Ich nehme den nicht gemachten Shutdown im Oktober wirklich nur mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. Du hättest Dir diesen maximal einfalls- und hilflosen Schwachsinn also noch einen Monat...oder nein eigentlich 2 Monate früher gewünscht und siehst ansonsten bei der Administration dieser Krise maximal „Schönheitsfehler“? Nee Wemir, wir kommen hier nicht mehr zusammen.
Ein paar 10.000 Menschen wären dann halt weniger gestorben diesen Winter.
[...] Ein paar Wochen früher die Notbremse zu ziehen, das rettet halt aufgrund des exponentiellen Anwachsens der Ansteckungszahlen viele Leben.
Da drauf kommt, die Krankheitslast dieser Gestorbenen und der Menschen, die es überlebt haben, die Krankheitslast von Spätfolgen, die Folgen der Belastung des Krankenversorgungssystems, akut als beeinträchtigte Versorgung von allem anderen neben CoViD-19-Behandlung, als individuelle Auswirkungen auf die Arbeiter in der Krankenversorgung und als Jahre von deren Lebensarbeitszeit, die das System vermutlich verlieren wird. Und - warum es eben kein "einfalls- und hilflose[r] Schwachsinn" ist - darauf kommen auch die Folgen der länger als nötigen Eindämmungsmaßnahmen für die Gesellschaft, also das worüber du dich aktuell erregst Danton.
Die Teilnahme der Bevölkerung vorausgesetzt, geht es auf jeden Fall schneller nach unten und man kommt auch tiefer, hat also bessere Voraussetzungen für einen Neustart. Je weiter in die Epidemie hinein man bremst, desto länger braucht es und je länger es braucht, desto weniger effektiv wird die Maßnahme durch Ermüdungserscheinungen hinten raus, wodurch man schließlich auf einem höheren Niveau wieder öffnet, weil man ein Plateau erreicht oder es zu langsam geht, und dann natürlich schlechtere Chancen hat, dieses mal erfolgreicher zu sein.
Ja das Ziel, wenn man eine Perspektive wie diese Impfstoffe hat, sollte sein, die Inzidenz mit ertragbaren Beschränkungen unten zu halten. Aber wenn man die Kontrolle verliert und dann zögert auf die wirksameren Maßnahmen zu wechseln, erhöht man die Kosten für die gesamte Gesellschaft deutlich. Hier macht die Ausbildung tatsächlich mal einen Unterschied. Man konnte sehen, Merkel wollte Mitte Oktober direkt eingreifen, weil sie sich an den Modellrechnungen orientiert hat. Das war vermutlich gegenüber Anfang Oktober schon der spätere Zeitpunkt. Viele der anderen Mit- bzw. eigentlichen Entscheidungsträger haben versucht der Epidemie vorher Zeit abzuhandeln, die wir jetzt hinterher mit Zinsen draufgezahlt haben.
Damit bin ich wieder bei der Einschätzung:
Und die andere Gruppe sind die, die sagen, man muss wohl etwas machen, wenn die Bude brennt. Aber solange noch nicht viel los ist, haben sie kein Verständnis, dass man interveniert, und fordern, dass es auch anders gehen muss, und sobald (relativ) nicht mehr viel los ist, haben sie ein schnell abnehmendes Verständnis dafür, dass man nicht wieder öffnet.
Zufällig ist diese Haltung auch kontraproduktiv für das Eigeninteresse dieser Gruppe.