Der SARS-CoV-2-Thread

  • lol, und wenn alle Studis was an der Kartoffelwaage abwiegen wollen, geht da total zivilisiert von statten ;)

    Die Pflicht sich ins Wägebuch einzutragen muss natürlich entfallen. Wegen Schmierinfektion. Und ab sofort darf alles auch mit Handschuhen angefasst werden.

  • Das man Erkenntnisse zB aus dem UK nicht beiseite wischen kann weil sie aus dem UK sind und in Deutschland ja alles anders sein kann/soll/muß.

    Ja ok, das war sicher nicht meine Absicht. Aber den Tweet hat Drosten auch heute erst abgesetzt. Welche Schlüsse man aus den Studien jetzt ziehen kann, ist dann ohnehin auf einem anderen Blatt geschrieben. Das Schwarz-weiß-Denken abzustellen wäre sicher hilfreich.


    Ich bin schon dafür sich kontinuierlich heranzutasten. Kompletter Dauer-Lockdown bis zum April kann ja keine Lösung sein, wenn wir nun weiterhin sehen, dass sich die Lage stabilisiert. Warum nicht erstmal die Schulen wenigstens als Aufenthaltsraum öffnen, wo Kinder ohne passendes Umfeld zumindest eine vernünftige Lernumgebung vorfinden können. Einfach nur, wie z.B. Fefe, ständig zu fordern, Schulen dichtzumachen, empfinde ich jedenfalls nicht als lösungsorientierten Ansatz.

  • Die Pflicht sich ins Wägebuch einzutragen muss natürlich entfallen. Wegen Schmierinfektion. Und ab sofort darf alles auch mit Handschuhen angefasst werden.

    Das musst du uns aber dazu schreiben. Wir wissen ja nicht, wie so ein Praktikum abläuft.

    Aber bei uns in der Firma sind inzwischen unter Einhaltung bestimmter Regeln auch wieder mehr Leute im Büro, als noch Anfang Sommer. Die Sache ist allerdings freiwillig.

    Also gefühlt wird ja jeder Studentenjahrgang auf den folgenden schlimmer, so ganz nach dem sokratischen Verständnis von "die Jugend". Und auch, wenn die DIgestorien die Laborluftumwälzung ziemlich ordentlich auf Trap halten, weiß man ja, dass Stundenten ein Praktikum bestehen müssen. Und da das Folgepraktikum nicht im nächsten, sondern im übernächsten Semester angeboten wird, kann man mit einem misslungenen Versuch hier schon mal gerne ein Jahr im Studium "verlieren". Zwar sind die Experimente mit der Zeit echt einfacher geworden, aber irgendwie ändert das nichts an der Durchfallquote (ich mochte dieses Wort schon immer). Jedenfalls ist das nicht ein Praktikum, wo alles in Ruhe abläuft - da gibt's knapp 30 Studenten auf zwei Säle verteilt mit jeweils 2 Saalassistenten und noch ein paar HiWis. Wenn da jetzt mal die Hütte brennt (that does happen), dann vergisst man sich auch mal gerne, und damit auch Körperabstand bzw. das Tragen eines Mundschutzes. Problem ist halt, dass Praktikumssaalkapazitäten jetzt schon kaum ausreichen und alles was jetzt nicht passiert, wird mit den Jahrgängen danach noch unmöglicher. Uni und Institute werden nunmal auch nach der Anzahl an ausgebildeten StudentInnen bezahlt - und das ist der Kasus Knackus meine Damen und Herren, es geht um's Geld und der Vorwurf geht damit an die Institutsleitung, das Rektorat, das Land und oder den Bund, das hier etwas konzeptionell falsch läuft, auch ohne Corona. Dass man ad hoc online Experimente machen könnte und oder andere Hausarbeiten - no way, das käme nicht in die Tüte.

  • ... aber irgendwie ändert das nichts an der Durchfallquote (ich mochte dieses Wort schon immer)...

    ^^

    Zitat

    Uni und Institute werden nunmal auch nach der Anzahl an ausgebildeten StudentInnen bezahlt - und das ist der Kasus Knackus meine Damen und Herren, es geht um's Geld und der Vorwurf geht damit an die Institutsleitung, das Rektorat, das Land und oder den Bund, das hier etwas konzeptionell falsch läuft, auch ohne Corona. Dass man ad hoc online Experimente machen könnte und oder andere Hausarbeiten - no way, das käme nicht in die Tüte.

    Ich erinnere mich dunkel an das jährliche Hauen und Stechen, wenn endlich die Bundeszuschüsse aus dem Hochschulpakt verteilt wurden. Die jährlich überraschenden Rekorde bei den Einschreibezahlen (demografische Wandel war angekündigt) wurden notdürftig mit HIWIS für die Profs geheilt. Baulich war damit natürlich nichts zu machen, aber derlei Maßnahmen orchestriert sowieso das Land.


    Aber auch sonst ist die Planungssicherheit natürlich minimal. Wo kämen wir da auch hin? Der Markt um die Studenten ist eröffnet.

  • Ich bin schon dafür sich kontinuierlich heranzutasten.

    Also ich finde man sieht das dieser Ansatz nicht funktioniert. Weder von der einen Seite (dichtmachen, dann gucken was man aufmacht bzw welche Lobby am lautesten schreit) noch von der anderen Seite (Stück für Stück verschärfen ohne das man das Geschehen in den Griff bekommt.


    Wir haben leider in DE durch viel Glück und die verschreckte Mentalität der Deutschen hier im Lande eine andere Erfahrung gemacht (Weichspüllockdown hat funktioniert weil die Leute von sich aus "above and beyond" gingen) und diese Abweichung von der "Regel" fliegt uns jetzt um die Ohren.

    Kompletter Dauer-Lockdown bis zum April kann ja keine Lösung sein, wenn wir nun weiterhin sehen, dass sich die Lage stabilisiert. Warum nicht erstmal die Schulen wenigstens als Aufenthaltsraum öffnen, wo Kinder ohne passendes Umfeld zumindest eine vernünftige Lernumgebung vorfinden können. Einfach nur, wie z.B. Fefe, ständig zu fordern, Schulen dichtzumachen, empfinde ich jedenfalls nicht als lösungsorientierten Ansatz.

    Mit diesem Stückwerk wird es aber weiter auf einen Dauerlockdown hinauslaufen, mal hier aufmachen, hier wieder zu, gemeinsame Entscheidung der Landeschefs verkünden, 24h später tanzen die wieder aus der Reihe usw usf.


    Sorry, aber ganz plakativ: der Puff hier gehört 28 Tage geschlossen. Alles zu, was zugeht ohne das Leute hungern oder die Lichter ausgehen. Inklusive und allem voran die Schulen. Dann können wir weiter gucken. Das hätte man schon Mitte Oktober, im November oder im Dezember machen sollen/müssen. Das man es versäumt hat bedeutet aber nicht das es jetzt nichts mehr bringt.


    Alles andere muss man ehrlicherweise als "empirisch erwiesen wirkungslos" bezeichnen. Und vermutlich auch als wirtschaftlich teurer und gesellschaftlich schädlicher.

  • Du verhandelst über Zeiträume lehnst aber gleichzeitig ab, überhaupt Zugeständnisse zu machen.

    Das ist das Gleiche in Grün. Ich hatte ja nicht davon gesprochen jetzt schon damit anzufangen. Selbst der jetzt trotz besserer Zahlen verhängten radikalen Variante, muss doch aber ein Maß bestimmt werden, unter welchen Voraussetzungen man wieder zurückrollen kann spätestens dann wirst du doch sicher lieber schrittweises Stückwerk bevorzugen, als binär wieder aufzumachen.

  • Ja ok, das war sicher nicht meine Absicht. Aber den Tweet hat Drosten auch heute erst abgesetzt. Welche Schlüsse man aus den Studien jetzt ziehen kann, ist dann ohnehin auf einem anderen Blatt geschrieben. Das Schwarz-weiß-Denken abzustellen wäre sicher hilfreich.


    Aber auf Daten aus diesen Quellen hat er auch schon im Dezember verwiesen:


    https://twitter.com/c_drosten/status/1339939097507475457

    https://twitter.com/c_drosten/status/1338980055922450439

    https://twitter.com/c_drosten/status/1338910445093203968

    https://twitter.com/c_drosten/status/1337392307440672768

    https://twitter.com/c_drosten/status/1334894231199084548


    Drostens eigene Schlussfolgerung ist, man muss den Schulbetrieb verändern, wenn man sie wieder in Betrieb nimmt:


    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript252.pdf


    Zitat

    Wir müssen, das sagt diese Leopoldina-Stellungnahme auch, darauf achten, dass man auch nach dem Jahreswechsel nicht wieder so in die Schulen reingeht, wie man in die Weihnachtsferien gegangen ist, also aus den Schulen rausgegangen ist. Es muss auch organisatorisch in den Schulen jetzt etwas passieren.


    In dieser Folge, 68, diskutieren sie dann unter anderem Teilungen der Schulklassen.

  • Du verhandelst über Zeiträume lehnst aber gleichzeitig ab, überhaupt Zugeständnisse zu machen.

    Zugeständnisse kann man nicht im Vorfeld aushandeln, sondern muss sich die Entwicklung angucken und dann überlegen / diskutieren was präferiert werden soll. Der kleine Einzelhandel? Gastronomie? Urlaubsreisen? Industriefertigung? usw usf


    Alles auf einmal geht halt nicht, das sollten wir langsam gelernt haben.


    muss doch aber ein Maß bestimmt werden, unter welchen Voraussetzungen man wieder zurückrollen kann spätestens dann wirst du doch sicher lieber schrittweises Stückwerk bevorzugen, als binär wieder aufzumachen.

    Ja na klar muss langsam wieder geöffnet werden. Wenn das aus meinen Beitrag nicht klar hervorging, my bad. Nur man muss erstmal eine Grundlage schaffen, daher der von mir erwähnte Zeitraum von 28 Tagen, die wird man nämlich brauchen um die Inzidenzen wieder in einen zweistelligen Bereich zu bekommen.


    Aber es ist ein Unterschied ob man der Pandemie hinterherläuft und zu spät damit beginnt Stück für Stück Kram dichtzumachen. Oder ob man einmal, idealerweise frühzeitig, draufhaut und dann "Luft" übrig hat bei der kontrollierten und durchdachten Öffnung (diese wäre aus meiner Sichtweise auch kein "Stückwerk").


    Edit: Sehr schöner Thread von Enno Park.


    https://threader.app/thread/1347564032203567109

  • Im Tausch vermutlich dennoch besser als in der ersten Phase schon voll mitgegangen zu sein.

    Oh, unbedingt. Ich wollte nur die Kehrseite dieses Glücksfalls rauskehren: die Überheblichkeit mit der sich die deutsche Politikjetzt einbildet dem ersten Akt der Krise erfolgreich, aber dennoch besonnen und maßvoll begegnet zu sein. Funktioniert halt nicht.

  • Natürlich nicht. Ich glaube aber auch nicht an die Bereitschaft von Eltern private Treffen von bis zu 30 Schulfreunden in einem Raum zuzulassen.


    Die Realität wird sich irgendwo zwischen den Szenario "Kind weggesperrt" und "2-3 Dutzend Kinder über Stunden in Käfighaltung" einpendeln und daraus ergibt sich die gewünschte Kontaktreduktion.

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