Hm, diese Überlegung zum Einfluss der Tests auf die Inzidenz in Österreich scheint mir falsch:
https://www.zdf.de/nachrichten…ektionen-zunahme-100.html
ZitatAlles anzeigenÖsterreich: Mit der Zahl der Tests stieg die Inzidenz
Wie vermehrte Tests die absoluten Zahlen der erkannten Infektionen in die Höhe treiben, sieht man aktuell am Beispiel Österreich: Deutschlands Nachbarland forciert Schnell- und Selbsttests seit Anfang Februar. Schon seit etwa einem Monat setzt das Land auf Selbsttests in Schulen, sogenannte "Nasenbohrertests". Wer zu den seit Anfang Februar geöffneten Friseuren im Land will, muss einen negativen Schnelltest vorweisen.
Die Zahl der Testungen - Schnelltests und PCR-Tests zusammengerechnet - ist in Österreich seit Anfang Februar deutlich gestiegen. Am 8. Februar, dem Tag an dem Schulen und Geschäfte wieder unter Auflagen öffnen durften, wurden noch rund 130.000 Tests gemeldet. Anfang März waren es durchschnittlich fast doppelt so viele.
Anteil positiver Tests kaum verändert
Parallel stieg auch die Inzidenz: Die 7-Tage-Inzidenz gerechnet auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner betrug am 8. Februar noch rund 104, am 4. März dann rund 173. Die Zahl laborbestätigter Corona-Fälle pro Tag stieg von durchschnittlich 1.336 (Woche 5. bis 11. Februar) auf 2.197 (in der Woche 26. Februar bis 4. März).
Auffällig ist: Der Anteil positiver Tests ist in den vergangenen Wochen annähernd gleichgeblieben, er pendelt um den Wert eins. Am 8. Februar betrug er 0,97 Prozent, am 3. März 0,92 Prozent. Das lässt vermuten, dass die steigenden Infektionszahlen in Österreich mindestens zum großen Teil auf die gestiegenen Testungen zurückzuführen sind - und das Infektionsgeschehen an sich nicht zugenommen hat.
Zum einen die Zahl der Tests stieg auch schon davor. In der letzten Januarwoche waren die Antigen-Tests bei 50000 pro Tag, in der ersten Februarwoche bei 100000 pro Tag, und in der zweiten Feburarwoche, die mit dem 8. Februar anfängt lagen sie dann bei ca. 180000 pro Tag. Und das wurde dann nach diesen zwei knappen Verdopplungen fast nicht mehr gesteigert.
Über diesen Zeitraum ist die Zahl der Neuinfektionen etwa gleich geblieben. Die Auswirkung hätte man eigentlich recht schnell sehen müssen. Stattdessen steigen die Neuinfektionen erst in der Woche danach (15.02.-21.02.) an, also eine Woche nach der umfangreicheren Öffnung und in der Folgewoche (22.02.-28.02.), also zwei Wochen später, steigen dann auch die Hospitalisierungen und Patienten auf der Intensivstation wieder. Ganz wie man es erwarten würde. Seit dem ist eine weitere Woche vergangen und jetzt entscheidet sich, ob es weiter hochgeht oder auf diesem Niveau bleibt, letzteres dann möglicherweise auch in Folge des Testeinsatzes.
Und beim Positivanteil sieht man, dass der auch leicht täuschen kann. So wie ich das hier verstehe gehen positive Antigen-Testresultate nicht selbst in die Statistik ein, sondern nur wenn der RT-PCR-Test das Ergebnis bestätigt:
https://www.sozialministerium.…ngen-und-Quarantaene.html
ZitatAlles anzeigenMuss bei positiven Antigen-Tests zusätzlich ein PCR-Test durchgeführt werden?
Positive Antigen-Test Ergebnisse bei gesunden, asymptomatischen Personen, die keinen Kontakt zu einer erkrankten Person hatten, müssen jedenfalls mittels PCR-Test bestätigt werden („wahrscheinlicher Fall“ lt. Falldefinition).
Ausgenommen davon sind nur symptomatische Personen oder Kontaktpersonen (KP1). Kommt es zu einer Überlastung der behördlichen PCR-Testkapazitäten, kann bis auf Weiteres bei einer Person, die Krankheitssymptome aufweist (Verdachtsfall) und ein positives Antigen-Testergebnis hat, die Bestätigung durch einen PCR-Test entfallen. Selbstverständlich muss die Erfassung des Antigen-Testergebnisses im EMS sichergestellt sein.
(01.03.2021, 08:00)
(Gilt in der Version davor genauso.)
Also ist der eigentlich Positivanteil der von den RT-PCR-Tests. Mit den oben genannten Zahlen:
ZitatDie Zahl laborbestätigter Corona-Fälle pro Tag stieg von durchschnittlich 1.336 (Woche 5. bis 11. Februar) auf 2.197 (in der Woche 26. Februar bis 4. März).
Sind das 1336 / 40000, 3.34%, und 2197 / 40000, 5.5%.
Auf die oben genannten kleineren Anteile:
ZitatAuffällig ist: Der Anteil positiver Tests ist in den vergangenen Wochen annähernd gleichgeblieben, er pendelt um den Wert eins. Am 8. Februar betrug er 0,97 Prozent, am 3. März 0,92 Prozent.
Kommt man dagegen nur, wenn man auch die Antigentests einrechnet. Die haben sich natürlich fast verdoppelt, also einmal plus 100000 und einmal plus 180000, 1336 / 140000, 0.95%, und 2197 / 220000, 1%. Scheinbar bleibt der Positivanteil stabil.
Die Antigentests werden sicherlich dazu führen, dass der RT-PCR Fälle, die mit höherer Wahrscheinlichkeit positiv sind zugeführt werden, weil man trotz Falschpositiven immer noch eine Menge filtert, aber man sieht an der anderen Metrik, der erneuten Zunahme von Patienten, dass es sich um eine wirkliche Zunahme im Infektionsgeschehen handelt.