Der SARS-CoV-2-Thread



  • Schon der erste Satz ist, trotz hoher allgemeiner Beliebtheit, grundfalsch.

    Zitat

    Was wir brauchen, ist ein Impfstoff gegen "deutsches Dauernörgeln" und hysterische Schlagzeilen.

    Nein, nörgeln, Verbesserungen suchen und einfordern, sich nicht dem Zweitbesten zufrieden geben und das Bessere als den Feind des Guten betrachten hat dieses rohstoffarme Land zu dem gemacht was es ist. Warum wir es nicht im Sozialen Bereich auch hinbekommen ist eine andere Geschichte.


    Zitat

    Zuerst regen wir uns kollektiv darüber auf, dass nicht genug Impfstoff da ist. Denn wir Deutschen gehen offenbar davon aus, dass wenn im November ein Impfstoff gefunden wurde, im Januar ganz Deutschland durchgeimpft sein muss. Dann ärgern wir uns darüber, dass es Länder gibt, die mehr Impfstoff haben als wir.

    Ich für meinen Teil reg mich nicht drüber auf dass andere den Impfstoff haben, sondern dass wir wenig haben. Die implizierte Missgunst bringt zwar inhaltlich nix, aber Stimmung ist ein Wert an sich.


    Zitat

    Ja - aber die sind ins Risiko gegangen und haben nicht bis zu Ende geprüft. Hätte ja auch sein können, dass der Impfstoff, den die anderen per Notverordnung spritzen, gar nicht wirkt - oder grüne Pickel macht. Da wäre aber was los gewesen, wenn wir so Milliarden in den Sand gesetzt hätten. Oder dass jeder gegen eine Impfdosis alle seine Gesundheitsdaten an die Pharmaindustrie geben muss, wie in Israel. Diese Datenschutzdiskussion haben wir in Deutschland ja schon bei der App ausgestanden - die deswegen auch nur halbwegs funktioniert.

    Soso, da hätte man viel schönes Geld verbrannt, die schlechte Story hat sie direkt von Spahn geklauft. Wir verbrennen Geld eben lieber als Wirtschaftsstütze...

    Dass unsere Gesundheitsdaten (also die von uns gesetzlich versicherten) von Onkel Spahn eh schon eingezogen wurden scheint an ihr vorbeigegangen zu sein, scheint privatversichert (Stimmung kann ich auch). Das die Wirksamkeit der App unabhängig vom Datenschutz fraglich bis stark zweifelhaft war (wie kommen denn die Daten aufs Fax des Gesundheitsamts? (mehr Stimmung)), aber der Datenschutz ist ja gern und oft Prügelknabe wenn etwas nix werden soll/ darf.


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    Es ist deshalb natürlich nicht so, dass die deutsche Regierung und die EU alles richtig gemacht haben, dass keine Fehler gemacht worden sind und dass man die nicht benennen soll. Das muss man - unbedingt. Aber diese fast hysterische Aufregung, die mit jedem dieser Punkte erzeugt wird, nervt. Jeden Tag wird ein anderer Punkt hyperventiliert.

    Lies deinen eigenen Text und dann fragen wir uns nochmal: "Wer hyperventiliert da grade?"


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    Jetzt also die Aufregung um AstraZeneca contra BioNTech. Wer ernsthaft überlegt, sich lieber gar nicht impfen zu lassen als mit AstraZeneca, hat den Schuss nicht gehört. Was ist das für ein Luxusproblem?

    Ja, es kann sein, dass man vorübergehend Fieber und einen dicken Arm von der Impfung bekommt. Ja, der Impfstoff ist etwas weniger wirksam als andere. Aber er wirkt. Er schützt vor schweren Krankheitsverläufen. Das ist nachgewiesen und das ist das wichtigste. Dass Ärztinnen und Pfleger, die jeden Tag auf der Corona-Station arbeiten, vielleicht besser den hochprozentigen Wirkstoff bekommen sollten, ist nachvollziehbar. Aber die Mehrheit der Deutschen arbeitet eben nicht auf der Intensivstation.

    Sie hat wohl keine Kinder/ Alten zu Hause die auch gern versorgt wären und denen man nicht den Zettel "Heute wegen Imfung geschlossen" an Bad, Kleiderschrank, Küche und Waschmaschine hängen kann. Da hätte ich dann auch gern Hochprozentiges ( Rudi und Stimmung).


    Zitat

    Am besten fasst das der amerikanische Infektiologe Lawrence Corey zusammen. Er fragt: "Gegen was wollen Sie eigentlich bei Corona geimpft werden? Wollen sie einen Impfstoff, der Sie vor Husten schützt oder wollen Sie einen Impfstoff, der sie vor dem Tod bewahrt?"

    Der fragt Hartzer dann wahrscheinlich auch ob sie gern im Luxus schwelgen möchte (soziale Teilhabe und so) oder ob sie nicht dankbar sein können, dass sie nicht mit Hungerbauch krepieren... ( Aber in Amiland stellen sich die Fragen nicht; noch mehr Stimmung)



    Zitat

    Die Antwort dürfte ziemlich einfach sein. Und jetzt alle mal einen Gang runterschalten.

    Ist grad schwer, und in solchen Momenten versteh ich den Impulsd die ganze Presse und Journallie in einen Sack zu stecken und draufzuhauen, trifft ja keinen falschen nicht...


    Dann beruhig ich mich aber wieder.


    tl/dr: war eher eigene Stressbewältigung dieser Beitrag.

  • "ALLE seine Gesundheitsdaten ,wie in Israel"


    Wer schreibt son Unfug?

    Ich will ihn ohrfeigen.

    Das stimmt nicht -nicht ganz gelogen aber durch Auslassung einfach ärgerliche Stimmungsmache.


    In Israel werden anonymisierte Daten weitergegeben.

    Das wird nicht gemacht, weil Israel seine Bürger verkauft- sondern letztlich kommt es den Menschen ja zugute.

    So wie das da steht könnte man meinen Israel übermittelt : Moses Mendelssohn geboren 1890 per Kaiserschnitt, im Alter von 3Jahren an den Mandeln operiert, mit dreieinhalb eingewachen er Zehennagel am rechten großen Zeh ... wurde am 13.1. Mit der Erstdosis des Vakizins Pfizer versorgt "

  • Hab im Screenshot die Autorin dreimal Evil Seibert gelesen, bevor meine Augen richtig justierten. 😅


  • Das ist ja nett, aber einerseits gibt es noch keinen Impfstoff für Kinder, was bedeutet mir hilft mein milder Verlauf wenig wenn meine Kids irgend einen LongCovidKäse durchs Leben ziehen.


    Die ganze Propagandamaschinerie die gerade anläuft um das AstraZeneca-Loblied zu singen klingt übrigens sehr nach der Chorgruppe die Anfang letzten Jahres das Frühlingslied "Masken sind nur für medizinisches Personal" in den Charts hatte...


    Wer einmal lügt, ...

  • Diese Mehrteiler werden eine schlechte Angewohnheit:


    Ich sehe nur eine Wand, in der du dir recht gibst auf Basis einer Stichprobe und dir auf die Schulter klopfst?


    Klar gebe ich mich mit einer Stichprobe zufrieden, wenn sie so eindeutig die These belegt, von der ich ausgegangen bin. Ich stecke da sicherlich nicht mehr Zeit rein als notwendig ("notwendig" dehnt in einer Forendebatte sowieso schon die Bedeutung). Da muss dann jemand anders mit den entsprechenden gegenteiligen Belegen zeigen, dass Seuchenschutzbehörden, insbesondere die hiesige, davon ausgegangen ist, dass Maskentragen in der Allgemeinbevölkerung viel bringt.


    Weil ich es schon ein paarmal erwähnt habe, habe ich auch nochmal kurz im Bezug auf Japan als Beispiel für Ostasien gesucht. Das einzige, was ich direkt gefunden habe ist dieser "National Action Plan for Pandemic Influenza and New Infectious Diseases" von 2013.


    https://www.cas.go.jp/jp/seisa…ional%20action%20plan.pdf


    Zugegeben schon etwas älter, aber ein neuere englischsprachige Version scheint es nicht zu geben. Man sieht, dass es tatsächlich zum Repertoire gehört, das Tragen von Masken zu empfehlen (und auch noch Gurgeln) zusätzlich zur Hust-/Nies-Etikette und Händehygiene. Allerdings ähnlich wie bei den letzteren beiden Maßnahmen und dem RKI, gibt es eine Einschränkung, dass man es allgemein empfiehlt, obwohl man jetzt keine guten Belege für die Wirksamkeit als Eigenschutz hat (und auch keine für Fremdschutz anführt) und auch hier findet sich eine Andeutung, dass es die gegenteilige Auffassung gibt. Fußnote 29 auf S. 15:


    Zitat

    Patients can reduce the risk of, and opportunity for, infection to other people by wearing a mask. As for the prevention of infection from other people, it has been reported that wearing a mask, if combined with washing hands, is effective to a certain degree as a preventive measure. However, there is both support for and opposition to the theory that it is effective in preventing influenza infection and there is not yet a solid scientific basis for the effectiveness.


    Im Folgenden wird darauf ein paarmal als Fremdschutz verwiesen, aber auch an einigen Stellen zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr allgemein empfohlen.


    Und das ist dann eben der Unterschied. Da wo sich eine gewisse Tradition entwickelt hat, wird es praktiziert, da wo es die Praxis nicht gibt, hat man sich das mal angesehen und - was ich bisher gesehen habe - war die Einschätzung, dass es auf keine wirklich überzeugende Evidenz hinausläuft, insbesondere Evidenz aus Studien, wo die Intervention mit einer Kontrolle verglichen wird.


    Aber wo steht da, wie der Wirksamkeitsverlust in weniger kontaminierten Bereichen erklärt werden soll


    Ich hoffe es ist klar, dass es mir nicht darum geht, was richtig ist. Man kann sicherlich erstmal von der Hypothese ausgehen, dass man einen ähnlichen Schutz erzielen kann wie im professionellen setting. Aber wenn die Studien, die es dazu gab, in der Tendenz eher das Gegenteil anzeigen, die Belege schwach sind, nur eine Kombination von Maßnahmen wirkte etc., dann ist das keine Evidenz für die Maßnahme. Warum die Hypothese nicht zutrifft, ist eine Forschungsfrage, aber wiederum Zweifel an der fehlenden Evidenz sind erst recht keine Entscheidungsgrundlage. Eine herausragende Aussagekraft wird den Studien ja auch nicht zugeschrieben, die Forschung dazu wurde sicherlich nicht als abgeschlossen betrachtet.


    Ich meine, eine These war, die Masken würden Sicherheit vortäuschen und so zu Nachtlässigkeit führen. So nach dem Motto, mit Sicherheitsgurt fährt man schneller. Wird so in der Querdenker-Szene heute noch vertreten. Ach wie ich sehe, führst du genau das an. :thumbup:


    Das ist eine sinnvolle Überlegung, aber ich bin mir sicher die Querkdenker haben einen Weg gefunden, sie absurd zu machen.


    Aber wenn du selbst so einfältig warst, die das auszudenken, kann man es dir wohl kaum ausreden und muss froh sein, wenn du die Wirksamkeit heute anerkennst.

    Nur eines würde mich interessieren. Wurdest du inzwischen und wenn ja wodurch von der Wirksamkeit überzeugt?


    Also ich kann dir das leider im Detail auseinandersetzen, weil ich mich tatsächlich halbwegs erinnere.


    Fangen wir mal spekulativ an: Hätte ich mich vor der Pandemie mit dieser Frage auseinandergesetzt, hätte diese Auswertungen gelesen, die Studien dazu und meinethalben auch andere Studien zu Aerosolen - ich gehe davon aus, wir reden über welche, die vorher publiziert wurden - wäre ich dann auch zu einem ähnlichen Schluss gekommen? Das könnte man ausprobieren. (Ich werde es nicht tun.) Die Möglichkeit, dass die Auswertung nicht gut war, oder dass man das Potential nicht gesehen hat (also auch in dem WHO-Dokument wird ein Fingerzeig aus einer Studie vermerkt: "however, they reported a significant reduction in ILI if the mask was worn with good compliance in a secondary analysis"), will ich nicht ausschließen. Klar ist aber auch, dass es sich zwar um eine Studiensichtung mit wissenschaftlichen Hintergrund handelt, aber die Aufgabe so einer Institution bei so einer Zusammenstellung von Empfehlungen ist nicht die wissenschaftliche Weiterentwicklung.


    So dann die drei separaten Fragen: Eigenschutz. Ich bin bis so Sommer, denke ich, davon ausgegangen, dass die Masken einem Amateuranwender wie mir einen gewissen aber keinen verlässlichen Eigenschutz bieten. Dann habe ich mitbekommen, dass es wohl mittlerweile auch Studien gibt die eine Eigenschutzwirkung bei Nutzung in der Allgemeinheit belegen. Hat mich jetzt nicht verwundert, kann aber auch nicht sagen, dass ich mir das noch angesehen hätte, denn letztlich war mir das egal, weil die Maßnahme so oder so galt und bis heute gilt.


    Ich bin nicht vom verlässlichen Eigenschutz ausgegangen, unter anderem wegen den Aerosolen. Ich habe erst später eine FFP2-Maske getragen und bei den anderen Masken war klar, dass man den Luftanteil, den man ungefiltert einatmet, reduziert, aber doch noch immer sehr viel direkt eingeatmet wird. Aus der eigenen Anschauung waren mir auch die ganzen Vorbehalte plausibel. Angefangen damit, dass die Maske ein Wegwerfprodukt ist. Ich habe die dann letztlich nicht regelmäßig gewaschen, sondern nur nach Benutzung trocknen lassen und einige Tage später neuverwendet. Dann das man eigentlich die Hände reinigen soll, bevor die Maske aufgesetzt wird (wie gesagt ich nehme den kleinen Anteil Schmierinfektion weiter ernst) oder zum Beispiel zu Hause aufsetzen und erst wieder abnehmen, wenn man zurück ist. Beides habe ich nicht gemacht, aber mich bemüht die Maske nur äußerlich zu berühren, wenn ich sie aufsetze. Ich konnte allerdings etliche Leute beobachten, die die Maske einfach nur in ihre Tasche geknüllt haben. Andere anekdotische Belege für die Vorbehalte: Die Masken wurden falsch getragen, Leute haben tatsächlich öfter an der Maske rumgefummelt, zwischendurch die Maske gelüftet, Leute kamen mit Maske näher heran (nochmal weiter gedacht, wundert mich eigentlich nicht, dass Querdenker das für wahrscheinlich halten). Einiges davon hat sich dann gebessert, anderes nicht. Die Nase über der Maske ist nicht umsonst ein Mem. Da gibt es einfach einen Anteil Personen, die die Wirksamkeit deutlich herabsetzen und das sind nach meiner Erfahrung oft die Leute, die mit den Masken arbeiten müssen, also auch diejenigen, die zum Beispiel in einem Laden die ganze Zeit da sind.


    Klar, ich bin auch davon ausgegangen, spätestens mit den FFP2-Masken, zu den Leuten zu gehören, die mehr eigene Sicherheit aus der Maske heraus holen, weil ich sie umsichtiger verwende. Aber wenn jetzt jemand vor mir steht und keine Maske auf hat, denke ich mir nicht, dass ich durch meine Maske geschützt bin. Mal kurz überlegt, da können immer noch Tröpfchen in die Augenschleimhaut kommen oder außen auf die Maske, wo man dann durchatmet oder drauf fasst und die Maske wird eben auch nicht weggeschmissen. Ich bin jetzt wieder zurück auf den Maskentyp, der meinem Eindruck nach nicht oben leckt, aber wenn der Aerosolspezialist seine Maske mit medizinischen Klebeband dichtet, dann gibt es da offenkundig noch Spielraum. Also im Zweifel schützt mich vorallem, dass die maskenlose Person gegenüber sehr wahrscheinlich gerade kein infektiöses SARS-CoV-2 ausscheidet. Letztlich habe ich die Masken genauso eingesetzt wie gedacht, als Zusatz, da wo man Abstand nicht einhalten kann, aber kein Anlass den Abstand zu reduzieren.


    Frage: Fremdschutz. da habe ich hingekommen, was gesagt wurde und was mir auch plausibel scheint, dass man etwa Tröpfchenausscheidung reduziert.


    Frage: Gesamtmaßnahme, wo möglichst alle Masken tragen, so dass ein gegenseitiger Fremdschutz realisiert wird. Fand ich sofort plausibel, wenn man die individuelle Fremdschutzwirkung bejaht. Und da es eine breit einwirkende Maßnahme ist, war klar all die Einschränkungen für den Eigenschutz spielen keine so große Rolle, solange wirklich die Mehrheit die Masken trägt.

  • Konkreter als die Ausreden, wie das Überlaufen des Mailfachs, und das Abschieben der Verantwortung vom Spahn wird es wohl nicht. Wenn man das Geschehene bewusst und wie üblich wohlwollend gegenüber den handelnden Akteuren interpretieren will und dabei das Offensichtliche ignoriert, während man so tut, als sei Politik offen regel-basiert, dann kommt man wohl zu solchen Schlüssen.


    Nun für mich haben die Beschaffungsprobleme nur am Rand mit der Evidenzfrage zu tun. Zufällig war es so, dass man ehrlicherweise sagen konnte, wir haben nach gegenwärtigen Stand keine Evidenz für die Wirksamkeit der Masken als Maßnahme zum individuellen Eigenschutz für die Bevölkerung. Das ändert überhaupt nichts daran, dass es zu der Knappheit gekommen ist, in dem Bereich für den man Masken vorgesehen hatte, nämlich die Krankenversorgung und das lag ja nicht nur an der Nachfrage in der deutschen Bevölkerung.


    Und ich nehme hier wieder die globale Perspektive ein. Ein fitterer Gesundheitsminister, der früher bestellt hätte, hätte auch nur bedeutet, dass woanders mehr fehlt. Also letztlich war das eine Frage der Vorbereitung, man hätte eben einen ausreichenden Vorrat haben müssen, um im Fall einer Pandemie die Zeit zu überbrücken bis der Markt auf die Nachfrage reagiert. Absehbar war so eine anfängliche Knappheit sicherlich.

  • Ich nehme mir mal die Zitate von dir Marner. Da muss ich den Artikel nicht selbst lesen.


    Zitat

    Zuerst regen wir uns kollektiv darüber auf, dass nicht genug Impfstoff da ist. Denn wir Deutschen gehen offenbar davon aus, dass wenn im November ein Impfstoff gefunden wurde, im Januar ganz Deutschland durchgeimpft sein muss. Dann ärgern wir uns darüber, dass es Länder gibt, die mehr Impfstoff haben als wir.


    Die Schuld der Medien aus meiner Sicht.


    Zitat

    Ja - aber die sind ins Risiko gegangen und haben nicht bis zu Ende geprüft.


    Weiß nicht, ob das stimmt, wobei die US-Amerikaner mit Bezug auf die Briten behauptet hatten, die hätten praktisch nur die Firmendaten abgenickt. Deren Notzulassung hat ja etwas länger gedauert. Damit habe sie ihre Verzögerung gegenüber den Briten begründet.


    Zitat

    Diese Datenschutzdiskussion haben wir in Deutschland ja schon bei der App ausgestanden - die deswegen auch nur halbwegs funktioniert.


    Für das, was sie machen soll, funktioniert sie nur halbwegs, weil sie zu wenig genutzt wird. Weitergehende Wünsche was sie auch machen sollte, mögen dann am Datenschutz gescheitert sein.


    Zitat

    Aber diese fast hysterische Aufregung, die mit jedem dieser Punkte erzeugt wird, nervt. Jeden Tag wird ein anderer Punkt hyperventiliert.


    Müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir nicht auch so ging. Und ich lese nicht mal nachhaltig die täglichen Schlagzeilen.

  • Das ist ja nett, aber einerseits gibt es noch keinen Impfstoff für Kinder, was bedeutet mir hilft mein milder Verlauf wenig wenn meine Kids irgend einen LongCovidKäse durchs Leben ziehen.


    Allerdings solltest du auch noch nicht, von der höheren Effektivität gegen mildere Verläufe bei den mRNA-Impfstoffen, auf eine sterilisierende Immunität schließen. Die Daten dazu kommen jetzt erst rein. Etwa die Verringerung der Viruslast, die Drosten am Dienstag besprochen hat.


    Wenn ein Virologe 150 Podcasts zu einem Virus macht, dann ist irgendwann alles mal gesagt : )


    Aber noch längst nicht von jedem.

  • Nun für mich haben die Beschaffungsprobleme nur am Rand mit der Evidenzfrage zu tun. Zufällig war es so, dass man ehrlicherweise sagen konnte, wir haben nach gegenwärtigen Stand keine Evidenz für die Wirksamkeit der Masken als Maßnahme zum individuellen Eigenschutz für die Bevölkerung. Das ändert überhaupt nichts daran, dass es zu der Knappheit gekommen ist, in dem Bereich für den man Masken vorgesehen hatte, nämlich die Krankenversorgung und das lag ja nicht nur an der Nachfrage in der deutschen Bevölkerung.

    Gut, da sind wir anderer Meinung, aber du musst mit noch die Fragen nach der dich überzeugenden Evidenz beantworten.

    Und ich nehme hier wieder die globale Perspektive ein. Ein fitterer Gesundheitsminister, der früher bestellt hätte, hätte auch nur bedeutet, dass woanders mehr fehlt. Also letztlich war das eine Frage der Vorbereitung, man hätte eben einen ausreichenden Vorrat haben müssen, um im Fall einer Pandemie die Zeit zu überbrücken, bis der Markt auf die Nachfrage reagiert. Absehbar war so eine anfängliche Knappheit sicherlich.

    Ach so, bei Fauci spielt die globale Perspektive dann aber keine Rolle, oder wie. Nach Belieben zwischen inter- und nationaler Brille wechselt auch unser Forengeist gerne, je nachdem, was ihm gerade in seine Erzählung passt. Das ist nicht konsequent. Die fehlten eigentlich überall. Aber man hätte mit rechtzeitiger aufrichtiger Ansage früher mobilisieren können, was man später dann ja auch getan hat. Auch das ist eigentlich wieder ein staatstragendes Argument für den gescheiterten Versuch, sich still und heimlich aus der Verantwortung zu stehlen.

  • Spielt ja keine Rolle, ob nun 60 % oder 90 % Unsinn sind. Ist genauso sinnvoll, wie auf Impfskeptiker zu schimpfen und über Impfpflicht zu lamentieren, solange man es nicht mal schafft die Versorgung annähernd sicherzustellen.


    Also zufällig waren 60-70% auch mein Stand bis praktisch vor ein paar Tagen, weil ich von einem R0 von 3 ausgegangen bin. Mittlerweile habe ich die letzten Mailab-Videos gesehen und festgestellt, dass man wohl jetzt von einem R0 von 3.3 bis 3.8 ausgeht. Aus der Beschreibung:


    https://www.youtube.com/v/pGJEVXvOcRY


    Zitat

    Das Robert-Koch-Institut RKI spricht von einer Basisreproduktionzahl R0 von 3,3 - 3,8:

    https://www.rki.de/DE/Content/…df?__blob=publicationFile (Epidemiologisches Bulletin vom 14. Januar 2021, siehe Seite 10)


    Jedenfalls damit kommt man mit dem höheren Wert rechnerisch auf eine Herdenimmunitätsschwelle von ca. 75%.


    Diese neue Spanne ist nehme ich an einfach eine Veränderung des Erkenntnisstandes und ich hoffe, dass jemand wie Fauci sich den aneignet. Sehe ich kein Problem mit. (R0 hängt sowieso von der Bevölkerung und Umgebung ab. Die erste Bestimmung in China muss also nicht unbedingt voll übertragbar sein.)


    Aber wie kommt man auf - er sagt ja 90% wären es nicht - sagen wir 85%? Das wäre ein R0 von 6.7 (1/0.15). Wie kommt man bitte darauf? Selbst mit der Variante, und da behalte ich mir Zweifel vor, ob man von so einer pauschalen Anhebung von R um 0.3 ausgehen kann, wäre man bei der oberen Grenze der Spanne bei 4. Also wenn Fauci hier letztlich ein Bauchgefühl referiert, was völlig ohne Belege ist, dann finde ich es eher problematisch, dass er das nicht weiter verborgen hat. Würde mich allerdings wundern. Vielleicht schaue ich bei Gelegenheit, wo er das hernimmt.


    Ach so, bei Fauci spielt die globale Perspektive dann aber keine Rolle, oder wie. Nach Belieben zwischen inter- und nationaler Brille wechselt auch unser Forengeist gerne, je nachdem, was ihm gerade in seine Erzählung passt.


    Also das sind doch völlig unterschiedliche Themen. Dass eine schnellere deutsche Reaktion in der akuten Situation letztlich nur woanders den Mangel erhöht hätte, und ich dafür dann nur aus Eigennutz eine Präferenz äußern kann, zumal es die Alternative besserer Vorbereitung gibt, und ob ein wissenschaftlicher Berater in einem anderen Land in seinem eigenen Kontext einräumt, dass er wider bessere Kenntnis eine Empfehlung zurückgehalten hat, wo ist da die Verbindung?

  • @Dys: Ich fürchte bei der Beitragszahl schlagen mich höchstens die kumulativen Beiträge deiner Nutzerkonten in ungelöscht. Aber selbst wenn mich alle für einen nervigen Apologeten technokratischer Strukturen halten (wo zweifelsohne meine Sympathie ruht, wenn ich sie auch in generisch besser bevorzuge), habe ich immer noch die Gewissheit, relativ zu dir mehr recht zu haben. Da bin ich wirklich von überzeugt.


    Gut, da sind wir anderer Meinung, aber du musst mit noch die Fragen nach der dich überzeugenden Evidenz beantworten.


    Du hast den überlangen ersten Teil übersehen. Musste schon wieder den Beitrag aufteilen.

  • Also das sind doch völlig unterschiedliche Themen. Dass eine schnellere deutsche Reaktion in der akuten Situation letztlich nur woanders den Mangel erhöht hätte, und ich dafür dann nur aus Eigennutz eine Präferenz äußern kann, zumal es die Alternative besserer Vorbereitung gibt, und ob ein wissenschaftlicher Berater in einem anderen Land in seinem eigenen Kontext einräumt, dass er wider bessere Kenntnis eine Empfehlung zurückgehalten hat, wo ist da die Verbindung?

    Der Zusammenhang beider Aspekte ergäbe sich aus der Berücksichtigung, die diese Begründung bzw. These dann freilich infrage stellen würde.


    Du hast den überlangen ersten Teil übersehen. Musste schon wieder den Beitrag aufteilen.

    Ne, übersehen habe ich den nicht. Es wird wohl eher so sein, entweder verstehst du meine Fragen nicht oder ich deine Antworten.

  • Der Zusammenhang beider Aspekte ergäbe sich aus der Berücksichtigung, die diese Begründung bzw. These dann freilich infrage stellen würde.


    Okay, dem kann ich wirklich nicht folgen.


    Ne, übersehen habe ich den nicht. Es wird wohl eher so sein, entweder verstehst du meine Fragen nicht oder ich deine Antworten.


    Was alles unterhalb von hier genügt dir nicht?


    Also ich kann dir das leider im Detail auseinandersetzen, weil ich mich tatsächlich halbwegs erinnere.

  • Den hab tatsächlich übersehen. Mal nebenbei, ich habs jetzt wieder nur überflogen, weil ich nicht die Ausdauer habe dieses leidige Thema nochmal komplett durchzukauen, aber eigentlich ist damit alles gesagt.

    Zitat von Wemir

    Ich bin nicht vom verlässlichen Eigenschutz ausgegangen,

    Erde an Wemir. Es ging bei der Maskendebatte schon damals nicht um Eigenschutz. Die Fokussierung darauf, kann man getrost als Nebelkerze betrachten, die unter anderem von jenen immer wieder runtergebetet wurde, die uns die Nutzlosigkeit der Dinger weismachen wollten, aus den (u.A. von Fauci) erwähnten Gründen. Es käme auch niemand auf den Gedanken, das Niesen in die Armbeuge als Selbstschutz zu deuten. Wir könnten das im Schnelldurchlauf rekapitulieren, wenn du nicht immer so ausholen würdest.

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