Rückgang deutlicher macht, hier vor ein paar Tagen noch vorhanden:


    https://web.archive.org/web/20…v.uk/details/vaccinations



    Vielleicht kommt sie wieder.


    Es ist also weiter denkbar, dass das UK aus der EU mitversorgt wurde und diese Unterstützung jetzt weggefallen ist, zumal sich das Vorniveau an Impfungen bis jetzt auch noch nicht wieder zu erholen scheint. Wir sehen in den Impfstofflieferungen an die EU-Länder einen langsamen Trend nach oben, hier gab es einen Abfall und Stagnieren. Gleichzeitig kann so eine Aufstockung, jedenfalls mittlerweile, keinen sehr großen Umfang haben. Das UK hat immer noch deutlich mehr Dosen aus heimischer Produktion (wegen dem Übergewicht von AZD1222) übrig als ein EU-Land vergleichbarer Größe (und ich gehe nicht davon, dass sie etwas ins Land schmuggeln). Aber gerade während der Phase der Steigerung der Lieferungen im Januar könnte es natürlich eine größere Rolle gespielt haben, zumal die Abzweigung bei der Vorsorgungsdimension der EU für ein dem gegenüber kleines Land einen ziemlichen Unterschied bedeuten kann.


    Interessant ist auch, dass mit dem Erreichen des Ziels die Zweitimpfungen wieder einsetzen. Wirft auch nochmal einen anderen Blick auf den vermuteten Pragmatismus. Das sollten eigentlich keine Zweitimpfungen mit AZD1222 sein, da man sich ja entschlossen hatte die 12 Wochen abzuwarten und die ersten Impfungen mit diesem Impfstoff waren da erst 6 Wochen her, also im Prinzip erst ab Ende März. Es sollten also die Impfungen mit Comirnaty sein und das wäre vom Zeitraum sicherlich auch davor dran gewesen (wobei man sagen muss, dass das auch stark von den anderen Ländern neben England durchgeführt wird). Andererseits weiß ich nicht, ob es von der Menge her hinkommt.


    Die Frage ist - umso mehr, wenn man jetzt schon AZD1222 als Zweitdosis verimpft - wäre man von dem Ansatz voll überzeugt, warum sich dann nicht weiterhin auf die Vergabe der Erstdosis konzentrieren?

  • Kleiner Nebenaspekt noch aus dem Politico-Artikel über die Lieferung von Ad26.COV2.S:


    https://www.politico.eu/articl…ix-eus-production-crunch/


    Zitat

    However, the U.K. depends on Pfizer’s Belgian plant to supply the country’s BioNTech/Pfizer doses. The EU approved the delivery of more than 9 million vaccines to the U.K. from the end of January until the beginning of March — one quarter of the vaccines exported in that time frame, according to those figures presented to EU diplomats.


    Aus meiner Sicht ergibt diese Aussage im Kontext von Pfizer/Biontech-Lieferungen keinen Sinn. Deutschland hat in diesem Zeitraum vielleicht 3-4 Millionen Dosen Comirnaty geliefert bekommen. UK bis zu das Dreifache?


    Scheint auch kein Fehler zu sein, die Journalisten von Bloomberg haben wohl die gleiche Quelle gesehen:


    https://www.bloomberg.com/news…-of-bloc-8-million-to-u-k


    Zitat

    With 9.1 million doses, the U.K. was the largest recipient of EU vaccine exports as of March 9, according to a document seen by Bloomberg. Canada was next, receiving 3.9 million and the U.S., the eighth in line, got 954,000.


    Ich dachte dann noch der Teil mit "from the end of January" könnte vielleicht nicht stimmen, aber das basiert ja vermutlich auf diesem Mechanismus der Exportüberwachung, vorher hatte man diese Einsicht gar nicht.


    Natürlich hat UK einen separaten Liefervertrag, also undenkbar ist es vielleicht nicht. Für meinen früheren Abschätzungsversuch über die Produktion in Puurs hatte ich die Erstbestellungen rausgesucht. Das Verhältnis UK-Kanada 2-zu-1 (9.1 M/3.9 M) würde mit den oben genannten Exportzahlen gerade so hinhauen (wobei demnach dann Mexiko Platz 2 sein sollte), aber die EU müsste dann im Verhältnis 5-zu-1 bzw. 10-zu-1 von Pfizer/Biontech beliefert werden. Also zum Beispiel für die 9.1 M an das UK ~ 46 M Dosen, von denen Deutschland im Zeitraum Ende Januar bis Anfang März, im Wesentlichen also im letzten Monat, 8.5 M Dosen hätte bekommen müssen, wie gesagt es waren eher 3-4 M.


    Also eigentlich müsste da Lieferungen von Moderna (allerdings von der Bedeutung für die UK-Impfkampagne unklar) und vermutlich hauptsächlich von Astrazeneca mit drin sein.

  • Meine Güte, dieser Impfstoff von Oxford/Astrazenca wird gefühlt alle paar Tage irgendwo (bisher) temporär aus dem Verkehr gezogen. Diesmal in Dänemark:


    https://www.politico.eu/articl…es-of-severe-blood-clots/


    Ist wohl nicht nur ein Gefühl:


    https://www.politico.eu/articl…ast-a-month-to-get-doses/


    Zitat

    A host of other EU countries — including Austria, Estonia, Italy, Latvia, Lithuania and Luxembourg — have already suspended specific batches of the vaccine over similar concerns, even though European regulators say there's no indication that the vaccine caused problems.

  • Zitat von Kulturmarxist


    Wenn man richtig hinguckt wird das Ergebnis wohl sein: sozio-ökonomisch. Sah man ja leider auch in den USA und dem UK. Leute mit migrantischem Hintergrund machen leben statistisch häufiger urban, weniger lädnlich und machen öfter prekäre Jobs in denen Distanz und Homeoffice nur schwer bzw gar nicht möglich ist. Die "weiss Schicht" steht da dann statistisch fast automatisch besser da.

    Der Vollständigkeit halber neben dem sozio-ökonomischen Aspekt sollte man auch kulturell bedingte Faktoren nennen. Siehe:

    Sah man auch in Israel in den orthodoxen Vierteln und bei den arabischen.

    Wo viele Leute (mit vielen Kindern)auf engem Raum wohnen wird man schneller krank.

    Logisch eigentlich

    Unter kulturell subsummiere ich auch die in der Pandemie leider nicht hilfreichen Bräuche und religiösen Traditionen, die in anderen ethnischen Gruppen schon in normalen Zeiten völlig unbeirrt abgehalten werden. Die freikirchliche Gemeinde im Nachbardorf, die arabische Hochzeitsgesellschaft und die ultraorthodoxen Großfamilien in Israel und anderswo sind es längst gewohnt ihr eigenes Ding zu machen und voller Stolz ihre eigenen Regeln in der vom guten Pfade längst abgekommenen Mehrheitsgesellschaft zu vertreten.


    Angehörige der Community werden eher familiär behandelt und das sorgt natürlich auch für viel "unnötige" Nähe etc.

    Während der woke klischee Hipsterstudent den Kontakt zur Kernfamilie völlig einstellt und twittert, dass er sich schon befremdet von alten Fotos fühlt wo noch Leute ohne Masken zu sehen sind, werden Themen wie Familienfeiern zB woanders nicht so flexibel ersatzlos verschoben.
    In Jerusalem hat die orthodoxe Gemeinde einen verstorbenen Würdenträger selbstverständlich öffentlich zu Grabe getragen, ca. 500 Gemeindemitglieder, ohne jede Schutzmaßnahmen. Das war als dort gerade die Impfkampagne anlaufen sollte und der Verstorbene selbst in seinen Predigten die Menschen dazu ermuntern wollte die Maßnahmen mitzutragen. Hier handelt es sich ja zB um eine traditionell konservativ-religiöse Gruppe, die sich bewusst von weltlicher Arbeit distanziert und die ihr Leben nicht aus der Not der Diskriminierung unter diesen Umständen lebt.

    Gerade gewisse Bubbles die sich gerne als Speerspitze der sozialen Gerechtigkeit verstanden wissen, halten sich bei diesen Aspekten oft vergleichsweise bedeckt, weil das Konzept der klassischen Opfergruppenzugehörigkeit seine Widersprüchlichkeiten offenbart.

  • Das waren viel mehr als 500 auf diesen Beerdigungen das waren bei Rav Scheiner glaub 10.000.

    Was genau meinst du mit "von weltlicher Arbeit distanziert? "

    Das stimmt so nämlich nicht.

    Es gibt Yeshiva Studenten,die StaatsGeld bekommen oder Stipendien der Yeshiva.

    Trotzdem arbeiten alle wenigstens ein wenig außerhalb des Talmud Studiums (was auch Arbeit ist)

    Außerdem betrifft das nicht alle Gruppen der Haredim.

    Es gibt auch zB Chassidische Gruppen, die aus Prinzip keine Spenden annehmen.

    Also auch kein Staatsgeld.

  • Jetzt sind wir also wieder beim Positivanteil angekommen.


    Also um was es hier meines Erachtens geht, Leute sind auf der Suche nach einer Möglichkeit das Inzidenzkriterium zu umgehen:


    https://www.tagesschau.de/inve…a-daten-inzidenz-101.html


    Zitat

    Aber beim Blick auf die Inzidenzwerte hat der Landrat Zweifel: Er beklagt, dass die Vergleichbarkeit sehr eingeschränkt sei, wenn nicht ermittelt werde, wie viele Personen insgesamt getestet werden. Dann könne auch keine Positivenquote errechnet werden. "Die Inzidenzwerte in den Kreisen sind also statistisch nicht valide und können deshalb meines Erachtens nur ein Indikator für Entscheidungen in grundrechtsrelevanten Bereichen sein", meint Scherer.


    "[S]tatistisch valide" was soll das heißen? Ich denke das Ziel ist, sagen zu können, okay, der Inzidenzwert ist überschritten, aber unser Positivanteil ist so niedrig, wir testen einfach so viel, deshalb zählt die Grenze in diesem Fall nicht.


    Was das Interesse des Laborverbands ist, weiß ich nicht, vielleicht würde das nochmal als Leistung bezahlt oder sie denken einfach man sollte alle Daten, die sie erheben, verwenden. Grundsätzlich, wenn es einfach ist, soll man aus meiner Sicht alle Daten sammeln, aber ich kann jetzt auch nicht sagen, dass ich in einer täglichen Auswertung des Positivanteils einen großen Mehrwert gegenüber der wöchentlichen sehe und selbst da würde ich mich fragen, ob es die Einzelübermittelung negativer Ergebnisse braucht oder man die einfach zählt und einmal am Tag übermittelt.


    Das, was sich etwa dieser Landrat Scherer davon verspricht, kann dagegen offenbar nicht geliefert werden:


    Zitat

    Eine regionalisierte Auswertung etwa anhand der Postleitzahl des Getesteten ist für die Labore wegen des großen Aufwands nicht machbar. Die Daten stünden dem Verband deshalb gar nicht zur Verfügung.


    Es sei denn die Einzelübermittelung läuft darauf hinaus, dass das ein pseudonymes Ergebnis ist, wo dann woanders ein Datensatz mit der Postleitzahl existiert. In dem Fall würde ich fast annehmen, dass man aus datenschutzrechtlichen Gründen von der Erfassung abgesehen hat.


    In jedem Fall auch ein Jahr später ist das hier eine Überhöhung des Bedeutung des Positivanteils:


    Zitat

    Wird wenig getestet und die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig, könnte die Dunkelziffer umso höher sein. Wird dagegen konsequent getestet und die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig, ist die Dunkelziffer vermutlich niedriger. Zu messen wäre das an der Positivquote, also am Anteil der positiven Tests an allen Testungen.


    Ich nehme an, sie wollen sagen der Anteil der Neuinfektionen ist niedrig. Ich denke nicht, dass sich die Dunkelziffer so sinnvoll messen lässt. Der Anteil von Positiven von allen Getesteten (übrigens auch etwas anderes als alle positiven Testresultate von allen durchgeführten Tests) kann selbst nur über eine Betrachtung des Testregimes und andere begleitende Faktoren sinnvoll interpretiert werden.

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