Der SARS-CoV-2-Thread

  • Na, durch die Subcutis musst du doch durch oder? Also ordentlich reinhauen sollte helfen.


    Ja, der Typ kann den Arm bewegen während die Spritzig drin ist, der Arzt auch, und schon ist man eine Schicht weiter oben : )


    Kein Witz, alle Impfungen bei mir und das waren alle die meine Ärztin mir nahegeleht hat liefen mit Kontrollzug ...

  • Der Spiegel vergeht sich jetzt an Kekulé. Geht wohl um den alten Vorwurf mangelnder Forschung. Aber schon die in der Überschrift formulierte Suggestivfrage macht klar, worum es ihnen geht.


    Die Alternativüberschrift ist "Corona-Erklärer oder Blender? Anspruch und Wirklichkeit des Alexander Kekulé". Also das ist nur aus Mediensicht ein Widerspruch. Wenn man voll in die Leitung eines hochproduktiven Instituts eingebunden ist oder so wahrgenommen werden will, wird man keine präsente Medienfigur werden. Kann man sich auch bei Drosten fragen, ob er wirklich zu wenig Zeit hatte oder nur nicht den Eindruck erwecken wollte, er hätte so viel Zeit. Kann man sich auch bei Streeck überlegen. Das ist jedenfalls die Logik unter der Wissenschaftler mit Blick auf ihre Karriere mediale Präsenz scheuen.


    Der Punkt ist natürlich der Umkehrschluss, die wissenschaftliche Karriere ist nicht mehr so wichtig, wenn man viel Zeit in den Medien verbingt, ist aus dieser Warte recht naheliegend.

  • Bei mir steht auf der Homepage an erster Stelle seit Stunden "Ist Alexander Kekulé ein Blender?" Viel vom Artikel kann man ja nicht lesen.


    Ich kritisiere nur den Umgang, so wie bei Drosten damals. Die Art ist schäbig und in Anbetracht des Timings gilt das ganz besonders. Ich kann mir schon denken, warum man bei den Hamburgern ein Feindbild aufbauen wollen.
    Anyway. Hatte der Spiegel ihm nicht damals auch einen Artikel mehrerer Autoren mit tendenziös falscher Headline veröffentlicht.


    Ich hätte auch Kritik sowohl an Drosten als auch an Kekulé. Ich müsste diese, sofern überhaupt angemessen, aber nicht so vortragen, dass die Person in Gänze infrage gestellt und dabei öffentlich vorgeführt wird.

    Dem Vernehmen nach gab es eine juristische Auseinandersetzung, um die es im Artikel gehen soll. Vielleicht mag das mal jemand zusammenfassen.


    Ich schätze, die Interpretation von Freiheit von Professuren sollte man besser nicht an einer Person festmachen, wenn man darin schon ein Problem erkennt. Aus eigener Erfahrung würde ich auch behaupten, dass mangelnder Arbeitsmoral für die eigentlichen Aufgaben relativ normal ist. Gutzuheißen ist das auf jeden Fall nicht. Immerhin kommt hier etwas dabei rum.

    Ich kenne da Fälle, wo Professoren staatlicher Hochschulen lieber der "Nebentätigkeit" für private Fernunis nachgehen und den regulären Lehr- und Forschungsbetrieb unter das Minimum bringen.


    Meinungsverschiedenheiten oder Missgunst an Fakultäten dürften mit der Größe dieser zunehmen. Wenn dann jemand die Öffentlichkeit sucht, ist das sicher ein gefundenes Fressen. Andererseits ist ja bekannt, das das nach Bild gleich SpOn kommt.

  • Der große Neustart

    Kapitalismus - Die beliebte Anti-Lockdown-Verschwörungstheorie vom „Great Reset“ taugt natürlich zu nichts, zeigt aber wie miserabel es um die öffentliche Stimmung bestellt ist

  • Nur-Ab-Sal spricht zu mir und sagt, er wünscht sich eine Studie zur Wirksamkeit von Maskenempfehlungen. Zufällig habe ich hier eine:


    https://www.acpjournals.org/doi/10.7326/M20-6817


    Dagegen für die Evidenz, die für die Wirksamkeit von Masken spricht, kann man sich die entsprechende gerade erst im Dezember erneuerte Richtlinie der WHO, "Mask use in the context of COVID-19", ansehen, die einiges davon zusammenfasst:


    https://apps.who.int/iris/rest/bitstreams/1319378/retrieve


    (Jetzt ist mir auch klar, wo die Schweden ihre restriktive Ansicht über die Möglichkeiten von Aerosolbildung hernehmen:


    Zitat

    Aerosol transmission can occur in specific situations in which procedures that generate aerosols are performed. The scientific community has been actively researching whether the SARS-CoV-2 virus might also spread through aerosol transmission in the absence of aerosol generating procedures (AGPs) (18, 19).


    Und mir ist wieder eingefallen, dass Probleme in der wissenschaftlichen Kommunikation gesehen wurden wegen unterschiedlichen Definitionen von Aerosol.)


    Ich muss allerdings sagen, dass es eigentlich unstrittig war, dass das Tragen von Masken durch symptomatische Personen, die Verbreitung mindern kann. Wenn man davon ausgeht, ist es zwingend, dass die Verbreitung gehemmt wird, wenn alle eine Maske tragen. Die einzige entgegenstehende Überlegung wäre dann nur, ob die Maske dazu führt, dass die Menschen sich risikoreicher verhalten und ob sie selbst ein Übertragungsweg von Infektionen werden kann. Hatten wir nun schon oft.


    Es ist interessant, dass sich in Schweden - jedenfalls laut der Folge von Wochendämmerung - eine Einstellung zwischen Toleranz gegenüber persönlicher Entscheidung zum und Ablehnung des Masketragen(s) als gesellschaftlicher Konsens etabliert hat, denn überall sonst kam die Nachfrage nach Masken eigentlich aus der Bevölkerung.

  • Dem Vernehmen nach gab es eine juristische Auseinandersetzung, um die es im Artikel gehen soll. Vielleicht mag das mal jemand zusammenfassen.


    Diese paar Sätze konnte ich aus den Suchmaschinen herauskitzeln (nicht zwangsläufig die richtige Reihenfolge):


    Zitat

    Der Rechtsstreit ist noch nicht entschieden. Im Juli griff die »Zeit« das Thema auf und brachte einen Artikel, in dem auch Kritiker aus Halle zu Wort kamen und erwähnt wurde, dass er nicht zur »Adelslinie« des berühmten Chemikers gehört.


    Gegen den Artikel wehrt sich Kekulé seit Monaten juristisch; in der Onlineausgabe der »Zeit« ist er derzeit nicht auffindbar, der Rechtsstreit ist noch nicht entschieden.


    (Keine Ahnung, warum sie da zweimal die gleiche Formulierung verwenden.)


    Wenn es um die Zeit geht, vielleicht ein Beispiel lokaler Mediensolidarität?

  • Aber steckt irgendeine kulturelle Erklärung hinter dem Handeln der Behörde, frage ich mich?

    Kulturell nicht, menschlich würde ich sagen. "sunk vcost fallacy".

    die wissenschaftliche Karriere ist nicht mehr so wichtig, wenn man viel Zeit in den Medien verbingt, ist aus dieser Warte recht naheliegend.

    Trifft auf Kekule IMO ausreichend zu. Der Mann macht ja schon eine Weile eigentlich keine Wissenschaft mehr, führt sein Institut und schreibselt sich zB beim Tagesspiegel auf die Rente zu. Mal als Chemiewaffenexperte, dann als Nuklearexperte, dann als Rüstungsexperte usw usf


    https://www.tagesspiegel.de/su…=Alexander+S.+Kekul%C3%A9


    (Mal duchklicken zu den ältere Artikeln, bis 2012 war er regulärer Kolumist / Autor, danach hat man ihn wohl in die Besenkammer gestellt...)

  • Besonders witzig ist, dass Kekulé früher Zeit Gast Autor war.


    Der Fokus raubmordkopiert mal wieder Inhalte anderer.

    https://www.focus.de/gesundhei…m-kekule_id_12792805.html

    Zitat

    Seit 1999 ist Kekulé Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle-Wittenberg. Doch eben an dieser Uni scheint sich seit längerer Zeit Ärger über Kekulé anzustauen. Seine Forschungsarbeit sei im internationalen Vergleich „äußerst gering“, zitiert der „Spiegel“ Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät. Stefan Hüttelmaier, ebenfalls Professor an der Uni Halle, geht gegenüber dem „Spiegel“ sogar noch weiter: „Kekulé füllt den Lehrstuhl nicht ausreichend aus.“

    Kekulé selbst sieht das freilich anders. Gegenüber dem „Spiegel“ geht er zum Gegenangriff über: „Es gibt natürlich Spannungen, weil ich die Zurverfügungstellung einer Minimalausstattung fordere und die Fakultät die Mittel lieber unter sich aufteilt“, kritisiert der Virologe.

    ...

    Mehrmals klagte Kekulé gegen seinen Arbeitgeber an der Universität Halle, forderte etwa mehr Gehalt, wie der „Spiegel“ weiter berichtet. Er verlor. Das Tischtuch zwischen der Universität und Kekulé scheint zerschnitten zu sein. In Halle habe man sich derweil auf eine Kekulé-Strategie verständigt: „Die unausgesprochene Strategie ist, das einfach auszusitzen, bis Kekulé in Pension geht“, so Hüttelmaier gegenüber dem „Spiegel“.

    Nach Aussitzen sieht das aber auch nicht aus.


  • Gesunde Prioritätensetzung.


    Ist jetzt nicht überraschend, aber doch immer wieder seltsam sowas schwarz auf weiß zu sehen.

  • Nach Aussitzen sieht das aber auch nicht aus.


    Im Effekt wahrscheinlich schon. Sie werden ihn nicht aus seiner Professur schämen können.


    Also das Universitätsklinikum Halle hat einen sogenannten Kompetenzreport, letzte Version die ich gefunden habe ist von 2018:


    https://www.medizin.uni-halle.…rt_UniMedHal_2018_web.pdf


    Da werden auch alle drei Institute der genannten Personen vorgestellt:


    Medizinische Mikrobiologie, Kekulé (S. 65), Forschungsschwerpunkte:


    Zitat
    • Influenza-A-Viren
    • Antimikrobielle Wirkstoffe
    • Prävention und Kontrolle hoch kontagiöser Erkrankungen
    • Humanpathogene Chlamydien
    • Pathovare von Escherichia coli besonders von enteroaggregativen E. coli-Isolaten


    Molekulare Medizin - Molekulare Zellbiologie, Hüttelmaier (S. 68), Forschungsschwerpunkte:


    Zitat
    • Molekulare Zellbiologie: RNA–vermittelte Kontrolle der Genexpression in Krebserkrankungen; RNA-bindende Proteine beim Diabetes mellitus


    Physiologie, Gekle (S. 71), Forschungsschwerpunkte:


    Zitat
    • EGF-Rezeptoren: Bedeutung für die Funktion von Gefäßen, Niere und Herz
    • Kortikosteroide und ihre Rezeptoren: Molekulare Mechanismen und Bedeutung für Gefäße, Niere und Herz
    • "Mikromilieu": Abhängigkeit der Zellfunktion von Milieuveränderungen wie Azidose oder Ischämie
    • Nephrotoxizität: Mechanismen der Medikamenten- und Umweltbedingten Nierenschädigung
    • Purinozeptoren: Bedeutung von Purinorezeptoren für die Funktion von humanen B-Lymphozyten
    • Transportphysiologie: Veränderungen von Transportern und Kanälen unter pathologischen Bedingungen
    • Tumorphysiologie: Pathomechanistische Konsequenzen funktioneller Veränderungen von Tumorzellen


    Also für die heutige Granularität von Forschungsfragen ist das Portfolio von Kekulé tatsächlich etwas allgemein und breitgefächert. Und im Gegensatz zu den beiden anderen Instituten und den meisten drumherum werden dort keine aktuellen Publikationen genannt. In den Reports für 2016 und 2017 stehen noch welche drin, wobei da auch schon Publikationen dabei sind, die vom Titel her mehr nach Meinungsstück klingen.


    Adelslinie, herzallerliebst.


    Alter böhmischer Adel übrigens, Ke­ku­le von Stra­do­nit­z. Aber die Linie war zu Lebzeiten des berühmten Kekulé bereits verschütt gegangen und wurde erst an seinem Lebensende der Familie wieder zugestanden.

  • Nach Aussitzen sieht das aber auch nicht aus.

    Im Effekt wahrscheinlich schon. Sie werden ihn nicht aus seiner Professur schämen können.

    Zitat von Duden

    aussitzen: sich untätig verhalten in der Hoffnung, dass sich etwas Bestimmtes von selbst erledigt

    Edit. Könnte jetzt natürlich die Gelegenheit sein, auf die man gewartet hat.

  • Fair.


    Stellt sich für mich aber noch die Frage, ob die Journalisten gekommen sind und nachgefragt haben oder die Initiative von den Leuten an der Universität kam. Ich finde beklagen, wenn man gefragt wird, muss schon drin sein, selbst wenn man das bei strikter Auslegung der Definition nicht zugesteht.


    Ich habe den Artikel übrigens jetzt hier, falls jemand noch etwas wissen will. Ist im Spiegel aber nur etwa vier Spalten, ein Bild. Ich sehe erst jetzt die Bildunterschrift: "Mikrobiologe Kekulé: »Das traurige Bild einer Fehlberufung«" und ein weiterer Titel "Alexander der Große".

  • Hm, ist schon ein interessanter Artikel. Also ich denke, das muss sich Kekulé gefallen lassen, zumal er auch nicht wirklich gute Antworten auf die Anwürfe zu haben scheint. Aber wie gesagt das ist im Spiegel ein kleiner Artikel. Sowas gehört nicht auf die Titelseite. Offensichtlich wurde er von der Spiegel Online-Redaktion so prominent platziert, weil sie wissen, dass sie mit der Bekanntheit und den bestehenden Kontroversen um Kekulé diesen Premiumartikel gut verkaufen können. Und das ist dann eben Boulevard.


    Sehr amüsant - weil es unter anderem darum geht, ob er oft genug in Halle präsent ist - finde ich, dass laut MDR Kekulé aus München in das MDR-Studio in Halle geschaltet wird, wenn sein Podcast aufgezeichnet wird. Wobei da lebt auch seine über achtzigjährige Mutter, also wenn man sich dank des Anstellungsverhältnis entziehen kann, kann ich schon nachvollziehen, wenn er in dieser Situation so oft wie möglich dort ist.


    Der Zeit-Artikel heißt "Der Widerspruchsgeist", hier sieht man noch die Leserbriefe, die es zu dem Artikel gab: https://blog.zeit.de/leserbrie…/23-juli-2020-ausgabe-31/ Es klingt ein bisschen so, als ob der Rechtsstreit mit dem Namen Kekulé zu tun hat. Allerdings, da das der Mädchenname seiner Mutter ist, insofern sie aus der Familie stammt, warum soll er dann nicht Teil der "Adelslinie" sein oder basiert das auf Patrilinearität? Ob die Mutter wirklich aus der Familie kommt, ist natürlich die Frage, sie hat zumindestens in einem Film von Kekulés Vater mitgespielt, der den Namen Von Stradonitz im Titel trägt: "Fräulein von Stradonitz in memoriam" https://www.filmdienst.de/film…on-stradonitz-in-memoriam


    Alles in allem ein netter Nachmittagskaninchenbau.

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