Der SARS-CoV-2-Thread

  • Die Bertelsmann-Stiftung hat mal wieder für teures Geld ganz knallhart recherchiert, um offensichtliches zu veröffentlichen:

    Auf den Applaus folgt weniger Geld

    Ausgerechnet Pflegekräfte und Kassiererinnen, die in der ersten Welle gefeiert wurden, drohen Einkommensverluste. Anders ergeht es den Topverdienern.


    Von ihren Balkonen aus applaudierten die Deutschen im Frühling Pflegern, Verkäuferinnen und anderen, die sich nicht in ihr Homeoffice zurückziehen konnten. Finanziell wird sich dieser Einsatz aber wahrscheinlich kaum lohnen: Alle diese Berufsgruppen liegen auch in fünf Jahren weit unter dem Durchschnittslohn, prognostiziert eine Studie. Der Bertelsmann-Stiftung zufolge bleiben generell viele Frauen, und vor allem Alleinerziehende, beim Einkommen abgehängt.

    Die Studie „Lohneinkommensentwicklung 2025“ wurde von der Prognos AG im Auftrag der Stiftung erstellt. Die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste im Gesundheits- und Sozialwesen werden demnach 2025 um 4.400 Euro unterhalb des durchschnittlichen Einkommens in allen Branchen liegen, das mit 33.800 Euro angegeben wird.

    Der Einzelhandel bleibe sogar um 10.200 Euro unter dem Durchschnitt.

    "Ja was ist denn da los?", so fragen sich geneigte KritikerInnen des neoliberalen Thinktankwesens jetzt vielleicht."Setzen sich nun in der Krise etwa marktliberale Lobbyorganisationen ganz solidarisch für höhere Löhne ein?!


    Nein, nein. Keine Angst. Auch für dieses Problem gibt es natürlich eine techn(okrat)ische Lösung, die mit dem Kapitalismus und seinem ideologischen Überbau vollkommen konform geht:


    Die Bertelsmann-Studie nennt außerdem die Produktivität als wichtigen Faktor: Im Gesundheitswesen oder Einzelhandel werde die Produktivität nur halb so stark wachsen wie im Verarbeitenden Gewerbe, der Chemie- und Elektroindustrie.

    Digitalisierung könnte Beschäftigten helfen

    Eine Krankenschwester könne nicht einfach mehr Patienten pro Stunde betreuen, ohne dass die Qualität massiv leidet. Durch Maschinen können aber mehr Autos pro Arbeiter gebaut werden.

    In Kliniken und Pflegeheimen biete die Digitalisierung von Abläufen und Dokumentationen deswegen „noch reichlich produktivitätssteigerndes Potenzial“, betont die Stiftung. Davon würden am Ende auch die Beschäftigten profitieren

    Schuld an den miesen Arbeitsbedingungen und Lohnniveaus ist natürlich nicht die profitmaximierte Ausbeutung von systemrelevanten Arbeitskräften, sondern deren zu hohe Lohnstückkosten mangelnde Produktivität im größten NiedriglohnDienstleistungssektor Europas! Da muss man unbedingt was machen. Am besten noch mehr digitalisieren und automatisieren.


    Win-Win! :thumbup:

  • AKK stellt Kasernen als Impfzentren/Kühlschranklogistik zur Verfügung, allerdings "Der Impfstoff muss bewacht werden". Okay, warum militarisieren wir den Alltag nicht ein bischen, Leopard-Panzer vor Impfzentren ... weil ... der Russe kommt, der Chinese etwas stiehlt oder Impfgegner den Stecker aus dem Kühlschrank ziehen? Vielleicht eine No-Fly-Zone und Drohnen über die Impfzentren ...


    1 Million hatten bisher Kontakt mit dem Virus, sind noch 82 Millionen offen, bei Mehrfachimpfungen sind wir wahrscheinlich 2022 mit dem impfen durch und dann müßen die ersten wahrscheinlich wieder nachgeimpft werden.


    Die Influenzaimpfung hat bisher 3 Monate Verspätung, ist ja nicht so als wäre eine starke Influenza-Lungenentzündung irgendwie harmloser für vulverable Gruppen.

  • Utan

    Logisch, wie denn bitte sinst? Wenn in den Profitcentern noch mehr Digitalisierung einhält, braucht sich mangels Verantwortung auch niemand mehr herauszureden, warum Dinge (nicht) gemacht werden. Alles super flexibel.


    Und wenn erstmal KI Machine Lerning übernimmt, wo sowieso immer schön verschleiert ist, nach welchen Kriterien angelernt wurde, braucht es auch keine Ausreden mehr, warum Onkel Dagobert mehr Zuwendung bekommt, als der Kassenpatient.

    Denkendes menschliches Personal stört da nur. Gut, das tut es schon heute, aber bei manchem engagierten Exemplar reicht dessen Handlungsunfähigkeit noch nicht aus, um renditeschädigendes Verhalten zu verhindern.

  • Buuuuh, ihr seid wieder viel zu schlecht gelaunt. Stefan S. hatte doch mal sinngemäß erklärt, dass es aus rein volkswirtschaftlicher Sicht keinen Zweck hätte, sehr alte und praktisch Tote Menschen zu pflegen. Dass in der Ökonomie irgendwie alles mit allem zu tun hat und das Ableben von Angehörigen nur in den wenigsten Fällen den echten Producern egal ist, scheint einfach keine Rolle zu spielen. Der betriebswirtschaftliche Veredelungsprozess kann doch nicht etwa der sein, wenn Altenpflegerin Marianne Opa Hermanns Arsch abwischt, sondern wenn VW-Bandarbeiter Ali die Karosserie des neuen E-Golfs poliert, mit welchem Marianne dann (unter total fairen Leasingkonditionen und staatlich subventioniert) zu seinem Schwiegervater ins Heim fährt. Wer fährt eigentlich den E-Golf, wenn diese blöden Pfleger endlich wegrationalisiert wurden? Ach, stimmt... die Dinger sind ja immer noch zu teuer.

  • Der Impfstoff meiner Wahl, nicht nur wegen des Anwendungsvorteils. Die Wirksamkeit wurde in einer großangelegten Studie mit Freiwilligen bereits im Frühjahr getestet.

    Leider hat Söder unsolidarisch alle verfügbaren Kapazitäten aufgekauft, sodass wir Nordlichter uns bei Rudi in die Illegalität flüchten müssen.

  • Und wenn erstmal KI Machine Lerning übernimmt, wo sowieso immer schön verschleiert ist, nach welchen Kriterien angelernt wurde, braucht es auch keine Ausreden mehr, warum Onkel Dagobert mehr Zuwendung bekommt, als der Kassenpatient.

    Na da erscheint die Diskussion um Ausbildungsfaule Arbeitgeber doch in einem ganz anderen Licht!


    In Zukunft einfach in mehr Maschinenausbidlung investieren! Die Daten sammeln sich schliesslich nicht von alleine.

  • Zitat

    In Kliniken und Pflegeheimen biete die Digitalisierung von Abläufen und Dokumentationen deswegen „noch reichlich produktivitätssteigerndes Potenzial“, betont die Stiftung. Davon würden am Ende auch die Beschäftigten profitieren


    Nur wenn das dazu führt, dass man weniger Leute beschäftigen kann. (Was in dem Bereich doch fragwürdig ist.) Dann wäre es vorstellbar, dass die verbliebenen Arbeiter höhere Löhne bekommen. Die verstehen schon wie das funktioniert, oder?

  • Hm, dank der Entwicklung in Sachsen und Stabilität fast überall sonst, könnten wir als nächstes wieder einen Anstieg sehen.


    So ist es gekommen. Zudem sehe ich wir haben 590 gemeldete Tote heute. Das heißt damit sind wir vermutlich bei 350 Toten pro Tag im Mittel angekommen, vielleicht auch schon höher. Das wird eine Weile so bleiben und da wir noch drei Wochen im Jahr haben, gehe ich davon aus, dass wir auf die 25000 Toten kommen. Für dieses Jahr also von den Toten her wie die letzte schwere Grippewelle in Deutschland. Die Krankheitslast in der Folge ist nehme ich mal an größer als bei der Grippe. Und welcher Aufwand getrieben werden musste, um es darauf zu begrenzen, muss ich nicht erwähnen.

  • So ist es gekommen. Zudem sehe ich wir haben 590 gemeldete Tote heute. Das heißt damit sind wir vermutlich bei 350 Toten pro Tag im Mittel angekommen, vielleicht auch schon höher. Das wird eine Weile so bleiben und da wir noch drei Wochen im Jahr haben, gehe ich davon aus, dass wir auf die 25000 Toten kommen. Für dieses Jahr also von den Toten her wie die letzte schwere Grippewelle in Deutschland. Die Krankheitslast in der Folge ist nehme ich mal an größer als bei der Grippe. Und welcher Aufwand getrieben werden musste, um es darauf zu begrenzen, muss ich nicht erwähnen.

    Na, ich bin mal gespannt ob die Bundesregierung an Weihnachten festhält. Ich hoffe ja zumindest, dass die Union für dieses Hickhack dann auch ein wenig abgestraft wird, kann es mir aber irgendwie nicht vorstellen....


    Ist übrigens echt ein nettes FU an die nicht-christlichen Bürger unseres Landes, dass wir Weihnachten überhöhen. Wenn man wenigstens offen kommunizieren würde, dass es der Wirtschaftsstimulus am Ended es Jahres ist und nicht etwa unter hashtags wie "Familie" und "Ruhe" angeführt werden würde....


    Die Moslems hatten hierzulande ja echt Glück mit ihrem Mondkalender, dass der ausgerechnet dieses Jahr ins Coronaloch fällt mit all ihren Zucker und Opferfesten mit Fasten, Brechen etc... Zu blöd, dass wir uns an einem Sonnenkalender orientieren und immer die Wintersonnenwende mitten in Pandemiehochzeit legen.


    Ihr Kinderlein kommet!

  • Ist übrigens echt ein nettes FU an die nicht-christlichen Bürger unseres Landes, dass wir Weihnachten überhöhen.


    Frauen Union? Freie Universität? Fuck U?


    Es ist irgendwie zutiefst katholisch zu sagen wir lassen es jetzt nochmal richtig krachen (Birthdayparty Baby-Jesus) und danach kommen wir wieder zur Besinnung - im Karnval mit ein paar Geschlechtskrankheiten kommt man damit durch, bei einer Pandemie mit dem jetzigen Verlauf und der absehbaren Verschlechterung ist es schwer nachvollziehbar. Ein bischen wie ein Alkie oder Junkie der sagt "einmal noch" und dann höre ich auf ... wobei das "einmal noch" in dem Fall 14 Tage bis Weihnachten sind und dann 3 Tage intensiver Kontakt, okay, aber danach hören wir auf...

  • Doch, das müssen wir bei jeder Gelegenheit, die Schwurbler hören und lesen nämlich immer nur den Teil der ihnen passt, also das "war auch nicht schlimmer als Grippe sonst".

    Mal ganz davon ab, dass bei keinen "Maßnahmen" (ist jetzt echt ein stehender Begriff geworden) die Grippe on top säße und die Kapazitäten noch beschissener wären und damit auch effektiv die Situation für alle nicht-vulnerablen Gruppen. Ich geb dir recht, dass man sich das auch sich selbst nochmal klarmachen sollte, weil die Kacke einen ja schon ordentlich auf den Sack gehen kann, selbst wenn man nicht in ein sozio(ökonomisches) Loch gefallen ist.

  • Schuld an den miesen Arbeitsbedingungen und Lohnniveaus ist natürlich nicht die profitmaximierte Ausbeutung von systemrelevanten Arbeitskräften, sondern deren zu hohe Lohnstückkosten mangelnde Produktivität im größten NiedriglohnDienstleistungssektor Europas! Da muss man unbedingt was machen. Am besten noch mehr digitalisieren und automatisieren.


    Win-Win! :thumbup:

    Wart nur ab, bis die Robotik noch zwei Schritte weiter ist und wir anfangen, den Weg Japans massiv in aller industrialisierten Welt fortzusetzen, Androiden als Pflegepersonal einzusetzen. Das wird dann sowas von produktivitätssteigernd.


    Richtig interessant wirds aber erst dann für unsere Leistungs-Oberschicht wenn endlich irgendwann auch Ärzte und Manager durch Maschinen ersetzt werden können. Ich werde diesen Tag vermutlich leider nicht mehr erleben. Aber es wird echt Zeit, dass unserer elitären Akademiker-Oberschicht mal klar wird, dass das unausgeprochene "End-Ziel" (sic!) des Kapitalismus die Abschaffung aller störenden Menschen bei der Vervielfältigung von "Kapital" ist.


    Vermutlich wissen das aber eben auch Ärzte und denken tatsächlich, sie selber wären absolut unersetzbar. Jedenfalls benehmen sich einige ganz genau so. Hinfort mit dem nervigen, leistungs- und produktivitäts-hindernden Pflegepersonal-Pöbel, die in ihrer Arbeit oft sogar MENSCHLICH (uuäääähhhh) mit Patienten-Material umgehen wollen.

  • Doch, das müssen wir bei jeder Gelegenheit, die Schwurbler hören und lesen nämlich immer nur den Teil der ihnen passt, also das "war auch nicht schlimmer als Grippe sonst".


    Du hast einerseits recht, andererseits: Das ist es ja wogegen sie die ganze Zeit aufbegehren und sogar demonstrieren. Sollte ihnen also auffallen.

  • Ein Internist und hat im Bereich der Infektiologie mal gearbeitet, wenn ich das richtig sehe. Aber das Fach ist wohl weder Kern der Lehre noch der Forschung. Weiß nicht, ob der Titel "Infektiologe" da passend ist. Hm, wurde in dieser Angelegenheit als Sachverständiger von der FDP herangezogen.


    Also was soll sowas: "[D]as Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben sind"? [...]


    Drosten hat sich in seiner gestrigen, letzten Folge vom Coronavirus-Update mit den Thesenpapieren von Schrappe et al. auseinandergesetzt und fand sie unnötig aufgeregt und polemisch, teilweise selbstverständlich, teilweise falsch und dünn an konstruktiven Vorschlägen. Also genaugenommen hat er rhetorische Ohrfeigen verteilt wie - paraphrasiert - wenn man die hinteren Kapitel im Lehrbuch liest, weiß man das auch.


    Ist eine lange Folge mit allen möglichen anderen Themen. Er erwähnt auch diese neue Stellungnahme der Leopoldina: Coronavirus-Pandemie: Die Feiertage und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown nutzen

  • Aber, aber,... die eigenverantwortung!

    Wie in deutschland üblich (pandemie, Infrastruktur, Org. Kriminalität, usw.) hat der deutsche staat völlig versagt. Aber, es stimmt nicht, das sie nichts gemacht haben (Wirtschaftshilfe, apelle an die bevölkerung, lockdown light im frühjahr). Wer das nicht mitbekommen hat... O.o

    Außerdem vergisst du anscheinend die anstregungen der bevölkerung. Nicht perfekt, aber auch nicht ohne, würde ich jetzt mal behaupten.

  • Wurden die Menschen dazu ermuntert, sich gesund zu ernähren und sich an der frischen Luft zu bewegen, um die Abwehrkräfte zu stärken?

    Haha, der renitente Deutsche der sich die "Merkelwindel" nicht vorn Latz schnallen will und bei jeder Erwähnung von möglicher Preiserhöhung bei Grillfleisch Amok läuft soll auf einmal Sport- und Ernährungsratschläge von der Regierung annehmen?


    Der Versuch gäbe einen Aufstand der die Schiefdenkerdemos wie einen Kindergeburtstag aussähen ließe.

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